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Fahrradstellplätze in der S-Bahn
geschrieben von VvJ-Ente 
Stimmt diese Sonderabteile (richtigen Namen habe ich auch vergessen) waren gut für solche Fälle geeignet.
Das wäre doch eine geeignete Lösung, einen halben Wagen am Ende des Zuges für die Fahrradbeförderung, ansonsten ist der Zug dafür tabu.
Keine Belästigung der Fahrgäste ohne derartige Lasten und eine klare Regelung für Radfahrer, die schon vor Einfahrt des Zuges die richtige Stelle des Bahnsteigs aufsuchen können.

Wobei es sicher genug gäbe, die dann gerade bei Einfahrt des Zuges den Bahnsteig betreten und keine Lust mehr haben zum anderen Ende zu laufen...
Tattergreis schrieb:
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> Mitnichten, schon immer ist Unsinn, es gab in den
> 80er Jahren (wenn ich mich richtig erinnere, sonst
> korrigiert mich bitte) einen ersten Feldversuch.
>
> Anfangs nur in den Sommerferien in bestimmten
> Zügen erlaubt auf der U3 (damals noch U2) nach
> Krumme Lanke.

Bei der U-Bahn war es im Regelfall (über diese Modellversuche
kann ich nichts sagen) bis weit in die 1990er verboten;später
dann erlaubt, wenn ich mich recht entsinne, mit diesen Sperrzeiten.

In der S-Bahn war es schon immer erlaubt, wurde ja schon weiter
unten mit dem Verweis auf die Traglastenabteile geschrieben.

> und die Fahrradbeförderung war doch auch zur Zeit
> vor dem Mauerfall überhaupt kein Thema.

Die Zeiten haben sich geändert. Früher war man als Radfahrer
in der Ost-Berliner Innenstadt ein Exot. Das ist nun ganz anders,
da ist der Radverkehr ohne Übertreibung um ein Vielfaches
gestiegen.
Global Fisch schrieb:
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> Früher war man als Radfahrer in der Ost-Berliner Innenstadt ein Exot. Das ist nun ganz anders, da ist der Radverkehr ohne Übertreibung um ein Vielfaches
> gestiegen.

Nicht nur der, auch der Anteil der Exoten.
Mike485 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Global Fisch schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Früher war man als Radfahrer in der Ost-Berliner
> Innenstadt ein Exot. Das ist nun ganz anders, da
> ist der Radverkehr ohne Übertreibung um ein
> Vielfaches
> > gestiegen.
>
> Nicht nur der, auch der Anteil der Exoten.

Früher war für den Besucher aus dem Westen ganz Ost-Berlin ein Exot! ;-)

Beste Grüße
Harald Tschirner
Tattergreis schrieb:
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> Der ÖPNV ist eben kein Lastenbeförderungsmittel,
> und die Fahrradbeförderung war doch auch zur Zeit
> vor dem Mauerfall überhaupt kein Thema.
> Wer brauchte denn schon ein Fahrrad um seinen
> Arbeitsplatz zu erreichen?

In der Zeit vor dem Mauerfall hatte ich auch einen 1er im 12-Minuten-Grundtakt vor der Tür, der im Berufsverkehr noch durch Einsetzer verstärkt wurde, dazu einen 86er um die Ecke, ich glaube im 15-Minuten-Takt. Zu meiner Oma konnte ich auswählen, ob ich gemütlich am Fehrbelliner Platz auf den 50er umsteige oder ob ich es schneller mit dem 4er bis Rathaus Schöneberg und von da aus mit dem 73er oder 85er nach Schöneberg-Nord fahre, alle 3 mit Einsetzern ebenfalls im äußerst dichten Takt. Außerdem waren die meisten Straßen in einem Zustand, dass nur Lebensmüde mit dem Fahrrad gefahren sind.

Die Zeiten haben sich nun mal grundlegend geändert. Heute nutze ich den 101er nur noch alle Jubeljahre, weil er außerhalb der HVZ nur noch alle 20 Minuten kommt, dabei sehr unzuverlässig ist (wobei mich nicht mal die üblichen 5 Minuten Verspätung ärgern, sondern dass regelmäßig irgendwelche &%$$%%$%$&$§§ 3 Minuten früher als im Plan angegeben durchfahren) und alle Alternativen eingestellt wurden. Man könnte also sagen, dass mich der Kahlschlag im Bus-Angebot überhaupt erst auf das Rad getrieben hat.

Tattergreis schrieb:
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> Stimmt diese Sonderabteile (richtigen Namen habe
> ich auch vergessen) waren gut für solche Fälle
> geeignet.
> Das wäre doch eine geeignete Lösung, einen halben
> Wagen am Ende des Zuges für die
> Fahrradbeförderung, ansonsten ist der Zug dafür
> tabu.
> Keine Belästigung der Fahrgäste ohne derartige
> Lasten und eine klare Regelung für Radfahrer, die
> schon vor Einfahrt des Zuges die richtige Stelle
> des Bahnsteigs aufsuchen können.
>
> Wobei es sicher genug gäbe, die dann gerade bei
> Einfahrt des Zuges den Bahnsteig betreten und
> keine Lust mehr haben zum anderen Ende zu
> laufen...

Das gibt es in Hessen beim RE und funktioniert überhaupt nicht, aus 2 Gründen: Erstens haben RE, genauso wie die S-Bahn keine Wendeschleifen, es kann also kein Mensch verlässlich sagen, ob das Fahrradabteil beim nächsten Zug ganz vorne oder ganz hinten zu finden ist. Wenn es das Bahnsteigpersonal weiß, schweigt es vornehm darüber. So ein Vollsprint mit Fahrrad von einem Zugende zum anderen in Ostkreuz oder am Alexanderplatz im Berufsverkehr ist bestimmt genau das was du oder Philipp Borchert sich wünschen. Außerdem sind diese Abteile, ebenso wie die hiesigen, merkwürdigerweise oft verstopft mit Leuten, die weder Fahrrad noch schweres Gepäck oder Kinderwagen oder Rollstühle haben. In Kassel-Wilhelmshöhe ist mal eine Familie mit Rädern und 3 6-10-jährigen Kindern stehengeblieben, weil sich eine Pfadfindertruppe im Radabteil breit gemacht hatte und der 'nette' Schaffner sich ans andere Ende des Zuges verpfiffen hat, von wo er mit seinem Mikro 'NUR IN DEN LETZTEN WAGEN MIT DEN RÄDERN!!!' 'TÜREN FREIMACHEN SONST STEHEN WIR MORGEN NOCH HIER!!!' den Zustieg der Kinder erfolgreich verhindern konnte.

Vollring über Westkreuz schrieb:
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> Und es sei wie es sei... ich finde es in der
> wärmeren Jahreszeit geradezu abschreckend z.B. mit
> der Wannseebahn zu fahren, da die
> Radfahrerfraktion nahezu sämtliche Türen mit ihren
> Drahteseln verbarrikadiert.

Dann verstehe ich aber überhaupt nicht, warum sich die Leute momentan über die S-ardinenbüchsen auf dem Ring oder der Görlitzer Bahn in der HVZ beschweren? Warum müssen die auch alle zwischen 15 und 18 Uhr die Züge verstopfen, wenn ab 22 Uhr schön viel Platz in den Wagen ist?
Kein Mensch hat was dagegen, wenn Radfahrer mit der S-Bahn fahren. Nur eben die Fahrräder gehören nicht in die Züge. Irgendwo stand schon was dazu, "ÖPNV", wobei das "P" für "Personen" steht und nicht für "Pfahrräder". Das reicht allein als Argument, wenn's gegen solche bemerkenswerte Vergleiche geht...

Dann verstehe ich aber überhaupt nicht, warum sich die Leute momentan über die S-ardinenbüchsen auf dem Ring oder der Görlitzer Bahn in der HVZ beschweren? Warum müssen die auch alle zwischen 15 und 18 Uhr die Züge verstopfen, wenn ab 22 Uhr schön viel Platz in den Wagen ist?

Selten so ein Quark gelesen...

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VvJ-Ente schrieb:
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> Vollring über Westkreuz schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
>
> > Und es sei wie es sei... ich finde es in der
> > wärmeren Jahreszeit geradezu abschreckend z.B.
> mit
> > der Wannseebahn zu fahren, da die
> > Radfahrerfraktion nahezu sämtliche Türen mit
> ihren
> > Drahteseln verbarrikadiert.
>
> Dann verstehe ich aber überhaupt nicht, warum sich
> die Leute momentan über die S-ardinenbüchsen auf
> dem Ring oder der Görlitzer Bahn in der HVZ
> beschweren? Warum müssen die auch alle zwischen 15
> und 18 Uhr die Züge verstopfen, wenn ab 22 Uhr
> schön viel Platz in den Wagen ist?
Das geht wohl am Thema vorbei.
Nur selten kommen Fahrgäste auf die Idee sich direkt an die Tür angelehnt hinzustellen und wenn jemand anderes einsteigen möchte, sich dann auf diese Leute drauffallen zu lassen. Und danach wird sich noch darüber beschwert, dass man doch nicht an einer anderen Tür einsteigt. Im Sommer sind S-Bahn-Wagen mit drei zugestellten Türen auf so mancher Linie keine Seltenheit.
Fahrräder haben - auch wenn es noch so bequem sein mag - an die Tür gelehnt nichts verloren.

Ansonsten ist die Fahrradbeförderung in den Verkehrsmitteln prinzipiell natürlich zu begrüßen, da dies für etliche Menschen eine akzeptable Alternative zur Nutzung des eigenen Autos schafft. Und wir sollten über jede Alternative froh sein, die die Autonutzung in der Stadt reduziert.

Aber ebenso ist klar, dass ein massiver weiterer Zuwachs der Fahrradbeförderung weder finanziell für die Verkehrsunternehmen leistbar ist noch dafür jederzeit ausreichende Kapazitäten bereitgestellt werden können (dafür wäre bei gleichbleibender Fahrgastzahl mindestens eine Vervierfachung des Platzangebots erforderlich). Von weiteren Problemen, wie einer Verlängerung der Fahrzeiten aufgrund längerer Stationsaufenthalte etc. mal ganz abgesehen.

Daher sehe ich einen Weg zur Förderung der Wegekette Fahrrad - ÖPNV im einer Verbesserung der Abstellmöglichkeiten an den Stationen. Aber auch Angebote, wie niedrigschwellige Leihsysteme und abschließbare Boxen. So kann auch am Zielort ein Fahrrad entweder geliehen oder ein Zweitrad sicher abgestellt werden.

Allerdings gibt es auch so manchen Fahrradfahrer, der sein Fahrrad aus Prinzip überall mitnimmt - auch wenn es am Ziel gerade mal 100 Meter von der S-Bahn-Station zum eigentichen Zielort sind. Diese Gruppe wird man aber genausowenig mit Abstellangeboten etc. erreichen, wie so manchen notorischen Autofahrer: denn auch das Fahrrad - und das Vorfahren mit diesem an jedem Ort - hat für viele längst die Bedeutung eines Statussymbols erreicht. Einige Verhaltensweisen wiederholen sich halt immer wieder… ;-)

Ingolf
Philipp Borchert schrieb:
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> Kein Mensch hat was dagegen, wenn Radfahrer mit
> der S-Bahn fahren. Nur eben die Fahrräder gehören
> nicht in die Züge. Irgendwo stand schon was dazu,
> "ÖPNV", wobei das "P" für "Personen" steht und
> nicht für "Pfahrräder". Das reicht allein als
> Argument, wenn's gegen solche bemerkenswerte
> Vergleiche geht...
Da müssen wir ja ein mobiles Einsatzkommando zu den Flughäfen schicken, damit die bösen Menschen nicht auch noch mit ihren Koffern in die Bahn oder - Gott bewahre! - den Bus steigen und somit jedem anderen allen Platz wegnehmen und überhaupt das ganze Leben vermiesen! Die sollten dann schon so sozial sein und mit dem Taxi fahren. Obwohl, das ist ja ein PERSONENkraftwagen, das geht ja auch nicht... Und da diskutier ich jetzt nicht drüber steht schließlich nicht "Gepäck" im Namen. Und "Auto" ist nicht gestelzt genug, das heißt "PKW".
Man mag es vielleicht selber nicht so handhaben, aber heutzutage möchten viele Menschen aus gutem Grund so wenig ölbetriebene Gefährte nutzen, wie möglich. Dabei ist leider nicht jeder ein Athlet, oder hat keine Duschmöglichkeit bei der Arbeit, da fällt es einfach raus, mal eben 20km jeden Tag zur Arbeit/Uni zu fahren. Außerdem möchte man am Ankunftsort nicht noch lange warten oder 20 Minuten zu Fuß laufen. Damit meine ich Stationen außerhalb des Zentrums, sicher nicht Friedrichstraße & Co., da sehe ich auch keinen Grund von dort noch ein Fahrrad einzusetzen.
Natürlich gibt es mehr als genug Gehirnamputierte die ihre Räder überall reinquetschen und keine Rücksicht auf niemanden nehmen. Da ärgere ich mich als Fahrradfahrer auch regelmäßig drüber und mache diese Einzeller darauf aufmerksam. Nur gibt es noch viel mehr solcher Volltrepanationen ohne Fahrrad, die die Gepäckabteile verstopfen, die überall rauchen, die vier Plätze einnehmen, die Bier in der Bahn verschütten, die ihren Döner durch die Bahn werfen (manchmal scheint das zumindest die einzige logische Erklärung für die weit verstreuten Reste), das hat nichts mit Fahrrädern zu tun, das hat was mit Respekt im Umgang miteinander und Respekt vor den Bedürfnissen anderer zu tun.

Kurz: Bevor du auf das meiner Meinung nach durchaus verständliche und zumindest nicht vollkomen unbegründete Bedürfnis einprügelst, ein Fahrrad mitzunehmen, denk doch bitte darüber nach, ob es an den Radfahrern liegt, oder an der allgemein grassierenden Dummheit und Rücksichtslosigkeit. Danke. Das war gerade auch keine wütende Tirade, sondern sehr bewusste Überspitzung.

Ansonsten stimme ich Ingolf zu: Wir brauchen mehr Angebote, um das Fahrrad sicher an der Station abstellen zu können, da stören dann werktags die paar Leute die ihr Fahrrad an beiden Enden wirklich brauchen auch bei weitem nicht mehr so sehr.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 31.08.2010 22:44 von Pixelmatsch.
Gleisfräse schrieb:
-------------------------------------------------------
> dubito ergo sum schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Davor kann man kapitulieren oder Lösungen für
> > stadtverträgliche Mobilität finden.
>
> Genau DAS ist schließlich das Problem: Einen
> Kompromiss zu finden zwischen 'Fahrräder nur ganz
> teuer/gar nicht in den ÖPNV-Mitteln' und dem
> anderen Extrem 'jeder kann ohne Aufpreis mitnehmen
> was er will, wann er will'.
>
> Und bitte nicht vergessen, wohin letzteres führen
> könnte. Was würde denn passieren, wenn plötzlich
> jeder Beförderungsfall jeden Tag sein Rad in die
> Bahn mitbringt?! Kann das gewollt sein?

Beförderungsfall ist genau die falsche Tonlage - wir sprechen hier von einer Dienstleistung, die sich gefälligst an den Wünschen der verschiedenen Kunden zu orientieren hat und nicht umgekehrt.

Und der Rest der Argumentation ist auch an den Haaren herbeigezogen.
Nur eine Minderheit der Befördungsfälle hat überhaupt ein Rad, geschweige denn nutzt es täglich, von dem vorhandensein eines Willens, dieses täglich in den ÖPNV zu schleppen, mal ganz abgesehen.

Ein fahrradfreundlicherer ÖPNV würde sicher zu vermehrter Beförderung von Rädern führen - aber sicher nicht zum hier skizzierten Untergang des Abendlandes.
>
> Und das Problem bitte nicht nur auf die
> Schnellbahnen begrenzen! Wo es keine Schenllbahn
> weit und breit gibt, erfüllt auch schon mal die
> Straßenbahn schnellbahnartige Funktionen.

Wesensmerkmal einer schnellbahnartigen Funktion wäre ein Geschwindigkeitsgewinn, den wir der Berliner Straßenbahn im Vergleich zum Rad nun wirklich nicht attestieren können.
Nicht umsonst konzentrieren sich die Fahrradfahrer auf S- und U-Bahn.
Das Berlin Straßenbahnfahrzeuge in Größenordnungen bräuchte, die Fahrräder verkraften können ist sicher richtig, aber die Hauptnachfrage liegt doch bei den Schnellbahnen.

Und dass
> man bei den Regionalbahnen (auch die S-Bahn ist ja
> "nur" 'ne Eisenbahn!) hier und da ein
> Fahrradproblem besteht, wurde bereits aufgezeigt.

Und ist es damit unlösbar? Die erste Klasse wird auch nur mitgeführt, um uneinsichtige Fahrgäste verweisen zu können, nicht etwa, weil sie nennenswert genutzt würde.
Es stellt sich eben die Frage, welche Prioritäten man setzt.
>
> Ist es völlig falsch, Leute schlicht als Egositen
> zu bezeichnen, die meinen, einseitig für sich
> Vorteile (z.B. kürzere Gesamtreisezeit bei der
> Nutzung von Fahrrad-Bahn-Fahrrad) in Anspruch
> nehmen zu dürfen - notfalls auch auf Kosten der
> Allgemeinheit?

Jeder Autofahrer belastet die Allgemeinheit viel mehr, als wenn er ÖPNV und Rad fahren würde - letzteres wäre also bereits ein Fortschritt fürs Gemeinwohl.
Alternativen zum Auto durch Inkompatibilitäten der Verkehrsträger zu schwächen, bürdet der Allgemeinheit mehr Kosten auf, als den stark gestiegenen Anteil des Radverkehrs endlich angemessen zu berücksichtigen.

> Na klar, das paßt ganz gut in die heutige Zeit:
> Der Großstadt-Single pocht darauf, gefälligst
> seinen "Anspruch" durchsetzen zu dürfen.

Besser wäre es natürlich, schön konform die Stadt zuzuparken und mit Emissionen zu versorgen.

- Wer
> zuerst kommt, malt zuerst.

Der ÖPNV wird von vielen gemieden, weil man aufeinander Rücksicht nehmen muss.
Würde man die für den MIV selbstverständlichen Maßstäbe(1,1-1,3 Personen pro Auto auf mehreren Quadratmetern Straße beispielsweise) im ÖPNV auch nur ansatzweise erreichen wollen, wären alle Probleme gelöst.

Die Gesellschaft soll
> ruhig auch mal Opfer bringen, wenn man schon so
> großzügig zu ihr ist und das Auto einmal(?) stehen
> lasst...

Wer in der HVZ sein Rad mit in die Bahn nimmt, wird wohl kaum hauptsächlich Autofahrer sein.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Zitat

Beförderungsfall ist genau die falsche Tonlage
Beförderungsfall ist die anerkannte wissenschaftliche Ausdrucksweise.

Siehe Wikipedia:
Zitat

Beförderungsfall ist ein Fachbegriff der Verkehrsplanung und beschreibt unterschiedliche Kenngrößen der Verkehrsnachfrage im ÖPNV. Es wird unterschieden in Unternehmensbeförderungsfälle (UBF), Betriebszweigbeförderungsfälle (BBF) und Linienbeföderungsfälle (LBF). Von Journalisten und Fahrgastverbänden wird mit Hinweis auf diesen Begriff fälschlicherweise gerne auf die vermeintliche Fahrgastfeindlichkeit von Verkehrsbetrieben hingewiesen.

Ansonsten halte ich das Konzept der Mehrzweckbereiche sowieso für völlig verfehlt. Hintergrund ist ja der, dass dort zu Hauptlastzeiten PERSONEN und zu geringen Teilen Rollstühle, Kinderwagen und Gepäck transportiert werden soll und in den Nebenzeiten eben MEHR Rollstühle, Kinderwagen, Gepäck und Fahrräder. Das sich das alles aber zeitlich überschneidet haben wir ja hier inzwischen festgestellt. Bleibt also nur, den Mehrzweckbereich in einen echten Lastenbereich umzubauen, was ja teilweise gemacht wird, dies dann aber auf Kosten der anderen Fahrgäste.

Und Quersitze sind für den Fahrgastkomfort übrigens viel schlechter weil die Schwingungen des Fahrzeuges so viel unangenehmer sind für den Fahrgast.

Wenn das Fahrrad"problem" noch schlimmer wird, würde ich auch für Sperrzeiten in der HVZ plädieren. Noch kann man sich aber meistens arrangieren...
Anonymer Benutzer
...
31.08.2010 23:55
...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.01.2011 06:32 von 54E.
Darf ich mal zusammenfassen:

Die derzeitigen Fahrzeuge sind für die Fahrradbeförderung nicht geeignet und der Egoismus etlicher Fahrradfahrer macht das alles noch schwieriger.
Das dürfte doch das Fazit der letzten Beiträge sein.
Tattergreis schrieb:
-------------------------------------------------------
> Darf ich mal zusammenfassen:
>
> Die derzeitigen Fahrzeuge sind für die
> Fahrradbeförderung nicht geeignet und der Egoismus
> etlicher Fahrradfahrer macht das alles noch
> schwieriger.
> Das dürfte doch das Fazit der letzten Beiträge
> sein.

Dem halte ich entgegen, daß U- und S-Bahnzüge sehr wohl für den Fahrradtransport geeignet sind, wenn sich a l l e Beteiligten an die Spielregeln halten.
Da dies nicht klappt, werden nach und nach Fakten in Form der alten Traglastenabteile geschaffen.

Gruß Spandauer
-------------------------------------------------
Tattergreis schrieb:
-------------------------------------------------------
> Anfangs nur in den Sommerferien in bestimmten
> Zügen erlaubt auf der U3 (damals noch U2) nach
> Krumme Lanke.

Früher fuhr die U1 nach Krumme Lanke.
Henning schrieb:
-------------------------------------------------------
> Tattergreis schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Anfangs nur in den Sommerferien in bestimmten
> > Zügen erlaubt auf der U3 (damals noch U2) nach
> > Krumme Lanke.
>
> Früher fuhr die U1 nach Krumme Lanke.

Wann früher?
Die U1 fuhr jahrzehntelang (vor dem Fall der Mauer) zwischen Schlesisches Tor und Ruhleben!
Diese Zeit habe ich nicht erlebt. In den 1990er Jahren bis Ende 2004 fuhr die U1 nach Krumme Lanke.
Eben... und gemeint waren (vermutlich) die Zeiten davor!
Anonymer Benutzer
...
01.09.2010 16:53
...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.01.2011 06:33 von 54E.
Hallo,

Wenn auch etwas spät - die Hochphase dieser Diskussion war ja schon - möchte ich auch trotzdem noch meine Meinung kund tun :-)

Spandauer70 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Dem halte ich entgegen, daß U- und S-Bahnzüge sehr
> wohl für den Fahrradtransport geeignet sind, wenn
> sich a l l e Beteiligten an die Spielregeln
> halten.

Da stimme ich dir grundsätzlich zu - so lange ich es nicht muss (Gepäck), kriegen mich auch keine 10 Pferde ins Mehrzweckabteil, da ich das Sitzen da immer als sehr unbequem empfinge und es (vor allem in der S-Bahn) da immer furchtbar eng ist, wenn dann alle wie die Hühner auf einer Stange sitzen. Was allerdings nichts daran ändert, dass diese Sitze immer (mir ist zumindest noch nichts gegenteiliges bekannt) mitgezählt werden, wenn es um die Gesamt(sitzplatz)kapazität eines Fahrzeuges geht. Besteller schreiben diese ja in der Regel vor; Wenn Lasten nun dazu beitragen, dass sie nicht genutzt werden kann, läuft eigentlich etwas falsch ...

> Da dies nicht klappt, werden nach und nach Fakten
> in Form der alten Traglastenabteile geschaffen.

Der einzig sinnvolle Weg. Nur hoffentlich werden diese dann auch genutzt: Hier wurde schon aufgeführt, dass die S-Bahnen ja momentan so willkürlich unterwegs sind, dass keinem Menschen, der etwas mitnehmen will, zugemutet werden kann, immer das Traglastenabteil zu suchen. Das ich nicht lache! Selbst vor dem Chaos, als mind. 90% aller S-Bahnen über die Stadtbahn "normal" gereiht waren (2*481-Halbzüge), standen die Räder durch die ganze Bahn verteilt. Und wenn dann ein Einstiegsbereich nur noch eingeschränkt nutzbar ist, ist das nicht nur ein Bequemlichkeitsproblem für die anderen Reisenden, weil sie mal eine (meist mehrere, egal) Türen weitergehen müssen, sondern ein Sicherheitsrisiko für alle in der Bahn! Von daher hoffe ich inständig, dass die "neuen" Abteile genutzt werden ... Bzgl. eines Sitzplatzausgleichs brauchen sie sich ja im aktuellen Vertrag leider keine Gedanken zu machen ...

Frage (in eigener Sache) bzgl. des beschriebenen Ausflugs von Spandau in die Märkische Schweiz: Wo war da eigentlich das Problem? Mit der S3 bis Westkreuz, dort in die beginnende S5 - da werden doch noch alle Mehrzweckabteile leer gewesen sein? Und zurück ab Straußberg (Nord) das gleiche, wenngleich dort sicher ein paar mehr Gruppen warteten, aber die Züge haben ja nun doch nicht nur ein solches Abteil.

Beste Grüße
Die Abteile, bei deinen die Klappsitze auf einer Seite ausgebaut wurden, werden durchaus gut genutzt, denn während die Radfahrer sich weiterhin auf den Klappsitzen niederlassen, sind gegenüber wenigstens neue Stehplätze entstanden.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
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