Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Veolia gibt auf: Ende für Interconnex Dezember 2014
geschrieben von DonChaos 
Hier ein Artikel aus dem Tagesspiegel:

[www.tagesspiegel.de]
Mit dem HEX Berlin - Genthin (- Thale), vsl auch mit Kurswagen nach Goslar, wird Berlin weiterhin von Veolia im Eisenbahn-Fernverkehr erreicht.
Der Veolia-EN Berlin - Malmö ist ja schon in diesem Sommer eingestellt worden.

Allerdings ist Güstrow damit der 50te Bahnhof, der zum Fahrplanwechsel seinen Fernverkehr verlieren wird.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.10.2014 15:42 von Giovanni.
Das Hauptproblem aller Fernverkehrs-EVU (egal, ob DB oder NE) ist der vollkommen freie Markt der Fernbusse, die überhaupt nicht an den durch sie verursachten Infrastrukturkosten beteiligt werden...

So lange hier keine annähernde Wettbewerbsgleichheit geschaffen wird, hat es eigenwirtschaftlicher Schienenfernverkehr außerhalb der ICE-Rennstrecken systembedingt sehr schwer. Das hätte man aber schon vor der Bus-Liberalisierung Ende 2012 wissen müssen.

--
EVU - Eisenbahnverkehrsunternehmen
DB - Deutsche Bahn (Fernverkehr) AG
NE - Nichtbundeseigene Eisenbahnen (hier EVU)

Viele Grüße
Arnd



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.10.2014 20:29 von Arnd Hellinger.
@Arnd Hellinger:
Selbst wenn man von Fernbussen eine ähnliche Maut wie von LKW kassieren würde, ändert das an der Marktsituation wenig.

Für mich ist allerdings die Höhe der Trassenpreise kaum nachvollziehbar:
Warum zahlen RegioShuttle und ICE die gleichen Preise? In Österreich ist das anders - zudem sind dort die Trassenpreise bedeutend niedriger.
Zitat
Giovanni
Für mich ist allerdings die Höhe der Trassenpreise kaum nachvollziehbar:
Unterdrückung der Konkurrenz?

**GraphXBerlin - "Zielverzeichnis Berlin - Eine Sammlung".
Aktuelles dazu und weitere Projekte bei Facebook**
Zitat
Giovanni
@Arnd Hellinger:
Selbst wenn man von Fernbussen eine ähnliche Maut wie von LKW kassieren würde, ändert das an der Marktsituation wenig.

Sie wäre ein Baustein von mehreren

Zitat
Giovanni
Für mich ist allerdings die Höhe der Trassenpreise kaum nachvollziehbar:
Warum zahlen RegioShuttle und ICE die gleichen Preise? In Österreich ist das anders - zudem sind dort die Trassenpreise bedeutend niedriger.

Erstens gibt es durchaus unterschiedliche Trassenpreise für Fern- und Nahverkehrszüge auch bei DB Netz, zweitens erfordern beide Zugarten zumindest suf "normalen" Strecken ohne Schnellfahrabschnitte denselben infrastrukturseitigen Aufwand bezogen auf die einzelne Zugfahrt und drittens funktioniert die Finanzierung der ÖBB etwas anders als hierzulande...

Viele Grüße
Arnd
Beim Fernbusmarkt kommt erschwerend hinzu, dass diese aktuell auf Verdrängung setzen und dies über einen Preiskampf bis in den Ruin betreiben. Geld verdient dort aktuell nämlich niemand. Das hat natürlich die gleichen Effekte auf die Eisenbahn als Konkurrenzverkehrsträger. Abschließend muss ich schmerzlich feststellen, dass die Hauptzielgruppe bei den Fernbussen sich auch am deutlichsten mit der des Interconnex überschneidet und letzterer dadurch auch stärkere Einbußen als die DB mit den ICEs zu erwarten hatte.

Meine conclusio, auch wenn ich es auch sehr schade finde: Folgerichtige Entwicklung!

Aber auch: wenn die Preise beim Fernbus wieder steigen (irgendwann müssen auch diese profitabel arbeiten), kann auch wieder Platz für einen günstigen Schienenfernverkehr sein. Vermutlich aber nur auf absoluten Hauptstrecken mit ausreichend Reisenden, die sich nicht nur in die zwei Kategorien "viel Zeit und wenig Geld" bzw. "wenig Zeit und viel Geld" einteilen lassen.

EDIT: das waren diesmal doch sehr viele Rechtschreibfehler...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.10.2014 09:41 von Blaschnak.
In Deutschland hat sich leider noch niemand gefunden der der DB im Hochgeschwindigkeitsverkehr Konkurrenz machen will. (anders zum Beispiel in Italien).
Der verbliebene einzige eisenbahnaffine Investor (der auch den HKX finanziert) versucht nun den Autozug nach Sylt zu fahren und hat hierfür schonmal Trassen angemeldet.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Logital
In Deutschland hat sich leider noch niemand gefunden der der DB im Hochgeschwindigkeitsverkehr Konkurrenz machen will. (anders zum Beispiel in Italien).

Nun, es scheint absehbar, dass der italienische Konkurrent auch die Segel streichen wird. Italo hat mit massiven Verlusten zu kämpfen, alles was irgendwie verkaufbar war ist verkauft. Allein dieses Jahr hat Italo/NTV bereits 78 Millionen Euro Verlust eingefahren.
Zitat
Arnd Hellinger
Zitat
Giovanni
Für mich ist allerdings die Höhe der Trassenpreise kaum nachvollziehbar:
Warum zahlen RegioShuttle und ICE die gleichen Preise? In Österreich ist das anders - zudem sind dort die Trassenpreise bedeutend niedriger.

Erstens gibt es durchaus unterschiedliche Trassenpreise für Fern- und Nahverkehrszüge auch bei DB Netz, zweitens erfordern beide Zugarten zumindest suf "normalen" Strecken ohne Schnellfahrabschnitte denselben infrastrukturseitigen Aufwand bezogen auf die einzelne Zugfahrt und drittens funktioniert die Finanzierung der ÖBB etwas anders als hierzulande...

RegioShuttle und ICE erfordern wohl (fast) den gleichen Aufwand im täglichen Betrieb, ja. In der Instandhaltung dürfte die von ICE befahrene Strecke wohl doch teurer sein, denn mit 14-Wagen-Zügen aus RS1 wird man nicht fahren (können).
Tatsächlich geht Trenitalia bzw. RFI noch viel rabiater gegen Konkurrenten vor als die DB: So hat man durch Verbot von Unterwegshalten schon den privaten Betreiber Arenaways erledigt. Nun geht es auf Grund der exorbitant hohen Trassengebühren auch NTV an den Kragen, obwohl die mit kapitalstarken Investoren sogar über richtig Schotter im Hintergrund verfügen.
Leider scheint der Wettbewerb im Eisenbahnbereich in ganz Europa derzeit gescheitert. So sie bisher war es offensichtlich der falsche Weg.

@les_jeux: wie könnte man sonst die Trassenbenutzung in Rechnung stellen? Vielleicht orientiert am Umsatz?

______________________

Nicht-dynamische Signatur



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.10.2014 20:46 von Lehrter Bahnhof.
Zitat
Lehrter Bahnhof
Leider scheint der Wettbewerb im Eisenbahnbereich in ganz Europa derzeit gescheitert.

Wieso "Leider"? Worum geht es?

Inwiefern ist der "Wettbewerb im Eisenbahnbereich in ganz Europa" gescheitert? Es bewirbt sich doch alles auf das heftigste wett. Oder etwa nicht? Was hätte "der Wettbewerb" denn erreichen sollen?

Zitat
Lehrter Bahnhof
So sie bisher war es offensichtlich der falsche Weg.
Wohin?

Hier gilt doch: "Der Weg ist das Ziel".


immer noch keine richtige sig



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.10.2014 22:40 von L.Willms.
Wirtschaftstheorie L.Willms, Wirtschaftstheorie!
Frag mal den aktuellen Wirtschaftspreisträger in Gedenken an Alfred Nobel. Wie kann man Monopole effizient gestalten? Der einfachste Weg ist Wettbewerb, der schwierigere und weniger effiziente Weg ist die Aufsicht ala Bundesnetzagentur.
Zitat
L.Willms
Zitat
Lehrter Bahnhof
Leider scheint der Wettbewerb im Eisenbahnbereich in ganz Europa derzeit gescheitert.

Wieso "Leider"? Worum geht es?

Inwiefern ist der "Wettbewerb im Eisenbahnbereich in ganz Europa" gescheitert? Es bewirbt sich doch alles auf das heftigste wett. Oder etwa nicht? Was hätte "der Wettbewerb" denn erreichen sollen?

Zitat
Lehrter Bahnhof
So sie bisher war es offensichtlich der falsche Weg.
Wohin?

Hier gilt doch: "Der Weg ist das Ziel".
Also der Weg in UK scheint inzwischen wohl der richtige zu sein. Es werden, egal ob Nah- oder Fernverkehr, Linienkonsessionen ausgeschrieben (so verhindert man auch ein Monopol im Fernverkehr, bindet aber trotzdem auch "abgelegene Orte" ans Fernverkehrsnetz an), und jeder der will darf Zusätzlich im Open Access Verfahren seine Züge zusätzlich eigenwirtschaftlich anbieten.
Zitat
Giovanni
Für mich ist allerdings die Höhe der Trassenpreise kaum nachvollziehbar

Dann wirds wohl langsam Zeit, dass Infrastruktur und Fahrbetrieb auch bei der DB komplett entkoppelt werden.
Heute kam eine E-Mail vom Interconex:

Zitat
Liebe InterConnex-Freundin, lieber InterConnex-Freund, der Betrieb des InterConnex wird zum Dezember eingestellt! Nach 12 wundervollen Jahren fährt dein Lieblingszug am 13. Dezember diesen Jahres ein letztes Mal.

Gründe für das Aus des InterConnex Wir haben uns diesen Entschluss nicht leicht gemacht. Aber unter den aktuellen Bedingungen ist in Deutschland der Betrieb eines eigenwirtschaftlichen Fernverkehrsangebots auf der Schiene nicht mehr möglich. Wir können mit den parallel verkehrenden Fernbuslinien – die keine Straßenmaut bezahlen müssen – und deren Preisen nicht konkurrieren, wenn zugleich die Gebühren für die Nutzung der Schieneninfrastruktur der Deutschen Bahn (DB) immer weiter steigen. Für den InterConnex gibt es – im Gegensatz zum öffentlich geförderten Schienennahverkehr – als eigenwirtschaftliche Fernverkehrsleistung keine finanzielle Unterstützung.


Schade.
Zitat
Chep87
Also der Weg in UK scheint inzwischen wohl der richtige zu sein. Es werden, egal ob Nah- oder Fernverkehr, Linienkonsessionen ausgeschrieben (so verhindert man auch ein Monopol im Fernverkehr, bindet aber trotzdem auch "abgelegene Orte" ans Fernverkehrsnetz an), und jeder der will darf Zusätzlich im Open Access Verfahren seine Züge zusätzlich eigenwirtschaftlich anbieten.

Hallo Chep87, hallo zusammen,

wie funktioniert denn in Großbritannien aktuell das Preissystem? Kann man da Fahrkarten über mehrere Gesellschaften hinweg kaufen? Was passiert dort, wenn zum Beispiel Anschlüsse verpasst werden? Gibt es dort ein übergreifendes Auskunfts- und Buchungssystem?

Zum InterConnex: Ich bin ein paar Mal damit nach Rostock beziehungsweise zurück gefahren und war immer sehr zufrieden. Weitaus häufiger war ich allerdings mit der "roten Konkurrenz" unterwegs. Nicht, weil die günstiger, schneller oder angenehmer war. Die Fahrplanlage des InterConnex war für mich meist sehr ungünstig. Umgekehrt wird man sich diese aber gut überlegt haben. Da bin ich wohl durchs Raster gefallen.

Danke und viele Grüße
Manuel
Zitat

wie funktioniert denn in Großbritannien aktuell das Preissystem? Kann man da Fahrkarten über mehrere Gesellschaften hinweg kaufen? Was passiert dort, wenn zum Beispiel Anschlüsse verpasst werden? Gibt es dort ein übergreifendes Auskunfts- und Buchungssystem?
Jede Gesellschaft kann (und muss) alle Fahrkarten aller Gesellschaften (also auch Spaßpreise) verkaufen und abholen! Zum Bleistift habe ich mir bei Virgin eine Fahrkarte für EastCoast gekauft und am First Scotrail Automaten in Aberdeen abgeholt. Dementsprechend sind auch die Auskunftssysteme Betrieber übergreifend aufgebaut (wobei ich persönlich die ziemlich chaotisch finde).
Und das schöne ist halt auch, dadurch dass Konsessionen ausgeschrieben werden, ist das EVU bemüht was für den Kunden zu tun. Bei meiner Fahrt von Aberdeen nach London in der 1. Klasse gab es nicht nur 2 inklusive Mahlzeiten (Frühstück + Mittagessen, beides sehr lecker), sondern es wuselten dazu auch 6 Betreuer durch die erste Klasse Wagen die sich nur um diese Fahrgäste gekümmert haben. Dazu wurde stündlich das WC gereinigt und ebenso stündlich ging einer durch und sammelte den Müll auf. Dort herscht eben ein echter Wettbewerb um die Konsessionen, und um den zu gewinnen muss man halt eben was bieten. Und wer es vermasselt, der fliegt halt raus.

Beim Thema Anschlüsse gelten ja, dank EU, die gleichen Regeln wie in Deutschland. Wenn in Deutschland der paralelle ICE in Leipzig zum InterConnex ausfällt, kann ich mich auch in den InterConnex setzen, muss mir eine neue Fahrkarte kaufen, und darf sie dann bei der DB einreichen. Das ist in UK genauso.
Das funktioniert aber nur, wenn die Leute auch bereit sind, dafür Geld zu bezahlen.
Wie teuer war denn dein Ticket von Aberdeen nach London in der 1. Klasse?
Zitat
Blaschnak
Das funktioniert aber nur, wenn die Leute auch bereit sind, dafür Geld zu bezahlen.
Wie teuer war denn dein Ticket von Aberdeen nach London in der 1. Klasse?
70€ im Supersondersparpreis :D

Als Bemerkung am Rande noch, nur in der Woche gibt es dort Essen. Am Wochenende werden die 1. Klasse Fahrkarten verramscht, und daher gibt es dann kein Catering.
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen