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Wieviele barrierefreie Zugänge braucht ein barrierefreier Bahnhof?
geschrieben von Philipp Borchert 
Meine Frage zielt auf ein ganz aktuelles Beispiel: Der S-Bahnhof Kaulsdorf soll - wenn ich es richtig verstanden habe, zwei Aufzüge erhalten. Einen vom Bahnsteig auf die neue Brücke und einen von dort wieder hinunter auf den Bahnhofsvorplatz mit den Bushaltestellen. So: Was ist mit der anderen Seite?

Das Gebiet zwischen B1/B5 und Bahntrasse liegt ja nun auch im unmittelbaren Einzugsgebiet dieser Station. Sicher, mittlerweile fährt der Bus von dort auf die andere Seite der Bahntrasse - aber nähme man an, er täte dies nicht - dann bliebe nur der Weg über den Galgen. Und barrierefrei ist der sicherlich nicht.

Ähnliche Situationen würden sich z.B. in Wartenberg, Mehrower Allee, Lichterfelde Süd oder an in ähnlicher Lage befindlichen Stationen ergeben. Glücklicherweise gibt es so eine Situation in Berlin - soweit ich weiß - nicht. Aber wenn - wäre sie rechtens? Und: Gibt es so etwas in der Umgegend vielleicht doch?

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Zitat
Philipp Borchert
dann bliebe nur der Weg über den Galgen. Und barrierefrei ist der sicherlich nicht.

Warum soll der nicht barrierefrei sein? Gut, mit nem Handrolli ist es sicherlich kein Vergnügen und auch nicht für jeden möglich. Aber mit nem E-Rolli sollte der Galgen überwindbar sein.

Als ich heute die Umbaugeschichte sah und das Schaubild dazu betrachtete, stellte ich mir übrigens dieselbe Frage.

Zitat
Philipp Borchert
Ähnliche Situationen würden sich z.B. in Wartenberg, Mehrower Allee, Lichterfelde Süd oder an in ähnlicher Lage befindlichen Stationen ergeben. Glücklicherweise gibt es so eine Situation in Berlin - soweit ich weiß - nicht. Aber wenn - wäre sie rechtens? Und: Gibt es so etwas in der Umgegend vielleicht doch?

Viele dieser Situationen wurden ja zwischenzeitlich, vor allem an der Ostbahn, bereinigt. Erinnert sei hier an den Bf. Fredersdorf, der einst nur von Fredersdorf-Nord aus zugänglich war und den Fahrgästen der anderen Seite kilometerlange Umwege bescherte. Diesen Umweg nahm man damals allerdings nicht als solchen wahr, da das Gelände, auf dem heute der Bahnhofsvorplatz Fredersdorf-Süd liegt, eine andere Bestimmung innehatte. Dennoch finden sich hier und da noch Stationen, die nicht barrierefrei sind und an denen für Gehbehinderte keine Möglichkeit besteht, mal den Bahnhof von der anderen Seite aus zu betrachten. Spontan fallen mir da Hirschgarten und Wilhelmshagen ein. Eichwalde und Zeuthen sind auch solche Kandidaten, aber wie es da jetzt genau aussieht, kann ich leider nicht sagen.
Zitat
Thema
Wieviele barrierefreie Zugänge braucht ein barrierefreier Bahnhof?

Ich denke, generell soviel wie möglich.........wir werden ja alle nicht jünger.

**** Viele Grüße **** bleibt gesund !
Zitat
Philipp Borchert
Meine Frage zielt auf ein ganz aktuelles Beispiel: Der S-Bahnhof Kaulsdorf soll - wenn ich es richtig verstanden habe, zwei Aufzüge erhalten. Einen vom Bahnsteig auf die neue Brücke und einen von dort wieder hinunter auf den Bahnhofsvorplatz mit den Bushaltestellen. So: Was ist mit der anderen Seite?

Nix.

Keine Ahnung, ob das Gelände auf der anderen Seite noch der Bahn gehört oder ob es schon an irgendeinen Baumarktbetreiber verkloppt wurde, aber irgendeinen Grund werden sie schon haben, warum es nicht geht. Hat für die S-Bahnfahrgäste allerdings auch den kleinen Vorteil, dass sie weniger Stufen steigen müssen, da die Brücke so niedriger gebaut werden kann. Die Brücken über das Ostbahngleis müssen alle so hoch sein, dass da auch eine unterbrechungsfreie Fahrleitung montiert werden kann. Darum hat die Brücke in Birkenstein diesen netten Huckel und die Neubaubrücken in Hoppegarten und Fredersdorf sind gleich entsprechend hoch gebaut.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
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Alter Köpenicker
Dennoch finden sich hier und da noch Stationen, die nicht barrierefrei sind und an denen für Gehbehinderte keine Möglichkeit besteht, mal den Bahnhof von der anderen Seite aus zu betrachten. Spontan fallen mir da Hirschgarten und Wilhelmshagen ein. Eichwalde und Zeuthen sind auch solche Kandidaten, aber wie es da jetzt genau aussieht, kann ich leider nicht sagen.

Hirschgarten, Wilhelmshagen und Eichwalde bieten gar keinen barrierefreien Zugang. Bei den ersten beiden befindet sich auf der einen Seite sowieso fast nur Wald. Zeuthen hat am südlichen Ende einen Bahnübergang.

Zu erwähnen wäre auch noch der Bahnhof Biesdorf, der trotz ebenerdiger Lage und Bahnübergang satte drei Aufzüge besitzt.
Was ist eigentlich mit der günstigen Lösung, wie sie im S-Bahnhof Grünbergallee gut funktionierte (und ich hoffe immer noch funktioniert)
[maps.google.de]

So manche Stationen könnte man doch ähnlich mit wenig Aufwand ausstatten.
Zitat
Philipp Borchert
Ähnliche Situationen würden sich z.B. in Wartenberg, Mehrower Allee, Lichterfelde Süd oder an in ähnlicher Lage befindlichen Stationen ergeben. Glücklicherweise gibt es so eine Situation in Berlin - soweit ich weiß - nicht. Aber wenn - wäre sie rechtens? Und: Gibt es so etwas in der Umgegend vielleicht doch?

Ich weiß jetzt nicht den ganz aktuellen Zustand, aber bis vor kurzem war Bergfelde so ein Kandidat oder ist es noch für wenige Tage:

Vom Bahnsteig führt ein Aufzug zur Fußgängerbrücke. Die Fußgängerbrücke hat am südlichen Ende eine Treppe und eine Rampe, am nördlichen Ende war beim Neubau der Brücke nach der Wende zunächst nur eine Treppe angebaut worden. Urspünglich war in der Nachwendeeuphorie vorgesehen, dort ein Einkaufszentrum auf die Freifläche neben den Gleisen zu stellen, darüber sollte dann auch ein barrierefreier Nordzugang ermöglicht werden. Nachdem sich diese Pläne aber zerschlagen haben, wurde in den letzten Monaten auf der Nordseite auch eine Rampe an die Brücke angebaut.

Allerdings musste die Brücke selbst inzwischen auch schon wieder saniert werden, dazu wurde zuerst der südliche Teil ausgebaut (der Bahnsteig war solange wohl gar nicht barrierefrei zugänglich), danach der nördliche. Ich meine, dass inzwischen die nördliche Brücke auch schon wieder drin ist, bin mir aber nicht sicher, ob auch schon wieder freigegeben. Mit der Freigabe wurde/wird dann die Nordseite des Bahnhofs auch barrierefrei zugänglich.

Der Umweg von der Nord- zur Südseite über die Straßenbrücke dürfte in Bergfelde ähnlich lang sein wie in Kaulsdorf.
Zitat
phönix1
Was ist eigentlich mit der günstigen Lösung, wie sie im S-Bahnhof Grünbergallee gut funktionierte (und ich hoffe immer noch funktioniert)
[maps.google.de]

So manche Stationen könnte man doch ähnlich mit wenig Aufwand ausstatten.

Fragt sich nur, ob das EBA so etwas für Neuanlagen noch genehmigt. Bei NE-Bahnen wäre derlei sicher eher möglich, wie AVG und NEB zeigen...

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Wollankstraße
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Thema
Wieviele barrierefreie Zugänge braucht ein barrierefreier Bahnhof?

Ich denke, generell soviel wie möglich.........wir werden ja alle nicht jünger.

Laut Regelwerk reicht pro Bahnsteig genau ein barrierefreier Zugang aus. Wer mehr will, muß zahlen... :-(

Viele Grüße
Arnd
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Arnd Hellinger
Laut Regelwerk reicht pro Bahnsteig genau ein barrierefreier Zugang aus. Wer mehr will, muß zahlen... :-(

Solange es noch zahlreiche Bahnhöfe gibt, die überhaupt nicht barrierefrei zugänglich sind, finde ich es auch gut, dass die Norm nicht mehr vorschreibt. So wünschenswert Barrierefreiheit auch ist, kann es durch die Festsetzung zu hoher Normen auch dazu führen, dass der Weiterbetrieb eines Bahnhofs (nicht unbedingt bei der S-Bahn) nicht mehr wirtschaftlich ist. Schon heute scheitern nicht wenige Baumaßnahmen zur Abstellung kleinerer Mängel daran, dass statt einer kleinen problemorientierten Lösung nur der "große Wurf" zulässig ist.
Ich kenne in Niedersachsen eine "barrierefreie" Bahnstation, bei welcher dies nur eine Richtung betrifft. Kommt man aus der "falschen" Richtung, hat der Rollstuhlfahrer ein Problem, denn es gibt nur Treppen.
So geht es auch, leider...

Mit besten Grüßen
Wuhletal
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Säh Dohrs will oupänn onnsä läft zeit.
Zitat
Wuhletal
Ich kenne in Niedersachsen eine "barrierefreie" Bahnstation, bei welcher dies nur eine Richtung betrifft. Kommt man aus der "falschen" Richtung, hat der Rollstuhlfahrer ein Problem, denn es gibt nur Treppen.
So geht es auch, leider...

Das Gleiche bietet die BVG in Prinzenstraße (U1) auch schon seit 1990. Warum man dort bis heute den 2. Aufzug (Richtung Westen) nicht gebaut hat, verstehe selbst ich nicht...

Weiß hier jemand (Mario?) evtl. mehr dazu?

Viele Grüße
Arnd
Zitat
phönix1
Was ist eigentlich mit der günstigen Lösung, wie sie im S-Bahnhof Grünbergallee gut funktionierte (und ich hoffe immer noch funktioniert)
[maps.google.de]

So manche Stationen könnte man doch ähnlich mit wenig Aufwand ausstatten.

S42 an der Grünbergallee?

Edit Forummaster: Bild mit urheberrechtlich geschütztem Material entfernt. Die S42 ist hinter dem zitierten Link auf der linken Seite zu sehen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.07.2013 02:00 von Forummaster Berlin.
Zitat
Wuhletal
Ich kenne in Niedersachsen eine "barrierefreie" Bahnstation, bei welcher dies nur eine Richtung betrifft. Kommt man aus der "falschen" Richtung, hat der Rollstuhlfahrer ein Problem, denn es gibt nur Treppen.
So geht es auch, leider...
Warum in die Ferne schweifen?

In Löwenberg (Mark) war die Situation doch genauso - wenn die Züge Richtung Berlin am Seitenbahnsteig hielten, konnte man den Bahnhof ebenerdig verlassen. Züge Richtung Rostock / Stralsund / Templin, die am Mittelbahnsteig halten, waren nur per Treppe erreichbar.

Soweit ich weiß, sind inzwischen sind beide Fahrtrichtungen angeglichen - "natürlich" geht es jetzt zu beiden Richtungen nur noch über Treppen :-(
Zitat
Jumbo
Warum in die Ferne schweifen?

Der Regionalbahnsteig in Hohenschönhausen hatte bis zum Umbau Ende der 90er Jahre auch nur einen "barrierefreien" Zugang in Richtung Lichtenberg.

Platte
Zitat
VvJ-Ente
S42 an der Grünbergallee?

Der VBB kennt auch einige Aussetzfahrten vom Ring nach Schönefeld, die als S42 bezeichnet werden. In anderen Fahrplänen werden sie als S45 bezeichnet.
Zitat
Arnd Hellinger
Zitat
phönix1
Was ist eigentlich mit der günstigen Lösung, wie sie im S-Bahnhof Grünbergallee gut funktionierte (und ich hoffe immer noch funktioniert)
[maps.google.de]

So manche Stationen könnte man doch ähnlich mit wenig Aufwand ausstatten.

Fragt sich nur, ob das EBA so etwas für Neuanlagen noch genehmigt. Bei NE-Bahnen wäre derlei sicher eher möglich, wie AVG und NEB zeigen...

Nicht bei der S-Bahn, da Bahnübergänge als Neubau wegen der Stromschiene genrell nicht mehr genehmigt werden. Abseits der S-Bahn sehe ich keinen Grund für die Verweigerung einer BÜ-Anbindung.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Wie wäre es wenn man so einen Peoplemover wie am Bahnhof Rummelsburg baut, nur mit der Möglchkeit vom Bahnsteig auf beiden Vorplätzen anzukommen. Wäre aber vermutlich eine sehr teure Konstruktion, vielleicht aber auch nicht teurer als 2 Fahrstühle.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Jay
Nicht bei der S-Bahn, da Bahnübergänge als Neubau wegen der Stromschiene generell nicht mehr genehmigt werden.

Kann ich nicht nachvollziehen. Ich kann mich nicht erinnern, dass in den letzten 25 Jahren in Grünbergallee die Stromschiene die Fußgänger beschädigt hätte. Nicht mal umgekehrt.

Mit besten Grüßen

phönix
Zitat
Philipp Borchert
Wieviele barrierefreie Zugänge braucht ein barrierefreier Bahnhof?

Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass alle als Bahnsteig ausgeführten Straßenbahnhaltestellen systembedingt barrierefrei zugänglich sind. Ganz ohne Aufzug.
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