Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Ende der Busbeschleunigung
geschrieben von Ingolf 
Wir schaffen es mal wieder hier in Berlin, uns (Verwaltung, Politik, Verkehrsunternehmen...) exzellent solange selbst im Weg zu stehenund uns zu blockieren, bis alles kaputt ist. Schon jämmerlich, dass unsere Stadt nicht einmal mehr fähig ist, so etwas Schnödes, wie das Programmieren von Ampeln (!) auf die Reihe zu kriegen.
Die aktuelle Folge ist der Abbruch des Busbeschleunigungsprgramms in unserer Stadt - mehr dazu hat Peter Neumann in der Berliner Zeitung geschrieben:
[www.berliner-zeitung.de]

Ingolf
Altes Thema, wurde hier ewig diskutiert....aber wenn die Stadt meint, für soviel Fahrgeld haben
die Fahrgäste auch Anspruch auf eine möglichst lange Fahrzeit dann soll sie es haben
aber auch die Kosten dafür bezahlen.
Es ist ja schon sch**** genug, dass die VLB das nicht auf die Reihe kriegt. Aber dass die BVG jetzt auch noch aufgibt, finde ich richtig bescheuert. Denn wenn kein Druck da ist, passiert überhaupt nichts mehr.

Noch ein Wort zum Artikel: Geniales Bild. Ein Bus, der an einer Haltestelle steht, rundherum keine Ampeln, keine Autos.
solange die Zuschüsse stimmen wird die BVG nicht zicken....aber hier läuft einiges gewaltig schief.
Im Senat stellt man nicht in Abrede, dass die VLB ein Nadelöhr ist. Nur zwei Mitarbeiter, von denen einer zudem in absehbarer Zeit in den Ruhestand geht, sind dafür zuständig, einen der größten Busbetriebe in Europa zu beschleunigen. Die Folgen des Knauserns sind gravierend und treffen Tag für Tag Hunderttausende Fahrgäste. „In Berlin dauert es ein Jahr, bis eine Ampel nachjustiert worden ist, in Zürich einen Tag“, berichtete ein Experte. Zitat Tagesspiegel.

Kurz zusammengefasst: Man hat kein Interesse. Dem alten Mann und dem Einzelkämpfer der VLB ist es egal. Der BVG sind die Fahrgäste egal. Die stören eh nur den geregelten Betriebsablauf ..
Zitat
Ingolf
Wir schaffen es mal wieder hier in Berlin, uns (Verwaltung, Politik, Verkehrsunternehmen...) exzellent solange selbst im Weg zu stehenund uns zu blockieren, bis alles kaputt ist.

Sagenhaft! Dein Link verrät uns, dass man mittlerweile sagenhafte 50 Millionen Euro (für das Programmieren von Ampeln und, so hat man das Gefühl, einen hedonistischen Lebensstil) ausgegeben hat und nun leider Schluss ist. War halt nichts, was soll's.


[/quote]
Schon jämmerlich, dass unsere Stadt nicht einmal mehr fähig ist, so etwas Schnödes, wie das Programmieren von Ampeln (!) auf die Reihe zu kriegen.
[/quote]

Alles eine Frage der Prioritäten.
Derzeit haben belehrende Texte auf den Infotafeln an den Hauptstraßen oberste Priorität, dafür braucht man jeden Mitarbeiter.
Nachdem ich den Artikel gelesen habe, kann ich mir aber jetzt wenigstens vorstellen, wer der Senior war, der neulich am späten Abend am Walther-Schreiber-Platz noch jedem Busfahrer die neue Ampelschaltung erklärte.
Das Schlimme daran: An dieser einen Ampelschaltung haben sie offenbar den ganzen Winter geknobelt.
Warum programmiert man die Ampelschaltungen nicht ganz hart: Normale Phasenschaltung, bis ein Bus kommt. Dann wird sofort die Busroute geschaltet. Das führt im schlimmsten Fall dazu, dass eine Spur auf rot schaltet und sofort auf grün zurück, aber es wäre konsequent. Nach dieser Busunterbrechung läuft die Ampel da weiter wo sie vom Bus unterbrochen wurde. So könnte man auch den MIV vergraulen, dass die Leute lieber Bus fahren, weil der nicht warten muss.
Zitat
gt670dn
Warum programmiert man die Ampelschaltungen nicht ganz hart: Normale Phasenschaltung, bis ein Bus kommt. Dann wird sofort die Busroute geschaltet. Das führt im schlimmsten Fall dazu, dass eine Spur auf rot schaltet und sofort auf grün zurück, aber es wäre konsequent. Nach dieser Busunterbrechung läuft die Ampel da weiter wo sie vom Bus unterbrochen wurde. So könnte man auch den MIV vergraulen, dass die Leute lieber Bus fahren, weil der nicht warten muss.

Warum? Weil es politisch nicht gewollt ist. Stichwort Lippenbekenntnisse.
Beim letzten IGEB Sprechtag wurde sowas mal gefragt, da wurde von seiten der BVG gesagt, das die VLB die Aufgabe hat, das der Verkehr rollt. Und da ist ein Straßenbahnzug/Bus genauso viel "wert" wie einige Autos. Sollte man dann aber vielleicht auch mal öffentlich so sagen!
Zitat
gt670dn
Warum programmiert man die Ampelschaltungen nicht ganz hart: Normale Phasenschaltung, bis ein Bus kommt. Dann wird sofort die Busroute geschaltet. Das führt im schlimmsten Fall dazu, dass eine Spur auf rot schaltet und sofort auf grün zurück, aber es wäre konsequent. Nach dieser Busunterbrechung läuft die Ampel da weiter wo sie vom Bus unterbrochen wurde. So könnte man auch den MIV vergraulen, dass die Leute lieber Bus fahren, weil der nicht warten muss.

Das funktioniert auch hervorragend, ohne irgendjemanden zu vergraulen (besonders wenn man daran denkt, wie häufig sich die Öffentlichen gegenseitig in die Quere kommen). Ich denke der Ansatzpunkt sind diese ellenlangen Totzeiten. Ich weiß nicht genau, wer dran Schuld ist. Aber ob es nun der alte Mann bei der Vekehrslenkung oder irgendeine gesetzliche Regelung ist: In Holland würde man darüber lachen.

Da ist der Bus (die Straßenbahn) gerade über die Kreuzung und schon fließt der Verkehr wieder weiter. In Berlin ist die Straßenbahn bereits zwei Haltestellen weiter, und an der ersten Kreuzung ist immernoch rot für alle Anderen.
Entweder sind wir Deutschen zu doof, oder wir Berliner zu doof für sowas oder ich weiß auch nicht weiter.
Dazu kommen noch sinnloser Weise auf Dauer-"A" stehende Ampeln, an denen seit gefühlten Ewigkeiten kein Bus vorbeigefahren ist und im Gegenzug andere Ampeln, die die Bahn erst zum Stillstand kommen lassen, um dann freie Fahrt zu signalisieren.

Das ganze System funktioniert nicht, weils Augenscheinlich niemanden interessiert. Als i-Tüpfelchen kommt noch das Junger-Reyer'sche Überbleibsel der unattraktiven Verkehrsführung hinzu. Man könnte meinen, im Senat versucht man das einfach flächendeckend auf die ganze Stadt auszuweiten.

Wer nach Berlin zieht, um die Ruhe seiner (hier Ort einsetzen) Kleinstadtidylle umzusetzen kann nicht gewinnen. Europas zweitgrößte Metropole ist nunmal nicht Klein-Kleckersdorf/ Dingsbumsfingen- West.
Zitat

Entweder sind wir Deutschen zu doof, oder wir Berliner zu doof für sowas oder ich weiß auch nicht weiter.
Berliner. Eindeutig Berliner. Über die Steuerung in Adlershof lacht man doch in anderen Betrieben. Es kostet halt Geld das einzustellen, denn die erste Woche oder zwei sollte da wer stehen und die Zeit einstellen. Aber dazu war dann kein Geld mehr und so lässt man es wahlweise ganz bleiben - oder man hat viel zu lange Sperrzeiten. Grausam ist das ...
Zitat
Chep87
Es kostet halt Geld das einzustellen, denn die erste Woche oder zwei sollte da wer stehen und die Zeit einstellen.

Also das kann ja nun wirklich nicht so viel kosten. Es muß doch Leute geben, die zum Programmieren von Ampeln da sind und die ohnehin dafür bezahlt werden. Also kann es doch nichts extra kosten, wenn sie die Ampel vernünftig programmieren.
Zitat

Also das kann ja nun wirklich nicht so viel kosten. Es muß doch Leute geben, die zum Programmieren von Ampeln da sind und die ohnehin dafür bezahlt werden. Also kann es doch nichts extra kosten, wenn sie die Ampel vernünftig programmieren.
Offensichtlich schon. Denn in anderen Städten wird es ja so gemacht ...
Zitat
Alter Köpenicker
Zitat
Chep87
Es kostet halt Geld das einzustellen, denn die erste Woche oder zwei sollte da wer stehen und die Zeit einstellen.

Also das kann ja nun wirklich nicht so viel kosten. Es muß doch Leute geben, die zum Programmieren von Ampeln da sind und die ohnehin dafür bezahlt werden. Also kann es doch nichts extra kosten, wenn sie die Ampel vernünftig programmieren.

Kein Mensch in Verantwortung hat in dieser Stadt das Wissen , dass die BVG Millionen Euro im Jahr
durch Vorrangschaltungen sparen kann, erstens werden die Verantwortlichen ständig ausgetauscht
und zweitens arbeiten dort meist Leute die vorher andre Jobs hatten.
Zitat
Alter Köpenicker
Also das kann ja nun wirklich nicht so viel kosten.

Sogar der Lokalpresse, die sich ja eigentlich seit 1993 in einem dauerhaften Winterschlaf befindet, fiel ja schon mal auf, dass die Kosten für Zebrastreifen und Fußgängerampeln zwischen einzelnen Bezirken etwa so stark variieren wie zwischen Bozen und Palermo, ohne dass man das durch die örtlichen Gegebenheiten hätte erklären können.

Zitat

Es muß doch Leute geben, die zum Programmieren von Ampeln da sind und die ohnehin dafür bezahlt werden. Also kann es doch nichts extra kosten, wenn sie die Ampel vernünftig programmieren.

Die Programmierung wird man wahrscheinlich dann doch noch extra bezahlen müssen, da dafür sicherlich die zuständige Firma (Siemens, Stührenberg etc.) an den Schaltanlagen herumbasteln muss. Der volkswirtschaftliche Nutzen und Einsparungen der Verkehrsbetriebe (neben Fahrzeugen muss man hier ja ganz deutlich Kraftstoffkosten nennen) sind so eindeutig, dass jeder Hauptschüler mit einem einfachen Taschenrechner hier zu einer klaren Antwort kommen wird.

Was genau die Verkehrslenkung in dieser Sache eigentlich gemacht hat, und wo das Geld geblieben ist, interessiert mich langsam wirklich. Wer teilt sich hier denn mit mir die Kosten, wenn ich unter Berufung auf das Informationsfreiheitsgesetz (oder wie immer sein exakter Name sein mag) entsprechende Anfragen stelle?


PS. Lieber Köpenicker! Nur weil du etwas älter bist, kannst du nicht einfach eine Schlussfolgerung aufstellen, indem du deiner These zustimmst.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.04.2013 22:56 von Nicolas Jost.
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen