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Gedanken zum Spätabend-Netz
geschrieben von Logital 
Die Diskussion darum, dass ein mit 2 Personen besetzter Linienbus nicht umweltfreundlicher ist als eine Privatfahrt im SUV, hat mich dazu bewogen etwas über die Situation auf manchen Buslinien spätabends nachzudenken. Wobei angemerkt sei, dass das Gesamtsystem ÖPNV immer noch umweltfreundlicher ist als das Gesamtsystem IV. Und das Gesamtsystem ÖPNV lebt eben auch von der kaum genutzten Buslinie,die jedoch dem Fahrgast erst veranlassen, die Gesamtstrecke in die Stadt mit ÖPNV zu unternehmen. Dennoch sollte auch der ÖPNV seinen Vorteil weiter ausbauen.

Zielstellung also: Verhinderung dieser fast leeren Fahrt mit dem 12m Bus (oder größeren Fahrzeugen).

Bedingungen: keine Verschlechterungen für den Fahrgast, kostenneutral, idealerweise kosteneinsparend.

Idee: Die Fahrzeuge des Nachtnetzes, die mit Kleinbussen gefahren werden, beginnen bereits gegen 21 Uhr ihren Dienst und fahren dort zu den aktuell gültigen Fahrplänen auf den Tageslinien. Also keine Taktausdünnung, nur "Gefäßverkleinerung". Das hat mehrere Vorteile: Die Dienstpläne sind besser gestaltbar. Der Fahrer des Nachtbusses beginnt bereits gegen 21Uhr seinen Dienst und hat gegen 5:30 Schluss (inkl. Dienstfahrten usw). Das führt zu einem besseren Dienstplanwirkungsgrad, denn der Anteil der Linienfahrten an den langen ein und Aussetzfahrten erhöht sich. Ebenso kann der Tagesumlauf der BVG (oder BT)mit 2 Diensten bestückt werden, (2x 8 Stunden, 4h - 22h), statt jetzt mit 2,5 Diensten. Und es sind ab ca 21 Uhr eben die kleineren Fahrzeuge draußen, was Sprit spart.

Probleme: ...bereitet sicher der Widerstand seitens BVG. Es müssten einige Leistungsvereinbarungen verändert werden. Diese Kleinbusse werden meines Wissen nirgends von der BVG selbst gefahren. Eventuell gibt es Probleme beim Übergang zwischen Tag- und Nachtnetz.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Korrekt - kein Kleinbus gehört der BVG.
Außerdem wollte man sowieso diese Situation verändern, dass hat die BVG bereits bemerkt. So hieß es z.B. das die Menschen im Osten früher aufstehen als die im Westen und somit das Netz angepasst werden müsste.

Die Berliner Linienchronik (+Stationierungen S-Bahn/BVG) 1858-2024
Hier stellt sich immer wieder die alte Frage: Was ist günstiger?

1. Zusätzliche Kapitalkosten der Kleinbusse plus Zusatzkosten für Leerkilometer = Wert 1

2. Einsparungen bei den Energiekosten der bisher eingesetzten Fahrzeuge = Wert 2

Momentan scheint wohl Wert 2 der kleinere zu sein, da kein VU in größerem Umfang die Strategie verfolgt "Tagsüber großer Bus, abends kleiner Bus".

Die BVG hatte ja auch schon einmal ein Projekt laufen, wo die kleinen Busse am Tage für Lieferfahrten eingesetzt wurden, um genau das Thema Kapitalkosten abzumildern. Ist aber wohl im Sande verlaufen ...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.06.2011 12:53 von M2204.
Es sollen ja eben keine zusätzlichen Bussen beschafft werden. Sondern jene Kleinbusse, die sowieso im Nachtbusverkehr eingesetzt werden bereits früher den Dienst auf der Tageslinie beginnen. Zusatzkilometer fallen nicht an, da die Anzahl der Ein- und Aussetzfahrten gleichbleibt.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Was machst Du mit Strecken, wo für 10-15% der Wegstrecke im Spätabend-Netz das Platzangebot gerade so ausreicht und sich das Fahrzeug dann schlagartig leert und ddas letzte Drittel mit 1-2 Personen oder leer seine Linie abfährt?

So lange in der Umweltfreundlichkeit nur schwarz-weiß-denken (ÖPNV = weiß, MIV = Schwarz) vorherrscht ist jede Diskussion sinnlos.

Fährt ein Bus den ganzen Tag über ausgelastet seine Linie ab und in der NVZ nur nur halb oder schwächer besetzt, so ist dies in der Umweltbilanz ohne Aussagekraft, wenn nur die einzelnen Fahrten betrachtet werden, statt den kompletten Tageseinsatz zu betrachten.
Genauso ist es mit den SUV und Luxuswagen, denn nur der gesamte echte Verbrauch zählt und nicht die Herstellerangaben. 10000 Liter im Jahr bleiben in der CO2-Bilanz gleich, egal ob ich die im 8 Zyliner SUV oder Smart verbraucht habe.
Ohne eine massive Veränderung unseres Freizeitverhaltens, wird sich in der Ökobilanz nur einiges verschieben aber nicht nachhaltig verändern. Spaßbäder, Skihallen, überbeleuchtete und -beheizte Shoppingcenter, dichte Takte bis in die Nacht damit das Spaßvolk feiern kann, Lebensmitteltransporte und allgemeiner Überfluss verderben die CO2-Bilanz weit mehr als ein paar SUV im Straßenverkehr.
Ohne Klimaanlagen im ÖPNV (Bus, Tram, S-Bahnen) ließe sich sicherlich weit mehr CO2 einsparen, schon allein weil solche Produkte nicht produziert werden müßten.

Somit bleibt die gesamte Diskussion nichts weiter als eine scheinheilige Fingerzeigerei nur um sich selber ein gutes Ökogewissen einreden zu können. Zumal, wie ich bereits schrieb, seriöse Wissenschaftler immer noch keinen stichhaltigen Beweis dafür gefunden haben, daß eine Verringerung "menschlichen" CO2 die Klimaveränderungen überhaupt nachweislich umändern könnte. Bis jetzt ist alles nur eine Vermutung und Panikmacherei der geschäftstüchtigen "Ökos"!

Gruß Spandauer
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1 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.06.2011 13:03 von Spandauer70.
Zitat
M2204
Die BVG hatte ja auch schon einmal ein Projekt laufen, wo die kleinen Busse am Tage für Lieferfahrten eingesetzt wurden, um genau das Thema Kapitalkosten abzumildern. Ist aber wohl im Sande verlaufen ...

Ich sehe zumindest häufiger mal ein solches Fahrzeug in der Gleimstraße kurz vor dem Falkplatz parken. War es nicht so, dass diese Busse einem Taxibetrieb gehörten?

Aus anderen Städten kenne ich die Lösung, dass nachts Taxibetriebe und ähnliche Unternehmen mit Kleinbussen/Großraumtaxen unterwegs sind. Es wäre vielleicht eine sinnvollere Variante, Subunternehmer einzusetzen und gleichzeitig unter der betriebsratlich abgestimmten 8%-Hürde für Fremdvergaben zu bleiben, wenn man quasi den "Schwachlastteil" des Spät- und Nachtverkehrs outsourced und dafür mehr Fahrten tagsüber selbst fährt.
Zitat
Spandauer70
Was machst Du mit Strecken, wo für 10-15% der Wegstrecke im Spätabend-Netz das Platzangebot gerade so ausreicht und sich das Fahrzeug dann schlagartig leert und ddas letzte Drittel mit 1-2 Personen oder leer seine Linie abfährt?

Diese Strecken würden für dieses Modell nicht in Frage kommen, wenn der Bus auch nur zwischen 2 Haltestellen verlässlich mit mehr als 10 Personen ausgelastet ist. Es gibt jedoch auch Linien, die auf ganzer Länge kaum Fahrgäste haben, zumal im hier betrachten Zeitram von 21h bis 24h. Ich denke da an den 161, 162, 163

Zitat
Spandauer70

So lange in der Umweltfreundlichkeit nur schwarz-weiß-denken (ÖPNV = weiß, MIV = Schwarz) vorherrscht ist jede Diskussion sinnlos.

Herrscht diese denn vor? Carsharing gilt als Umweltfreundlich, Mtfahrerzentralen boomen und kommen durchaus auch in den Medien als umweltfreundlich weg.

Zitat
Spandauer70

Ohne eine massive Veränderung unseres Freizeitverhaltens, wird sich in der Ökobilanz nur einiges verschieben aber nicht nachhaltig verändern. Spaßbäder, Skihallen, überbeleuchtete und -beheizte Shoppingcenter, dichte Takte bis in die Nacht damit das Spaßvolk feiern kann, Lebensmitteltransporte und allgemeiner Überfluss verderben die CO2-Bilanz weit mehr als ein paar SUV im Straßenverkehr.

Das mag stimmen, liegt aber nicht im Aufgabenbereich von Verkehrsbetrieben.

Zitat
Spandauer70
Somit bleibt die gesamte Diskussion nichts weiter als eine scheinheilige Fingerzeigerei nur um sich selber ein gutes Ökogewissen einreden zu können. Zumal, wie ich bereits schrieb, seriöse Wissenschaftler immer noch keinen stichhaltigen Beweis dafür gefunden haben, daß eine Verringerung "menschlichen" CO2 die Klimaveränderungen überhaupt nachweislich umändern könnte. Bis jetzt ist alles nur eine Vermutung und Panikmacherei der geschäftstüchtigen "Ökos"!

Vielleicht ist die ganze Co2-Debatte sinnlos und du (bzw. die eine Seite der Wissenschaft) hat Recht, dann haben wir vielleicht "sinnlos" Co2 eingespart. Sollte sich in 10 Jahren herausstellen, dass sie doch berechtigt war, haben wir viel Zeit verschnwendet wenn wir uns jetzt nicht darüber Gedanken machen.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.06.2011 13:31 von Logital.
Zitat
Lopi2000
Aus anderen Städten kenne ich die Lösung, dass nachts Taxibetriebe und ähnliche Unternehmen mit Kleinbussen/Großraumtaxen unterwegs sind. Es wäre vielleicht eine sinnvollere Variante, Subunternehmer einzusetzen ...

Genau so wird es seit der letzten Ausschreibung der fremd zu vergebenden Omnibusleistungen auch gemacht.
Ein weiterer Rationalisierungseffekt für die BVG ist, dass keine Mini- oder Kleinbusse mehr vorgehalten werden müssen. Bald gibt es nur noch drei Bustypen DL, GN und EN.
Änderungen der ausgeschriebenen Leistungspakete sind kaum möglich, da die Subunternehmer auch EN neu beschafft haben. Eine Ausweitung des Großraumtaxianteils würde Schadenersatzforderungen der Busbetreiber an die BVG nach sich ziehen, also insgesamt erhebliche Mehrkosten ergeben.

Zitat
Lopi2000
... unter der betriebsratlich abgestimmten 8%-Hürde für Fremdvergaben zu bleiben,

Das war keine Abstimmung, sondern ein regulär abgeschlossener Tarifvertrag, der nur in beiderseitigem Einvernehmen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeberverband geändert werden kann. Die BVG hat überhaupt keinen Betriebsrat ...

so long

Mario
Zitat
der weiße bim
Änderungen der ausgeschriebenen Leistungspakete sind kaum möglich, da die Subunternehmer auch EN neu beschafft haben. Eine Ausweitung des Großraumtaxianteils würde Schadenersatzforderungen der Busbetreiber an die BVG nach sich ziehen, also insgesamt erhebliche Mehrkosten ergeben.

Naja, dass man dies nicht (oder nur zu erheblichen Schadenersatzkosten) während der laufenden Verträge machen kann, ist klar. Ob dafür nun Neufahrzeuge beschafft wurden oder nicht ist sogar egal - Vertrag ist Vertrag. Hätten die Subunternehmer nur einen Jahresvertrag, müssten sie halt ggf. die Fahrzeuge verkaufen oder andere Aufgabenfelder suchen. Aber bei einer mittelfristig anstehenden Neuvergabe, sollte man diesen Gedanken sicherlich prüfen.
Ja nun gut, aber was die Sache schwierig macht ist die Tatsache, das die EN bis zum Jahre 2017 geleast sind...


BVG = Alle meckern drüber, aber ohne geht es nicht !

Jut jemeinte Jrüße
Nico
Zitat
BVG_Berlin
Ja nun gut, aber was die Sache schwierig macht ist die Tatsache, das die EN bis zum Jahre 2017 geleast sind...

Das ist doch besser, als würde man sie die üblichen 12-13 Jahre lang "an der Backe" haben.
Ist richtig.
Hat die BVG mit den Leasingbussen damals ja auch gehabt.

Nur es ging ja darum, dass es eben nicht rechtens wäre auf gewissen Umläufen statt EN plötzlich Midi- oder Kleinbusse zu fordern.
Naja wird ja auch nicht gehen, weil es wurden ja Pakete ausgeschrieben, und die werden ja schon mit bedacht so geschnürrt und auf Linien aufgeteilt, das es keine Änderungen geben sollte.

Aber das Thema wird sicherlich noch einmal spannend wenn nächstes Jahr der BER in Betrieb geht, da könnten möglicherweise in Rudow und im restlichen südöstlichen Berliner Raum einige Angebotsänderungen in Kraft treten im Nachhinein.
Ich rede nicht von den geplanten Linienänderungen von X11, 164 und so.


BVG = Alle meckern drüber, aber ohne geht es nicht !

Jut jemeinte Jrüße
Nico
Richtige Maßnahmen sollte man aber trotzdem erwägen, auch wenn es aufgrund von Altverträgen mit der Umsetzung etwas dauert. Die Frage ist, wie viele Linien infrage kommen.
Hm, es muss ja vielleicht nicht gleich so ein Kleinbus sein,
wenn es mehr Depots über die Stadt verteilt gäbe, so dass Ein- und Ausrückfahrten nicht so weit wären, könnte man sicherlich auch häufiger Doppeldecker mit einfachen kurzen Bussen austauschen...
Ich denke da z.B. an Linien wie 101, 115, 285.


MfG
Robert



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.06.2011 23:30 von RobertM.
Wie nah ran willst du bei den Linien 101 & 115 denn noch an einen Hof?
Stichwort Cicerostr.


BVG = Alle meckern drüber, aber ohne geht es nicht !

Jut jemeinte Jrüße
Nico
umso unverständlicher, dass die nicht ausgetauscht werden,

tut mir leid, ich weiß nicht, wo all die Höfe sind, da sollten ja nur Beispiele sein, es gibt sicher noch andere Linienbeispiele aus anderen Bezirken.
Na zumindest der 115er endet ja so gut wie in der Nähe des Hofes.
Der 101er fährt nur direkt dran vorbei, hat aber ein gutes Stück noch bis zu beiden Endhaltestellen.
Aber dieser Bus-Tausch würde ja Personal in Anspruch nehmen ... ;)


BVG = Alle meckern drüber, aber ohne geht es nicht !

Jut jemeinte Jrüße
Nico
Ich weiß immer noch nicht genau, auf welchen Linien dieses Konzept nun angewendet werden soll. Im Metronetz zB gibt es dafür wohl keine Verwendung. Auch viele andere Linien sind auf Teilen der Strecke gut gefüllt, auf anderen wiederum nicht.

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Nicht-dynamische Signatur
wie ich bereits sagte: 161, 162, 163. Das sind zumindest meine Beobachtungen (die nicht stimmen müssen). Wer da schonmal gegenteiloges erlebt hat möge das kundtun.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Welche Linien wurden bisher mit Taxis bedient?
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