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Frage zu Abstellanlage am S-Bhf Schöneweide
geschrieben von Fahrsteiger 
Als ich letztens mit der S-Bahn durch Treptow gefahren bin, fiel mir auf, dass südlich des Bahnhofs die Abstellanlage mit ca. 10 Gleisen (genau konnte ich es im Vorbeifahren nicht zählen) wohl erst vor kurzem komplett erneuert worden sein muss. Allerdings stand da nicht ein Zug drauf. Wird diese Anlage eigentlich regelmäßig umfassend genutzt? Inzwischen ist es ja schon normal geworden, daß bei der Bahn im Zuge von Optimierungsmaßnahmen bei Sanierungsarbeiten alles an Gleisen entfernt wird, was nicht absolut lebensnotwendig ist. Und gerade das Ding in Schöneweide dürfte durch die vielen Weichen dort ja einiges gekostet haben.
Zitat
Fahrsteiger
Als ich letztens mit der S-Bahn durch Treptow gefahren bin, fiel mir auf, dass südlich des Bahnhofs die Abstellanlage mit ca. 10 Gleisen (genau konnte ich es im Vorbeifahren nicht zählen) wohl erst vor kurzem komplett erneuert worden sein muss. Allerdings stand da nicht ein Zug drauf. Wird diese Anlage eigentlich regelmäßig umfassend genutzt? Inzwischen ist es ja schon normal geworden, daß bei der Bahn im Zuge von Optimierungsmaßnahmen bei Sanierungsarbeiten alles an Gleisen entfernt wird, was nicht absolut lebensnotwendig ist. Und gerade das Ding in Schöneweide dürfte durch die vielen Weichen dort ja einiges gekostet haben.

Es sind 9 Gleise und sie werden täglich zum Abstellen von Zügen vor allem über Nacht genutzt.
An welchem Wochentag und um welche Uhrzeit bist Du denn vorbeigekommen? Das könnte die Leere der Gleise erklären.

Jens
Wie du offenbar richtig festgestellt hast, bist du tagsüber in einer S-Bahn dran vorbei gefahren. Die fahrende S-Bahn kann also logischerweise nicht abgestellt sein. ;)

Aber keine Angst, die nutzbare Kapazität wurde natürlich verringert.

Eine ähnliche Frage hab ich mir mal zu den Abstellgleisen am ICE-Werk Rummelsburg gefragt. Dann bin ich mal spätabends da vorbeigefahren und hab drauf geachtet - die Anlage war voll.

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Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Am Tag ist die auch gut voll mit den nicht fahrenden Ringbahnen des 5er Taktes



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.06.2012 11:30 von Chep87.
Hallo, ich nochmal. Ich wollte nicht extra einen neuen Thread aufmachen. Am nördlichen Ende der Anlage ist mir noch was aufgefallen: dort gibt es eine Auffahrt (weiß nicht wie das im Schienverkehr heißt) von einem Gleis auf ein Streckengleis Richtung Bahnhof Schöneweide. Dort gibt es kurz vorher eine Schutzweiche (?) mit einem kurzem Gleisstummel von vieleicht 3 Metern Länge, der aber genau in Richtung Streckengleis zeigt also nach innen. Da frage ich mich, worin da der Sinn liegt. Sollte ein Zug tatsächlich versehentlich das Gleis befahren, wird er über die Weiche genau in Richtung der Strecke geleitet, von der er eigentlich fern gehalten werden sollte. Die drei Meter und der Prellbock, der sich fast unmittelbar vor dem anderen Gleis befindet, scheinen mir als Bremsstrecke für einen Irrläufer nicht gerade üppig.

Klar, diese Konstruktion hat eine Zulassung und auch ihren Sinn, sonst wäre sie schließlich nicht vorhanden. Nur wirkt es für mich als Laien schwer nachvollziehbar.
Eine durchaus interessante Frage. Eine Antwort ist erstmal, dass es baulich nicht anders möglich ist. Auf Google Maps kann man das sehr schön erkennen. Zudem wird primär das parallel verlaufende Streckengleis der S47 gegen ein unbeabsichtigtes Einfahren geschützt. Die dazwischenliegende Weiche des Verbindungsgleises ist in dem Fall eine sogenannte Transportschutzweiche, weil sie selbst nicht für den Flankenschutz sorgt, sondern diesen "weiterleitet". Sekundär wird natürlich auch das Verbindungsgleis geschützt.

Weitere Annahme: Das Flankenschutzgleis soll vor dem unbeabsichtigten wegrollen eines abgestellten Zuges sichern. Ein unbesetzt rollender Zug sollte jedoch noch so langsam sein, dass der Prellbock einen wirksamen Schutz darstellt. Im Falle einer besetzten Rangierfahrt sollte der Tf eine Zwangsbremsung auslösen. Effekt bleibt der selbe - der Prollbock sollte bei der verhältnismäßig niedrigen Geschwindigkeit die Kräfte aufnehmen und den Zug zum Halten bringen.

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Prinzipiell hat Jay Recht. Diese Flankenschutzweiche sichert sowohl die Fahrstraße Betriebsbahnhof Schöneweide > Schöneweide Gleis 5 als auch die Fahrstraße Oberspree > Schöneweide Gleis 5. Die räumliche Nähe ist aber nur zu der ersten – im Gegensatz zur zweiten nicht fahrplanmäßig befahrenen – Fahrstraße gegeben.

Trotzdem:

Zitat
Jay
Ein unbesetzt rollender Zug sollte jedoch noch so langsam sein, dass der Prellbock einen wirksamen Schutz darstellt. [...] Effekt bleibt der selbe - der Prollbock sollte bei der verhältnismäßig niedrigen Geschwindigkeit die Kräfte aufnehmen und den Zug zum Halten bringen.

Nein. Ein Prellbock hat nur kosmetischen Wert. Wenn ein Zug tatsächlich das Gleisende überrolle, so schiebe er den Prellbock vom Schienende und stürzt auf den dahinterliegenden Boden. Abhängig von der dortigen Bodenbeschaffenheit sänke er mit den Rädern und teilweise mit dem Drehgestell ein. Dadurch würde der Fahrwiderstand im Vergleich zu vorher nahezu verunendlichfacht. Man kann auch sagen, die S-Bahn pflüge den Acker um.

Hinter dem Gleisende sind reichlich 10 Meter frei. Das reicht, um einen S-Bahn-Zug aus einer Geschwindigkeit von geschätzt 20 km/h sicher (im Sinne von "auf jeden Fall") zum Stehen zu bringen. Es ist generell davon auszugehen, dass Rangierfahrten – da auf Sicht – mit einer gewissen Sorgffalt durchgeführt werden. Man traut dem versehentlich losfahrenden Tf zu, dass er erkennt, auf einen Prellbock zuzufahren, und dass er dann bremst.

Mit fahrerlos losrollenden S-Bahnen ist nicht zu rechnen. Ab und an stehen Bauzüge in der Kehranlage, deren Güterwagen eine Gefahrenquelle im Sinne des Flankenschutzes sein können. Allerdings sind diese leichter als ein S-Bahnzug, so dass theoretisch die gleiche Länge Erde hinter dem Prellbock für das Auffangen und Abbremsen eines leichteren Fahrzeuges aus einer höheren Geschwindigkeit erlaubt.

@Jay:
Zitat
Jay
Im Falle einer besetzten Rangierfahrt sollte der Tf eine Zwangsbremsung auslösen.

Du meinst Schnellbremsung.

Viele Grüße
MTB

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Bitte beachten Sie beim AS den HU zwischen Z und BSK!
Ich vermute mal es geht um Weiche 716*.

Ja, da sollte ein Waggon höchstens mit 25km/h drauf knallen, weshalb sowas wohl erlaubt ist.

*Woher man weiß welche Weiche 716 ist?
Bei Google Stredax eingeben, ersten Link wählen, auf Schöneweide navigieren und sich den Gleisplan anzeigen lassen.
Ich empfehle die pdf die sich bei "Serviceeinrichtungen" vergirgt, dort vorletzte Seite.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
@MTB: Da muss ich widersprechen. Ein Prellbock hat mehr als kosmetischen Wert. Wie du richtig feststellst, wird er durch das Fahrzeug weggeschoben. Dabei nimmt er natürlich Kräfte auf und sorgt für ein Abbremsen des Fahrzeugs. Das mag nicht viel sein, aber es geht über reine Kosmetik hinaus.

Wie kommst du darauf, dass mit einer fahrerlos losrollenden S-Bahn nicht zu rechnen ist? Sowas ist natürlich möglich, wenn auch extrem unwahrscheinlich und natürlich dann auf menschliches Versagen zurückzuführen. Aber Menschen machen nunmal Fehler und es soll auch schon Fahrer gegeben haben, die mehrere rote Signale überfahren haben bevor sie gestellt wurden. Auch das ist technisch durchaus möglich.

--- Signatur ---
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Hm... wie es sich mit DIESEM Prellbock verhällt weiß ich nicht, aber nicht selten gibt es Prellböcke die mit den Schienen verschraubt sind. Daher dachte ich dies wären alle. Ein "wegschieben" ist mir jetzt völlig neu.
Prellböcke sind immer mti den Schienen verschraubt. Nur wenn da ein paar hundert Tonnen Zug gegen den Prellbock drücken hilft dir auch die Verschraubung nichts (zumal sie m.W.n. nicht formschlüssig ist, sondern nur so, dass die Reibung erhöht wird). Der Prellbock dient also nicht dazu, fest "stehen" zu bleiben wenn der Zug gegen ihn donnert (das wäre nämlich für die Kunden und insbesondere für den Tf äußerst schlecht), sondern die Kräfte aufzunehmen und "langsam" zu verzögern (und das tut er, wenn er nach hinten gedrückt wird).
Grübel... nee ich meine schon richtig verschraubt im Sinne, daß mehrere Löcher seitlich in der Schiene für die Verschraubung mit Schraube und Mutter vorhanden sind. Ich bin mir eigentlich auch sicher dies schon oft gesehen zu haben (u.a. S-Blankenfelde ?)
Welche Schraube sollte denn das aushalten? Eine aus Kryptonit? ^^
Zitat
Grenko
Grübel... nee ich meine schon richtig verschraubt im Sinne, daß mehrere Löcher seitlich in der Schiene für die Verschraubung mit Schraube und Mutter vorhanden sind. Ich bin mir eigentlich auch sicher dies schon oft gesehen zu haben (u.a. S-Blankenfelde ?)

Das hast Du schon ganz richtig beobachtet. Die Schrauben werden jedoch infolge eines Anpralls und der daraus resultierenden Kräfte abgeschert.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Ah o.k. Ja, das ist mir schon klar, daß selbst armdicke Schrauben nicht diese Tonnengewalt zwangsläufig aufhalten.
Zitat
Grenko
Hm... wie es sich mit DIESEM Prellbock verhällt weiß ich nicht, aber nicht selten gibt es Prellböcke die mit den Schienen verschraubt sind. Daher dachte ich dies wären alle. Ein "wegschieben" ist mir jetzt völlig neu.

Vor dem Rätseln einfach mal nachlesen, zum Beispiel hier: [www.rawie.de] oder hier: [www.mur-stahlbau.de]
Zitat

In der DS 800 01, Vorschrift für das Entwerfen von Bahnanlagen – Allgemeine Entwurfsgrundlagen -werden
bremsende und feste Gleisabschlüsse unterschieden.
Feste Gleisabschlüsse sind Festprellböcke und Kopframpen. Festprellböcke sind fest mit dem Gleis verbunden
und können deshalb ebenso wie Kopframpen keine Bremsarbeit leisten. Beim Aufprall von Fahrzeugen, deren
kinetische Energie größer als das Arbeitsvermögen der Puffer ist, entstehen daher am Gleisabschluss und an den
Fahrzeugen Beschädigung oder Zerstörung.
Deshalb sind nach DS 800 01 bremsende Gleisabschlüsse zu verwenden. Feste Gleisabschlüsse dürfen bei Neu –
oder Umbauten nicht mehr eingebaut werden und müssen bei einer Erneuerung durch bremsende
Gleisabschlüsse ersetzt werden. Kopframpen sind ausgenommen. (siehe DS 800 06).
...

so long

Mario
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