Re: Berliner Busverkehr ausschreiben, ein Plädoyer 20.02.2011 17:12 |
Zitat
BlaschnakZitat
Jay
Bitte was? Es ist wunderbar, dass ich nur einmal in der Woche die Chance hab beim Bäcker einzukaufen? Wo ist da die Lebensqualität?
Sorry aber das seh ich anders! Ich kann doch nicht nach Hinterposemuckel ziehen und dann fordern dass ich dort gefälligst 2 Supermärkte (wenn schon, dann einen Discounter und einmal Qualität) zur Auswahl habe, wenn ich dann mit 80 nicht mehr Autofahren kann. Das halte ich für extrem egoistisches Verhalten, was nicht durch den Staat gefördert gehört!
Zitat
BlaschnakZitat
Jay
Ein Bürgerbus ist ja nun wirklich das allerhöchste der Gefühle. Da sitzen dann 1-Euro-Jobber oder Ehrenamtliche, um den letzten Rest von öffentlicher Mobilität zu ermöglichen.
bin auch kein Freund von, aber derjenige der darauf angewiesen ist wird auch damit fahren bevor er gar nicht zu seinem Bäcker im nächsten Dorf kommt...
Zitat
BlaschnakZitat
Jay
Zuletzt bleibt der Punkt der Daseinsvorsorge. Die gilt nämlich per Gesetz für den ÖPNV und damit sind sämtliche Gegendefinitionen hinfällig.
Ich habe auch nicht bestritten dass Mobilität zu den Grundrechten der Menschen dazugehört, aber nicht um jeden Preis! Das steht nämlich nciht im Gesetz!
Re: Berliner Busverkehr ausschreiben, ein Plädoyer 20.02.2011 17:26 |
Zitat
Florian Schulz
Kognitive Dissonanz? :-)
Nach deiner Definition sind all diejenigen auf einen Rufbus angewiesen, die keine Alternativen mehr haben. Klar, wenn Schienenverbindungen bereits eingespart sind, hat man auch keine Alternativen mehr...
Umso schöner ist dann der Widerspruch zu oben, man könne zum Einkaufen doch in die nächstgrößere Stadt fahren. Das klappt mit einem Bürgerbus natürlich vorzüglich!
Zitat
Zur Erinnerung: Damit ein Lebewesen wie der Mensch leben kann, bedarf es ein Dach über dem Kopf, soziale Kontakte, etwas zum Essen, etwas zum Trinken und eine Möglichkeit, seine Spezies zu erhalten. Geld kommt in der Aufzählung komischerweise nicht vor.
Geld wurde von unseren Ur-Ur-Urvätern als Zahlungsmittel eingeführt um den Warenaustausch zu erleichtern, und nicht als Entscheidungsträger, ob ein Austausch erfolgt oder nicht. Beim heutigen Wirtschaftssystem, bei dem die Privatisierung ein Instrument ist, entscheidet jedoch das Geld über für das Leben nachhaltige Prozesse. Ist das der richtige Weg?
Re: Berliner Busverkehr ausschreiben, ein Plädoyer 20.02.2011 17:31 |
Zitat
Blaschnak
Mal vorab: Als Steuerzahler sage ich: Wenn ich eine Behörde finanzieren soll die weitaus höhere Personalkosten hat als Gesamtumsatz, dann muss diese Behörde entweder massiv seine Personalkosten senken (im Normalfall durch Abbau von Personal) oder, falls der Personalaufwand zwingend benötigt wird, diese Behörde muss abgeschafft werden! Und das sage ich als Eisenbahnfan! Dann muss man halt ohne Eisenbahn auskommen, wenn man sich außer Lage gesehen hätte, diese Personalkosten zu senken!
Zitat
BlaschnakStimmt, meist auf Grund mangelhafter Nachfrage. Das lag nicht immer nur am Auto oder an wenigen Einwohnern, sondern auch mangels Investitionen in die Infrastruktur bzw. mangelhafter Bedienqualität. Aber nochmal: Die Eisenbahn ist nicht für Fuzzys da, sondern für die Mobilitätsbedürfnisse aller Einwohner.Zitat
Florian Schulz
Ein massiv ausgedünntes Streckennetz aufgrund eingesparter Regionalverbindungen.
Zitat
BlaschnakSo ist das nun mal. Wer Kosten verursacht sollte sie auch tragen. Das gilt natürlich auch für Autofahrer, keine Frage.Zitat
Florian Schulz
Preissteigerungen bei den Fahrkarten.
Zitat
BlaschnakDas sehen hier im Forum aber einige Leute anders!Zitat
Florian Schulz
Schlechterer Service.
Zitat
BlaschnakDas klingt eher so als wenn du das auf die S-Bahn allein beziehst. War betrieblich sicher ein Fehler. Aber eine allgemeine Gültigkeit kannst du daraus nicht ableiten.Zitat
Florian Schulz
Schlechtere Wartungsinfrastruktur.
Zitat
BlaschnakHm Automatisierung find ich persönlich erstmal nicht schlecht, da es meist mit Kostensenkung verbunden ist.Zitat
Florian Schulz
Einsparung von Personal durch Automatisierung und damit einhergehend das gesellschaftliche Problem sinkender Kommunikation, um das mal überspitzt auf den Punkt zu bringen.
Dass die Kommunikation ausbaufähig ist, ist auch ganz klar. Nur war sie früher zu Bundesbahnzeiten wirklich besser??? Konnte man dir da sagen, warum der Zug aus Frankfurt noch nicht da ist oder wann bei eisigen Temperaturen der Zug kommt (die sind nämlich bei dem besagten harten Winter auch ausgefallen, um mal mit einem Märchen aufzuräumen)? Das einzige, was die Bahnhofsaufsicht machen konnte, war ne Tasse Tee ausreichen, damit man nicht so friert. da muss man sich ja nur fragen, ob das den Preis wert ist, dafür ein paar Mio. € pro jahr zusätzlich auszugeben.
Re: Berliner Busverkehr ausschreiben, ein Plädoyer 20.02.2011 17:37 |
Zitat
Florian Schulz
Zitat
BlaschnakZitat
Jay
Bitte was? Es ist wunderbar, dass ich nur einmal in der Woche die Chance hab beim Bäcker einzukaufen? Wo ist da die Lebensqualität?
Sorry aber das seh ich anders! Ich kann doch nicht nach Hinterposemuckel ziehen und dann fordern dass ich dort gefälligst 2 Supermärkte (wenn schon, dann einen Discounter und einmal Qualität) zur Auswahl habe, wenn ich dann mit 80 nicht mehr Autofahren kann. Das halte ich für extrem egoistisches Verhalten, was nicht durch den Staat gefördert gehört!
Nur gut, dass die Regional- und Landesplanung in Deutschland einer wie von dir geforderten Land-Stadt-Wanderung planerisch entgegensteuert.
Zitat
BlaschnakZitat
Jay
Ein Bürgerbus ist ja nun wirklich das allerhöchste der Gefühle. Da sitzen dann 1-Euro-Jobber oder Ehrenamtliche, um den letzten Rest von öffentlicher Mobilität zu ermöglichen.
bin auch kein Freund von, aber derjenige der darauf angewiesen ist wird auch damit fahren bevor er gar nicht zu seinem Bäcker im nächsten Dorf kommt...
Kognitive Dissonanz? :-)
Nach deiner Definition sind all diejenigen auf einen Rufbus angewiesen, die keine Alternativen mehr haben. Klar, wenn Schienenverbindungen bereits eingespart sind, hat man auch keine Alternativen mehr...
Umso schöner ist dann der Widerspruch zu oben, man könne zum Einkaufen doch in die nächstgrößere Stadt fahren. Das klappt mit einem Bürgerbus natürlich vorzüglich!
Zitat
BlaschnakZitat
Jay
Zuletzt bleibt der Punkt der Daseinsvorsorge. Die gilt nämlich per Gesetz für den ÖPNV und damit sind sämtliche Gegendefinitionen hinfällig.
Ich habe auch nicht bestritten dass Mobilität zu den Grundrechten der Menschen dazugehört, aber nicht um jeden Preis! Das steht nämlich nciht im Gesetz!
Zur Erinnerung: Damit ein Lebewesen wie der Mensch leben kann, bedarf es ein Dach über dem Kopf, soziale Kontakte, etwas zum Essen, etwas zum Trinken und eine Möglichkeit, seine Spezies zu erhalten. Geld kommt in der Aufzählung komischerweise nicht vor.
Geld wurde von unseren Ur-Ur-Urvätern als Zahlungsmittel eingeführt um den Warenaustausch zu erleichtern, und nicht als Entscheidungsträger, ob ein Austausch erfolgt oder nicht. Beim heutigen Wirtschaftssystem, bei dem die Privatisierung ein Instrument ist, entscheidet jedoch das Geld über für das Leben nachhaltige Prozesse. Ist das der richtige Weg?
Re: Berliner Busverkehr ausschreiben, ein Plädoyer 20.02.2011 17:47 |
Zitat
Florian Schulz
Als Steuerzahler sage ich jedoch: Durch weitere Privatisierungen zahle ich zwar weniger Steuern (nicht wahr?), habe aber keinen Einfluss mehr auf dessen Kontrolle, da mir die Bahn nicht mehr gehört.
Zitat
Florian Schulz
Auch klar: Wenn man nichts investieren will, dann muss man auch leider Gottes still legen... Dass nun Tante Emmi ihre Enkel nicht mehr ohne stundenlange Reise über alle Dörfer der Mark Brandenburg besuchen kann, muss in Kauf genommen werden.
Zitat
Florian Schulz
Die unsäglichen Ausgaben fressen die Bahn auch auf! Oh, ein Artikel von 2007: "Das Betriebsergebnis nach Zinsen wird nach Planung des Staatskonzerns in diesem Jahr auf rund 1,6 Milliarden Euro wachsen [...] Das wären 400 Millionen mehr als im vergangenen Jahr"
Zitat
BlaschnakDas sehen hier im Forum aber einige Leute anders!Zitat
Florian Schulz
Schlechterer Service.
Zitat
BlaschnakDas klingt eher so als wenn du das auf die S-Bahn allein beziehst. War betrieblich sicher ein Fehler. Aber eine allgemeine Gültigkeit kannst du daraus nicht ableiten.Zitat
Florian Schulz
Schlechtere Wartungsinfrastruktur.
Zitat
Florian Schulz
Und? Wir sind eine Gemeinschaft! Der Mensch ist ein soziales Wesen. Über vorgegaukelte Kommunikation per Computer und Blechelse kann ich gerne verzichten (ist auch nicht gut für die Psyche, siehe sich abschottende Einzelgänger).
Re: Berliner Busverkehr ausschreiben, ein Plädoyer 20.02.2011 17:48 |
Zitat
Blaschnak
Gerade die Eisenbahn ist nun mal leider die teuerste Variante (wenn wir mal im Nah- und Regionalverkehr bleiben), weshalb man eine gewisse Nachfrage braucht um diesen zu rechtfertigen.
Re: Berliner Busverkehr ausschreiben, ein Plädoyer 20.02.2011 17:56 |
Zitat
Florian Schulz
Zitat
Blaschnak
Gerade die Eisenbahn ist nun mal leider die teuerste Variante (wenn wir mal im Nah- und Regionalverkehr bleiben), weshalb man eine gewisse Nachfrage braucht um diesen zu rechtfertigen.
Logo, weil beim straßengebundenen Verkehr die Wartung der Infrastruktur jemand anderes bezahlt. Nämlich auch der Bürger. Damit haben wir als Bürger natürlich einen vorzüglichen Spareffekt erzielt.
Oh, ich korrigiere mich, einzelne Autobahnabschnitte sind ja auch schon privatisiert. Hmm, neu asphaltierte Autobahn voller Schlaglöcher, Feuerwehren werden bei Unfällen zweimal beordert weil eine immer im Stau steht, Anstieg der Unfallrate um 121%... Ah, die Privatisierung der Autobahn spart kosten: LKW-Mauteinnahme erhalten die privaten Baufirmen, der Staat gewährt zudem eine zusätzliche Risikofinanzierung. Der Bürger also wieder ein vorzüglicher Sparer.
Re: Berliner Busverkehr ausschreiben, ein Plädoyer 20.02.2011 18:11 |
Zitat
Blaschnak
Zitat
Spandauer70
Alles schön und gut, verstehe trotzdem nicht warum einzelne Buslininen oder Pakete ausgeschrieben werden sollen. Mir scheint Du willst es nur weil es möglich ist. Ich sehe keinen sonderlichen Sinn darin der BVG unnötiger Weise die (Dumping)Preispistole auf die Brust zu setzen.
Ist in meinen Augen das Gleiche wie mit der S-Bahn und dem Ausschreibungsgeblubber der Grünen!
Lustigerweise hast du noch in diesem Thread festgestellt, dass ab gewissen Unternehmensgrößen Verwaltungsaufwände rapide steigen und hier fragst du warum es sinnvoll sein kann den busverkehr in Paketen auszuschreiben.
Im Übrigen kann man in Frankfurt ziemlich gut sehen, dass es mit den ausgeschriebenen Linienbündlen ziemlich gut klappt...
Re: Berliner Busverkehr ausschreiben, ein Plädoyer 20.02.2011 18:15 |
Zitat
Spandauer70
Zitat
Blaschnak
Zitat
Spandauer70
Alles schön und gut, verstehe trotzdem nicht warum einzelne Buslininen oder Pakete ausgeschrieben werden sollen. Mir scheint Du willst es nur weil es möglich ist. Ich sehe keinen sonderlichen Sinn darin der BVG unnötiger Weise die (Dumping)Preispistole auf die Brust zu setzen.
Ist in meinen Augen das Gleiche wie mit der S-Bahn und dem Ausschreibungsgeblubber der Grünen!
Lustigerweise hast du noch in diesem Thread festgestellt, dass ab gewissen Unternehmensgrößen Verwaltungsaufwände rapide steigen und hier fragst du warum es sinnvoll sein kann den busverkehr in Paketen auszuschreiben.
Im Übrigen kann man in Frankfurt ziemlich gut sehen, dass es mit den ausgeschriebenen Linienbündlen ziemlich gut klappt...
Das eine schließt das andere ja trotzdem nicht aus und Verwaltungsaufwände stehen andere Vorteile gegenüber. Von welchem Frankfurt sprichst Du? Es gibt in Deutschland schließlich 2 davon ....
Re: Berliner Busverkehr ausschreiben, ein Plädoyer 20.02.2011 18:15 |
Zitat
Blaschnak
Langsam wirds langweilig. Weiter oben hab ich bereits geschrieben dass ich für eine PKW-Maut bin, von daher geh ich darauf nicht weiter ein.
Re: Berliner Busverkehr ausschreiben, ein Plädoyer 20.02.2011 18:29 |
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Florian Schulz
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Blaschnak
Langsam wirds langweilig. Weiter oben hab ich bereits geschrieben dass ich für eine PKW-Maut bin, von daher geh ich darauf nicht weiter ein.
Das verwundert mich auch nicht, dass du für eine PKW-Maut bist. Bei einer Privatisierung vormals öffentlicher Aufgaben wie die Autobahnwartung fällt die Finanzierung über die Steuern weg. Der Bürger resp. der Bund spart Ausgaben.
Und woher bekommen die Baufirmen dann ihre Einnahmen, richtig: Durch eine Steuerquelle anderer Art, zum Beispiel der Maut. Exakt dieser Zusammenhang ist bei der Privatisierung von Autobahnteilabschnitten gegeben. Nutznießer: die daran beteiligten Unternehmen. Und nicht der "sparwillige" Bürger!
Aber Einzelfall halt...
Re: Berliner Busverkehr ausschreiben, ein Plädoyer 20.02.2011 18:39 |
Re: Berliner Busverkehr ausschreiben, ein Plädoyer 20.02.2011 19:30 |
Re: Berliner Busverkehr ausschreiben, ein Plädoyer 20.02.2011 19:44 |
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Florian Schulz
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Blaschnak
Eigentor? Ja, aber für dich! Erstens hat es sich nunmal gezeigt, dass es wirtschaftlicher Selbstmord an jeder Milchkanne einen Supermarkt zu errichten.
Und die Bewohner der Dörfer haben dann Pech, dass ihre Lebensgrundlage entzogen wurde? Wie zynisch ist denn das bitteschön?
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Florian Schulz
Zurück zur Bundesbahn: Was haben wir heute? Ein massiv ausgedünntes Streckennetz aufgrund eingesparter Regionalverbindungen. Preissteigerungen bei den Fahrkarten. Schlechterer Service. Schlechtere Wartungsinfrastruktur. Einsparung von Personal durch Automatisierung und damit einhergehend das gesellschaftliche Problem sinkender Kommunikation, um das mal überspitzt auf den Punkt zu bringen.
Re: Berliner Busverkehr ausschreiben, ein Plädoyer 20.02.2011 22:28 |