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Bauarbeiten Gleisdreieck 2011
geschrieben von der weiße bim 
Zitat
Mariosch
Es muß ja eine Möglichkeit geben, die Fahrsperre vom Fahrerstand aus zu überbrücken / abzuschalten, da es ja doch immer mal wieder zu Signalstörungen kommen kann. Dafür gibt es dann ja das Ersatzsignal, welches dem Fahrer erlaubt, auf Sicht mit maximal 20km/h auch an einem Hp0 zeigenendem Signal vorbeizufahren.

Diese Möglichkeit muss gegenwärtig am eingleisigen Abschnitt der Gleisdreieck-Baustelle ständig genutzt werden.
Wer etwas aufpasst, bemerkt dass der Zug vor dem Bahnhof Bartholdypark am Einfahrsignal kurz hält. Das zeigt dauernd Halt, so dass hier bei Aufleuchten des Ersatzsignals und gedrücktem Fahrsperrentaster die Fahrt langsam fortgesetzt werden kann. Das gleiche gilt für die Rückfahrt am extra errichteten Ausfahrsignal Gleisdreieck. Dieser Streckenabschnitt kann nur auf Sicht befahren werden, deshalb 20 km/h Höchstgeschwindigkeit.
Ab Ausfahrsignal Bartholdypark wird wieder normal gefahren.

so long

Mario



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 31.05.2011 15:53 von der weiße bim.
Hallo,

Zitat
Mariosch
Abgesehen davon, selbst wenn auf dem Viadukt genügend Platz wäre (ist schon ziemlich breit, aber ich kenne die Vorgaben für Gleisabstände nicht), kann man bei Google Maps sehen das dem zweiten Gleis dann sowohl oben als auch unten mit der Bahnhofshalle kollidieren würde, da ist einfach nicht genügend Platz für den Anschluß.

Mensch, daß ich nicht von selbst auf die Idee gekommen bin, mal in die Google Maps zu schauen. Aber ich vermutete ja bereits, daß die Bahnhofshalle im Weg ist.

Zitat
Mariosch
Es muß ja eine Möglichkeit geben, die Fahrsperre vom Fahrerstand aus zu überbrücken / abzuschalten, da es ja doch immer mal wieder zu Signalstörungen kommen kann. Dafür gibt es dann ja das Ersatzsignal, welches dem Fahrer erlaubt, auf Sicht mit maximal 20km/h auch an einem Hp0 zeigenendem Signal vorbeizufahren.

Na siehst'e mal an, ich hatte gedacht, die Fahrsperre könnte bei Fahrt auf Ersatzsignal vom Stellwerk aus für jedes Signal individuell deaktiviert werden. Aber ich glaube, so langsam dämmert da was bei mir. Ist der Fahrsperrentaster nicht sogar mit einem transparenten Kunststoff-Klappdeckel gesichert, damit er nicht versehentlich betätigt werden kann? Mit 'ner Plombe ist der aber nicht versehen, oder? Wenn ich mich richtig erinnere, ist wohl nur die Schaltstufe für die Rückwärtsfahrt bei dem Hebel verplombt, mit dem die Geschwindigkeit vorgegeben wird.

Zitat
krickstadt
Wieso zweigleisig? Nach dem Umbau gab es ab 1912
nur eine eingleisige Verbindungskurve. Für Betriebs-
zwecke war das völlig ausreichend.

Das ist mir schon klar. Mich interessiert einfach, ob es in heutiger Zeit möglich wäre, trotz des jetzt vorhandenen Bahnhofs reguläre Streckengleise zwischen Bülowstr. und Möckernbrücke zu errichten. Ohne einen kompletten Umbau scheint mir das jedoch ausgeschlossen - allein schon wegen der im Weg stehenden Bahnhofshalle.

Zitat
krickstadt
Nun, technisch ist wahrscheinlich vieles möglich, aber
wenn Du Dir die Örtlichkeiten anschauen würdest,
könntest auch Du Dir das schwer vorstellen. Hier ein
paar Bilder:

Leider hatte ich bisher nicht die Gelegenheit, das frühere Gleisdreieck mal von "innen" zu besichtigen. Deine Aufnahmen helfen mir, insbesondere aufgrund der Erläuterung des jeweiligen Standpunktes und der Blickrichtung, aber schon ein ganzes Stück weiter. Kannst Du ungefähr abschätzen, wie hoch der obere Viaduktbogen auf dem letzten Foto über dem dortigen Straßennieveau gelegen ist? Wirkt ja ziemlich imposant.

Zitat
krickstadt
In der Zeit, wo es ein Richtungsgleis Möckernbrücke -
Bülowstraße gegeben hat, hast Du noch nicht gelebt. ;-)
(Dieses Gleis hat übrigens das Gleis Potsdamer Platz -
Möckernbrücke überbrückt.)

Daß ich zwischen 1902 und 1912 noch nicht gelebt habe, ist mir durchaus bewußt. Irgendwie glaubte ich mich jedoch daran zu erinnern, daß unterhalb der U1-Streckengleise zwischen Möckernbrücke und Gleisdreieck ein Kurvenviadukt entlangführen würde, der aus Richtung Möckernbrücke in Richtung Bülowstr. abzweigt.
Und daß das Richtungsgleis Möckernbrücke - Bülowstr. das Gleis Potsdamer Platz - Möckernbrücke überbrückt hat, habe ich bereits -> diesem Gleisplan entnommen gehabt. Da das gegenwärtige U1-Streckengleis jedoch in einer recht beachtlichen Höhe liegt, wäre es bei Errichtung einer neuen Richtungsverbindung Möckernbrücke - Bülowstr. wohl kaum denkbar, das Richtungsgleis Gleisdreieck - Möckernbrücke zu überbrücken. ;)

Zitat
Jay
Es war genau andersrum.

Jo, danke für die Erinnerungshilfe.

Zitat
Schmierzug
Eine Zustimmung zweier Fahrten gleichzeitig zu erteilen, deren Fahrwege sich berühren ist möglich, ja. Allerdings werden hierfür registrierpflichtige Hilfshandlungen erforderlich (verschiedene Kombinationen denkbar). Solche Fehler gibt es auch, bspw. der Zusammenstoß zweier Züge zu Ostern 1993 zwischen Wannsee und Griebsnitzsee

Sorry, da hatte ich mich nicht präzise genug ausgedrückt. Daß es möglich ist, Signale so zu stellen, daß zwei Züge sich auf dem selben Gleis entgegenfahren können, ist mir bekannt - an das Wannsee-Unglück von 1993 erinnere ich mich noch ziemlich gut.
Ich wollte vielmehr wissen, ob es möglich ist, die Signale zweier in gleicher Richtung aufeinander zulaufender Gleise vor einer Weiche zeitgleich auf "Fahrt" zu stellen oder ob eine derartige Flankenfahrt nur durch Überbrückung der Fahrsperre möglich ist.

Zitat
der weiße bim
Diese Möglichkeit muss gegenwärtig am eingleisigen Abschnitt der Gleisdreieck-Baustelle ständig genutzt werden.
Wer etwas aufpasst, bemerkt dass der Zug vor dem Bahnhof Bartholdypark am Einfahrsignal kurz hält. Das zeigt dauernd Halt, so dass hier bei Aufleuchten des Ersatzsignals und gedrücktem Fahrsperrentaster die Fahrt langsam fortgesetzt werden kann.

Ja, genau das ist mir heute aufgefallen, als ich mit der U2 zum Mendelssohn-Bartoldy-Park fuhr. Hatte mich schon gewundert, warum der so kurz vor dem Bahnhof stehengeblieben und anschließend in den Bahnhof geschlichen ist.

Viele Grüße vom Oberdeck...


Kann ich am Baum zundern?
Zitat
Oberdeck
Zitat
Schmierzug
Eine Zustimmung zweier Fahrten gleichzeitig zu erteilen, deren Fahrwege sich berühren ist möglich, ja. Allerdings werden hierfür registrierpflichtige Hilfshandlungen erforderlich (verschiedene Kombinationen denkbar). Solche Fehler gibt es auch, bspw. der Zusammenstoß zweier Züge zu Ostern 1993 zwischen Wannsee und Griebsnitzsee

Sorry, da hatte ich mich nicht präzise genug ausgedrückt. Daß es möglich ist, Signale so zu stellen, daß zwei Züge sich auf dem selben Gleis entgegenfahren können, ist mir bekannt - an das Wannsee-Unglück von 1993 erinnere ich mich noch ziemlich gut.
Ich wollte vielmehr wissen, ob es möglich ist, die Signale zweier in gleicher Richtung aufeinander zulaufender Gleise vor einer Weiche zeitgleich auf "Fahrt" zu stellen oder ob eine derartige Flankenfahrt nur durch Überbrückung der Fahrsperre möglich ist.

Die Antwort habe ich dir gegeben. Da gibt es keinen Unterschied ob frontal zueinander oder seitlich. Das spielt dabei keine Rolle. Ich schrieb "Fahrwege sich berühren", das bezieht alle Formen wie: vorne drauf, hinten drauf, oder von Seite mit ein, daher wählte ich diese Formulierung.

Um derartige Dinge möglichst zu vermeiden, gibt es noch die Einrichtung des "Flankenschutzes", wo die baulichen Möglichkeiten es hergeben. Bei der U-Bahn eher selten vorhanden. Bedeutet, Weichen oder Gleissperren werden so gestellt, dass trotz einer Signalüberfahrt die gefährdende Fahrt von der anderen "weggelenkt" wird. Ein weiteres kompliziertes Thema. Wenn du dich mal am S-Bhf. Gesundbrunnen aufstellst, hörst du unentwegt die Weichen summen, die je nach Veränderung der Situation die Flankenschutzbeziehungen anpassen.

Flankenfahrt ohne Fahrsperrenauslösung: Wenn man sich ganz dümmlich im Stellwerk anstellt, ist das auch (unter Bedienung von zählpflichtigen Hilfsbedienungen) möglich, zu realisieren. Allerdings bei Stadtbahnen müsste man sich aufgrund der meist kurzen Entfernungen zwischen den Signalen schon eine besondere Situation konstruieren. Aber möglich, ja. Hat es gegeben. Ich habe da gerade eine Entgleisung vor Augen (etwa so im Jahr 2005), wo trotz Fahrtstellung eines Signals die Weiche unmittelbar hinter dem Signal umgestellt wurde, der Zug keine Fahrsperrenauslösung erhielt. Ursache: Fehlbedienung im Stellwerk (nicht Beachtung des Regelwerkes).

Aber auch ohne fahrlässiger Handlung seitens des Stellwerkers gelang es schon durch fahrlässige Handlungen des Lokführers bei der S-Bahn ohne Fahrsperrenauslösung, ohne Hilshandlung im Zug oder Stellwerk frontale Fahrten zu realisieren, obwohl beide Fahrten durch die Fahrsperre gesichert waren (fällt mir so ein, etwa im Jahr 2008 S-Bhf. Westend).
Das ist ein sehr weites Feld, das hier nicht mehr unter dieser Überschrift passt.

Zur Funktionsweise der Sicherungstechnik empfehle ich mal den Besuch beim [www.ebuef.de]

Sicherung der Fahrsperren-Überbrückung durch Plombe: Nein, eine Sicherung der Bedieneinrichtung durch eine Plombe ist nicht sinnvoll, da dieser Taster sehr häufig benutzt werden muss. Bspw. bei Signalstörungen muss dieser betätigt werden. Ein Zählwerk dokumentiert jede Bedienung, die modernen Fahrzeuge hab en eine Art "Fahrtenschreiber", so man die Zeit der Bedienung und die Umstände auslesen kann. Versehentlich kommt da auch keiner ran, zumal diese Taster bei den modernen Fahrzeugen nur bei Geschwindigkeiten unter 7 km/ und nur einmalig reagieren. Sonst könnte man ja den Knopf gedrückt die ganze Strecke durchfahren.
Dauerhafte Abschaltung: (etwa bei S-Bahn Pendelzügen) das ist kein Taster, den man so versehentlich mal berühren könnte. Ich glaube, der befindet sich gar nicht auf dem Pult sondern am Schaltschrank hinter dem Rücken des Fahrers (wahrscheinlich je nach Bauart des Zuges).

Amüsant aus heutiger Sicht die erste Form der mechanischen Fahrsperre bei der Hochbahn:
[www.berliner-verkehrsseiten.de]
Ein Holzstab am Triebwagen wurde bei der unzulässigen Signalüberfahrt durchbrochen, über einen Federmechanismus schnappte ein Hebel in Folge nach unten und löste aus. Zur Weiterfahrt musste vom Zugbegleiter das Holzstäbchen vom Fahrgastinnenraum durch die Lüftungsklappen ersetzt werden, um die Hauptluftleitung wieder schliessen zu können. Zeitaufwendig.
Nicht bedacht: Konnte das Signal aufgrund einer Signalstörung vom Stellwerk nicht auf Fahrt gestellt werden, durchbrach nach der Weiterfahrt (nach dem Ersetzen des ersten Holzstäbchens) das Holzstäbchen des nächsten Triebwagens im Zugverband! Man hatte vergessen, die mittig gekuppelten Triebwagen mit einer Deaktivierung der mech. Fahrsperre zu versehen! Köstlich! So wurde diese Form der mech. Fahrsperre mit Holzstäbchen auch schnell abgeändert gegen die bis 1992 in Ostberlin verwendete mech. Fahrsperre (umklappender Stab).

--
Der Hausfrauentarif 1960:
Ein Flopp, weil er zu gut angenommen wurde!




1 mal bearbeitet. Zuletzt am 31.05.2011 10:08 von Schmierzug.
Bitte löschen



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 31.05.2011 10:07 von Schmierzug.
"Oberdeck" am 31.5.2011 um 1.38 Uhr:

> Kannst Du ungefähr abschätzen, wie hoch der obere Viaduktbogen
> auf dem letzten Foto über dem dortigen Straßennieveau gelegen ist?

Nein, leider bin ich im Abschätzen von Entfernungen - speziell Höhen -
ziemlich schlecht. Aber beim nächsten Wochenmarkt im Dresdener
Bahnhof kannst Du ja selbst 'mal schauen (findet aber anscheinend
im Moment nicht statt, siehe hier).

> Daß ich zwischen 1902 und 1912 noch nicht gelebt habe, ist mir
> durchaus bewußt.

Puh, ich dachte schon ...

> Irgendwie glaubte ich mich jedoch daran zu erinnern, daß unterhalb
> der U1-Streckengleise zwischen Möckernbrücke und Gleisdreieck ein
> Kurvenviadukt entlangführen würde, der aus Richtung Möckernbrücke
> in Richtung Bülowstr. abzweigt.

Nö. Niemals nicht.

> Da das gegenwärtige U1-Streckengleis jedoch in einer recht beachtlichen
> Höhe liegt, wäre es bei Errichtung einer neuen Richtungsverbindung
> Möckernbrücke - Bülowstr. wohl kaum denkbar, das Richtungsgleis
> Gleisdreieck - Möckernbrücke zu überbrücken. ;)

Stimmt. Ich vermute, dass bis 1912 auch das Gleis Möckernbrücke ->
Bülowstraße am Anfang der Kurve diese beachtlich hohe Lage inne
hatte.

Gruß, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Neuen thread für Beitrag geöffnet.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.04.2012 13:56 von Interbev.
Wo?

Mit besten Grüßen
Wuhletal
---------------------
Säh Dohrs will oupänn onnsä läft zeit.
"Wuhletal" am 21.4.2012 um 18.29 Uhr:
> "Interbev" am 20.4.2012 um 13.44 Uhr:

>> Neuen Thread für Beitrag geöffnet.

> Wo?

Hier.

HTH, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
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