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S-Bahn darf bis 2023 auf dem Ring fahren
geschrieben von Tradibahner 
Zitat
ralf51
Was sollte ich bzw. was könnten die Berliner denn Deiner Meinung nach praktisch machen?

Auf jeden Fall die Fahrgastrechte einfordern (Kostenerstattungen etc.). Ansonsten gibt es vielfältige Möglichkeiten, die aber alle langwierig sind und viel Geduld erfordern. Man kann seine Abgeordneten (MdA, MdB) mit dem Thema "beauftragen", man kann selber einer Partei beitreten, man kann den Fahrgastverbänden beitreten, man kann unermüdlich Leserbriefe an die Presse schreiben, man kann Demos/ Flashmobs organisieren. Leider kann man aber weder von jetzt auf gleich neues Personal oder gar neue Züge beschaffen. Man kann nur den Druck auf die (politisch) Verantwortlichen erhöhen und ihn konstant hochhalten. Man muss versuchen, dass man die Öffentlichkeit für dieses Thema sensibilisiert. Allerdings haben nach fünf Jahren Stagnation weder noch die Presse noch die breite Mehrheit der Bevölkerung anscheinend daran Interesse. Das muss man erstmal so hinnehmen. Die oben beschriebenen Möglichkeiten kosten viel Zeit und Kraft. Rückschläge wird man auch erleben.

Zitat
ralf51
Im Zuge der Diskussion des Ticketabrechnungs- und Fahrgeldeinzugssystems hatte ich hier mal den Gedanken aufgeworfen, dass Berliner (bzw. potentielle Fahrkartenkäufer) soweit wie möglich Automaten der S-Bahn meiden sollten. Das ging aber in der damaligen Diskussion irgendwie unter ...

Jo, Abo bei der S-Bahn kündigen und bei der Konkurrenz abschließen. ;-)

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
Was machst du denn dagegen? Organisierst du Demos, Petitionen oder schreibst wenigstens Leserbriefe?

Du hast ja völlig recht, aber wenn man schon meckert, sollte man wenigstens mit gutem Beispiel vorangehen.

Ja was sollen wir denn dagegen machen. Wenn hier jemand zu Demonstrationen aufruft würdest sicher auch du doch sofort die Frage stellen: "Was soll das bringen?"

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Natürlich würde ich das. Es gibt ja auch Unterschiede. Bei einer stumpfen "Die S-Bahn ist Kacke!"-Demo würde ich nicht mitmachen wollen. Bei einer Demo, die z.B. den Senat auffordert mit der Ausschreibung endlich aus dem Knick zu kommen, sieht die Welt schon wieder ganz anders aus.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
Natürlich würde ich das. Es gibt ja auch Unterschiede. Bei einer stumpfen "Die S-Bahn ist Kacke!"-Demo würde ich nicht mitmachen wollen. Bei einer Demo, die z.B. den Senat auffordert mit der Ausschreibung endlich aus dem Knick zu kommen, sieht die Welt schon wieder ganz anders aus.

Den Senat aufzufordern sie solle "mit der Ausschreibung endlich aus dem Knick [...] kommen" ist genauso hilfreich wie "Die S-Bahn ist Kacke" zu parolieren. Eine Demo mit ersterer Aussage hätte vielleicht 2010 was gebracht, aber jetzt? Die Bieter müssen ein Angebot zum Ende Februar vorlegen. Soll die Frist jetzt kurzfristig auf November vorgezogen werden?

Der Fahrgast kann meines Erachtens selbst kann derzeit nur eines machen.

1. den Verkehrsbetrieben ordentlich auf den Sack gehen. Kritische Fragen stellen. Die erste Antwort wegwerfen und nochmals fragen bis echte Antworten folgen.
2. sein Abo beim Unternehmen stellen mit dem er am zufriedensten ist. Meines Wissens kann jedes der 40 Verkehrsunternehmen ein Abo für jede Tarifstufe ausstellen. Aber hierzulande zahlen die Leute sogar noch Kontoführungsgebühren aus Bequemlichkeit, obwohl es sogar zahlreiche Filialbanken bedingungslos mit kostenloser Nutzung gibt.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Vorschlag: Abo oder Jahreskarte bei den kleinen Straßenbahnen (Woltersdorf, Schöneiche, Strausberg) kaufen! Ist etwas aufwendig, stärkt aber diese Betriebe!

Beste Grüße
Harald Tschirner
Zitat
schallundrausch
Und da wird ein neuer 'externer' nicht unbedingt einen besseren Stand bei Netz und StuS haben, als die hauseigene S-Bahn GmbH.

Vielleicht hätte er aber mal den A**** in der Hose, sich gegen die Zumutungen von DB Netz zu wehren - wie auf der Ostbahn: zu DB-Regio-Zeiten wurde jedes Mal, wenn wegen einer Sperrung der Frankfurter Bahn Züge über die BWL-optimierte Ostbahn umgeleitet werden mussten, ein Großteil der Regionalzüge auf SEV umgestellt. Das lässt die NEB nicht mit sich machen.

Zitat
Harald Tschirner

Vorschlag: Abo oder Jahreskarte bei den kleinen Straßenbahnen (Woltersdorf, Schöneiche, Strausberg) kaufen! Ist etwas aufwendig, stärkt aber diese Betriebe!

Gute Idee.
Zitat
ralf51
Zitat
Jay
... Negativ finde ich auf jeden Fall die dämlichen Trittstufen, ... Die Dinger killen jeden Fahrplan.
Und die scheinen beim KISS ganz besonders lahm zu arbeiten.
Bezüglich S-Bahn hieß es hier irgendwann mal, dass diese "Forderung" zurück genommen wurde. Ich hoffe sehr, dass das auch so bleibt!

Beim KISS sind mir noch die Mini-Gepäckablagen oben aufgefallen. Mir fehlt aber der Vergleich zu den neuen DB- Dostos.
Die Türen sind übrigens in Österreich bei bauartähnlichen Zügen bei 200 km/h-Begegnungen schon rausgeflogen.
Ansonsten fällt mir als negatives noch die (kleingesparte) Antriebstechnik der ODEG-KISS ein. Wir sind letztens von Gotha nach Erfurt und zurück mit einem ES64 bespannten Regionalzug gefahren. Da geht irgendwo um 60 nochmal ein richtiger Ruck durch den Zug und man merkt sehr gut die vielen KWs der Lok bei der Beschleunigung. Mein erster Gedanke war komischerweise: Hätte mal die ODEG in Berlin ein paar Fahrmotore mehr genommen ...


Und was hättest Du damit gewonnen? Außer natürlich dem Gefühl in nem Auto zu sitzen. Aber dann kannst Du auch Regioshuttle bei der ODEG bzw. demnächst NEB fahren. Ist nur deutlich unwirtschaftlicher und dmait teurer.
Zitat
Harald Tschirner
Vorschlag: Abo oder Jahreskarte bei den kleinen Straßenbahnen (Woltersdorf, Schöneiche, Strausberg) kaufen! Ist etwas aufwendig, stärkt aber diese Betriebe!

Also nee Harald. Willst du auf Ermäßigungen beim Bowling (S-Bahn) oder Theater (BVG) verzichten? ;-)
Zitat
micha774
Zitat
Harald Tschirner
Vorschlag: Abo oder Jahreskarte bei den kleinen Straßenbahnen (Woltersdorf, Schöneiche, Strausberg) kaufen! Ist etwas aufwendig, stärkt aber diese Betriebe!

Also nee Harald. Willst du auf Ermäßigungen beim Bowling (S-Bahn) oder Theater (BVG) verzichten? ;-)

Oh ja, das wäre ein schwerer Verzicht! ;-) Aber im Interesse der guten Sache vielleicht zu Verschmerzen? :-)

Beste Grüße
Harald Tschirner
Zitat
ralf51
2. wer genau hat noch mal die vermeintlich überzähligen Züge verschrottet?

Entweder INERSEHROH oder Scholz Recycling, such dir einen aus ... [www.schrottplatz-info.de] ;-))
Auch nach nochmaligem Lesen bzw. Hören des Beitrags bleibt ein schaler Beigeschmack: [www.rbb-online.de]
Da wird wunderschön darüber berichtet, welche großartigen Erfolge in der Organisation des Zugbetriebs das britische Unternehmen hat, und das ist ja durchaus erfreulich. Wenn man dann aber hört, dass die Jahreskarte für die eine von dem Unternehmen betriebene Vorortlinie Euro 4300 kostet, erscheint es mir, als ob ausschließlich der Spruch wahr ist, der da behauptet, dass man mit Geld nahezu alles erreichen kann.
Wenn wir davon ausgehen, dass in Deutschlands bevölkerungsreichsten Regionen die Zuschüsse der öffentlichen Hand durchschnittlich etwa 100 % des Fahrgastpreises ausmachen, wäre für die Nutzung dieser einen Linie bezogen auf Deutschland wahrscheinlich ein Entgelt an das Eisenbahnunternehmen aus Zuschüssen von der öffentlichen Hand und Fahrgasteinnahmen zusammen mit etwa 1500-2000 € zu kalkulieren.
Nimmt man also das mindestens doppelte Entgelt, würde das Unternehmen S-Bahn oder DB Regio oder ... bestimmt reinen Luxus anbieten und einem super Pünktlichkeitswahn erliegen...

Mit besten Grüßen

phönix
Zitat

Der Fahrgast kann meines Erachtens selbst kann derzeit nur eines machen.
Wie wärs mit S-Bahn-Boykott so wie damals? Einfach ausbluten lassen und nur noch U-Bahn, Straßenbahn und Bus nutzen. Damit kommt man auch ans Ziel.

**GraphXBerlin - "Zielverzeichnis Berlin - Eine Sammlung".
Aktuelles dazu und weitere Projekte bei Facebook**
Zitat
phönix
Auch nach nochmaligem Lesen bzw. Hören des Beitrags bleibt ein schaler Beigeschmack: [www.rbb-online.de]
Da wird wunderschön darüber berichtet, welche großartigen Erfolge in der Organisation des Zugbetriebs das britische Unternehmen hat, und das ist ja durchaus erfreulich.

Das Eisenbahnnetz, das von c2c betrieben wird [www.c2c-online.co.uk] kann man nicht mit der Berliner S-Bahn vergleichen. Die frühere London-Tilbury and Southend Railway (LT&SR, später von der London, Midland and Scottish Railway verwaltet) ist ein in sich geschlossenes System, das hauptsächlich auf den Londoner Endbf. Fenchurch Street und ein wenig auch Liverpool Street, ausgerichtet ist und, außer vielleicht von einigen Güterzügen, keine störenden Einflüsse befürchten muss. Gemeinschaftsbetrieb mit anderen TOC (Train Operating Companies) gibt es nur am Rande und auf deren Dienste muss, z.B. duch Abwarten von Anschlüssen o.ä., wenig Rücksicht genommen werden. Da kann man gut einen hohen Pünktlichkeitswert haben. Richtig ist, dass diese Bahn einmal sehr herunter gekommen war und in den letzten Jahren an Attraktivität gewonnen hat. Einen Vergleich mit dem, was NX bei der Berliner S-Bahn erwartet hätte (oder erwarten würde, denn noch sind sie ja nicht "raus"), kann man jedoch nicht ziehen.

Bis in die 1930er Jahre gab es übrigens durchgehende, lokbespannte Züge von der District Line der U-Bahn nach Southend, die in Upminster von Stromschienen-E-Lok auf Dampflok umgespannt wurden.

Beste Grüße
Harald Tschirner



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.10.2014 22:21 von Harald Tschirner.
Zitat
phönix
Wenn wir davon ausgehen, dass in Deutschlands bevölkerungsreichsten Regionen die Zuschüsse der öffentlichen Hand durchschnittlich etwa 100 % des Fahrgastpreises ausmachen, wäre für die Nutzung dieser einen Linie bezogen auf Deutschland wahrscheinlich ein Entgelt an das Eisenbahnunternehmen aus Zuschüssen von der öffentlichen Hand und Fahrgasteinnahmen zusammen mit etwa 1500-2000 € zu kalkulieren.

Für vergleichbare Strecken liegen wir ja in Deutschland auch in etwa in diesem Bereich: von Shoeburyness nach London rein sind es gut 70 km. Das ist zum Beispiel vergleichbar mit Brandenburg - Berlin oder Cottbus - Frankfurt im VBB, wofür die Jahreskarten ca. 1550 € bzw. 1880 € kosten. Der VBB ist dabei vergleichbar günstig, für Strecken wie Dessau - Leipzig oder Hamburg - Lübeck werden für die Jahreskarten ca. 2.180 € bzw. 2.530 € fällig.

Dazu kommt, dass die Pendlerrabatte in England niedriger ausfallen als hier. Bei Einzelfahrten liegt c2c nur um 12 - 37 % über den deutschen Preisen für die genannten Vergleichsstrecken mit Ausnahme der sehr stark subventionierten Strecke Brandenburg - Berlin.
Zitat
Blaschnak
Zitat
ralf51
Ansonsten fällt mir als negatives noch die (kleingesparte) Antriebstechnik der ODEG-KISS ein. Wir sind letztens von Gotha nach Erfurt und zurück mit einem ES64 bespannten Regionalzug gefahren. Da geht irgendwo um 60 nochmal ein richtiger Ruck durch den Zug und man merkt sehr gut die vielen KWs der Lok bei der Beschleunigung. Mein erster Gedanke war komischerweise: Hätte mal die ODEG in Berlin ein paar Fahrmotore mehr genommen ...

Und was hättest Du damit gewonnen? Außer natürlich dem Gefühl in nem Auto zu sitzen. Aber dann kannst Du auch Regioshuttle bei der ODEG bzw. demnächst NEB fahren. Ist nur deutlich unwirtschaftlicher und dmait teurer.

Hallo zusammen,

die Frage ist: Hätte die ODEG mit höher dimesionierter Antriebsleistung die Ausschreibung gewonnen?

Die Antwort dürfte sein: nein. Es war in der Ausschreibung ein bestimmtes Fahrprofil gefordert, auf das dann die Anbieter die Motorisierung ausgelegt haben. Jeder Teilnehmer der Ausschreibung hätte sich aus dem Rennen katapultiert (um bei dem Bild zu bleiben) wenn er zu höheren Kosten mehr angeboten hätte.

Die DB hat aufgrund der Entwicklung in den vergangenen Jahren (Trend zu Triebwagen auch im Fernverkehr unterhalb des HGV) eine hohe Zahl an leistungsstarken und vermutlich bereits abgeschriebenen E-Loks "übrig", die nun für RE-Zwecke verwendet werden, aber zumindest den Ausschreibungs-Anforderungen nach überdimensioniert sind. Den Fahrgast freut es natürlich, wenn die zum Einsatz kommen.

Viele Grüße
Manuel
Zitat
Lopi2000
Für vergleichbare Strecken liegen wir ja in Deutschland auch in etwa in diesem Bereich: von Shoeburyness nach London rein sind es gut 70 km. Das ist zum Beispiel vergleichbar mit Brandenburg - Berlin oder Cottbus - Frankfurt im VBB, wofür die Jahreskarten ca. 1550 € bzw. 1880 € kosten. Der VBB ist dabei vergleichbar günstig, für Strecken wie Dessau - Leipzig oder Hamburg - Lübeck werden für die Jahreskarten ca. 2.180 € bzw. 2.530 € fällig.

Weiß einer von Euch, ob es in Großbritannien vergleichbare Zuschüsse der öffentlichen Hand für die Verkehrsunternehmen gibt, wie in Deutschland?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.10.2014 00:14 von phönix.
Zitat
phönix
Zitat
Lopi2000
Für vergleichbare Strecken liegen wir ja in Deutschland auch in etwa in diesem Bereich: von Shoeburyness nach London rein sind es gut 70 km. Das ist zum Beispiel vergleichbar mit Brandenburg - Berlin oder Cottbus - Frankfurt im VBB, wofür die Jahreskarten ca. 1550 € bzw. 1880 € kosten. Der VBB ist dabei vergleichbar günstig, für Strecken wie Dessau - Leipzig oder Hamburg - Lübeck werden für die Jahreskarten ca. 2.180 € bzw. 2.530 € fällig.

Weiß einer von Euch, ob es in Großbritannien vergleichbare Zuschüsse der öffentlichen Hand für die Verkehrsunternehmen gibt, wie in Deutschland?
Die Fahrpreise sind auf jeden Fall reguliert, und der staatliche Dirigismus ist auf der Insel wesentlich stärker ausgeprägt, als in Deutschland. Z.B. entscheidet i.d.R. das Transportministerium, welches Rollmaterial der Franchise-Nehmer einzusetzen hat.


immer noch keine richtige sig
Zitat
Harald Tschirner
Vorschlag: Abo oder Jahreskarte bei den kleinen Straßenbahnen (Woltersdorf, Schöneiche, Strausberg) kaufen! Ist etwas aufwendig, stärkt aber diese Betriebe!

Ist gar nicht aufwendig. Du machst einmal einen kleinen Ausflug z.B. nach Schöneiche und füllst den Antrag aus. Alles weitere läuft automatisch, Monatsmarken bzw. Fahrcard wird dir zugeschickt, Abo verlängert, auch bei Jahreszahlung, auch wenn du den Tarif wechselst (bei mir von Umweltkarte auf 10-Uhr-Ticket).
Zitat
phönix
Weiß einer von Euch, ob es in Großbritannien vergleichbare Zuschüsse der öffentlichen Hand für die Verkehrsunternehmen gibt, wie in Deutschland?

Das System ist insgesamt schwierig vergleichbar, da die Zuständigkeiten anders verteilt sind und - wie in Deutschland - verschiedene Umverteilungsprozesse zwischen den Regionen und der Zentralregierung in dieses Finanzierungssystem integriert sind und einen transparenten Vergleich eigentlich unmöglich machen.

So verblüfft die Meldung über die weitere Vergabe der c2c-Strecken an National Express den deutschen Leser zunächst wohl ziemlich: [www.independent.co.uk] Kurz gesagt: National Express zahlt fast 2 Mrd. Euro an den Staat dafür, die Strecken für die nächsten 15 Jahre betreiben zu dürfen. Sie "kaufen den Francise" und schließen dazu ein sehr komplexes Vertragswerk ab, das auch Grundsätze zu den Fahrpreisen und wie diese sich entwickeln dürfen, enthält. Frei darüber entscheiden dürfen die Unternehmen nicht, aber sie werden auch nicht wirklich einheitlich geregelt.

Zusätzlich investiert National Express nach anderen Meldungen ca. 200 Mio. Euro in den Betrieb, u.a. in neue Züge und die Bahnhöfe. Diese werden in Großbritannien in der Regel von den jeweiligen Verkehrsunternehmen, die die Strecke befahren, betrieben.

Das Netz dagegen wurde gerade erst wieder formell verstaatlicht: nachdem es 1994 privatisiert wurde und seit 2001 ein Zwischending zwischen Unternehmen und Behörde war, ist es seit 1.9.2014 wieder eine Unterorganisation des Verkehrsministeriums. Der Staat finanziert das Netz als sein Eigentum direkt und wendet dafür deutlich mehr Geld auf, als er von den Verkehrsunternehmen erhält. Darunter fallen aber auch zahlreiche Projekte, die bei uns zwar von DB Netz ausgeführt, aber weitgehend von Bund oder Ländern finanziert werden.

Es gibt aber auch Francises, die einen negativen Kaufpreis haben, was dann unseren üblichen Vergaben im Nahverkehr nahe kommt. Das Unternehmen, dass den geringsten Zuschussbedarf einfordert, erhält den Zuschlag. Hier gibt es also Querfinanzierungen, die bei uns über den Länderfinanzausgleich und/oder die Verteilung der Regionalisierungsmittel laufen. Vor allem die Unternehmen, die rund um London und im Fernverkehr tätig sind, gleichen somit indirekt die Defizite der strukturschwächeren Regionen im Norden und Westen aus.

Dort fallen die Ticketpreise entsprechend geringer aus: eine Einzelfahrt von Southport nach Liverpool kostet umgerechnet rund 7,50 Euro, eine Jahreskarte gut 1.300 Euro. Durchaus vergleichbar also mit den Preisen zwischen Berlin und Brandenburg. Pro Passagier gibt es hier einen Zuschuss von 0,17 Euro, während im Londoner Umland zum Teil 0,08 Euro pro Passagier Francisegebühr anfallen.

Es gibt also in Großbritannien eine große staatliche Finanzierung des Eisenbahnverkehrs, aber diese fließt eher in den Norden und Westen, während (wie in der übrigen Wirtschaft) in London das große Geld gemacht wird.

Soweit mein kurzer Überblick, der nicht 100%ig stimmen muss, aber einen Eindruck geben könnte. Er ist aus dem Querlesen etlicher Beiträge und früherem Wissen entstanden und erhebt keinen Anspruch auf akademische Genauigkeit ;-)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.10.2014 01:48 von Lopi2000.
Ein Artikel über das Franchisemodel in England

[www.zukunft-mobilitaet.net]

Sogar mit Kommentaren von mir.

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