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Ausbildung zum Fahrdienstleiter
geschrieben von m7486 
Hallo,

da ich meine derzeitige Tätigkeit bald beenden werde, habe ich großes Interesse an der Ausbildung zum Fahrdienstleiter in Berlin ab September 2014 - dabei handelt es sich nicht um den Crashkurs, sondern die reguläre Ausbildung. Da ich Abitur habe, hätte ich laut Bahnseite auch die Möglichkeit, mich z.B. zum Disponenten weiterbilden zu lassen.

Nun meine Fragen:

1. Wie hoch ist in etwa der Netto-Verdienst nach der Ausbildung in Berlin inkl. der Zuschläge?
2. Wie "sicher" ist die Tätigkeit an den Ort gebunden, oder gibt es bspw. die Überlegung, so etwas in ganz Deutschland zu zentralisieren?
3. Wenn bei der Ausbildung Berlin steht - bleibe ich dann nach der Ausbildung auch hier oder kann mich die Bahn überall einsetzen?

Vielen Dank für eure Hilfe und Antworten!

Gruß



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.01.2014 00:37 von m7486.
Also machst Du dann die Ausbildung zum Eisenbahner im Betriebsdienst - Fachrichtung Fahrweg (EiB F), die mach ich auch :D

1. Genaue Angaben kann ich hier nicht machen, allerdings kannst Du ja hier mal gucken [berufenet.arbeitsagentur.de]
Die Zuschläge sind das Entscheidende (Nacht, Wochenende, ESTW, Anzahl der Züge auf der Btrst, etc.)
Die Vergütung während der Ausbildung ist wirklich gut, Nacht/WE Zuschläge gibts bereits jetzt schon.

2. Also Fahrdienstleiter ist einer der sichersten Berufe im gesamten Konzern. Es gibt genug zu tun!
Zentralisierung - Ja, auf 7 Betriebszentralen bzw. Netzbereiche. Die BZ Berlin bzw. der Regionalbereich Ost ist zuständig für so in etwa alles von Stralsund nach Cottbus.

3. Wir EiB F ausm ex-DR Bereich lernen beides - West und Ost Betrieb/Technik. Theoretisch kann man überall eingesetzt werden (allerdings immer auf einem Stw, wegen Einarbeitungszeit durch öRil usw.), je nachdem, wo man wohnt. Man wird in eine Produktionsdurchführung eingestellt - z.B. PD Berlin, PD Seddin, PD Cottbus, PD BZ Ost usw.

Hoffe, ich konnte alle Fragen gut beantworten.

EiB F ist eine gute Wahl und neben einem Studium der Beste Weg zum Fdl bzw. zum Dispo.



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.01.2014 01:40 von RF96.
Vielen Dank schon mal für deine ausführlichen Angaben!

Bei deinem Link war die Rede von ca. 2000 EUR Brutto, was mir recht niedrig vorkommt - kannst du das in etwa grob bestätigen und hat man dann mit Zulagen am Ende trotzdem knapp 2000 Netto raus?
Derzeit sucht die Bahn ja konkret für den Standort Berlin Fahrdienstleiter - besteht also trotzdem die Gefahr, dass man nach der Ausbildung an einen anderen Standort kommt oder ist Berlin dann halbwegs sicher? Das wäre mir derzeit besonders wichtig.
Fdl auf Bf mit leichter Infrastruktur Anfangsentgelt ohne Zuschläge ca 2300 Euro Brutto zB. Strausberg Nord
Fdl auf Bf mit mittlerer Infrastruktur Anfangsentgelt ohne Zuschläge ca 2500 Euro Brutto zB. Blankenburg
Fdl auf Bf mit komplexer Infrastruktur Anfangsentgelt ohne Zuschläge ca 2700 Euro Brutto zB. Lichtenberg B11
EStw Fdl mit komplexer Infrastruktur Anfangsentgelt ohne Zuschläge ca 3000 Euro Brutto sonst wie Fdl auf Bf mit komplexer Infrastruktur

Zuschläge ca 250-350 Euro Netto

Gibt 5 Stufen die man nach jemals 5 Jahren erreicht , am Ende sind es nochmal ca 250-300 Euro mehr Brutto, also pro Stufe ca 50-60 Euro mehr Brutto



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.01.2014 09:02 von Pucki.
Ich kann zwar nur meine Erfahrungen aus dem Regionalbereich West schildern, aber das dürfte ähnlich ausfallen. Ob Ost und West bei der Bahn noch groß unterschiedlich vergütet werden, weiß ich nicht und ob das ganze mal irgendwann aufgehoben werden soll ebenso wenig.

1. Wie Pucki schon schrieb hängt das letztlich vom späteren Einsatzort ab, hierzulande gibt's Stellwerke mit zehn Hebeln und weniger, wo man noch nicht einmal groß nachdenken muss, um Fahrstraßen einzustellen, auf der anderen Seite haben wir natürlich diverse Spurplanstellwerke (Dr und ESTW). Die einzelnen Tarifgruppen kann man eigentlich erfragen bzw. einfach mal spaßenshalber in die Stellenausschreibungen schauen, da steht sowas drin.

2. Es gab die Überlegung, Stellwerke am Sitz des jeweiligen Regionalbereichs zu konzentrieren (in deinem Fall wäre das also der Bunker in der Granitzstraße), was teilweise auch schon ordentlich umgesetzt wurde. Mittlerweile ist das ganze weniger drastisch vorgesehen, da man erkannt hatte, dass es nix bringt, wenn der vorher in Aachen oder Siegburg tätige Fdl nun jeden Morgen zwei Stunden nach Duisburg fahren muss. Gleiches ist in Berlin der Fall. Welche Stellwerke noch örtlich besetzt sind oder durch ein ESTW an anderer Stelle ersetzt werden sollen, kann ich hier nicht sagen. Solltest du aber in Berlin wohnen, ist dein Arbeitsplatz in Pankow eigentlich sicher.

3. In erster Linie wirst du für den jeweiligen Standort gesucht. Wenn du also in Berlin angenommen werden solltest, dann weil in Berlin jemand gebraucht wird. Du kannst natürlich bei der Bewerbung angeben, ob du flexibel bist, was den Einsatzort angeht oder eben nur in Berlin kannst. Auf dem Bewerbungsportal der Bahn kann man sehen, wo Fdl gebraucht werden. Wenn du natürlich irgendwann mal in Stuttgart oder sonstwo arbeiten willst, ist das natürlich nach der Ausbildung möglich, wobei ein Wechsel unmittelbar nach der Abschlussprüfung nicht gerade die feine englische Art ist. Die Ausbildung ist so ausgelegt, dass du theoretisch deutschlandweit einsatzfähig wärst. Für den Stellwerk müsstest du allerdings immer separat abgenommen werden.

Platte
Zitat
Platte
Solltest du aber in Berlin wohnen, ist dein Arbeitsplatz in Pankow eigentlich sicher.

Oder in Halensee. Wir haben hier in Berlin bekanntlich zwei Betriebszentralen. ;)

--- Signatur ---
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Danke für die ausführlichen Infos!

Wenn die Zahlen auch für Anfänger korrekt sind, dann kann man damit doch wirklich nicht meckern - in den Medien war ja von einer deutlichen Unterbezahlung die Rede.
Hallo zusammen,

ein interessantes Thema,

mich würde mal interessieren, ob es die Möglichkeit gibt Fdl-Ausbildung im Crashkurs (9Monate) im Raum Berlin/Brandenburg zu absolvieren.
Da ich ja schon eine kaufmannische/serviceorientierte Ausbildung bei der Bahn habe, wäre ich sehr interessiert.

Leider wird diese Möglichkeit nur , lt. Stellenmarkt, im Raum Baden-Württemberg oder Bayern angeboten.

Danke schon mal, für evtl. Antworten.
Jeder der Fdl werden will, ist herzlich willkommen, es wird mittlerweile überall gesucht, auch in Östereich und in der Schweiz. Man sollte nur wissen worauf man sich einlässt.

Ohne Eisenbahner-Ausbildung und Vorkenntnisse als Crashkurs ist es sehr sehr schwer, aber machbar, einige haben es wirklich geschafft. Dafür ist es wohl im Moment einer der sichersten Jobs in Deutschland und krisensicher
Zitat
Pucki
Jeder der Fdl werden will, ist herzlich willkommen, es wird mittlerweile überall gesucht, auch in Östereich und in der Schweiz. Man sollte nur wissen worauf man sich einlässt.

Ohne Eisenbahner-Ausbildung und Vorkenntnisse als Crashkurs ist es sehr sehr schwer, aber machbar, einige haben es wirklich geschafft. Dafür ist es wohl im Moment einer der sichersten Jobs in Deutschland und krisensicher

Meine letzte Schicht als Fahrdienstleiter habe ich im November 1972 absolviert (Stellwerk SpDrS60, Nordsüd-Strecke Hannover - Göttingen). Da hat sich seither sicher einiges geändert, aber ich kann nur sagen: es ist interessant aber erfordert auch viel Sachkenntnis und vor allem schnelle Entschlussfreudigkeit. Wäre ich jünger, würde ich mich bestimmt melden...;-)

Und: es ist zumeist ein Schichtdienstjob, wer das nicht mag, sollte die Finger davon lassen.

Frage an die Fachleute: es gibt doch sicher Stellwerkssimulationsprogramme für den PC? Da könnte man vielleicht schon mal üben.

Im Falle der Bewerbung: viel Glück bei der Ausbildung und anschließender Prüfung!

Beste Grüße
Harald Tschirner
Ach ja: was man da so alles "intus" haben muss: da empfehle ich den Download und einen Blick in die grundlegenden Richtlinien-Module der KoRil 301 und 408, für die Berliner S-Bahn auch 432, von hier:

[fahrweg.dbnetze.com]

Beste Grüße
Harald Tschirner
Ach mit den Ril, das geht schon. In der EiB F Ausbildung wird da Schritt für Schritt mit gearbeitet. Man darf sich halt nur nicht abschrecken lassen, wenn man sie bekommt. ;)

Das mit den Stellwerksprogrammen ist so eine Sache. Entweder sind sie sehr teuer, voller Bugs oder sehr veraltet (meist nicht lauffähig auf einem 64-Bit Rechner)...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.01.2014 06:26 von RF96.
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