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Wieder 3 Flughäfen?
geschrieben von 222 
>micha774

Es ist die Frage, ob dieses gängige Bild vom Bürgermeister tatsächlich zutrifft. Aber auch ich habe den Eindruck, er könnte mehr für den Wirtschaftsstandort Berlin unternehmen oder zumindest seine Leute vorschicken. Man darf aber nicht vergessen, dass auch Bred&Butter und die zahlreichen Partyveranstalter, Touristikunternehmen etc. zum Mittelstand gehören, um nur einige Beispiele stellvertretend zu erwähnen.

>Logital

Hast Du etwa einen anderen Eindruck? das würde mich wundern.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.07.2013 15:51 von Heidekraut.
@Verkehrswesen.
Ich gebe Dir recht, aber es genügt nicht. Die Verbindlichkeiten sind ja auch nicht vom Himmel gefallen und sind Bestandteil des völligen Versagens.

Wenn jetzt die Sanierung von Bahnhof Zoo den ganz großen WIrtschaftsaufschwung in der unmittelbaren Umgebung bringt, dann nehme ich alles zurück. ;-)
ansonsten bin ich doch dafür, die genannten Infrastrukturmaßnahmen im Auge zu behalten. Dazu gehört natürlich auch ein weiterer Ausbau des Straßenbahnnetzes.

@ Markus alle aufgezählten Infrastrukturmaßnahmen kommen gerade auch dem Mittelstand zu Gute. Denn dieser braucht Verkehrswege. Nicht nur die Kunden, auch die Mitarbeiter müssen Distanzen überwinden. Gerade auch eine Verbesserung der Verbindungswege zu den nächsten Ballungszentren (Dresden, Leipzig, Neubrandenburg, Stralsund etc.). Die möglichen Lückenschlüsse und Verlängerungen der U-Bahn-Strecken sind hier nun wirklich oft genug diskutiert worden. U5 ist vielleicht nützlich, aber auch sehr teuer. Schon ok, dass alle Anstrengungen auf den BER gerichtet sind, aber man darf auch darüber nachdenken Tegel teilweise in Betrieb zu halten und Tempelhof hat man einfach verspielt.

S21 ist langfristig zukunftsträchtig, aber der Fernbahntunnel hätte längst effizienter genutzt werden können, auch für den S-Bahn-ähnlichen Nahverkehr. Welche Auswirkungen hätte eigentlich eine S21 im Fernbahntunnel auf die Fahrzeug-Misere bei der S-Bahn? Eine solche S21-Regio hätte durch geschickte Kombination mit dem Regio-(Vorort)verkehr durchaus Potential, oder was meint ihr?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.07.2013 16:07 von Heidekraut.
Zitat
Heidekraut
>micha774

Es ist die Frage, ob dieses gängige Bild vom Bürgermeister tatsächlich zutrifft. Aber auch ich habe den Eindruck, er könnte mehr für den Wirtschaftsstandort Berlin unternehmen oder zumindest seine Leute vorschicken. Man darf aber nicht vergessen, dass auch Bred&Butter und die zahlreichen Partyveranstalter, Touristikunternehmen etc. zum Mittelstand gehören, um nur einige Beispiele stellvertretend zu erwähnen.

Man könnte das locker auf den BER übertragen wo er die Verantwortung einfach mal weitergab. Wozu ist er im Aufsichtsrat? Um zu beAUFSICHTigen...

Aber lassen wir das, bei dem Mann bekomme ich einen dicken Hals!
Zitat
Blaschnak
Vor allem die latente Unterstellung, dass hier jeder im ÖD arbeitet oder Student / Schüler ist und die damit verbundenen verschlossenen Augen vor der Wirklichkeit, stört mich dann doch ein wenig.

Das habe ich in dieser Diskussion niemandem unterstellt. Schon gar nicht latent.

Zitat

1. Unternehmenssitze per se sind erstmal keine Jobmotoren. Solche Zentralen wie Bombardier Transportation, Stadler Pankow hast Du dabei wahrscheinlich aus dramaturgischen Gründen vernachlässigt.

Du hast wahrscheinlich aus dramaturgischen Gründen vernachlässigt, dass es sich bei diesen Beispielen eigentlich um die deutschen Dependancen zweier großer Firmen aus Montréal bzw. dem schweizerischen Bussnang handelt.

Zitat

2. Mittelstand wächst nun mal langsam. Gerade im Industriebereich ist man da auch auf Cluster angewiesen. Ich denke hier ist Berlin im Transportbereich deutschlandweit einer der führenden Standorte. Beispiele? Neben o.g. BT und Stadler wären da Siemens, Talgo Deutschland, Deutsche Bahn inkl. aller Töchter, BVG, Keolis, Veolia, Netinera, ODEG, Niederbarnimer Eisenbahn, EGP, Behala, GSP, Dilax, Interautomation (letzten Drei die Koryphäen im Bereich Fahrgastzählung!), Baumer Hübner, Berthold Sichert, Elpro, GK Formblech, IAV, IVU, PCS, SIGNON.

Also alles in Butter hier in der Bundeshauptstadt?
Zitat
Nicolas Jost
Also alles in Butter hier in der Bundeshauptstadt?

Ja, drum wird sich die SPD auch 2016 wieder einen Koalitionspartner aussuchen dürfen, auch wenn es einige nicht wahr haben wollen.
@ Heidekraut

Leg doch bitte mal dar, welche direkten Einflüsse ein Ausbau der Nordbahn oder diverse U-Bahn Verlängerungen auf den Mittelstand hätten.
Ob man zwischen Berlin und Neubrandenburg/Stralsund über die direkte Nordbahn 10min schneller unterwegs wäre, ist völlig unerheblich. Von den Kosten für lediglich 1 Regionalbahnlinie und einer wöchentlichen Hand voll Sonder- und Alibizügen garnicht zu sprechen. Wem die Bahnverbindung nützt, der wird sie wählen und wem sie nichts nützt, der bleibt im PKW.
Leipzig und Halle sind gut an Berlin angeschlossen, bei Dresden mangelt es an Verbindungen schlechthin. Im Regionalverkehr nur mit Umwegen und umsteigen und im Fernverkehr fehlen umsteigefreie Verbindungen früh Morgends uns Abends.

Gruß
Markus

*** Berlins Straßen sind zu wichtig um sie dem ÖPNV allein zu überlassen ***
Zitat
Pedalritter
Leipzig und Halle sind gut an Berlin angeschlossen, bei Dresden mangelt es an Verbindungen schlechthin. Im Regionalverkehr nur mit Umwegen und umsteigen und im Fernverkehr fehlen umsteigefreie Verbindungen früh Morgends uns Abends.

Die Verbindung ist schlecht, da viel zu langsam. Aber immerhin wird ausgebaut und irgendwann werden auch diese Bauarbeiten fertig werden.

Aber welche umsteigefreien Direktverbindungen fehlen Dir morgens und abends? Es gibt ab Berlin von 4:53 bis 20:46 einen umsteigefreien 2-Stunden-Takt, in der Gegenrichtung ist das ähnlich.
Re: Wieder 3 Flughäfen?
08.07.2013 11:23
.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.02.2014 17:33 von kruppe.
Zitat
willi79
Zitat
Pedalritter
Leipzig und Halle sind gut an Berlin angeschlossen, bei Dresden mangelt es an Verbindungen schlechthin. Im Regionalverkehr nur mit Umwegen und umsteigen und im Fernverkehr fehlen umsteigefreie Verbindungen früh Morgends uns Abends.

Die Verbindung ist schlecht, da viel zu langsam. Aber immerhin wird ausgebaut und irgendwann werden auch diese Bauarbeiten fertig werden.

Aber welche umsteigefreien Direktverbindungen fehlen Dir morgens und abends? Es gibt ab Berlin von 4:53 bis 20:46 einen umsteigefreien 2-Stunden-Takt, in der Gegenrichtung ist das ähnlich.

Den D-Zug zähle ich nicht, da er erst vom Ostbahnhof fährt und dieser Bahnhof aus 2/3-3/4 des Stadtgebietes nur mit Umsteigen erreichbar ist.

Gruß
Markus

*** Berlins Straßen sind zu wichtig um sie dem ÖPNV allein zu überlassen ***
Zitat
kruppe
Und da diese Züge überwiegend nicht von der DB gefahren werden, führen sie sogar einen brauchbaren Speisewagen mit sich. Das Verkürzt die Fahrzeit unterm Strich um eine Stunde, da mann zu HAuse nicht mehr essen braucht.

Ja, dafür sind diese Züge aber auch oft, gerade im Sommer, unsäglich voll, weil die Kapazität der Abteilwagen vorn und hinten nicht reicht.
Zitat
Pedalritter
Den D-Zug zähle ich nicht, da er erst vom Ostbahnhof fährt und dieser Bahnhof aus 2/3-3/4 des Stadtgebietes nur mit Umsteigen erreichbar ist.

Warum? Ostberliner Alltag ist, dass in der eigenen Stadthälfte fast kein Fernzug hält!
So gesehen kommt man aus einer Stadthälfte überhaupt nicht nach Leipzig, München usw. usf.

Kann endlich mal jemand wieder für Fernverkehr am Zoo sorgen, indem er dort einen Interkontinentalflughafen für Charlottenburg baut?

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Zitat
dubito ergo sum
Kann endlich mal jemand wieder für Fernverkehr am Zoo sorgen, indem er dort einen Interkontinentalflughafen für Charlottenburg baut?

Den gibt es doch schon in Charlottenburg-Nord...?
>Aber lassen wir das, bei dem Mann bekomme ich einen dicken Hals!

Na, wenn er den Chefposten nicht abgegeben hätte, dann würde die Bred&Butter jetzt in BER stafinden. ;-) Aber Mehdorn macht das schon.
Zitat
Nicolas Jost

Das habe ich in dieser Diskussion niemandem unterstellt. Schon gar nicht latent.

Damit meinte ich nicht Dich.

Zitat
Nicolas Jost
Du hast wahrscheinlich aus dramaturgischen Gründen vernachlässigt, dass es sich bei diesen Beispielen eigentlich um die deutschen Dependancen zweier großer Firmen aus Montréal bzw. dem schweizerischen Bussnang handelt.

Es sind aber eigenständige Firmen deren Unternehmenssitze hier liegen (Für BT und bei Stadler für den Straßenbahnbereich übrigens mit weltweiter Aufgabe!). Wenn es Dir um Schwarz-weiß-rot geht, solltest Du das Thema Globalisierung ganz schnell vergessen, denn mit dieser wird es keine rein deutschen Firmensitze mehr geben. Daimler gehört übrigens zu 22% US-Amerikanern und zu 7,6% Kuwaitis. Wie deutsch ist die Zentrale in Stuttgart damit gleich noch? In Anbetracht der Existenz von Aktiengesellschaften ist Deine Aussage quatsch!


Zitat
Nicolas Jost
Also alles in Butter hier in der Bundeshauptstadt?

Hab ich nicht gemacht. Nur Deine Aussage:
Zitat
Nicolas Jost
Wenn eine Stadt seit Jahren, respektive zwei Jahrzehnten, nicht in der Lage ist, mal dafür zu sorgen, dass der Mittelstand wächst und Unternehmenssitze in die Hauptstadt verlagert werden, ist es wohl höchste Zeit, mal zu analysieren, was man besser machen kann.

an Hand einfacher Beispiele widerlegt. Übrigens geht das Ganze auch für die Luft- und Raumfahrtindustrie (25.000 Arbeitsplätze in Berlin und Brandenburg) hab ich dieses Wochenende in der Berliner Zeitung lesen dürfen.

Ich will damit nicht behaupten dass alles toll läuft (es ist schon eher schlecht als gut), aber es ist auch nicht so fatalistisch wie Du es (aus politischer Überzeugung gelber Nic?) darstellst!

Ich glaube Berlin hat vor allem das Problem, das hier viel zu sehr um Kreative und Trallala geschwurbelt wird und die "hidden champions" der Region wie z.B. die o.g. Luft-, Raumfahrt- und Transportindustrie einfach unter den Tisch fallen gelassen werden. Wir sollten mehr darüber schreiben als über die Gebrüder Samwer. Die schaffen wirklich nur kurzzeitige Billig-jobs...
Es heißt ja nicht umsonst "Hidden Champions".
Über Twitter verbreiten sich Fotos von Filmplakaten:
Bruce Willis
BAUE LANGSAM
Ein guter Tag zum Faulenzen


-> [twitter.com]
Re: Wieder 3 Flughäfen?
20.08.2013 12:45
Vielleicht können wir uns ja auf folgendes einigen: Berlins Probleme liegen nicht in seiner Infrastruktur sondern in der Sozialstruktur.

Als Indikator hier mal die Sozialhilfeausgaben pro Kopf im Städte-Vergleich.

Leipzig: 143 Euro
Erfurt: 198 Euro
Potsdam: 200 Euro
Stuttgart: 204 Euro
München: 241 Euro
Wiesbaden: 300 Euro
Hannover: 307 Euro
Berlin: 476 Euro
Köln: 327 Euro
Hamburg: 439 Euro
Bremen: 462 Euro
Bundesschnitt: 278 Euro

Quelle

PS: Dass die Brüder Samwer nur kurzfristige Billig-Jobs schaffen ist doch mal kompletter Unsinn. Die beschäftigen hunderte von Informatikern und Betriebswirte. Und die Unternehmen die sie reihenweise gründen haben oft ihren Hauptsitz in Berlin. Hier entstehen viele, hochspezialisierte Arbeitsplätze.

Zalando ist dafür das beste Beispiel, die sitzen in Berlin. Der Hauptkonkurrent Amazon sitzt hingegen in Seatle, die Jobs sind insofern vorallem in Seatle. Ich rede übrigens nicht über die Arbeitsplätze in den Logistik-Zentren von Zalando und Amazon etc.. Diese entstehen unabhängig davon ob die Zentrale in Seattle, Berlin oder Tokio sitzt, weil Logistikzentren nunmal nah am Kunden seien müssen. Das "Gehirn", die BWLer und Informatiker, können hingegen überall in der Welt sitzen.


Übrigens würde ich Rocket-Internet zum klassischen Mittelstand zählen. Rund 700 Mitarbeiter, international ausgerichtet und Weltmarktführer in ihrere Nische. (Zählt man die Mitarbeiter aller Firmen hinzu bei denen Rocket-Internet beteiligt ist, sollen es laut Firmen-Website übrigens über 20.000 Mitarbeiter sein.)



5 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.08.2013 13:53 von peterl.
Habt Ihr noch nicht mitbekommen, dass die Bred&Butter doch bald in BER stattfindet? es wird schon wieder darüber diskutiert, ob Wowi den Vorsitz wieder aufnimmt, nachdem Platzeck die Puste ausgeht und einen kompetenten Technikaffinen Manager niemand findet. Aber das Flughafenwesen in und um Berlin ist nun wirklich ein Beispiel für Prosperierende Wirtschaft. Wie sonst könnte die Flughafengesellschaft monatlich so viele Millionen für den Unterhalt von BER aufbringen. Tegel platzt aus den Nähten und wird noch aufgestockt. das wirft doch nicht zu knapp Geld ab.
Zitat
peterl


Leipzig: 143 Euro
Erfurt: 198 Euro
Potsdam: 200 Euro
Stuttgart: 204 Euro
München: 241 Euro
Wiesbaden: 300 Euro
Hannover: 307 Euro
Berlin: 476 Euro
Köln: 327 Euro
Hamburg: 439 Euro
Bremen: 462 Euro
Bundesschnitt: 278 Euro

Quelle

Wirklich vergleichbar sind da nur die Stadtstaaten. Wer weiß welche statistischen Feinheiten da nämlich in dieser Tabelle stecken. Nimmt man allerdings nur die Stadtstaaten Berlin, Hamburg(!) und Bremen steht Berlin nur geringfügig schlecht da.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
peterl
PS: Dass die Brüder Samwer nur kurzfristige Billig-Jobs schaffen ist doch mal kompletter Unsinn. Die beschäftigen hunderte von Informatikern und Betriebswirte. Und die Unternehmen die sie reihenweise gründen haben oft ihren Hauptsitz in Berlin. Hier entstehen viele, hochspezialisierte Arbeitsplätze.

Das heißt noch lange nicht, dass die gut bezahlt werden! Gerade BWLer gibt es so massenhaft, dass [Achtung: Übertreibung] für deren Lohn kein Lokführer der DB morgens aufstehen würde...

Zitat
peterl
Zalando ist dafür das beste Beispiel, die sitzen in Berlin. Der Hauptkonkurrent Amazon sitzt hingegen in Seatle, die Jobs sind insofern vorallem in Seatle. Ich rede übrigens nicht über die Arbeitsplätze in den Logistik-Zentren von Zalando und Amazon etc.. Diese entstehen unabhängig davon ob die Zentrale in Seattle, Berlin oder Tokio sitzt, weil Logistikzentren nunmal nah am Kunden seien müssen.

Nur gut, dass Du die ausgenommen hast. Die armen Schweine im Logistikzentrum verdienen nämlich wirklich erbärmlich wenig. kannst ja mal nach Großbeeren fahren und bei den Dienstleistern für Zalando/Amazon etc. nachfragen - natürlich nur, wenn du gut polnisch sprichst.


Zitat
peterl
Übrigens würde ich Rocket-Internet zum klassischen Mittelstand zählen. Rund 700 Mitarbeiter, international ausgerichtet und Weltmarktführer in ihrere Nische. (Zählt man die Mitarbeiter aller Firmen hinzu bei denen Rocket-Internet beteiligt ist, sollen es laut Firmen-Website übrigens über 20.000 Mitarbeiter sein.)

Und ich würde rocket Internet zur klassischem Investmentblase zählen. Die haben in ihren reichlich 5 Jahren nämlich nicht einmal Gewinn am Ende des Jahres verbuchen können - wie übrigens die meisten Internetbuden. Das ganze System funktioniert nur durch gnadenloses Wachstum auf Kosten des Gewinns. Ob am Ende das Geschäftsmodell überhaupt wirtschaftlich zu betreiben ist muss sich erst noch zeigen!
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