Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Handlungsbedarf bei der Ausschreibung "Netz Nord-Süd" (RE3 und 5)
geschrieben von MetroTramBerlin 
Zitat
Spandauer70
Die Fernzüge würden kaum benutzt, lediglich von Fernpendlern mit BC Freitags&Sonntags. Tagestouristen und Urlauber haben selten eine BC aber viel Gepäck, was in den Fernzügen wiederum für Probleme sorgen würde.
Ein Fernzug müßte vom Angebot her wie der Connex sein, alles andere ist für die paar Minuten Zeitersparnis zu teuer und umständlich.

Das sehe ich anders. Wer an einem Tag zur Ostsee und zurück will für den ist das SWT und somit der Nahverkehr am Wochenende sicher die günstigste und erste Wahl. Für die Urlauber, die dort mindestens eine Nacht übernachten gibt es eine bessere Alternative.
2 SWT kosten schon 78€. Wenn ich zu zweit mit dem Ostseeticket hin und zurück fahre bezahle exakt 72€ und kann eben auch die ICs benutzen. Gerade mit Gepäck fahre ich viel lieber im IC, denn die hat im Gegensatz zum Dosto einen Stauraum in den mehr reinpasst als ein Telefonbuch. Zu dem kann ich einen Sitzplatz reservieren. Den Fahrkomfort schätze ich auch höher ein.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
MetroTramBerlin

Ich eröffne hiermit die Diskussion über Sinn und Unsinn von Ausschreibungen im SPNV und welche Blüten sie in diesem konkreten Fall treiben.
Ich möchte euch bitten, fair und sachlich zu bleiben und persönliche Meinungen, so zum Thema passend, als solche explizit zu kennzeichnen. Meine eigene Meinung ist in die obigen Ausführungen nicht mit eingeflossen.

Viele Grüße,
MTB

Zum Thema Ausschreibung erschien kürzlich in der MoPo ein interessanter Artikel:

[mofair.de]

Interessante Details:

" Doch beim lange heiß umkämpften Thema, wer wie viel vom deutschen Bahnkuchen bekommt, herrscht derzeit seltene Eintracht. Der seltene Schulterschluss (aus DB und Privaten) hat einen einfachen Grund: Das Ringen um immer noch mehr Wettbewerb hat bei den deutschen Bahnen keine Priorität mehr, im Gegenteil. Das Problem ist nun, dass es - salopp gesagt - zu viel Wettbewerb, also zu viele neue Strecken im bundesweiten Regionalverkehr gibt, die ausgeschrieben werden. "

"Und weil diese Ausschreibungen aufwendig sind, zeitintensiv und teuer, könnte es erstmals seit der Bahnreform sein, dass sich für Strecken keine Bieter mehr finden, der Schienenverkehr dort also zum Erliegen kommt."

"In den kommenden fünf Jahren werden 350 Millionen Zugkilometer ausgeschrieben - mehr als die Hälfte des gesamten Regionalverkehrs"

"Pro Ausschreibung muss ein Bieter zwei bis fünf Millionen Euro investieren, Geld für die Vorbereitung und das Personal, das die buchstarken Angebote erarbeitet."

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Da die Möglichkeit der Direktvergabe weggefallen ist, stehen nun natürlich massig Zugkilometer zur Ausschreibung an. Das ist eigentlich das Hauptproblem. Ich gehe davon aus, dass - würde die Möglichkeit der Direktvergabe noch bestehen - mind. 50% der nun auszuschreibenden Verkehre über Jahre weiterhin direkt vergeben worden wären.

Und ich glaube da hätte sich kein DB-Konkurrent drüber aufgeregt, denn in den letzten Jahren gab es ja eigentlich einen ziemlich ausgeglichenen Anteil Direktvergabe/ Ausschreibung. Wie man nun sieht ist "zu viel Wettbewerb" den Bahnen nämlich auch nicht recht, was man bei den zu erwartenden Kosten natürlich verstehen kann.

Die bevorstehende Ausschreibung des "Netz Ostbrandenburg" [ted.europa.eu] zeigt schonmal, dass es zwar richtig viel zu gewinnen gibt (6 Mio Zugkm), gleichzeitig muss aber auch gefragt werden, ob das für kleinere Konkurrenten überhaupt zu stemmen ist. Hier wäre eine Loslimitierung sicherlich angebracht.

Gruß
PEG 650.08



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.07.2011 14:59 von PEG 650.08.
Zitat
PEG 650.08
Und ich glaube da hätte sich kein DB-Konkurrent drüber aufgeregt, denn in den letzten Jahren gab es ja eigentlich einen ziemlich ausgeglichenen Anteil Direktvergabe/ Ausschreibung. Wie man nun sieht ist "zu viel Wettbewerb" den Bahnen nämlich auch nicht recht, was man bei den zu erwartenden Kosten natürlich verstehen kann.

Naja, es geht aber ja nicht zuletzt um den Aufwand beim Wettbewerbsverfahren. Hier haben 16 ausschreibende Länder wahrscheinlich in den vergangenen Jahren 16 mal das Rad neu erfunden oder auch noch häufiger, weil manche Ausschreibungen ja auch über regionale Zweckverbände laufen. Letztlich wäre hier sicherlich eine deutliche Verfahrensvereinfachung möglich, wenn sich die Länder und Bahnunternehmen auf gewisse Standards einigen würden. So ist es halt so, dass jeweils ganze Aktenordner individuell geschrieben und gelesen werden müssen und dadurch auch jeweils das Risiko besteht, gut versteckt irgendwelche problematischen Klauseln unterzubringen und zu überlesen.
Zitat
Lopi2000
Naja, es geht aber ja nicht zuletzt um den Aufwand beim Wettbewerbsverfahren. Hier haben 16 ausschreibende Länder wahrscheinlich in den vergangenen Jahren 16 mal das Rad neu erfunden oder auch noch häufiger, weil manche Ausschreibungen ja auch über regionale Zweckverbände laufen. Letztlich wäre hier sicherlich eine deutliche Verfahrensvereinfachung möglich, wenn sich die Länder und Bahnunternehmen auf gewisse Standards einigen würden.

All zuviel gibt es nicht neu zu erfinden im Nahverkehr: Im Endeffekt müssen in einem funktionierenden NV-System an Endpunkten Anschlüsse geschaffen werden (zwischendrin größtmöglich auch), entsprechende Kapazitäten für die Fahrgäste bereitgestellt werden und eben eine faire Entlohnung der Mitarbeiter garantiert werden. Letzter Punkt ist sicherlich ein sehr strittiges Thema, das auch die Aufgabenträger nicht wirklich 100% lösen können. Hier müssen andere ran.

Die Sache mit den vereinfachten selbst festgelegten Rahmenbedingungen kann man ja leider nur mit bereits existierenden Bahnen angehen. Neubewerber würden hier ja eben nicht reinfallen und dann sagen können "Haben wir nicht abgesegnet". Das müsste also eine unabhängige Stelle machen, dessen Bedingungen alle Teilnehmer akzeptieren müssen.

Gruß
PEG 650.08



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.07.2011 16:36 von PEG 650.08.
Zitat
PEG 650.08
All zuviel gibt es nicht neu zu erfinden im Nahverkehr: Im Endeffekt müssen in einem funktionierenden NV-System an Endpunkten Anschlüsse geschaffen werden (zwischendrin größtmöglich auch), entsprechende Kapazitäten für die Fahrgäste bereitgestellt werden und eben eine faire Entlohnung der Mitarbeiter garantiert werden. Letzter Punkt ist sicherlich ein sehr strittiges Thema, das auch die Aufgabenträger nicht wirklich 100% lösen können.

Die Entlohnung der Mitarbeiter kann nicht Gegenstand der Ausschreibung von Verkehrsleistungen sein. Zwingend vorgeschrieben muss nur die Einhaltung der Tarifverträge werden, also Ausschluss von Lohndumping. Das andere regeln die Tarifvertragparteien untereinander, wie es aktuell stattfindet.

so long

Mario
Zitat
der weiße bim
Die Entlohnung der Mitarbeiter kann nicht Gegenstand der Ausschreibung von Verkehrsleistungen sein. Zwingend vorgeschrieben muss nur die Einhaltung der Tarifverträge werden, also Ausschluss von Lohndumping. Das andere regeln die Tarifvertragparteien untereinander, wie es aktuell stattfindet.

Genau das meinte ich mit:
Zitat
PEG 650.08
Letzter Punkt ist sicherlich ein sehr strittiges Thema, das auch die Aufgabenträger nicht wirklich 100% lösen können. Hier müssen andere ran.

Gruß
PEG 650.08
Zitat
Rick85
also auf dem RE5 Richtung Rostock werden im Sommer keine zusätzlichen Züge angeboten, weder jetzt zur Warnemünder Woche, noch zur HanseSail oder sonstige Feiertage. Das einzige was sie machen, sind die Züge durch zu binden bis Warnemünde ggf., z. B. zur HanseSail. Der einzige Zusatzzug den es gibt, ist der Warnemünde-Express der im Sommer täglich verkehrt und der eigentliche ICE samstags, der nun ein IC ist. Noch ein Unterschied ist, dass im Sommer 5-Wagen-Züge fahren und im Winter 4-Wagen.

Demnächst gibt es an 2 Wochenenden jeweils ein Zugpaar auf einer Teilstrecke des RE3 und des RE5: [www.vbbonline.de] (Fahrplan als PDF)
Also wirklich nur 1 zusätzliches Zugpaar fürs ganze Wochenende, d.h. Sa hin und So zurück und nur von Berlin Hbf bis Neustrelitz bzw. Prenzlau
na das ja voll der bringer an 2 wochenende, der VBB könnte sich auch mal was besseres einfallen lassen
Bei dem Wetter recht das doch völlig! Wer fährt bei Dauerregen an die Ostsee oder in die Uckermark mit Rad und dann noch per Bahn?

Gruß Spandauer
-------------------------------------------------
Zitat
Spandauer70
Bei dem Wetter recht das doch völlig! Wer fährt bei Dauerregen an die Ostsee oder in die Uckermark mit Rad und dann noch per Bahn?

selbst bei sonnenschein und 35 grad würden nicht mehr fahren...
Zitat
Jumbo
Demnächst gibt es an 2 Wochenenden jeweils ein Zugpaar auf einer Teilstrecke des RE3 und des RE5: [www.vbbonline.de] (Fahrplan als PDF)
Also wirklich nur 1 zusätzliches Zugpaar fürs ganze Wochenende, d.h. Sa hin und So zurück und nur von Berlin Hbf bis Neustrelitz bzw. Prenzlau

an den kommenden 4 Wochenenden gibt's das Angebot auch nochmal: [www.vbbonline.de] (allerdings funktioniert der Link zum Fahrplan-PDF nicht)
gibts nun schonmal neuigkeiten, an wem das nord-süd netz vielleicht vergeben wird??

Die Frist für die Angebotsabgabe bzw. Teilnahmeanträge endete ja am 31.1.2011.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.09.2011 22:40 von Rick85.
Zitat
Rick85
gibts nun schonmal neuigkeiten, an wem das nord-süd netz vielleicht vergeben wird??

Die Frist für die Angebotsabgabe bzw. Teilnahmeanträge endete ja am 31.1.2011.


Das es sich um ein Verhandlungsverfahren handelt und eine Bindefrist bis Ende des Jahres besteht, wird wohl noch min. bis November fleißig weiterverhandelt werden.
Zitat
Blaschnak
Zitat
Rick85
gibts nun schonmal neuigkeiten, an wem das nord-süd netz vielleicht vergeben wird??

Die Frist für die Angebotsabgabe bzw. Teilnahmeanträge endete ja am 31.1.2011.


Das es sich um ein Verhandlungsverfahren handelt und eine Bindefrist bis Ende des Jahres besteht, wird wohl noch min. bis November fleißig weiterverhandelt werden.

wer kommt denn alles in betracht für eine weiterführung, bzw. wer hat die größten chancen
sicher DB Regio
DB Regio sind wahrscheinlich die Einzigen ...
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich die ODEG da auch beworben hat.

Die Berliner Linienchronik (+Stationierungen S-Bahn/BVG) 1858-2024
Doch, die ODEG hat sich auch beworben, soweit ich weiß.
Die Bewerbungsfrist wurde noch bis Mitte Sommer verlängert, daher kommt das Ergebnis leider etwas später...
da die ODEG ihre neue Werkstatt in Eberswalde baut, ist eine Teilnahme nicht unwahrscheinlich...
Aber es gibt ja auch andere Unternehmen die noch in Frage kommen können. Wenn diese aber so zahlreich wie beim letzten mal sind, dann wird es wohl wirklich auf die zwei hinauslaufen.
Zitat
Blaschnak
da die ODEG ihre neue Werkstatt in Eberswalde baut, ist eine Teilnahme nicht unwahrscheinlich...

Der Ausbau in Eberswalde ist ja momentan erstmal für die Stadtbahn-Strecken.
Das Teilnahmeinteresse an der Ausschreibung wurde aber tatsächlich mal offiziell bekundet (www.moz.de, 3. Absatz, vorletzter Satz).

Gruß
PEG 650.08



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.09.2011 18:42 von PEG 650.08.
Dann lieber wieder db regio
Da gibts wenigstens auf jeder eingabe/beschwerde gutschwine für 10 euro
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen