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Baldige Elektrifzierung zwischen Pritzwalk und Neustadt (Dosse)?
geschrieben von BahnInfo-Redaktion 
Wie die Märkische Allgemeine in ihrer heutigen Ausgabe berichtet denkt man in der Prignitz über die Nutzung von Überkapazitäten in Windparks nach. Statt sie abzuschalten, wolle man überschüssige Energie für den Bahnbetrieb nutzen.

Erst jüngst wurden Absichten der Länder Berlin und Brandenburg laut zum Fahrplanwechsel auf einigen Strecken den Regionalverkehr auszudünnen oder gar komplett einzustellen. In diesem Zusammenhang solle durch die Elektrifizierung eine kostengünstigerer Betrieb erreicht werden und somit der Abbestellung entgegengewirkt werden. Derzeit verhandelt die in Putlitz ansässige Regio Infra GmbH, die bereits einige Strecken in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern betreibt, mit der DB Netz AG um die Pritzwalker Strecke. Würde hier eine Übernahme zustande kommen, wolle man laut Thomas Becken, Geschäftsführer der Regio-Infra-Muttergesellschaft Enon, auf jeden Fall elektrifzieren - dann sogar mit Fokus auf Güstrow, dem anderen Ende der Strecke. Dies sei CO²-Neutral und man bekäme laut Becken auch mehr Güterzüge auf die Strecke.

Artikel geschrieben von Knut Rosenthal
Der erste April ist doch schon vorbei...

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Ich sehe das auch als verspäteten Aprilscherz. Sollen da leere Züge fahren um den überschüssigen Strom zu verbrauchen ? Vergessen die Politiker, dass die Priegnitz eine aussterbende Region ist?
Ich hatte 1999/2000 den Bahnhof Neustadt/Dosse umgebaut; da war schon nichts mehr groß los. Damals gabs noch eine Fka, 2 besetzte Stellwerke und eine Kneipe, heute
von ehemals 800 Beschäftigte auf dem Bahnhof kein einziger. Selbst die Fahrstühle werden gegebenenfalls von Berlin (Granitzstraße) aus ferngesteuert.
Gruß Pensionär
Fahrplan je nach Windstärke.ha, ha, ha...
Mit einer Elektrifizierung erhofft man sich natürlich vor allem Güterverkehrskunden mit denen man den Betrieb der Infrastruktur wirtschaftlicher gestalten kann. Die Idee mit der Windnutzung wurde bereits im letzten Jahr vorgestellt und ist mitnichten ein verspäteter Aprilscherz. Es dürfte doch wohl logisch sein, dass der Strom stabil aus dem Netz kommt - unabhängig davon, ob der Windpark gerade liefert oder nicht.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Jay
Mit einer Elektrifizierung erhofft man sich natürlich vor allem Güterverkehrskunden mit ...
In der Prignitz gibt es nichts mehr mit der Bahn zu transportieren; Zuckerrüben und co. werden mit LKW preiswerter transportiert.
Gruß Pensionär
Zitat
Pensionär
Vergessen die Politiker, dass die Priegnitz eine aussterbende Region ist?

Hier klicken - Berliner Zeitung

Öh, offenbar ja :D
Zitat
Pensionär
Ich sehe das auch als verspäteten Aprilscherz. Sollen da leere Züge fahren um den überschüssigen Strom zu verbrauchen ? Vergessen die Politiker, dass die Priegnitz eine aussterbende Region ist?

Hier ging es um Äußerungen des Bahninfrastrukturbeitreibers. Der sollte schon wissen, was sich für ihn rechnet.

Und ein merklicher Bevölkerungsrückgang ist das eine, "aussterbende Region" ist aber etwas anderes!

Und das dritte: es geht weniger um den Güterverkehr *in* die Prignitz. Auch, wenn RegioInfra gerade zwischen Neustadt und Neuruppin einen neuen Güteranschluss eröffnet hat und an dieser Strecke mit Falkenhagen einen regelmäßig bedienter Anschluss ist. Es geht um Güterverkehr *durch* die Prignitz, also vom Hafen Rostock etwa nach Süden.


Zitat

Ich hatte 1999/2000 den Bahnhof Neustadt/Dosse umgebaut; da war schon nichts mehr groß los. Damals gabs noch eine Fka, 2 besetzte Stellwerke und eine Kneipe, heute
von ehemals 800 Beschäftigte auf dem Bahnhof kein einziger. Selbst die Fahrstühle werden gegebenenfalls von Berlin (Granitzstraße) aus ferngesteuert.

Das hat aber nun gar nichts mit sinkender Nachfrage zu tun, das ist einfach der allgemeine Lauf der Personalpolitik bei der DB.
Zitat
Pensionär
Zitat
Jay
Mit einer Elektrifizierung erhofft man sich natürlich vor allem Güterverkehrskunden mit ...
In der Prignitz gibt es nichts mehr mit der Bahn zu transportieren; Zuckerrüben und co. werden mit LKW preiswerter transportiert.
Gruß Pensionär

Es geht auch nicht primär darum IN die Prignitz zu transportieren, sondern hinDURCH zu fahren. Darum ja auch die angedachte Elektrifizierung ab Güstrow. Man möchte eine Alternativverbindung anbieten und vermutlich bei den Trassenpreisen DB Netz unterbieten. Rostock - Seddin dürfte eine potentielle Relation sein auf die man schielt.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Stabiles Stromnetz. Was hat das dann mit Windenergie und Spitzenzeiten zu tun?
Zitat
Heidekraut
Stabiles Stromnetz. Was hat das dann mit Windenergie und Spitzenzeiten zu tun?

Gar nichts hat das miteinander zu tun. Der Strom der aus der Oberleitung kommt, wird ja nicht zeitgleich
aus dem rechts neben dem Zug befindlichen Windpark erzeugt. Der Strom ist nunmal schon vorher erzeugt worden.

Gruß
PEG 650.08
Zitat
Pensionär
In der Prignitz gibt es nichts mehr mit der Bahn zu transportieren; Zuckerrüben und co. werden mit LKW preiswerter transportiert.

Kronotex, Heiligengrabe
TUL, Falkenhagen
gbf German Biofuel, Falkenhagen (ex EOP Biodiesel)

werden alle derzeit per Bahn umgeschlagen.
Und es handelt sich mittlerweile auch nicht mehr nur um 1, 2 Wagen.
Die Mengen sind in den letzten Jahren gestiegen.

Entscheidend ist auch hier der Preis für die Dienstleistung. Desweiteren
bekommt man mit einem Güterzug deutlich mehr Fracht weg als mit einem LKW.

Und das Hauptargument der "Durchfahrt durch die Prignitz" wurde ja schon genannt.

Gruß
PEG 650.08



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.04.2012 23:23 von PEG 650.08.
@PEG, also die Märkische ist da offenbar anderer Meinung

Zitat
Märk. Allg.
. „Statt Windparks abzuschalten, ließen sich Überkapazitäten nutzen. Das wäre günstiger als Diesel“

Wie soll das also gehen. Bei Überkapazitäten "Volle Kraft vorraus". Bei Unterkapazität "teuren Strom" aus MeckPomm oder SachsenAnhalt dazukauf. Oder alle Züge bleiben stehen. ;-) Irgendjemand muss außerdem die Infrastruktur bezahlen. Oder anders gesagt, der Priegnitzexpress als Pumpspeicherkraftwerk. Na vielleicht bekommen wir ja doch noch ne elektrische RE6.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.04.2012 00:48 von Heidekraut.
Zitat
Heidekraut
@PEG, also die Märkische ist da offenbar anderer Meinung

Zitat
Märk. Allg.
. „Statt Windparks abzuschalten, ließen sich Überkapazitäten nutzen. Das wäre günstiger als Diesel“

Wie soll das also gehen. Bei Überkapazitäten "Volle Kraft vorraus". Bei Unterkapazität "teuren Strom" aus MeckPomm oder SachsenAnhalt dazukauf. Oder alle Züge bleiben stehen. ;-)

Die Märkische Allgemeine meint mit diesem Satz, dass man den zusätzlich produzierten Strom für die Nutzung bei der
Bahn gewinnen kann und die Maschinen dann nicht abstellt, weil man den Strom nicht verkaufen kann.
Laufen die Maschinen "auf Normal", dann wird logischerweise eben aus jener und anderen Quellen der Strom genutzt
richtig. Das hast du aber auch heute schon: Du wirst nie immer genau 100% des benötigten Stromes aus genau der gewünschten
Quelle produzieren können - schon gar nicht bei so unstabilen Sachen wie bei der Bahn. Denn der Bedarf ändert sich
minütlich - je nachdem wieviel Saft du aus der Leitung ziehst.


Zitat
Heidekraut
Irgendjemand muss außerdem die Infrastruktur bezahlen. Oder anders gesagt, der Priegnitzexpress als Pumpspeicherkraftwerk. Na vielleicht bekommen wir ja doch noch ne elektrische RE6.

Die Infrastrukturinvestition tätigt erstmal der Infrastrukturbetreiber. Das ist für Pritzwalk - Neustadt derzeit noch DB Netz, durch den Pacht-
vertrag mit der RegioInfra wird diese allerdings wohl schon die eine oder andere Investition tätigen. Bei der direkten Übernahme hat man sich
ja schon zur Elektrifizierung bekannt. Rein kommen die Ausgaben logischerweise über die Trassenkosten - das macht DB Netz aber auch nicht anders.
Und das was man bei aktuellen Benzin- und Dieselpreisen dann einspart kann man in gewissem Maße woanders dazu geben.

Gruß
PEG 650.08



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.04.2012 01:44 von PEG 650.08.
>Das hast du aber auch heute schon:

Eben und grundsätzlich ist es immer so. Deshalb macht der Satz keinen Sinn. Es gibt keine alternative zwischen bei Überkapazitäten abschalten oder durch die Bahn nutzen. Die alternative wäre ein Pumpspeicherkraftwerk oder eine andere Methode der Energiespeicherung, aber nicht durch Erhöhung der Verbraucherzahl. Dabei bleibt das Problem des unstetigen Betriebes (Überkapazitäten) nämlich das gleiche und man muss wieder abschalten oder eben speichern. Es sei denn man lässt die Züge nur bei Überkapazität an dem jeweiligen Windrad vorbeirauschen. ;-)
Es geht hier um einen Vertrag mit dem Windparkbetreiber und damit vor allem um rechnerische Spielereien, wie sie in der Energiebranche üblich sind. Der Windparkbetreiber hat einen "Abnehmer" und kann damit entsprechende Strommengen ins Netz einspeisen. Bei nachts fahrenden Güterzügen dürften kaum andere Abnehmer Strom "wegsaugen", sodass sowieso einfach nur die Grundlast genutzt wird.

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