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Ausstattung von Haltestellen ("Gitterorgien")
geschrieben von Anton Banasch 
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Pedalritter
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Anton Banasch
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Jay
Ansonsten würde ich noch das Thema Radfahrer anbringen wollen. Radfahrer gehören auf der Straße und sollten dementsprechend auch vorne über das Haltestellenkap geführt werden. Selbstverständlich müssen die Radfahrer dann beim Fahrgastwechsel warten, ansonsten fahren sie vorn an der Kante aber deutlich sicherer, als irgendwo "hintenrum", womöglich noch direkt auf der Rückseite des Wartehäuschens mit durch Werbetafeln verursachten "toten Winkeln". Das Thema ist bei Bushaltestellen natürlich noch viel "heißer".

Ich habe das ergänzt. Besonders am Rathaus Spandau sollte da dringend nachgebessert werden. Es kommt dort immer wieder zu gefährlichen Situationen.

Rathaus Spandau ist in der Tat für den steigenden Radverkehr alles andere als optimal angelegt. Eine Radspur auf der Straße wäre dort allerdings viel zu gefährlich.
Was mir oft fehlt sind Gitter neben den Haltestellen, welche verhindern das Fußgänger (blind wie sie sind) in den Radler reinlaufen! Für einen Radfahrer ist ständiges bremsen und anfahren kräftezehrend und somit suboptimal. Für einen ÖPNV Nutzer und Fußgänger ist es leicht mal eben stehen zu bleiben und den Radler passieren zu lassen!

Au ja, noch mehr Gitter, noch mehr vorgegaukelte Sicherheit die in Wirklichkeit keine ist! Die wirklich schweren Unfälle passieren genau da, wo es vermeintlich sicher ist und jeder meint klar im "Recht" zu sein. Das alles nutzt dir wenig, wenn du auf deinem tollen Hochbordradweg auf der Rückseite des Haltestellenhäuschens entlangfährst und dann mit dem Kinderwagen kollidierst, der just in diesem Augenblick am Haltestellenhäuschen vorbei auf den "Fußweg" geschoben wird. Ebensowenig nutzt es dir, wenn du von einem Rechtsabbieger "übersehen" wirst, weil du vorher so schön hinter Bäumen und parkenden PKW auf dem Fußweg "versteckt" warst. Wenn das Glück dann so richtig auf der Seite ist, machst du dabei noch Bekanntschaft mit dem Zwillingsreifen eines LKW und kannst anschließend den Blumen beim wachsen zusehen kannst - von unten.

Die Verkehrssicherheit ist da am Größten, wo es angeblich so unsicher ist. Da passen nämlich alle Verkehrsteilnehmer viel besser auf und genau deswegen sind Konzepte wie "Shared Space" auch so erfolgreich. Radfahrer gehören auf die Straße, wo sie von den anderen Verkehrsteilnehmern problemlos gesehen werden können. Damit verschwinden auch die Konflikte mit den Fußgängern, die bei Hochbordradwegen alltäglich sind. Ein Autofahrer kann per Spiegel nach hinten gucken, ein Fußgänger nicht ohne sich umzudrehen.

Ganz nebenher: Fußgänger sind "Urform" der Mobilität, komischerweise aber die Mobilitätsform, die am Meisten "behindert und gegängelt" wird: Hochbordradwege mitten auf dem Bürgersteig, parkende Fahrzeuge die einen freien Einblick verhindern, Gitterorgien, die das Queren der Fahrbahn unterbinden sollen, breite Fahrbahnen, die sich nur schwer queren lassen, Ampeln mit kurzen Freigabe- und langen Wartezeiten sind dafür die häufigsten Beispiele. Und dann wäre da noch die StVO, die an Haltestellen und bei Abbiegevorgängen gern zu ungunsten der Fußgänger ignoriert wird. Und bevor es jetzt irgendwelche Anwürfe gibt, natürlich gibt es auch viele Fußgänger die sich falsch verhalten.

Dennoch: Mobilität ist ein Miteinander der verschiedenen Verkehrsarten und das scheint leider oftmals ebenso in Vergessenheit zu geraten, wie der §1 der StVO:
(1) Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.
(2) Wer am Verkehr teilnimmt hat sich so zu verhalten, dass kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.


--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Wahrscheinlich findet es hier auch jemand als lästig, als Autofahrer an einer haltenden Straßenbahn Vorsicht walten zu lassen und anzuhalten.
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Wollankstraße
Wahrscheinlich findet es hier auch jemand als lästig, als Autofahrer an einer haltenden Straßenbahn Vorsicht walten zu lassen und anzuhalten.

Leider tagtäglich auf Berliner Straßen zu beobachten. Entsprechende Unfallmeldungen tauchen immer mal wieder im Polizeiticker auf und schaffen es ggf. auch in die Zeitungen.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
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Jay
Leider tagtäglich auf Berliner Straßen zu beobachten. Entsprechende Unfallmeldungen tauchen immer mal wieder im Polizeiticker auf und schaffen es ggf. auch in die Zeitungen.

Besonders schlimm erlebe ich es immer an der Haltestelle "Milastraße" auf der Schönhauser Allee. Hier fahren viele nicht ortskundige Autofahrer rechts an der Straßenbahn vorbei. Gibt oft Klingel-Orgien der Tram.
Als ich neu in Berlin war - so muss ich gestehen - ist mir dieses in Köpenick auch passiert, da ich nicht wusste, dass die Straßenbahn für eine Haltestelle angehalten hatte. Dank des lauten Klingelns war das auch das Erste und Letzte Mal, dass ich Fahrgäste in Gefahr gebracht habe...

-----------
Tscheynsch hier vor Ju-Tu wis Sörvis tu Exebischn-Raunds änd Olümpick-Staydium
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Pedalritter
Wer innerhalb des S-Bahnringen wohnt und/oder nur einen kleinen Aktionsradius hat (im Grunde ein Dorfbewohner ist) kommt sicherlich ohne Auto oder Moped sehr gut aus.

Ich wohne werder innerhalb des S-Bahn-Rings, noch habe ich einen eingeschränkten Aktionsradius.


Zitat

Ich wohne für mich so günstig, daß ich Lebensmittel einkaufen kann ohne ein Fahrzeug zu benötigen und zur Arbeit kann ich bei jedem Wetter mit dem Rad fahren (15min).

Stell dir vor, obwohl ich weder innerhalb des S-Bahn-Rings wohne, noch einen eingeschränkten Aktionsradius habe, kann ich ebenfalls Lebensmittel einkaufen. Es gibt quasi in jedem Kiez die Möglichkeit, Nahrung zu jagen ;)


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Baumarkteinkäufe sind ohne Auto fast nicht möglich, bin Heimwerker und Modellbahner, ebenso Einkäufe in Modellbahnläden, die es in Spandau nicht gibt.

Die Produkte, welche man in einem Modellbahnladen bekommt, passen also nicht in einen Rucksack, den man durchaus per Fahrrad oder Bahn transportieren kann? Für Platten und andere sperrige Objekte aus dem Baumarkt kann man sich bei einigen Baumärkten sogar direkt vor Ort einen Wagen für den Transport mieten.


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Carsharing ist keine Alternative, weil die meisten keine langfristige Reservierung anbieten, wenn doch stehen die Kosten für mich in keinem Nutzen.

Was genau spricht dagegen, beim Car-Sharing die Reservierung innerhalb der Frist abzugeben? Inwiefern ist Car-Sharing für dich teurer, als ein eigenes Auto zu haben?


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In einer Stadt wie Berlin muß man entweder sehr zentral und mit kleinem Aktionsradius wohnen oder Überzeugungstäter sein um jede Form von MIV abzulehnen.

Sprechen wir vom gleichen Berlin (der deutschen Hauptstadt)? Gerade in einer Statd wie Berlin muss man weder sehr zentral wohnen noch einen eingeschränkten Aktionsradius besitzen, da die Außenbezirke eben keine Dörfer sind. Immerhin ist der Anteil des MIV in Berlin bei knapp über 30% nur.

Es geht mir übrigens nicht darum, den MIV zu verteufeln. Es sind halt nur fadenscheinige Argumente für ihn genannt worden.


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Die immer wieder herangezogenen Beispiele in Frankreich und teilweise USA sind für mich nur Ausdruck der Hilfs- und Argumentationslosigkeit der Autohasser!

Tja, so ist das. Wenn die eigenen Argumente nur allzu leicht entkräftet werden können, ist der Diskussionspartner gleich ein Autohasser.

Gruß
Zitat
Pedalritter
Was mir oft fehlt sind Gitter neben den Haltestellen, welche verhindern das Fußgänger (blind wie sie sind) in den Radler reinlaufen! Für einen Radfahrer ist ständiges bremsen und anfahren kräftezehrend und somit suboptimal. Für einen ÖPNV Nutzer und Fußgänger ist es leicht mal eben stehen zu bleiben und den Radler passieren zu lassen!.

Zitat
Jay
Ganz nebenher: Fußgänger sind "Urform" der Mobilität, komischerweise aber die Mobilitätsform, die am Meisten "behindert und gegängelt" wird: Hochbordradwege mitten auf dem Bürgersteig, parkende Fahrzeuge die einen freien Einblick verhindern, Gitterorgien, die das Queren der Fahrbahn unterbinden sollen, breite Fahrbahnen, die sich nur schwer queren lassen, Ampeln mit kurzen Freigabe- und langen Wartezeiten sind dafür die häufigsten Beispiele. Und dann wäre da noch die StVO, die an Haltestellen und bei Abbiegevorgängen gern zu ungunsten der Fußgänger ignoriert wird. Und bevor es jetzt irgendwelche Anwürfe gibt, natürlich gibt es auch viele Fußgänger die sich falsch verhalten.

Ich finde es auch immer wieder erstaunlich, wie allzugern - auch in diesem Forum - davon ausgegangen wird, dass wenn man sich ein schnelleres und teureres Individualverkehrsmittel zugelegt hat, man damit auch das Recht erworben hat, gegenüber allen "billigeren" Fortbewegungsformen Vorfahrt zu haben und auch eine entsprechende Gestaltung des öffentlichen Raumes und unserer Verkehrwege einfordert.
Es wird selbstverständlich davon ausgegangen, dass die Stadt- und Verkehrplanung stets für freie Fahrt und ein Minimum an Behinderungen zu sorgen hat - auch wenn dabei alle anderen Fortbewegungsformen ausgebremst werden und die Stadt zu einem unwirtlichen, hässlichen und verlärmtem Ort degradiert wird.

Selbtsverständlich wird es von etlichen Autofahreren als völlig normal angesehen, dass zum Beispiel Fußgänger bis zu einigen hunderten Metern Umweg zu laufen haben um zur nächsten Querungsmöglichkeit einer Straße zu kommen und dann zum "Dank" auf dem Mittelstreifen bis zu zwei Minuten inmitten von höllisch lautem Verkehr an der Ampel zu warten haben, damit man selber in seinem bequemem Auto vielleicht 5 Sekunden schneller vorankommt. Und ein noch größerer Feind sind ja Radfahrer, die auf der Fahrbahn vor einem herfahren...

Ebenso selbstverständlich gehen etliche Radfahrer davon aus, dass - damit man selber einmal weniger abzubremsen braucht - Fußgänger auf dem Weg zu Haltestelle an einem Radweg stets anzuhalten haben und dann eben auch mal ihren Bus verpassen. Schließlich ist man selber dann etwa 5 Sekunden schneller am Ziel. Das dann andere schnell mal 10 oder gar 20 Minuten zu warten haben, ist dabei egal. Denn schließlich wiegt ein persönlicher Vorteil von 5 Sekunden Zeitgewinn und drei kräftigen Pedaltritten weniger mehr, als 20 Minuten eines anderen. Denn das sind ja nur "doofe" Fußgänger, und diese haben Zeit zu haben, denn sonst wären sie ja nicht zu Fuß unterwegs...

Nein, die Idee, dass es auch in der Stadt möglich ist, jeder technisch möglichen Fortbewegungsform ausreichend Platz und Zeit für eine uneingeschränkte Entfaltung zu bieten, hat noch nie funktioniert und wird auch bie funktionieren. Auch nicht, wenn einige Politiker das einem versprechen und einige meinen, dass der gesunde Menschenverstand (was ist das eigentlich?) dies ermöglicht.
Dafür reicht einfach der Platz nicht aus - es bleibt dann vor lauter Verkehrswegen keinerlei Raum für andere städtische Nutzungen übrig - geschweige denn von der ästhetisch-architektonischen Hässlichkeit solcher Lösungen.
Daher kommt man nicht umhin, Verkehr und die Verkehrsmittelwahl zu regulieren. Und was liegt da näher, als die volkswirtschaftlich und ökologisch effizientesten Formen besonderes zu fördern und es als Selbstverständlichkeit zu akzeptieren, dass in einer Stadt eine ungehinderte Ausbreitung des Verkehrs nicht möglich ist?

Ingolf
Nö, der Radrüpel ansich wünscht ja auch, dass er daussteigende Fahrgast sofort nach Verlassen des Busses stehenbleibt und die Radfahrer salutierend vorbeilässt. Das da noch weitere Fahrgäste sind, die aussteigen wollen ist dabei nur Nebensache und das Problem des ersten Fahrgastes (er wird ja geschoben und geschubst).



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.05.2013 15:08 von Anton Banasch.
@Jay und Ingolf:

Ich würde das ja jetzt gern mit einem ähnlichen Posting nocheinmal unterstreichen, aber da reich ich nicht ran. Stattdessen häng ich mich an eure Äußerungen einfach ganz frech ran.

Um damit den Bogen zum Threadtitel zu schlagen: Damit die "höherwertigen" Individual-Verkehrsmittel ungehindert rollen können, wird die Urform der Fortbewegung, der Fußgänger, so weit es geht zurückgedrängt und nach Möglichkeit weiträumig weggegittert - ohne etwas verbrochen zu haben.
Heute sind es Gitterorgien, früher waren es an einigen Stellen Fußgängertunnel-Orgien, für die heute das Geld fehlt. Ich finde z. B. das Tunnelbauwerk am ICC lästig. Nur schön die Fahrbahnen freihalten. Aus dieser Einstellung heraus gibt es ja auch die Straßenbahn-Hasser.

Mein Vorschlag wären künstliche Bodenwellen vor Haltestellen auf Radwegen und teilweise auch Fahrbahnen, die Radfahrer, und Kfz-Fahrer zum langsam fahren zwingen.
Zitat
Nicolas Jost
Bislang hat mir noch niemand schlüssig erklären können, wie man - sollte man eines Tages in die Situation kommen, plötzlich eine Familie ernähren zu müssen - Erledigungen, Einkäufe und Verpflichtungen aller Art nachgehen soll, wenn man nicht in der Innenstadt wohnt und kein Auto hat.

OK, das kann ich dir erklären. Ich wohne seit 14 Jahren in Waidmannslust (3 Personen-Haushalt) und seit 14 Jahren ohne Auto. Stattdessen benutze ich die S-Bahn (10 Minuten Fußweg) oder eine von 4 Buslinien (2 bis 5 Minuten Fußweg). Für viele Wege benutze ich das Rad, welches ich für längere Strecken gerne in der S-Bahn mitnehme. Ich kaufe in der Nähe ein, anstatt 15 Kilometer zu einem Discounter zu fahren wo das 5 Cent billiger ist.

Zitat
Pedalritter
Es geht um Haltestellen mit Wartehaus und dahinter führenden Radweg - die Ideallösung in meinen Augen

In meinen nicht. Ich kann das am Beispiel S+U Wittenau (Busse aus Richtung MV) zeigen: Dort ist die Situation wie beschrieben. Allerdings kommt es ständig fast zu Unfällen, weil die Situation schlecht einsehbar ist (und deswegen können auch sehr vorsichtige Radfahrer kaum was machen). Dort wäre ein Radweg auf der Straße zwischen Fahrspur und Busspur eine gute Lösung.
@ Markus:

du sprichst mir aus der Seele. Ich war jetzt von Sa nachmittag bis gestern nachmittag in Berlin und, ganz ehrlich,
habe erstmal wieder genug für die nächsten 5 Jahre. Die Öffis sind zum größten Teil sowas von dreckig und eklig
und die Stationen erst, Müll, Dreck und Schmiereien wo man hinschaut. Die einzig sauberen Stationen und Fahrzeuge
sind die der U55. Und auch die Belästigungen durch Bettler, Motzverkäufer, Grabscher, stinkende Obdachlose,
nervende Jugendgruppen, Dauertelefonier und (laut-)Musikhörer sind sowas von lästig. Nein Danke. Da nehme ich
nächstes Mal lieber einen Mietwagen um von A nach B zu kommen oder fahre gleich mit dem eigenen Auto nach
Berlin statt mit der Deutschen (Bummel-)Bahn.
Zitat
Nicolas Jost
Ich persönlich möchte doch meinen, dass es sehr hilfreich ist, wenn man aus dem Wartehäuschen heraus rechtzeitig sieht, ob sich das Busbiest womöglich nähert.

Das ist ein klarer Pluspunkt für die Glashäuser. Andererseits kann der Busfahrer auch in die Wartehäuschen hineinsehen, um festzustellen, ob sich darin potentielle Fahrgäste aufhalten.

Zitat
Nicolas Jost
Sollte einstweilen der WKIII ausbrechen nützt mir die Haltestelle ja auch nichts mehr, schließlich kommt dann ja ohnehin kein Bus mehr, gell?

Wenn der Krieg vorbei ist, kommt sicher auch wieder ein Bus. Bis dahin bist Du im Haltestellenbunker sicher untergebracht.
Ich bin schon wieder einigermaßen verwirrt. Eben erfuhr ich, Kleinwagen seien preiswerter, als eine Monatskarte:

Zitat
Pedalritter
Der Kleinwagen verbraucht monatlich weniger als eine entsprechende Zeitkarte kostet

Und nun muß ich das hier lesen (ich gehe davon aus, daß Ingolf kein Fahrrad meint):

Zitat
Ingolf
wenn man sich ein schnelleres und teureres Individualverkehrsmittel zugelegt hat, man damit auch das Recht erworben hat, gegenüber allen "billigeren" Fortbewegungsformen Vorfahrt zu haben

Könnte diese Frage vielleicht mal anhand von beispielhaften, repräsentativen Berechnungen abschließend geklärt werden, damit sie bei solchen Diskussionen nicht immer und immer wieder als Argument beider Kontrahenten herhalten muß.

Meine Auffassung zu dieser Frage habe ich ja schon mehrfach in diesem Forum kundgetan und vermeide es, mich an dieser Stelle zu wiederholen.
Ein Kleinwagen soll billiger sein als eine Monatskarte? Schön wärs. Ich besitze einen Kleinwagen. Dazu mal eine kleine Berechnung:


Fahrleistung monatlich: ca. 1500 km
Verbrauch: 5 Liter
Kosten pro Liter: 1,50 Euro


Benzinkosten pro Monat: 112,50 Euro



Jährliche Kosten:


Versicherung Haftpflicht und Vollkasko: 800 Euro
Inspektion: 200 Euro
neue Reifen: 150 Euro (alle 2 Jahre, mit Einbau ca. 300 Euro)
Öl, Scheibenreiniger, Waschanlage, Öl etc. 150 Euro (Summe über gesammelte Kassenbons)

Summe: 1300 Euro

monatlich: ca. 108 Euro

Summe alle monatliche Kosten: ca. 220 Euro

Und hier sind weder Wertverlust noch Verschleißteile eingerechnet.
Zitat
Wutzkman
Ich wohne werder innerhalb des S-Bahn-Rings, noch habe ich einen eingeschränkten Aktionsradius.

Sicher? Wie erreichst du z.B. den Pollo in der Prignitz oder andere Ziele, ohne das die Fahrt länger dauert als der Auffenthalt und den Charakter einer Tagesreise 1895 bekommt?

Zitat

Stell dir vor, obwohl ich weder innerhalb des S-Bahn-Rings wohne, noch einen eingeschränkten Aktionsradius habe, kann ich ebenfalls Lebensmittel einkaufen. Es gibt quasi in jedem Kiez die Möglichkeit, Nahrung zu jagen ;)

Nun hat nicht jeder einen Discounter vor der Türe und hier in Spandau gibt es Siedlungen wo ein Wochenendeinkauf ohne PKW unmöglich ist. Oder fährst du 3x mit dem ÖPNV um je einen Kasten Bier, einen Kasten Cola und einen Kasen Wasser zu kaufen und dann ein 4. Mal für den Rest?
Zu Real in den Spandau Arcarden geht es nur per PKW, weil ich weder Packesel bin noch masochistisch veranlagt ;-)


Zitat

Die Produkte, welche man in einem Modellbahnladen bekommt, passen also nicht in einen Rucksack, den man durchaus per Fahrrad oder Bahn transportieren kann? Für Platten und andere sperrige Objekte aus dem Baumarkt kann man sich bei einigen Baumärkten sogar direkt vor Ort einen Wagen für den Transport mieten.

Du scheinst dich mit Modellbahn nicht auszukennen und warum einen Wagen mieten (hab ich bei Bauhaus und Obi noch nie gesehen) wenn er vor der Tür steht?


Zitat

Was genau spricht dagegen, beim Car-Sharing die Reservierung innerhalb der Frist abzugeben? Inwiefern ist Car-Sharing für dich teurer, als ein eigenes Auto zu haben?

Schrieb ich doch, mir sind die Zusatzkosten zu hoch und das handling zu umständlich.


Zitat

Sprechen wir vom gleichen Berlin (der deutschen Hauptstadt)? Gerade in einer Statd wie Berlin muss man weder sehr zentral wohnen noch einen eingeschränkten Aktionsradius besitzen, da die Außenbezirke eben keine Dörfer sind. Immerhin ist der Anteil des MIV in Berlin bei knapp über 30% nur.

Die knapp über 30% sind ein Blendwerk, was gern genutzt wird um den ÖPNV hoch zu loben. Berlin hat gut 3,4 Mio Einwohner und laut Statistischem Bundesam 2012 über 1,1 Mio zugelassene PKW und 97.000 Krafträder. Das bedeutet bei 1,8 Mio Erwerbspersonen, das der größte Anteil im ÖPNV auf Kinder, Jugendliche, Studenten und Rentner fällt, also einer Personengruppe die mehrheitlich garnicht zur Führung eines KFZ geeignet ist. Die rund 600.000 Erwerbspersonen ohne KFZ sind keine zu vernachlässigende Gruppe (dazu kommen noch über 200.000 Erwerbslose innerhalb der 600.000 Erwerbspersonen) aber kaum ein Zeichen großen Umbruchs.
Da die Mehrfachnutzung einer Zeitkarte m.W. nicht exakt seperat erfaßt wird, sondern nur die ÖPNV-Fahrten insgesamt hochgerechnet werden, gibt es hier ebenfalls ein Mißverhältnis pro ÖPNV.


Zitat

Es geht mir übrigens nicht darum, den MIV zu verteufeln. Es sind halt nur fadenscheinige Argumente für ihn genannt worden.

Die Argumente gegen MIV und pro ÖPNV sind nicht weniger fadenscheinig und oft subjektiv bzw. ideologisch geprägt!


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Tja, so ist das. Wenn die eigenen Argumente nur allzu leicht entkräftet werden können, ist der Diskussionspartner gleich ein Autohasser.
Gruß

Welche Argumente wurden entkräftet?

Gruß
Markus

*** Berlins Straßen sind zu wichtig um sie dem ÖPNV allein zu überlassen ***
Zitat
Fahrsteiger
Ein Kleinwagen soll billiger sein als eine Monatskarte? Schön wärs. Ich besitze einen Kleinwagen. Dazu mal eine kleine Berechnung:


Fahrleistung monatlich: ca. 1500 km
Verbrauch: 5 Liter
Kosten pro Liter: 1,50 Euro


Benzinkosten pro Monat: 112,50 Euro



Jährliche Kosten:


Versicherung Haftpflicht und Vollkasko: 800 Euro
Inspektion: 200 Euro
neue Reifen: 150 Euro (alle 2 Jahre, mit Einbau ca. 300 Euro)
Öl, Scheibenreiniger, Waschanlage, Öl etc. 150 Euro (Summe über gesammelte Kassenbons)

Summe: 1300 Euro

monatlich: ca. 108 Euro

Summe alle monatliche Kosten: ca. 220 Euro

Und hier sind weder Wertverlust noch Verschleißteile eingerechnet.


Du weißt schon, daß diese eine Milchmädchenrechnung ist, die gern dazu benutzt wird den MIV schlecht zu rechnen. Da du den PKW garantiert nicht nur zwischen Wohnung und Arbeitsplatz benutzt (so wie die meisten Berliner den ÖPNV), sondern auch im Freizeitverkehr, rechne bitte dagegen die Fahrtkosten der Deutschen Bahn um Ziele außerhalb zu erreichen und den Zeitverlust.

Meine Frau kommt übrigends im Monat nur auf ~800km Wohnung <-> Arbeitsplatz und das macht "nur" ~55 Liter im Monat (bei 7 Liter auf 100km im Stadtverkehr) und ~85-90 Euro Benzinkosten.

Die anderen Fixkosten sind vorhanden, unterscheiden sich alelrdings massiv von deinen Zahlen.

Gruß
Markus

*** Berlins Straßen sind zu wichtig um sie dem ÖPNV allein zu überlassen ***
Zitat
Anton Banasch
Nö, der Radrüpel ansich wünscht ja auch, dass er daussteigende Fahrgast sofort nach Verlassen des Busses stehenbleibt und die Radfahrer salutierend vorbeilässt. Das da noch weitere Fahrgäste sind, die aussteigen wollen ist dabei nur Nebensache und das Problem des ersten Fahrgastes (er wird ja geschoben und geschubst).

Kannst du Argumentieren oder nur Polemisieren?

Gruß
Markus

*** Berlins Straßen sind zu wichtig um sie dem ÖPNV allein zu überlassen ***
Zitat
Pedalritter
Zitat
Fahrsteiger
Ein Kleinwagen soll billiger sein als eine Monatskarte? Schön wärs. Ich besitze einen Kleinwagen. Dazu mal eine kleine Berechnung:


Fahrleistung monatlich: ca. 1500 km
Verbrauch: 5 Liter
Kosten pro Liter: 1,50 Euro


Benzinkosten pro Monat: 112,50 Euro



Jährliche Kosten:


Versicherung Haftpflicht und Vollkasko: 800 Euro
Inspektion: 200 Euro
neue Reifen: 150 Euro (alle 2 Jahre, mit Einbau ca. 300 Euro)
Öl, Scheibenreiniger, Waschanlage, Öl etc. 150 Euro (Summe über gesammelte Kassenbons)

Summe: 1300 Euro

monatlich: ca. 108 Euro

Summe alle monatliche Kosten: ca. 220 Euro

Und hier sind weder Wertverlust noch Verschleißteile eingerechnet.


Du weißt schon, daß diese eine Milchmädchenrechnung ist, die gern dazu benutzt wird den MIV schlecht zu rechnen. Da du den PKW garantiert nicht nur zwischen Wohnung und Arbeitsplatz benutzt (so wie die meisten Berliner den ÖPNV), sondern auch im Freizeitverkehr, rechne bitte dagegen die Fahrtkosten der Deutschen Bahn um Ziele außerhalb zu erreichen und den Zeitverlust.

Meine Frau kommt übrigends im Monat nur auf ~800km Wohnung <-> Arbeitsplatz und das macht "nur" ~55 Liter im Monat (bei 7 Liter auf 100km im Stadtverkehr) und ~85-90 Euro Benzinkosten.

Die anderen Fixkosten sind vorhanden, unterscheiden sich alelrdings massiv von deinen Zahlen.

Das stimmt. Unzwar nach oben. Der ADAC rechnet für einen Polo Diesel mit monatlichen Kosten von 430 €. Und der redet nun bestimmt nicht den MIV schlecht.

Gruß fairsein



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.05.2013 10:42 von fairsein.
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Anton Banasch
Zitat
Pedalritter
Der Fahrgastwechsel findet statt wenn das Fahrzeug an der Haltestelle steht und nicht vorher! Vielleicht sollten einige BVG-Nutzer und Fußgänger sich mal an Regeln halten und ihre "hoppla-hier-komm-ich" Mentalität zurückschrauben!

Das steht wo? Wenn sich ein Bus nähert geht der Fahrgast natürlich in Richtung Haltestelle, was denn auch sonst? Soll man stehenbleiben und der Bus fährt durch?


1. Der Radfahrer hat hinten keine Augen!
2. Kein Bus fährt durch wenn der potentielle Fahrgast nicht 5min vorher am Haltestellenschild verharrt. Busfahrer sind keine dummen Handlanger, sie erkennen durchaus wenn ein potentieller Fahrgast im Haltestellenbereich hinterm Radweg steht.
3. Das Radfahrer angeblich in den Fahrgastwechsel hineinrauschen wollen ist eine Erfindung von Dir. Ich habe so ein Verhalten - was ich ebenfalls ablehne, weil zu gefährlich für alle - nicht angeführt. Du scheinst es allerdings zu benötigen, weil du sonst keine Argumente hast!




Zitat
Anton Banasch
Zitat
Pedalritter
Nur auf abgetrennten Radfahrspuren (außer auf Nebenstraßen)

Blödsinn, es ging auch Jahrzehnte ohne diese Spuren.

Mit den bekannten negativen Folgen für alle Beteiligten!

Gruß
Markus

*** Berlins Straßen sind zu wichtig um sie dem ÖPNV allein zu überlassen ***
Zitat
fairsein

Das stimmt. Unzwar nach oben. Der ADAC rechnet für einen Polo Diesel mit monatlichen Kosten von 430 €. Und der redet nun bestimmt nicht den MIV schlecht.

Das führt nur vor was ein Polo Diesel für eine Scheißkarre ist ;-)

Gruß
Markus

*** Berlins Straßen sind zu wichtig um sie dem ÖPNV allein zu überlassen ***
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