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Gäbe es die U-Bahn Baureihen H und Hk auch in West-Berlin?
geschrieben von speedwings 
Zur Entwicklung der Baureihen H und Hk liest man öfters Sätze wie zum Beispiel: „...nach der Wiedervereinigung bestand Ende der 1990er Bedarf einer neuen einheitlichen U-Bahn-Baureihe für Ost und West...“ Kann man aus solchen Aussagen rückschließen, dass es in einem West-Berlin ohne Mauerfall NICHT zur Entwicklung der Baureihen H und Hk gekommen wäre und stattdessen weitere Fahrzeuge vom Typ F92 bzw. A3L92 beschafft wurden wären?
Ist bekannt wie bis zum Nov.89 die Planungen der BVG bezüglich einer Fahrzeugbeschaffung in den 1990er Jahren waren?
Also geplant war, dass es eine weitere Serie der F-Züge geben sollte - der F94. Zu diesem kam es allerdings zu Gunsten des H-Zuges nicht.

Im Klp sah es anders aus. Dort wurde wegen dem erhöhten Fahrzeugmehrbedarfs auf der U2 weitere Neufahrzeuge (neben den Giselas aus der DDR) gebraucht, wodurch die A3L92 in den Jahren 1993 - 1995 gebaut wurden, welche ohne die Wende wahrscheinlich nicht so schnell gebaut worden wären.

LG

Im Untergrund liegen Tunnel ;-)
Zitat
speedwings
Ist bekannt wie bis zum Nov.89 die Planungen der BVG bezüglich einer Fahrzeugbeschaffung in den 1990er Jahren waren?

Zur Wendezeit gab es ein laufendes Neubauprojekt, die Verlängerung der U8 nach Wittenau und ins Märkische Viertel sowie zum Südring. Für den daraus resultierenden Fahrzeugmehrbedarf waren die F90 bestellt worden. Außerdem hatte 1989 die Reihe D57 ihre geplante Nutzungszeit von 30 Jahren erreicht, so dass die Ablösung akut wurde. Es erfolgte die Weiterentwicklung der F90 als F92. Zur Ablösung der E III - Serie der BVB wurde die F92-Bestellung zahlenmäßig nochmals aufgestockt.

Im Kleinprofilnetz gab es keinen Fahrzeugmehrbedarf, die A3 waren zahlenmäßig ausreichend. Erst Mitte der 1990er Jahre stand der Ersatz der ältesten Fahrzeuge an. Wegen des enormen Finanzbedarfs beim Wiederaufbau der S-Bahn standen dafür jedoch keine Mittel zur Verfügung. Daher kam der Mehrbedarf durch die Wiedervereinigung des Netzes recht überraschend, wurde aber recht elegant durch Waggonunion/Siemens mit den A3L92 gelöst. Da sich die Fahrzeuge sehr gut bewährten, wurden weitere nachbestellt, nachdem sich die GI der BVB als zu aufwändig in der Instandhaltung herausstellten.

Die Entwicklung H/HK- Einheiten begann erst danach infolge der gestiegenen Komfortansprüche nach barrierefreien und durchgehend begehbaren Einheiten, um die Fahrzeugserien aus den 1960er Jahren abzulösen.

so long

Mario
Zitat
der weiße bim
Außerdem hatte 1989 die Reihe D57 ihre geplante Nutzungszeit von 30 Jahren erreicht, so dass die Ablösung akut wurde.

Wurde die Serie D-57 nach Beschaffung der F90 und F92 ausgemustert (zwischen 1990 und 1993)?
Wann die D57 ausgemustert wurden, weiß ich nicht, aber ich meine, daß sie die Umrüstung auf Zugfahrerselbstabfertigung nicht mehr miterlebt haben und da dann ihr Ende kam. Das allerdings war dann später, ging wohl etwa 1998 auf der U7 los, da dürften diese Züge auch bis zuletzt eingesetzt worden sein.

Dennis
Die komplette Baureihe D (Serien 57, 60, 63, 65) mit Wagenkästen aus Stahl wurden nicht mehr auf Zugfahrerselbstabfertigung umgebaut. In welchem Jahr und auf welche Linien verkehrten sie zuletzt?
Zitat
Henning
Wurde die Serie D-57 nach Beschaffung der F90 und F92 ausgemustert (zwischen 1990 und 1993)?

Nein, da die Prioritäten verändert wurden.
D57 und D60 wurden eigentlich schon vor 1990 obsolent, und gingen ab 1988 fast vollständig im Rahmen von Kompensationsgeschäften an die BVB, die dringend zusätzliche Wagen auf der stark verlängerten Linie E (jetzt U5) benötigte. Sonst hätte das Raw Schöneweide noch wesentlich mehr E III / 5 herstellen müssen. Wegen weitgehender Exportverpflichtungen des LEW Hennigsdorf konnte dieses aber die Serienproduktion der S-Bahn BR 270 (jetzt 485) nicht wie geplant aufnehmen, so dass die S-Bahn nicht genügend Spenderfahrzeuge entbehren konnte, da diese im Raw als "Nietenreko" nochmals lebenverlängernde Maßnahmen erhielten. Eine lange Kette, die durch die Übernahme der D57/D60 in Gang kam.

Nach der Wende waren die an das VE Kombinat BVB verkauften Fahrzeuge plötzlich wieder da. In mehreren Kostenvergleichen stellte sich schnell heraus, dass die erheblich älteren D-Wagen einen geringeren Instandhaltungsaufwand als die E III / 4 und /5 erforderten. Damit konnte der Umbau der Typ E zur Angleichung an die BO Strab 1987 entfallen. Es wären erhebliche Eingriffe vor allem im Bereich der Türsteuerung, Umrüstung auf magnetische Fahrsperren, Einbau Notbremsüberbrückung, Nachrüstung von Sandstreuern u.s.w. erforderlich gewesen. Somit wurden alle E recht kurzfristig (bis 1994) abgestellt und nach vergeblichem Verkaufsversuch verschrottet.

Deswegen erhielt 1993 bis 1995 mehr als die Hälfte der D57 und D60 nochmals eine HU, der Rest wurde 1997 abgestellt. Mit Indienststellung der H97 wurden 1999 fast alle "Stahl-Dora" verkauft, viele davon zum zweiten Mal. Die sind in Phöngyang noch immer in Betrieb. Übrigens wurde dort sogar Fahrgastfernsehen nachgerüstet, allerdings nur in einer analogen Hardwareversion: Phöngyanger Fenster ;-)
Foto
Quelle: Spiegel.de

Je 3 D-Doppeltriebwagen wurden bei der BVG zu Hilfsgerätewagen umgebaut bzw. weiter als Schmierzug genutzt.

Zum Zeitpunkt der Ausmusterung waren alle D in Britz-Süd beheimatet. Demzufolge waren sie zuletzt auf den Linien U6 und U7 eingesetzt. Die allerletzten regulären Einsätze waren Verstärkerkurse in der Hauptverkehrszeit auf der U7.

so long

Mario



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.03.2014 22:43 von Forummaster Berlin.
Wo ich nochmal drüber nachdenke, müßten die Doras ungefähr zu dem Zeitpunkt verschwunden sein, als man die Verstärker nicht mehr Rohrdamm, sondern wie die Stammzüge bis Rathaus fuhren ließ. Das müßte so etwa 1999 gewesen sein und würde genau zu den Ausführungen vom weißen Bim passen. Ich mußte zu dieser Zeit noch täglich die U7 nehmen und habe mich in den ersten Jahren immer über die Rohrdamm-Verstärker geärgert, da sie mir nichts brachten.

Dennis
Hallo!

Die letzten D-Züge fuhren am 16. Oktober 1999.

Mit freundlichen Grüßen und in diesem Sinne
Euer Bürgermeister
Zu dem Bild aus Nordkorea. Sind die Scheibenkratzer noch im kapitaislischen Teil der Welt entstanden? Nun gut, die Frage lässt sich sicher kaum beantworten.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
der weiße bim
Die sind in Phöngyang noch immer in Betrieb. Übrigens wurde dort sogar Fahrgastfernsehen nachgerüstet, allerdings nur in einer analogen Hardwareversion: Phöngyanger Fenster ;-)

Super! Damit haben wir hier in Berlin den gleichen Stand an Fahrgastinformation in den U-Bahnfahrzeugen, wie in der Nordkoreanischen U-Bahn - sogar noch geringer, falls in Pjöngjang die Ansagen besser zu verstehen sind. Peinlich.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.03.2014 22:43 von Forummaster Berlin.
Ja die Kratzer sind noch aus Berlin. Ich meine mal gelesen zuhaben, dass man in Nordkorea keine passenden Scheiben beschaffen konnte.
Zitat
drstar
Wo ich nochmal drüber nachdenke, müßten die Doras ungefähr zu dem Zeitpunkt verschwunden sein, als man die Verstärker nicht mehr Rohrdamm, sondern wie die Stammzüge bis Rathaus fuhren ließ. Das müßte so etwa 1999 gewesen sein und würde genau zu den Ausführungen vom weißen Bim passen. Ich mußte zu dieser Zeit noch täglich die U7 nehmen und habe mich in den ersten Jahren immer über die Rohrdamm-Verstärker geärgert, da sie mir nichts brachten.

Naja, dafür gab es südlich Rohrdamm damals noch einen Drei-Minuten-Takt.

Übrigens ein spannendes Thema.

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Nicht-dynamische Signatur
Zitat
Bürgermeister
Hallo!

Die letzten D-Züge fuhren am 16. Oktober 1999.

Ja, dies kann ich bestätigen.

An diesem besagtem Tage gab's auch eine offizielle "Abschiedsfahrt der Baureihe 'D'".

Fahrkarte zur Abschiedsfahrt am 16.10.99

Bild in Groß

Fahrkarte zur Abschiedsfahrt am 16.10.99

Bild in Groß

Besagte Baureihe 'D' zur Abschiedsfahrt am 16.10.99 im U-Bhf. Alexanderpl.

Weiß jemand, aus welchen Einheiten dieser Abschiedszug von 1999 bestand?
Warum hat man dann die EIII nicht wieder zu S-Bahnen zurückgebaut. ;-)
Zitat

Warum hat man dann die EIII nicht wieder zu S-Bahnen zurückgebaut. ;-)

Da hätte man wieder andere Karossen für die Wagen benötigt, da die S-Bahnd breiter ist als U-Bahn-Großprofil.Das hätte sich nicht gerechnet

**** Viele Grüße **** bleibt gesund !
Hallo Frühaufsteher, der Beitrag von 3:06 endet ja auch mit einem Smiley. ;)

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Nicht-dynamische Signatur
Zitat
Henning
Weiß jemand, aus welchen Einheiten dieser Abschiedszug von 1999 bestand?

Nach meinen Aufzeichnungen müssten das 2214/2215+2200/2201+2020/2021 gewesen sein.
Zitat
Jumbo
Zitat
Henning
Weiß jemand, aus welchen Einheiten dieser Abschiedszug von 1999 bestand?

Nach meinen Aufzeichnungen müssten das 2214/2215+2200/2201+2020/2021 gewesen sein.

2020/2021 existiert heute immer noch. Er ist mit 2000/2001 zusammen der Museumszug der Bauart D.

2200/2201 und 2214/2215 müssten verschrottet sein, da sie nicht nach Nordkorea gingen.

Die U-Bahn von Pjöngjang bekam folgende Einheiten:
2002/2003 bis 2018/2019,
2022/2023 bis 2048/2049,
2052/2053 bis 2180/2181,
2184/2185 bis 2198/2199,
2202/2203 und 2204/2205,
2208/2209 bis 2212/2213,
2216/2217 bis 2228/2229.
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