Die neue Mobilität der Stadt Broschüre von der Senatsverwaltung ist da.

Um es mit den Worten der Senatsverwaltung zu sagen...

Zitat
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt
Eine zukunftsgerichtete Verkehrspolitik braucht ein verlässliches Faktenwissen. Umfangreiche Daten helfen, bei der Planung und dem Unterhalt der Verkehrsinfrastruktur gezielt vorzugehen. Dabei gilt es, mit verkehrlichen Maßnahmen die Mobilitätschancen aller Bevölkerungsgruppen in der Stadt in der gleichen Qualität zu sichern. Die Ziele nachhaltiger Mobilitätspolitik in Berlin haben eine ökonomische, eine soziale sowie eine ökologische Dimension.

...gibt es nun für die Zahlenfetischisten wieder viel Futter für viele Diskussionen. Von Entwicklung der Fahrgastzahlen, Verkehrsleistung und z.B. des Fahrzeugbestandes. Viel Freude beim durchstöbern...

Das wichtigste für uns hier der ÖPNV, das Kapitel gibt es auch einzeln:
Kapitel 1.5 (pdf; 3,7 MB)

Komplett:
Broschüre "Mobilität in der Stadt" 2013 (pdf; 23,7 MB)

Quelle: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt

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Individuell unterwegs sind in Berlin nur noch Menschen, die nicht mit dem Auto unterwegs sind.
"Franz Fehrenbach"
Erstmal vielen Dank @Pneumatik!

Auf Seite 52 ist eine Tabelle zur barrierefreien Ausstattung der Bahnhöfe. Interessant finde ich, dass die Zahl der S-Bahnhöfe mit Info-/Notrufsäulen konstant bei 89 von 132 liegt. Bei den Fern- und Regionalbahnhöfen sieht es auch noch durchwachsen aus, hätte nicht gedacht, dass man sich das in einer "Weltstadt" leisten kann. Noch eine Frage: Hat sich die Anzahl der Regionalbahnhöfe von 2010 bis 2012 von 14 auf 21 erhöht? ;)

Auf Seite 55 sieht man, dass die Nutzkilometer bei der BVG kontinuierlich abgenommen haben. Durch den Streik 2009 sieht es nach einem starken Wachstum in den letzten Jahren aus, tatsächlich hat sich aber erst ab 2011 was geändert.
Auf derselben Seite steht auch die Anzahl der Fahrzeuge. Auch hier hat man sich kontinuierlich verkleinert (was zum Teil auch an den H- und Hk-Zügen liegen kann, da sie 2 bzw. 3 Züge ersetzen, gleiches gilt für die Tatra-Traktionen).
Ich hab mir nochmal die gesamte Broschüre angesehen, und auf Seite 110 habe ich etwas interessantes entdeckt: Die Zuschüsse an die BVG haben sich von 1997 bis 2012 fast halbiert, die S-Bahn hat im gleichen Zeitraum etwas mehr bekommen. Die Zuschüsse für DB Regio haben sich vervierfacht. Weiß jemand den Grund?
Die S-Bahn hat von 2008 zu 2010 achthundert Meter Streckennetz verloren?
Zitat
micha774
Die S-Bahn hat von 2008 zu 2010 achthundert Meter Streckennetz verloren?

Hallo!

Das wird die Südringkurve am Ostkreuz sein. Die ging 2009 außer Betrieb.

Mit freundlichen Grüßen und in diesem Sinne
Euer Bürgermeister
Und wieder die alten Fahrgastzahlen aus der Erhebung 2007.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Enttäuschend ist die starke Reduzierung der Fahrzeugbestände bei allen Verkehrsmitteln. In Zeiten einer wachsenden Stadt mit steigendem Umweltbewußtsein seiner Bevölkerung muss zwangsläufig mit steigenden Fahrgastzahlen gerechnet werden. Es mag sein, dass man Überkapazitäten hatte. Spätestens jetzt fehlen die zu viel ausgemusterten Fahrzeuge.
Zitat
Logital
Und wieder die alten Fahrgastzahlen aus der Erhebung 2007.

Nicht nur die sind veraltet. Die ganze Broschüre ist schlampig gemacht worden.
Hier mal die Grafik der barrierefreien Bahnhöfe im Zentrum Berlins. Da hat der Senat Millionen locker gemacht, und LK Argus GmbH kann die Erfolge nicht mal in eine simple Karte übertragen. Allein im U-Bahnbereich fehlen: U1 - Uhlandstraße, U1/U2 - Gleisdreieck, U2 - Eberswalder Str., U3 - Hohenzollernplatz, Breitenbachplatz, U5 - Magdalenenstraße, Samariterstraße, Weberwiese, Strausberger Platz, Schillingstraße, U8 - Voltastraße, Boddinstraße. Im S-Bahnbereich Yorckstr.(Großgörschenstr.), Humboldthain, Ostkreuz ...

Immerhin wurde sowohl die Pressemitteilung als auch die neue Broschüre inzwischen von den Senatsservern gelöscht. Der Link von Pneumatik führt zur Vorgängerversion mit dem Grußwort der Senatorin Junge-Reyer von vor vier Jahren.

so long

Mario


Zitat
DaniOnline
Spätestens jetzt fehlen die zu viel ausgemusterten Fahrzeuge.

Hallo!

Na beim Bus wären die alten Kisten wohl mittlerweile 25-30 Jahre alt. Bei der S-Bahn wurden auch größtenteils nur technisch veraltete Fahrzeuge ausgemustert und bei der U-Bahn sieht das wohl nicht anders aus. Selbst bei der Straßenbahn wurden nur Hochflurbahnen ausgemustert. Der Fehler war eher, dass man nicht genügend passende und zeitgemäße Fahrzeuge beschafft hat. So zuckelt man heute noch wie in alten Westberliner Zeiten mit überaus behindertenfeindlichen Doppeldeckern auf den Ku'dammlinien M19 und M29 mit seinen vielen Kurzstreckenfahrgästen statt dort Gelenkbusse mit 4 Türen einzusetzen.

Mit freundlichen Grüßen und in diesem Sinne
Euer Bürgermeister



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.02.2014 13:59 von Bürgermeister.
Zum S-Bahnwagenpark: Da wurde doch die Betriebsreserve kontinuierlich reduziert. Meines Wissens wurde sie von 30 auf 10 Prozent heruntergefahren, also auf den üblichen Stand bei universell einsetzbaren Bahnen. Da wurde bekannterweise nicht berücksichtigt, daß man bei Fahrzeugengpässen sich nicht bei anderen Betriebsteilen Ersatz holen kann.

Zu den Doppeldeckern auf dem Kudamm, Berlins Doppeldecker gelten auch als Wahrzeichen der Stadt und generell finde ich die dreiachsigen DD nicht problematisch

**** Viele Grüße **** bleibt gesund !
Zitat
Bürgermeister
So zuckelt man heute noch wie in alten Westberliner Zeiten mit überaus behindertenfeindlichen Doppeldeckern auf den Ku'dammlinien M19 und M29 mit seinen vielen Kurzstreckenfahrgästen statt dort Gelenkbusse mit 4 Türen einzusetzen.
Behindertenfeindlich? Für mein empfinden sind die DDs viel besser als die Gelenkbusse. Und Platz für Kinderwagen/Rollstühle gibt es genug im Unterdeck. Ich meide eher Gelenkbusse, weil ich das für moderne Viehtransporter halte. Besonders durch den erzwungenen Einstieg an der Vordertür, fallen die Gelenkbusse nochmals deutlich hinter die Doppeldecker zurück.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.02.2014 14:33 von Beförderungsfall Nr. 8821.
Zitat
Wollankstraße
Zu den Doppeldeckern auf dem Kudamm, Berlins Doppeldecker gelten auch als Wahrzeichen der Stadt und generell finde ich die dreiachsigen DD nicht problematisch

Hallo!

Kennst du die Gemeinsamkeiten des DL-Busse und der KT4D-Bahnen? Da wäre neben dem Eigentümer, der Lackierung auch die Tatsache, dass es keinen einzigen barrierefrei erreichbaren Sitzplatz in Fahrtrichtung gibt. Was für eine Superkonstruktion! Und wie geeignet er für die Stadt ist, sieht man schon an der Tatsache, dass sie abends selbst auf dem 100er und 200er gegen Gelenkbusse ausgetauscht werden, die dann im Nachtverkehr weiterfahren.

Der Doppeldecker kann auch gerne in Berlin bleiben. Er gehört auf Linien mit langen Reiseweiten. Das wären also z.B. der X10, X11, X21, X33, X34, X54 (ja, ich kenne die Brücke in Pankow) und X69. Daneben noch auf dem Paradelinien 100, 200 und dem 218er.

Mit freundlichen Grüßen und in diesem Sinne
Euer Bürgermeister



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.02.2014 14:38 von Bürgermeister.
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Behindertenfeindlich? Für mein empfinden sind die DDs viel besser als die Gelenkbusse.

Hallo!

Ja sie sind behindertenfeindlich. Oder warum gibt es sonst nur einen barrierefreien Platz in Längsrichtung?

Mit freundlichen Grüßen und in diesem Sinne
Euer Bürgermeister
Zitat
Bürgermeister
(...) Bei der S-Bahn wurden auch größtenteils nur technisch veraltete Fahrzeuge ausgemustert (...).

Die S-Bahn hat im letzten Jahrzehnt knapp 15 Viertelzüge der Baureihe 480 sowie etwa 65 Viertelzüge der Baureihe 485 "entsorgt". Bei ihrer Abstellung waren die Fahrzeuge (nicht die Konstruktionen an sich, zugegebenermaßen) überwiegend um die fünfzehn Jahre alt, würde ich mal behaupten. Über die "technische Aktualität" der Fahrzeuge lässt sich sicher streiten, restlos veraltet waren und sind sie aber sicher noch nicht - sie werden realistisch betrachtet noch um die zehn Jahre auf Berlins S-Bahn-Gleisen Fahrgäste befördern, und das, sofern Probleme aus der Reaktivierung der Baureihe 485 gelöst werden können, zuverlässig und gut.
Zitat
Bürgermeister
Ja sie sind behindertenfeindlich. Oder warum gibt es sonst nur einen barrierefreien Platz in Längsrichtung?
Bei den Gelenkbussen braucht man dort Bergsteigerqualitäten, um überhaupt mal zu irgendwelchen Sitzplätzen vordringen zu können. Da ist das Unterdeck der DL vergleichsweise barrierearm.
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Bei den Gelenkbussen braucht man dort Bergsteigerqualitäten, um überhaupt mal zu irgendwelchen Sitzplätzen vordringen zu können. Da ist das Unterdeck der DL vergleichsweise barrierearm.

Hallo!

Es gibt in den Gelenkbussen mehr barrierfreie Sitzplätze als in den Doppeldeckern. Barrierearm reicht nicht mehr.

Mit freundlichen Grüßen und in diesem Sinne
Euer Bürgermeister



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.02.2014 16:22 von Bürgermeister.
Die mag es wie gesagt geben, aber was nützen die theoretisch barrierefreien Sitzplätze, wenn da kein rankommen ist?

Ich für meinen Teil meide wenn es eben geht Eindecker und Gelenkbusse - Und dass, obwohl ich topfit bin und mit Sicherheit nicht auf barrierefreie Verkehrsmittel angewiesen bin. Die einzigen halbwegs zumutbaren Busse in Berlin sind die DLs.
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Und dass, obwohl ich topfit bin und mit Sicherheit nicht auf barrierefreie Verkehrsmittel angewiesen bin. Die einzigen halbwegs zumutbaren Busse in Berlin sind die DLs.

Hallo!

Es lebe die Ellenbogengesellschaft...

Mit freundlichen Grüßen und in diesem Sinne
Euer Bürgermeister
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Die mag es wie gesagt geben, aber was nützen die theoretisch barrierefreien Sitzplätze, wenn da kein rankommen ist?

Ich für meinen Teil meide wenn es eben geht Eindecker und Gelenkbusse - Und dass, obwohl ich topfit bin und mit Sicherheit nicht auf barrierefreie Verkehrsmittel angewiesen bin. Die einzigen halbwegs zumutbaren Busse in Berlin sind die DLs.

Und ich meide Busse ganz allgemein so gut es geht und die Bequemlichkeit zulässt. Gelenkbusse funktionieren dann gut, wenn der Ein- und Ausstieg an allen Türen möglich ist. Beim Bus stört mich der zwingende Einstieg an Tür 1 samt Hochhalten von irgendeinem Papierschnipsel. Wobei ich stets freundlich Grüße und auch meine tatsächlich gültige Fahrkarte vorzeige. Ob da allerdings jemand hinguckt, ist mir völlig egal. Zum Anderen ist der Ausstieg an der ersten Tür so eine Sache, weil es noch immer Fahrer gibt, die meinen das sei nicht erlaubt und man müsse sie nett fragen, damit sie dann ausnahmsweise eine "Ausnahme" von der "Regel" machen. In der Hinsicht sind mir die Schienenverkehrsmittel einfach lieber.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Bürgermeister
Es lebe die Ellenbogengesellschaft...
Was bitte ist daran "Ellenbogengesellschaft"? Wenn die Busse zu voll sind, nützt auch keine theoretische Barrierefreiheit etwas. Mit Ausnahme der DLs sind Busse im Kernbereich von Berlin meiner Meinung nach menschenunwürdige Viehtransporter. Die bekommt man nicht einfach so barrierefrei.
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