Elektrisierung der Berliner S-Bahn 08.04.2014 23:48 |
Zitat
Ostbahn
Gab es in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts Aggregate welche man in Triebwagen hätte einbauen können, damit diese Triebwagen ihre Energie vom 15 kV Fahrdraht hätten abgreifen können? Waren Trafos und Gleichrichter zu dieser Zeit so kompakt, dass man sie zb. auf Wagendächer hätte unterbringen können, und wenn nein, wo hätte man diese unterbringen sollen? [...]
Re: Elektrisierung der Berliner S-Bahn 08.04.2014 23:54 |
Admin |
Re: Elektrisierung der Berliner S-Bahn 09.04.2014 00:41 |
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Forummaster Berlin
Bevor wir nun schon zu Beginn des neuen S21-Threads völlig themenfremd diskutieren, habe ich diesen Beitrag gleich abgetrennt und mit einer neuen Überschrift versehen.
Re: Elektrifizierung der Berliner S-Bahn 09.04.2014 00:48 |
Re: Elektrisierung der Berliner S-Bahn 09.04.2014 00:53 |
Re: Elektrifizierung der Berliner S-Bahn 09.04.2014 00:56 |
Re: Elektrifizierung der Berliner S-Bahn 09.04.2014 01:43 |
Zitat
Bürgermeister
Dufte Sache, aber wir leben in 2014. ;-)
Re: Elektrisierung der Berliner S-Bahn 09.04.2014 08:03 |
Re: Elektrisierung der Berliner S-Bahn 09.04.2014 08:21 |
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les_jeux
ein bisschen historisches Wissen wäre jetzt hilfreich. Seinerzeit wurde der Vorgang sehr wohl als "Elektrisierung der Berliner Stadt-, Ring- und Vorortbahnen" bezeichnet.
Re: Elektrisierung der Berliner S-Bahn 09.04.2014 11:10 |
Re: Elektrisierung der Berliner S-Bahn 09.04.2014 13:36 |
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Jay
Es ist ja nun nicht so, dass die Entscheidung zur "Elektrisierung" frei aus dem Bauch heraus entschieden wurden. Vielmehr gab es bereits vorher auf verschiedenen Strecken Versuchsbetriebe. So wurde Lichterfelde bereits seit 1903 (durchgehend bis zur Integration) elektrisch mit Stromschiene gefahren.
1903 - 1906 gab es einen Versuchsbetrieb zwischen Schöneweide und Spindlersfeld mit Oberleitung.
Letztendlich zeigte sich, dass die Stromschiene ganz einfach die wirtschaftlichere Variante war. Sie konnte einfach an die Schwellen angeschraubt werden, statt alle paar Meter Fahrleitungsmaste samt Fundament setzen zu müssen.
Insofern kann ich eigentlich nur zu dem Schluss kommen, dass damals die richtige Entscheidung getroffen wurde. Somit wurde auch ein einheitliches System mit einer einheitlichen Bahnsteighöhe geschaffen.
The LBSCR London, Brighton & South Coast Railway, einer der vorgänger der Southern Railway, führte 1909 Oberleitungszüge im Süden Londons (34,9km) ein. Dieser führen bis 1926 und wurden von Gleichstromzügen ersetzt.Zitat
Jay
Deutlich interessanter wäre die Sinn-Frage in Hamburg, wo ja bereits mit Wechselstrom hantiert wurde, bevor (im laufenden Betrieb) auf Gleichstrom umgestellt wurde.
Re: Elektrisierung der Berliner S-Bahn 09.04.2014 13:57 |
Re: Elektrisierung der Berliner S-Bahn 09.04.2014 14:22 |
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Jay
@Steve: Danke, interessante Fakten!
Handelt es sich beim Isartalbahnfoto um einen Peenemünder Wagen? Davon sind ja auch mehrere nach Berlin gekommen.
Re: Elektrisierung der Berliner S-Bahn 09.04.2014 22:40 |
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IsarSteve
Trotzdem, ich finde es schade, insbesondere von einem Münchner, dass die Isartalbahn unerwähnt bleibt. Es gab Oberleitungszüge ab 1899 und in den Vierzigern gabs auch Berlin ähnliche Züge im Betrieb. Ein Teil wird immer noch von Münchner S-Bahn-Zügen befahren.
Zitat
IsarSteve
Ich denke, der Erfolg des riesen 'Southern Electric' Netzes in London, südlich der Themse, immerhin 446,5km im Jahr 1929! (1927 [www.flickr.com]) Trug auch (ein Bisschen) dazu bei, dass die Entscheidung auf 'Third Rail' Stromschienen für Berlin fiel. [en.wikipedia.org]
Re: Elektrisierung der Berliner S-Bahn 09.04.2014 23:22 |
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manuelberlin
Tatsächlich sind auf dem 'Southern Electric'-Netz heute in etwa halb so viele Wagen (nicht Züge) unterwegs wie auf dem gesamten Berliner S-Bahn-Netz. Auch nur die Hälfte der Berliner S-Bahn-Wagen zu ersetzen, ist in Maßstäben der Bahnindustrie ein seltener Großauftrag, der jede Neuentwicklung rechtfertigt.
Für das 'Southern Electric'-Netz hat Siemens seit 2002 mehrere Hundert "Desiro UK"-Einheiten geliefert, die auf das britische Lichtraumprofil ausgelegt sind und das Stromschienensystem nutzen (279 Triebzüge, bestehend aus 1.161 Wagen, darunter 107 Zweisystem-Triebzüge, die unter 650 V DC Stromschiene und 25 kV AC Oberleitung fahren können).
Übrigens: Mit den Betreibern des 'Southern Electric'-Netzes hat Siemens einen Wartungsvertrag abgeschlossen, der zu einem Pauschalpreis eine bestimmte Fahrzeugverfügbarkeit fordert. Damit ist der Hersteller der Züge für die Verfügbarkeit verantwortlich, und Schwächen in der Konstruktion der Züge gehen in der nachfolgenden Instandhaltung zu Lasten des Herstellers. Ein großer Anreiz, Qualität abzuliefern.
Re: Elektrisierung der Berliner S-Bahn 09.04.2014 23:55 |
Re: Elektrisierung der Berliner S-Bahn 13.04.2014 14:59 |
Genau, und deswegen wäre "Elektrisierung der Berliner Stadt-, Ring- und Vorortbahnen" eigentlich der richtige Titel für diesen Strang. Die Marke "S-Bahn" kam ja erst später, und die Bezeichnung "Berliner Stadt-, Ring- und Vorortbahnen" hat sich noch sehr lange gehalten.Zitat
les_jeux
Lieber Bürgermeister,
ein bisschen historisches Wissen wäre jetzt hilfreich. Seinerzeit wurde der Vorgang sehr wohl als "Elektrisierung der Berliner Stadt-, Ring- und Vorortbahnen" bezeichnet.
Re: Elektrisierung der Berliner S-Bahn 14.04.2014 01:33 |
Zitat
L.Willms
Genau, und deswegen wäre "Elektrisierung der Berliner Stadt-, Ring- und Vorortbahnen" eigentlich der richtige Titel für diesen Strang. Die Marke "S-Bahn" kam ja erst später, und die Bezeichnung "Berliner Stadt-, Ring- und Vorortbahnen" hat sich noch sehr lange gehalten.