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Lopi2000
Ja. Eindeutig. Die Alternative wäre ja, dass Fußgänger an allen Stellen der Straße queren könnten und würden. Insofern haben die Überwege eindeutig eine Kanalisierungsfunktion zugunsten des Autoverkehrs.
Ich bitte dich...!
Als Fußgänger kann ich doch selbstverständlich die Fahrbahn überqueren, wo ich möchte (natürlich mal abgesehen von Schnellstraßen und Autobahnen).
Und ein Zebrastreifen verhilft mir genau wie das "Spielstraßenschild" da zum "right of way". Wenn man sowas nicht findet, müssen wir natürlich auf den Onkel Autofahrer warten. Es sei denn, er biegt er gerade rechts ab und wir möchten geradeaus.
Aber dass man halt nicht immer alles darf, sondern sich an ein paar elementare Regeln halten muss, lernt man eigentlich irgendwann zwischen Kindergarten und Grundschule, weshalb ich diese kleine Nachhilfestunde jetzt wohl besser beende.
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Logital
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Gäbe es keinen Fahrzeugverkehr auf den Straßen,
Dieser Satzanfang sollte nicht implizieren, dass ich jedweden Fahrzeugverkehr ablehne, sondern lediglich darauf hinweisen, dass nicht die Fußgänger den Bedarf nach einer Regulierung erfordern, da ein reiner Fußgängerverkehr weitgehend auf Regeln verzichten könnte. Erst durch die Konkurrenz durch andere Verkehrsteilnehmer entsteht der Bedarf, Fußgänger in ihren Rechten einzuschränken.
Und nur der Fußgänger ist der Depp, der "in seinen Rechten eingeschränkt" wird, oder wie?
Dann kann ich ja endlich durch den Tiergarten abkürzen, wenn der Tunnel mal wieder gesperrt ist. Dankeschön, guter Tipp!
Jetzt müssen wir aber noch klären, ob vor der Erfindung des Rades bzw. Fahrzeugs der Reiter auf dem Mammut gesellschaftlich als gleichberechtigter Fußgänger angesehen wurde.
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Dass man dies tut, ist im Grundsatz zwar erforderlich, aber man sollte sich dieser Einschränkung auch bewusst sein, um sie so gering wie möglich zu halten. Dazu würde ich z.B. flächendeckende verkehrsberuhigte Bereiche in allen Wohnquartieren zählen. Wenn man gleichzeitig ein, z.B. durch konsequent überwachte Halteverbote, gut funktionierendes Hauptstraßennetz hätte, könnte man einen großen Gewinn an Lebensqualität mit minimalen Einschränkungen für den Fahrzeugverkehr kombinieren.
Da kann ich sogar voll zustimmen.
Leider ist die Strategie des Senats seit Jahren etwas anders: Die Verkehrs- und Lärmbelastung muss für jeden Bürger individuell soweit verschlechtert werden, dass irgendwann jeder seine Wohnsituation und seinen Weg zur Arbeit als Hölle auf Erden empfindet. Aber das dann wenigstens auf gleichem Niveau mit allen.
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Diese Grundbefestigung braucht man z.B. um sauberen und trockenen Fußes ans Ziel zu kommen. Und sie kann durchaus zu Fuß antransportiert werden, wenn man denn jeglichen Fahrzeugverkehr ausschließt. Ich konnte gerade im vergangenen Monat erst im Langtangtal erleben, wie selbst kleinere Städte funktionieren können, wenn die nächste befahrbare Straße mehrere Tagesmärsche entfernt ist. Dort gibt es Unternehmen, Schulen, Wohngebäude, Hotels und eben auch befestigte Wege auf denen Waren, Baumaterialien usw. transportiert werden. Da diese von allen gemeinsam genutzt werden, bietet es sich an, diese auch gemeinschaftlich zu finanzieren.
Du willst also hier in vollem darlegen, dass sich Berlin eine Scheibe von diesem interessanten Tal im Himalaya / Nepal abschneiden sollte.
Ich hätte da einen alternativen Denkansatz:
Life expectancy at birth:
total population: 66.51 years
country comparison to the world: 162
...oder aber ein kleiner Text...
Economy - overview:
Nepal is among the poorest and least developed countries in the world, with with about one-third of its population living below the poverty line. Agriculture is the mainstay of the economy, providing a livelihood for three-fourths of the population and accounting for about one-third of GDP. Industrial activity mainly involves the processing of agricultural products, including pulses, jute, sugarcane, tobacco, and grain. Nepal has considerable scope for exploiting its potential in hydropower, with an estimated 42,000 MW of feasible capacity, but political instability hampers foreign investment. Additional challenges to Nepal's growth include its landlocked geographic location, civil strife and labor unrest, and its susceptibility to natural disaster.
Quelle? Bitte sehr.
Du willst mir doch hier nicht erzählen, dass die Leute die schweren Lasten zu Fuß heranschleppen, weil sie finden, dass es schon viel zu viele Autos auf der Welt gibt...?
Und dass in D nur die Fußgänger Steuern zahlen müssen, von denen dann Infrastruktur unterhalten und errichtet wird, wäre mir auch neu.
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Dann hinkt der Vergleich aber. Dass unter gewissen Umständen eine normale Stadt- oder Regionalbushaltestelle als zusätzlichen Halt mit nutzt, ist ja häufig der Fall. Als "Haupthaltestelle", wo die Busse oft eine Viertel- bis halbe Stunde vorher zum Einstieg bereitstehen, was auch erforderlich ist, weil u.a. Fahrkarten kontrolliert und Gepäck verstaut werden müssen, ist eine solche Mitbenutzung aber auch schon wieder grenzwertig. Es kann also gut sein, dass am Wannsee noch eigene Fernbushaltestellen geschaffen werden müssen, wenn bald statt 2 20-30 Fernbusse pro Tag dort halten.
Ich bin mir ganz sicher, dass es auf kommunaler bzw. Länderebene genug Einflussmöglichkeiten gibt, um auszuschließen, dass am späten Nachmittag plötzlich fünf Fernbusse 20 bis 30 Minuten an der Haltestelle Bleibtreustraße stehen. Und Haltestellenschilder aufstellen können (dürfen) die Unternehmer auch nicht
Aber es würde mich wundern, wenn die zuständigen Ämter alle Busunternehmer auf den ZOB verweisen könnten.
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Da wir aber in einer sozialen Marktwirtschaft leben und nicht in einer freiheitlichen Gesellschaft,
Äääääääähm...wie bitte?
Diese beiden Dinge sind untrennbar miteinander verbunden, sie bedingen einander vollumfänglich.
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Welche Ideale ein Politiker vor mehr als einem halben Jahrhundert verfolgte, ist für mich bei der Ausrichtung der heutigen Politik weniger wichtig, als welche Eingriffe aus gesamtgesellschaftlicher Sicht wünschenswert sind.
Sorry, aber wenn du hier die "soziale Marktwirtschaft" als vermeintliches Argument anführst, dann aber gleichzeitig eine vollkommen unzutreffende Definition in deiner Begründung ablieferst, dann musst du dich mit den historischen Fakten konfrontieren lassen und diese auch mal zur Kenntnis nehmen.
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Und da bevorzuge ich persönlich doch eine starke Lenkung angesichts der massiven Schäden die durch das Marktversagen auf nahezu allen Ebenen angerichtet wurden.
Und dieses "Marktversagen auf nahezu Ebenen" bzw. die "massiven Schäden" kann man sich an welcher Stelle anschauen?
Muss ich mal wieder verpasst haben.
Massive Schäden werden doch eigentlich immer nur dann verursacht (allerdings meist erst mit Verspätung, dafür heftiger), wenn der Markt aus politischen Gründen durch massive Subventionen verzerrt oder ausgehebelt wird.
Solarzellen auf ostfriesischen Dächern, die sonst doch eigentlich "klimakillende" Steinkohle, undurchschaubare EU-Agrarsubventionen usw. usf.
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Zumal ja ohnehin ein Großteil der Regulierungsversuche durch Lobbyismus, Korruption und noch drastischere Eingriffe gesteuert und verwässert werden.
Richtig.
Beispiel: Glühbirnenverbot.
Konsequenz: Doch besser keine Lenkungsversuche.
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Zudem ist es mir vollkommen schleierhaft, wie man für einen Fernbus, der "alle zwei Monate mal (...) für ein paar Minuten die Straße" beansprucht, separate Haltestellen fordern kann. Mit diesem Ansatz hätte man dann innerhalb kürzester Zeit im Abstand von 150 Metern eine Bushaltestelle, die womöglich nur drei- oder viermal im Jahr genutzt wird, aber an 365 Tagen im Jahr Parkplätze beansprucht (und auch nicht gerade ansprechend aussehen dürfte).
Es geht mir ja auch nicht um einen Fernbus alle zwei Monate (dies war auf den Gelegenheitsverkehr zum Altenheim bezogen), sondern um zur Zeit Dutzende und bald Hunderte Fernbusse pro Tag mit ihren deutlich längeren Haltezeiten an den Start- und Zielhaltestellen. Aber ebenso werden auch im kleinen Platzansprüche entstehen, wo Fernbusse das erste Mal das Schnellbahnnetz erreichen und dort gute Umsteigebeziehungen bieten könnten.
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Wenn es nur 2 Fahrten täglich sind, die bedarfsweise für eine Minute halten, weil ohnehin nur wenige Fahrgäste ein- oder aussteigen, kann auch die Mitbenutzung einer anderen Haltestelle sinnvoll sein. Manche Busanbieter bieten ihren Fahrgästen jedoch auch mehr Komfort und da sind die Busbahnhöfe schon ein international etablierter Standard. Dort können Vertrieb, Warte- und Pausenräume und mehr kombiniert und durch alle Anbieter gemeinsam genutzt werden.
Wenn wir so einen hervorragenden ZOB hätten, der dann auch noch gut erreichbar wäre, würde ich mir doch gar keine Gedanken darüber machen.
Warst du in den letzten fünf Jahren mal auf dem ZOB am Funkturm? Wenn man dort nach längerem Fußmarsch ankommt, zwängt man sich noch schnell zwischen den am Halteplatz wartenden Taxen durch - und schon hat man den Haupteingang erreicht.
Da öffnet sich dann wie von Geisterhand die automatische Tür zu diesem Paralleluniversum namens "ZOB".
Unangetastet seit wahrscheinlich 1977, einige "Wartende" scheinen seit damals auf den Wartebänken, die in zeitlosem Orange zum Verweilen einladen, zu sitzen.
Der unvorbereitete Fahrgast oder Abholer verspürt das dringende Bedürfnis, die Melodie von Roger Whittakers "The Last Farewell" zu summen.
Eine Frau hinter einer einladenden Panzerglasscheibe verkauft Fahrkarten.
Wunderbar, dieser süße Duft der Weltstadt ...
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Soweit keine Behinderungen anderer entstehen kann man jedem Anbieter selbst überlassen, wo er denn abfahren möchte. Allerdings stößt die Mitbenutzung von Stadt- und Regionalbushaltestellen schnell an ihre Grenzen, lokale Busanlagen an U-Bahnhöfen könnten dagegen z.B. jeweils über Fernbushaltepunkte verfügen, insbesondere diejenigen, die ohne große Umwege die Fernbusse ans Schnellbahnnetz heranbringen. Das wären wohl vor allem Wannsee, Heinersdorf, Tegel und der neue Flughafen.
Und an den ohnehin recht großzügig angelegten Haltestellen in Wannsee und Tegel (bei P-H'dorf kenne ich nur Bahnsteig und die Verkehrssituation "obendrüber") soll man (wer eigentlich? Berlin?) nun sicherheitshalber jeweils einen kleinen Busbahnhof errichten?
Im Ernst: Der Fernbus würde (also mal rein konjunktional) vielleicht irgendwo aus der Stadt kommen und am Bahnhof Wannsee einen kurzen Stopp einlegen.
Der Bus hält irgendwo im Verlauf der sicher etwa 200m langen Busendstelle, der Fahrer (oder irgendwer) steigt aus, Klappe auf, Koffer rein, kurz Ticket anschauen, nach drei oder vier Minuten geht's spätestens weiter, denn man hat ja nicht den ganzen Tag Zeit.
Was soll denn daran lange dauern?
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Das Beispiel mit dem Parkplatz eines Einkaufszentrums kam schon weiter oben, ich habe es nur etwas ausgemalt, um einen (meiner Meinung nach sehr kleinen) Nischenmarkt zu skizzieren, wie dies funktionieren könnte.
Würde mir das Einkaufszentrum gehören, würde ich das wahrscheinlich (ohne Nutzungsentgelt) nicht begrüßen, aber ansonsten ist das (meiner Meinung nach) vollkommen OK für alle Beteiligten.
Ich habe mal auf Wunsch eines amerikanischen Bekannten irgendwann einmal Bahn/Connex/Fernbus für die Relation Leipzig - Berlin verglichen.
Der Berlin-Linienbus hält zwar am Flughafen Halle-Leipzig, aber dort hält dort auch nur mal eben auf irgendeinem Parkplatz.
Grüße
Nic