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BVG-Musterbaustelle Hackescher Markt
geschrieben von DonChaos 
Zitat
Lopi2000
Das Beispiel Alexanderplatz ist wohl auch (wegen der großen Bekanntheit) eher ungünstig für die zugrundeliegende Überlegung. Aber wer weiß (oder dem Netzplan entnommen hat), dass ihn z.B. aus Weißensee die Bahnen zum Alexanderplatz zu seinem Ziel in der Greifswalder Straße bringen, könnte bei einer Bahn zum Arnswalder Platz denken, dass es entweder die falsche Linie oder eine verkürzte Verstärkerfahrt ist und stattdessen auf die nächste Bahn warten.[...]

Hat man beim Berlin-Marathon aber gemacht, und es ist niemand, ich wiederhole nochmal: NIEMAND stehen geblieben und hat stundenlang bis 13 Uhr auf eine Bahn gewartet, die mit "Hackescher Markt" beschildert war. Das Argument ist einfach mal falsch. Da "Arnswalder Pl" auch auf den DAISYs stand, hat jeder, den das gestört hat, den Haltestellenaushang oder die Bauzeile gelesen. Der Rest ist eingestiegen, weil er sowieso immer einsteigt.

Ich kann das für alle auch gern nochmal als Mengendiagramm aufmalen. Es gibt die Menge, die das andere Ziel lesen und dann gucken, woran das liegt und dann einsteigen. Und es gibt die Menge, die das Ziel nicht lesen und einfach einsteigen. Da gibts keine Schnittmenge und es bleibt auch keine Menge übrig.

Und jetzt noch der passende Zeitungsartikel dazu:
Berliner Zeitung: „Na wat steht denn vorne dran?“

Zitat
Berliner Zeitung
[...] Am Montagabend steht auf dem Bahnhof Alexanderplatz ein U-Bahn-Zug, auf der Anzeigetafel erscheint „Pankow“. „Fährt der wirklich nach Pankow?“, fragt eine Kundin misstrauisch, weil sie von der Sperrung gehört hat. „Na wat steht denn vorne dran?“, knurrt ein BVG-Mitarbeiter. Die Frau steigt ein und kommt exakt eine Station bis Rosa-Luxemburg-Platz. Dann fährt die Bahn zum Alex zurück. [...]

Die BVG ist ein Dienstleister. Politik, Fahrgastverbände, Zeitungen schütteln über die BVG-Fahrtziellüge nur den Kopf und wollen das tatsächliche Fahrtziel an den Zügen haben. Selbst bei mit Suggestivfragen durchgeführten Fahrgastbefragungen haben sich 80% der befragten Fahrgäste gegen die Suggestion und für das tatsächliche Fahrtziel ausgesprochen. Dann hat man die Befragung nochmal geändert, erneut durchgeführt und das Resultat manipuliert, um wenigstens noch ein 50:50-Ergebnis hinzufaken. Das Votum ist aber eindeutig! Die Realität ist eindeutig! Wie doof und verbohrt muss man sein, um den Fahrgästen nochimmer das Echtziel zu verwehren?!
Besonders wenn eine gewisse Klientel Fahrer auf Nachfragen auch noch aus purer Gewohnheit sagt "steht doch dran".
Peng! Fenster oder Tür wieder zu.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.10.2014 13:54 von Nordender.
Zitat
DonChaos

Die BVG ist ein Dienstleister. Politik, Fahrgastverbände, Zeitungen schütteln über die BVG-Fahrtziellüge nur den Kopf und wollen das tatsächliche Fahrtziel an den Zügen haben. Selbst bei mit Suggestivfragen durchgeführten Fahrgastbefragungen haben sich 80% der befragten Fahrgäste gegen die Suggestion und für das tatsächliche Fahrtziel ausgesprochen. Dann hat man die Befragung nochmal geändert, erneut durchgeführt und das Resultat manipuliert, um wenigstens noch ein 50:50-Ergebnis hinzufaken. Das Votum ist aber eindeutig! Die Realität ist eindeutig! Wie doof und verbohrt muss man sein, um den Fahrgästen nochimmer das Echtziel zu verwehren?!

Wenn es nicht das Echtziel ist, dann sollte zumindest ein Hinweis erfolgen. Wieder ein Beispiel aus Dresden: die besagte Linie 12 wird auch ohne Dresden-Marathon derzeit umgeleitet, und zwar auf beiden Seiten des Linienwegs. In der einen Richtung wird neben der Liniennummer geschildert:

Striesen
Fetscherpl. umsteigen


In der Gegenrichtung heißt es:

Leutewitz
ab Tharand. Str. BUS


Ist das eigentlich wirklich so schwer?
Dieses Vorgehen hat natürlich nur Sinn, wenn man mit dem SEV das Ziel in annehmbarer Zeit erreicht. Sonst ist das Echtziel sinnvoller. Und so wird es nach meinen Erfahrungen in Dresden auch praktiziert.
Zitat
DonChaos
Hat man beim Berlin-Marathon aber gemacht, und es ist niemand, ich wiederhole nochmal: NIEMAND stehen geblieben und hat stundenlang bis 13 Uhr auf eine Bahn gewartet, die mit "Hackescher Markt" beschildert war. Das Argument ist einfach mal falsch. Da "Arnswalder Pl" auch auf den DAISYs stand, hat jeder, den das gestört hat, den Haltestellenaushang oder die Bauzeile gelesen. Der Rest ist eingestiegen, weil er sowieso immer einsteigt.

Beim Marathon ist es ja auch schon wieder etwas anderes, da dann auch kein Ersatzverkehr angeboten wurde.
Und wenn jemand nicht vom Marathon wusste?
Ich bin nämlich der Meinung, dass spätestens nach der dritten Bahn mit dem ungewöhnlichen Ziel jeder merkt, dass scheinbar etwas anders ist und sich informiert.
Zitat
Der Köpenicker
Und wenn jemand nicht vom Marathon wusste?
Ich bin nämlich der Meinung, dass spätestens nach der dritten Bahn mit dem ungewöhnlichen Ziel jeder merkt, dass scheinbar etwas anders ist und sich informiert.

Ja, nur könnte er auch schon mit der ersten Bahn mitfahren, wenn der Ersatzverkehr eine sinnvolle Alternative ist. Wenn keiner angeboten wird, ist das reale Ziel sinnvoller.
Zitat
Lopi2000
Zitat
Der Köpenicker
Und wenn jemand nicht vom Marathon wusste?
Ich bin nämlich der Meinung, dass spätestens nach der dritten Bahn mit dem ungewöhnlichen Ziel jeder merkt, dass scheinbar etwas anders ist und sich informiert.

Ja, nur könnte er auch schon mit der ersten Bahn mitfahren, wenn der Ersatzverkehr eine sinnvolle Alternative ist. Wenn keiner angeboten wird, ist das reale Ziel sinnvoller.

Hallo zusammen,

mit dem Schildern des regulären Fahrziels muss natürlich auch das Versprechen verbunden sein, der Fahrgast tatsächlich dorthin zu befördern - sei es über eine Umleitung, sei es mittels SEV ab einem bestimmten Punkt. Von unvorhersehbaren Störungen natürlich abgesehen.

Um bei dem Beispiel zu bleiben: In der Tat ist es nicht sinnvoll, Hackescher Markt zu schildern und die Leute dann unverhofft am Arnswalder Platz auszusetzen, wo sie u.U. nicht so recht wissen, wo sie gelandet sind, und von wo sie mangels SEV nicht in Richtung Hackescher Markt weiterkommen.

Umgekehrt fände ich es aber auch verfehlt, einfach nur das tatsächliche Ziel zu schildern - zumal, wenn es nicht am regulären Linienweg liegt, wie hier der Arnswalder Platz. Jemand, der sich nicht auskennt, wird die Haltestelle auf dem Plan nicht finden und daher ratlos zurückbleiben.

Da fände ich besser "Greifswalder Straße/Danziger Straße". Das kann auch ein Ortsunkundiger auf dem Liniennetzplan oder der Perlschnur entdecken und sich entsprechend für seine Weiterfahrt orientieren. Die Ortskundigen wissen dann ohnehin Bescheid, wohin die Reise letztlich geht. Oder "Arnswalder Platz via S Greifswalder Straße".


Versucht doch mal, eure Ortskenntnisse wegzudenken und stellt euch vor, ihr steht an der Haltestelle Prerower Platz und wollt erstmals oder als Gelegenheitsfahrgast mit der M4 in die Innnenstadt fahren. Klar, Hackescher Markt oder Alexanderplatz sagen euch etwas.

Nun finden sich auf der Anzeige nur Fahrten "M4 Arnswalder Platz". Arnswalder Platz? Nie gehört. Was macht ihr nun?

Zuerst werdet ihr wohl die Perlschnur der M4 durchsehen. Arnswalder Platz? Fehlanzeige.

Jetzt werft ihr einen Blick auf den Netzplan und stellt schnell fest, dass es gefühlt 1.000 Möglichkeiten gibt, wo die M4 auf andere Linien trifft und umleitungsbedingt möglicherweise dort abzweigen könnte. Aber wo ist der Arnswalder Platz?

Das ist ja nicht gerade ein Verkehrsknotenpunkt, es ist ja nur eine einfache Haltestelle auf der M10. Sonst fährt da nichts, nichts deutet auf dem Liniennetz darauf hin, dass dort eine Linie enden könnte. Ihr werdet vermutlich länger brauchen, um den Arnswalder Platz zu finden, als zumindest die nächste Bahn auf sich warten lässt.

Allenfalls auf dem Smartphone "Arnswalder Platz" einzugeben, hilft erstmal ein Stück weiter. So sollte Fahrgastinformation m.E. aber nicht aussehen.

Viele Grüße
Manuel
Arnswalder Platz ist ja auch ausgemachter Blödsinn, für meine Logik müßte dort Kniprodestr. stehen.
Achso? Auch wenn er gar nicht bis zur Kniprodestr fährt?
Zitat
Nordender
Arnswalder Platz ist ja auch ausgemachter Blödsinn, für meine Logik müßte dort Kniprodestr. stehen.

Das würde aber auch nichts ändern, da für diese Haltestelle genau das selbe gilt.
Ich finde Manuel hat recht. Daher bin ich im Endeffekt auch ein Befürworter des Linienziels. Es ist ja ein Unterschied ob eine Straßenbahn als Verstärker nur eine verkürzte Strecke fährt oder eine Straßenbahn den kompletten Linienweg nicht fahren kann und dieser mit einem SEV-Bus weitergeführt wird. Der Fahrgast wird ja nicht betrogen. Er muß nur ein Mal das Verkehrsmittel wechseln.

**GraphXBerlin - "Zielverzeichnis Berlin - Eine Sammlung".
Aktuelles dazu und weitere Projekte bei Facebook**
Zitat
Nordender
Arnswalder Platz ist ja auch ausgemachter Blödsinn, für meine Logik müßte dort Kniprodestr. stehen.

Hallo Nordender,

bei der Anfahrt an die Schleife von Westen (M4) ist am Arnswalder Platz für die Fahrgäste Endhaltestelle - die Schleife wird ohne Fahrgäste befahren.

Von Osten her (M5/M6/M8) sieht das anders aus, da kann man tatsächlich Danziger Straße/Kniprodestraße aussteigen und den Bus 200 zur Weiterfahrt nutzen (sofern dieser dann verkehrt, diese Linie ist ja oft genauso von Unterbrechungen aufgrund von Veranstaltungen rund um den Alex betroffen wie die Straßenbahn). Also ebenfalls oft keine gute Idee, bis Kniprodestraße zu fahren.

Für Kniprodestraße gilt für Ortsunkundige das gleiche wie für Arnswalder Platz: Wo um Himmels Willen ist das? Und wenn ich sie gefunden habe: Komme ich von dort weiter? Oder sollte ich besser schon vorher aussteigen?

Viele Grüße
Manuel
Zitat
Grenko
Der Fahrgast wird ja nicht betrogen. Er muß nur ein Mal das Verkehrsmittel wechseln.

... oder 2 Mal :P
Zitat
Berlin_Hbf
Zitat
Grenko
Der Fahrgast wird ja nicht betrogen. Er muß nur ein Mal das Verkehrsmittel wechseln.

... oder 2 Mal :P
Im Bezug zum Thema weiß ich dies nicht. Ich meinte dies auch eher allgemein. In der Regel ist es vom Schienenfahrzeug zum Bus.

**GraphXBerlin - "Zielverzeichnis Berlin - Eine Sammlung".
Aktuelles dazu und weitere Projekte bei Facebook**
Das man vom Marathon nichts wußte ist aber sehr weit hergeholt ;-)
Zitat
manuelberlin
bei der Anfahrt an die Schleife von Westen (M4) ist am Arnswalder Platz für die Fahrgäste Endhaltestelle - die Schleife wird ohne Fahrgäste befahren.
Für Kniprodestraße gilt für Ortsunkundige das gleiche wie für Arnswalder Platz: Wo um Himmels Willen ist das?
Manuel

Das wußte ich nicht, in ganz grauer Vorzeit gab es da an der Schleife noch einen Mast mit BVB-Blechtafel mit "nur Ausstieg".

Kniprodestr. ist dem Berliner aber geläufiger als "Arnswalder Platz".
Zitat
Nordender
Kniprodestr. ist dem Berliner aber geläufiger als "Arnswalder Platz".

Nun richtet sich die Zielbeschilderung aber nicht nur an Berliner, sondern auch an auswärtige. Mal abgesehen davon, dass sich manche Auswärtigen besser als manche Berliner in Berlin auskennen.

Und selbst wenn man die Kniprodestraße kennt oder auf der Netzspinne gefunden hat (immerhin ist die dort verzeichnet, im Gegensatz zur auch manchmal erwähnten Müggelstraße oder Langenbeckstraße), ist es ungünstig, wenn diese Haltestelle nicht erreicht wird. Mein Bericht darüber, dass ich selbst vor Jahren mal am Blockdammweg auf dem Abstellgleis gelandet bin, müsste sich noch irgendwo hier im Forum finden lassen.
Zitat
Grenko
Es ist ja ein Unterschied ob eine Straßenbahn als Verstärker nur eine verkürzte Strecke fährt oder eine Straßenbahn den kompletten Linienweg nicht fahren kann und dieser mit einem SEV-Bus weitergeführt wird. Der Fahrgast wird ja nicht betrogen. Er muß nur ein Mal das Verkehrsmittel wechseln.

Angenommen, ich möchte von A nach B.
Variante 1: Ich fahre von A nach C, warte ca. 5-10 Minuten und fahre dann von C nach B.
Variante 2: Ich fahre von A nach C, warte ca. 5-10 Minuten und fahre dann von C nach B.

Einmal fahre ich von C nach B mit dem SEV, einmal mit dem nächsten Nichtverstärker. Wieso unterschiedliche Beschilderungen?
Zitat
Periculator
Angenommen, ich möchte von A nach B.
Variante 1: Ich fahre von A nach C, warte ca. 5-10 Minuten und fahre dann von C nach B.
Variante 2: Ich fahre von A nach C, warte ca. 5-10 Minuten und fahre dann von C nach B.

Einmal fahre ich von C nach B mit dem SEV, einmal mit dem nächsten Nichtverstärker. Wieso unterschiedliche Beschilderungen?

Weil ich z.B. sperriges oder schweres Gepäck dabei habe und unnötiges Umsteigen vermeiden möchte.
Weil ich z.B. ein Fahrrad dabei habe, das im SEV nicht mitgenommen wird.
Weil wir z.B. im Rolli sitzen und nicht so einfach im SEV mitkommen.
Weil ich z.B. blind bin, zur Haltestelle A gebracht wurde und in die Bahn nach B gesetzt wurde, wo ich erwartet werde oder mich hinreichend auskenne. In C dagegen kenne ich mich nicht aus.

Punkt 2 sehe in zwar in Berlin nicht unbedingt als Problem an, weil ich die SEV-Strecke dann halt mit dem eigenen Fahrzeug überbrücke; zumindest sofern ich nicht in den Zug nach B eingestiegen bin, weil das Fahrrad nicht fahrfähig ist. Wenn jetzt aber sogar DB Regio überlegt, das BVG-Beschilderungssystem einzuführen, wie hier zu lesen war, freue ich mich schon auf den Tag, da ich in Gesundbrunnen mitm Fahrrad in den Zug nach Stralsund einsteige und dann ab Sternfeld nicht mehr weiterkomme.
Zitat
micha774
Das man vom Marathon nichts wußte ist aber sehr weit hergeholt ;-)

Hallo Micha,

zum einen ist es einfach nur ein aktuelles Beispiel, das jeder kennt. Zum anderen ist es gar nicht so weit hergeholt:

Letztes Wochenende war ich in Dresden, und da war auch am Sonntag "Dresden Marathon". Das hatte ich zwar auch schon vor meiner Abreise mitbekommen, aber mangels ausreichender Ortskenntnisse konnte ich mir keine genaue Vorstellung machen. Das Dresdner Straßenbahnnetz ist ja in der Innenstadt eher noch komplexer als hier, insbesondere hinsichtlich der Linienführungen.

Dort gab es beispielsweise an den Haltestellen eigens für diesen Tag Aushangfahrpläne für die betroffenen Linien, auf denen unter den Fahrzeiten dann Hinweise für wichtige und bekannte Fahrziele standen, etwa so:

- Die Linie 11 fährt zwischen 10 Uhr und 13 Uhr nur im Pendelbetrieb zwischen Bühlau und Waldschlösschen.
- Fahrgäste zum Hauptbahnhof fahren bis Waldschlösschen, nutzen von dort den Bus xy (alle xy min.) bis Soundso und fahren von dort mit der Straßenbahn yz weiter zum Hauptbahnhof.
- Fahrgäste zum Albertplatz ...
- Fahrgäste nach xyz ...


Auf diese Weise bin ich ohne besondere Ortskenntnisse problemlos zurechtgekommen. Das hat mir sehr gut gefallen.

Viele Grüße
Manuel
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