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Senat denkt wohl ernsthaft über Tram Stillegungen nach
geschrieben von H-Fan 
Die Welt schreibt:

Ungewisse Zukunft der Berliner Straßenbahn
Mehr als 400 Millionen Euro für neue Züge benötigt - Fahrgastverband warnt vor Streckenstillegungen - Niederflurbahn im Test

von Guido Hartmann

Trotz der Senatsentscheidung für den zügigen Bau der neuen Strecke "Alex II" vom Prenzlauer Tor zum Alexanderplatz steht die Berliner Straßenbahn vor einer ungewissen Zukunft. Angesichts der etwa dreimal höheren Kosten als beim Busbetrieb denkt man bei der BVG offenbar auch über die Stillegung von Strecken nach.

Laut BVG-Technikvorstand Thomas Necker steht dem Unternehmen bei der Straßenbahn bis 2009 ein gewaltiges Erneuerungsprogramm bevor. Bis dahin müßten die veralteten Tatra-Wagen durch 170 moderne Fahrzeuge ersetzt werden. Hierfür fielen Investitionen von 400 bis 500 Millionen Euro an. "Aus den laufenden Einnahmen kann die BVG nicht jährlich 100 Millionen Euro für neue Straßenbahnen zahlen", betont Necker. Deshalb müßten sich Land und Senat überlegen, wie wichtig die Straßenbahn für Berlin sei.

Zwar testet die BVG wegen der notwendigen Erneuerung derzeit eine ausgeliehene, extrem niederflurige Bahn der "Wiener Linien", die parallel zum regulären Fahrplan auf der Linie 3 vom Hackeschen Markt bis Zingster Straße (Hohenschönhausen) verkehrt.

Daß es im Grunde aber bei entsprechendem Bus-Einsatz auch ohne Tram geht, hat sich nach Neckers Ansicht gut im West-Berlin der Vorwende-Jahre gezeigt. "Damals hat der Verkehr meines Wissens auch gut funktioniert." Während der BVG-Vorstand neben "Alex II" und der auf 2008 verschobenen Tram-Anbindung des Lehrter Bahnhofs über die Invalidenstraße "keine großen Projekte" sieht, wird hinter den Kulissen etwa die Linie 52 von Mitte zur Schillerstraße in Niederschönhausen als entbehrlich genannt.

Der Fahrgastverband Igeb warnt hingegen davor, Tramlinien stillzulegen. Zwar seien einige Strecken nur unzureichend ausgelastet. Dies liege aber in vielen Fällen daran, daß Ausbauten auf "unbestimmte Zeit" verschoben worden seien, sagt der Igeb-Vorsitzende Christfried Tschepe. "Könnten die Züge der Linie 27 in Johannisthal endlich in die Gropiusstadt bis zum U-Bahnhof Zwickauer Damm weiterfahren oder die Linie 53 von Rosenthal ins Märkische Viertel, wären beide sehr viel besser ausgelastet." Lediglich in Ausnahmefällen gebe es keine realistische Chance, eine Berliner Straßenbahnstrecke auf Dauer zu erhalten.

Zudem sei es "unverantwortlich", die Stillegung der Linie 52 zur Schillerstraße ins Spiel zu bringen. Gerade in ihrem Einzugsbereich seien nach der Wende zahlreiche Wohnungen gebaut worden, die Züge gut ausgelastet, im Berufsverkehr teils sogar überfüllt. Deshalb solle die Linie 52 ab Dezember auch zur "Metrolinie 1" aufgewertet werden.

Zudem sei in Berlin immer noch die Senatsverkehrsverwaltung für das Bahnstreckennetz zuständig, betont Tschepe. Und dort heißt es, es gebe "derzeit keine Pläne, Tramstrecken aufzugeben", so Sprecherin Manuela Damianakis.

Artikel erschienen am Di, 5. Oktober 2004

Quelle: [www.welt.de]


Da werden in den nächsten Jahren wohl einige Linien dran glauben müssen. Man wird sich dann wohl die noch unsanierten Strecken aussuchen.

Danke und viele Grüße
Zitat

Daß es im Grunde aber bei entsprechendem Bus-Einsatz auch ohne Tram geht

Ich glaube, dies bedarf keiner weiteren Diskussion...?!?!

Danielp
Ja und in Westberlin konnte man wirklich nur auf die Tram verzichten weil das U-Bahn System mit meheren Millarden vorangetrieben wurde! Da ist wohl ein Tramnetz wohl weitaus günstiger!
Seh ich genauso. Auf der anderen Seite der Stadt ist man ganz und gar dem Autowahn verfallen. Was mich noch am meisten wundert, ist der Tag der Entscheidung an sich, als beschlossen wurde, die Straßenbahn bis 1970 abzuschaffen. Keine 5 Minuten früher wurde noch darum diskuttiert ob man nun 40 Straßenbahnwagen oder 140 Omnibusse kaufen sollte...

Selbst mit einem Rumpfnetz, d.h. auf den wichtigsten Zubringerstrecken wie z.B. die Heerstraße, dem Straßenzug entlang der B1, dem Generalszug etc. wären die Auswirkungen nicht so groß gewesen wie heute, zudem man sich einige U-Bahnplanungen hätte sparen können...
Es wird wohl langsam Zeit die BVG einzustampfen und die Strecken neu auszuschreiben!!!
Denn von ÖPNV scheinen die Dummbeutel keine Ahnung zu haben...

Wenn ich nur dran denke was für ein tolles Tramnetz bis 1967 kaputtgeschlagen wurde könnte ich jedem Verantwortlichen "einen Haufen aufs Grab setzen"!

Und so ähnliche Trottel gibts wohl immer noch.

Wenn ich mal Nachfolger von Wowi bin dann will ich nen Verkehrssenator aus Euren Reihen...
Man darf bei einem Vergleich mit 1967 aber nicht vergessen, dass zu dieser Zeit heute gegenüber pro Kopf erheblich weniger Autos auf der Straße unterwegs waren.

Damals war Autofahren noch ein Luxus. Heute ist Autofahren (verhältnismäßig) so billig das ÖPNV fahren Luxus ist.

Dann gibts noch einige Gründe warum viele lieber mit dem Auto fahren als mit Bussen und Bahnen - Dreck, Schmierereien, Gewalt, Unbequemlichkeit, Unpünktlichkeit usw.

Danke und viele Grüße
Da werden Millionen €uros zur Sanierung der Strecken und Fahrzeuge aufgewandt, Ampelanlagen werden umgebaut und Haltestellen behindertengerecht ausgebaut. Und dann?? Dann denkt man einfach über Stilllegungen nach??? Können die nicht rechnen oder was?

Und dann jammert die BVG noch, das zu viele mit dem Auto fahren. Da würde ich mit einer massiven Werbekampagne die Autofahrer mit s.g. Probetickets (gültig für 3 Monate zum ausprobieren eben) auf die Bahn locken.

Wo bleibt so etwas??? Darf die BVG so etwas nicht????

Danke und viele Grüße
Böhser_Rudower schrieb:
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> Ja und in Westberlin konnte man wirklich nur auf
> die Tram verzichten weil das U-Bahn System mit
> meheren Millarden vorangetrieben wurde! Da ist
> wohl ein Tramnetz wohl weitaus günstiger!

Und gerade die Straßenbahn-Ersatzstrecken und S-Bahn-Boykottstrecken auf den Außenabschnitten sind nicht gerade nicht die großen Bringer bei der U-Bahn, sondern eigentlich unwirtschaftlich. Naja, da ist wohl ein Vorstand mächtig ins Fettnäpfchen getreten - wozu sind denn schließlich Vorstände da...
Hallo,

H-Fan schrieb:

"Dann gibts noch einige Gründe warum viele lieber mit dem Auto fahren als mit Bussen und Bahnen - Dreck, Schmierereien, Gewalt, Unbequemlichkeit, Unpünktlichkeit usw."

Einige dieser Gründe können auch nur von Autofahrern stammen, die ihre Meinung allein mit Hilfe von Negativberichten der Medien bilden, aber in den letzen 20 Jahren wahrscheinlich keinen Bus mehr von innen gesehen haben. Wieviele Prozent der Fahrgäste werden den Opfer von Gewalt? Lag das nicht irgendwo im Promillebereich?
Zumindest die von mir benutzten Linien sind relativ pünktlich, auch wenn dies bei den Buslinien 296 und 396 in letzter Zeit auf Grund der neuen Ampeln an der Treskowallee nachgelassen hat. (Diese wurde übrigens errichtet, um Linksabbiegern, also auch den Bussen, ein schnelleres Abbiegen zu ermöglichen. Aber jetzt dauert es für alle länger: Straßenbahnen, Busse, MIV aus und in alle Richtungen, Fußgänger; Ich möchte nicht wissen, wieviel die Ampeln gekostet haben, und vor allem, wie lange man für dieses Geld die Betriebskosten der zur Disposition stehenden Straßenbahnstrecken decken könnte...)
Zurück zum eigentlichen Thema: Wenn die Autofahrer, die diese Vorurteile schüren, den ÖPNV benutzen würden, wären die Bahnen auch abends etwas voller, sprich Schmiereien würden erschwert werden.
Ich möchte schließlich feststellen, dass die letzten Zeile sich nicht persönlich gegen H-Fan richteten (auch wenn dies vielleicht so scheinen mag), sondern vor allem gegen jene Autofahrer, die lieber 20 € für ein Taxi ausgeben als Bahn und Bus zu fahren.
Aber auch die Werbung sollte stärker auf die einzelnen Kieze zugeschnitten werden. Wenn Autofahrer gar nicht wissen, wie das ÖPNV-Angebot in seinem Gebiet organisiert ist (sprich: Linienführungen, Taktzeiten), wird er es nicht nutzen, auch wenn das Angebot noch so gut ist. Wie wäre es damit, einfach mal Infos über Fahrpläne, Linienführung und Fahrzeiten (z.B. zu einem zentralen City-Ort - Alex, Zoo etc.) in einem Flyer zusammenzufassen und diesen flächendeckend zu verteilen, also in alle Briefkästen werfen zu lassen?

Außerdem sehe ich die größten Einsparpotentiale in der U8-Nord und in der U55, und nicht bei der Straßenbahn. (Die U55 ist natürlich für die Millionen, ach was, MILLIARDEN Adlon-Kunden, die jährlich mit der Eisenbahn anreisen, enorm wichtig; und wenn man die U-Bahn gerade verpasst hat, ist man zu Fuß schneller an seinem Ziel als mit der nächsten Bahn.)
Seltsamerweise wírd bei der U8-Nord nicht die durchschnittliche Belastung angegeben...
Nichts gegen Die Wiedervereinigung, aber eine zweigeteilte Stadt hatte es in dieser Hinsicht doch besser, oder?
Im Westen war die U-Bahn noch das beste, sauberste, pünklichste, schnellste, ... Verkehrsmittel der Menschheit, der einzelne Bürger interessierte nicht, sondern nur die Masse. Und wenn das Geld für die U-Bahn nicht da war, hatte man ja immernoch die Ölsardinen in die man sich quetschen konnte.
Im Osten wurden dagegen Straßenbahn und S-Bahn akribisch ausgebaut, U-Bahnplanungen waren genügend vorhanden.
Warum also nicht wie vor 15 Jahren? Und wenn man mal die andere Seite sehen will, geht man einfach rüber ;-)
smiley schrieb:
-------------------------------------------------------
>
> Außerdem sehe ich die größten Einsparpotentiale in
> der U8-Nord und in der U55, und nicht bei der
> Straßenbahn. (Die U55 ist natürlich für die
> Millionen, ach was, MILLIARDEN Adlon-Kunden, die
> jährlich mit der Eisenbahn anreisen, enorm
> wichtig; und wenn man die U-Bahn gerade verpasst
> hat, ist man zu Fuß schneller an seinem Ziel als
> mit der nächsten Bahn.)
> Seltsamerweise wírd bei der U8-Nord nicht die
> durchschnittliche Belastung angegeben...

Auf die Einstellung der U8 Osloer Straße - Wittenau müssen wir wohl - nach der jetzigen Rechtslage - noch zwanzig Jahre warten, wenn das Land nicht die Bundesmittel zum Bau dieses Abschnitts zurückzahlen will. Zumindest ab 1961 dürfte die Linie 8 der BVG stets satte Verluste gebracht haben.
Masato Zechlin schrieb:
-------------------------------------------------------
> Auf die Einstellung der U8 Osloer Straße -
> Wittenau müssen wir wohl - nach der jetzigen
> Rechtslage - noch zwanzig Jahre warten, wenn das
> Land nicht die Bundesmittel zum Bau dieses
> Abschnitts zurückzahlen will.

Kann es auch sein, dass er den Abschnitt ins Märkische Viertel meint, wo man die vermuteten Fahrgastzahlen nicht angibt?
Wie ja einige Threads vorher schonmal geschrieben (ich glaub vor nem halben Jahr), finde ich auch die Führung der U8 im Norden nicht gerade sehr prickelnd, die meisten sehen den Schlenker über Rathaus Reinickendorf als unnötige Geldverschwendung, die stattdessen in den MV-Tunnel investiert werden könnte.
Unioner schrieb:
-------------------------------------------------------
> [...]
>
> Kann es auch sein, dass er den Abschnitt ins
> Märkische Viertel meint, wo man die vermuteten
> Fahrgastzahlen nicht angibt?

Nein, smiley wird schon den Abschnitt ab wenigstens Paracelsus-Bad meinen, der wohl im Großprofil die schlechsteste Auslastung haben dürfte.

> Wie ja einige Threads vorher schonmal geschrieben
> (ich glaub vor nem halben Jahr), finde ich auch
> die Führung der U8 im Norden nicht gerade sehr
> prickelnd, die meisten sehen den Schlenker über
> Rathaus Reinickendorf als unnötige
> Geldverschwendung, die stattdessen in den
> MV-Tunnel investiert werden könnte.

Investitiert hätte werden sollen, trifft es wohl besser. Jetzt braucht man auf jeden Fall zusätzliches Geld, welches natürlich nicht da ist.

Jens
Tramy1 hier !

Meldet euch mal hier [23517.rapidforum.com] an , da gehts sehr Speziel um dieses Thema und um so mehr ( Bitte nur ernsthafte Postings ) mitmachen ,um so mehr kann man erreichen !

Danke ,Tramy1 hat keine Lust mehr ,dazu zu Schreiben ,weil ich mich dazu immer wiederholen würde ,seht mal so am Anfang des Forums nach !


Gruß von Tramy1 !!!

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