Zitat
Philipp Borchert
Ja, leider hat die vorgesehene Systematik (da haben wir sie wieder) offenbar nicht für ganz Brandenburg gereicht, zumal soweit ich weiß die Gegend da oben deutlich später zum VBB hinzu kam.

Genau so ist das. Ostprignitz-Ruppin, Prignitz und Niederlausitz traten erst 2001 dem VBB bei und hatten bis dahin auch eigene Bustarife zusätzlich zum DPT auf der Schiene.

Als übrigens 1991 das Liniennummernschema für die "Region Berlin" festgelegt wurde, sollte nach Hamburger, Stuttgarter oder Münchner Manier der geplante Verkehrsverbund "VRB" nur Berlin, Potsdam und die vom damaligen "S-Bahn-Tarif" der DR abgedeckten Altkreise umfassen und von den Verkehrsunternehmen (damals zum Teil selbst gerade erst gegründet) in Eigenregie getragen werden. Für dieses Betriebsgebiet hätten die 899 möglichen Bus-Liniennummern (zzgl. N-, X- oder andere Produkte) locker gereicht.

Die heutige Struktur sowie Ausdehnung des VBB ist ja erst durch Regionalisierung des SPNV/ÖPNV und brandenburgische Kommunalgebietsreform entstanden...

Viele Grüße
Arnd

Zitat
Arnd Hellinger
Ostprignitz-Ruppin, Prignitz und Niederlausitz traten erst 2001 dem VBB bei und hatten bis dahin auch eigene Bustarife zusätzlich zum DPT auf der Schiene.

Die Prignitz gehörte schon vor Ostprignitz-Ruppin zum VBB. Ich kann mich an Netzspinnen erinnern, auf denen der Kreis OPR als Transitgebiet dargestellt war, d.h. das VBB-Gebiet war farbig unterlegt, im Bereich des Kreises OPR waren nur die Bahnlinien in dieser Fabe eingefasst.


Zum Thema Plusbus: Das Angebot mit dem Mindesttakt ist ja eine gute Idee. Aber irgendwie finde ich den Namen nicht so glücklich gewählt. Für mich klingt das nach: „mehr Leistung zum höheren Preis“, also Leistungsplus zum Preisplus (so wie der „Komfortzuschlag“, den man auf manchen Linien für den Komfort zahlen muss, dass man auf der Wanderung durch Wald und Flur schon bis zu zwei Stunden vor dem Ziel erstmal ein Telefon auftreiben muss und dann auch noch zur entsprechenden Zeit an der Haltestelle sein muss und nicht einfach – weil es grad so schön hier ist – kurzerhand mit dem nächsten Bus [auch wenn der 2h später fährt] fahren kann; denn den nächsten Bus hat dann ja keiner gerufen.)

So war ich neulich mal zu Besuch in Hamburg, um den dortigen SPNV unsicher zu machen. Ich bin dann dort ein Stück gelaufen und hatte mich doch etwas weit vom nächsten Bahnhof entfernt und wollte dann mit dem Bus zum Bahnhof fahren. Da ich vorher schon mitbekommen hatte, dass es in Hamburg zuschlagpflichtige Busse gibt, habe ich das dann aber sein lassen, weil an der Haltestelle nur Metrobusse fuhren, keine normalen. Ich kenne zwar die Metro-Kriterien hier in Berlin, aber das heißt ja noch lange nicht, dass die woanders genauso gehandhabt werden. (Inzwischen weiß ich, dass die Schnellbusse dort zuschlagpflichtig sind.)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.04.2015 07:59 von Jumbo.

Zitat
Philipp Borchert
Ja, leider hat die vorgesehene Systematik (da haben wir sie wieder) offenbar nicht für ganz Brandenburg gereicht, zumal soweit ich weiß die Gegend da oben deutlich später zum VBB hinzu kam.

Man muss es nun aber wirklich nicht übertreiben. Die Verwechslungsgefahr zwischen den beiden Buslinien ist außerordentlich gering, die meisten ihrer Fahrgäste wissen wahrscheinlich gar nicht, dass es in Brandenburg eine zweite gibt.

Man kann mit dem Brandenburg-Berlin-Ticket sogar in vier verschieden Städten mit der Straßenbahnlinie 1 fahren. Die Zahl derer, die am Cottbuser Hauptbahnhof in die 1 steigen und so lange drin sitzen bleiben, bis sie Neuberesinchen, Glebokie oder Göhrden erreichen, dürfte gegen Null tendieren.

Ein paar doppelte Liniennummern sind mir persönlich lieber als vierstellige Nummern.

Zitat
Jumbo
So war ich neulich mal zu Besuch in Hamburg, um den dortigen SPNV unsicher zu machen. Ich bin dann dort ein Stück gelaufen und hatte mich doch etwas weit vom nächsten Bahnhof entfernt und wollte dann mit dem Bus zum Bahnhof fahren. Da ich vorher schon mitbekommen hatte, dass es in Hamburg zuschlagpflichtige Busse gibt, habe ich das dann aber sein lassen, weil an der Haltestelle nur Metrobusse fuhren, keine normalen. Ich kenne zwar die Metro-Kriterien hier in Berlin, aber das heißt ja noch lange nicht, dass die woanders genauso gehandhabt werden. (Inzwischen weiß ich, dass die Schnellbusse dort zuschlagpflichtig sind.)

Ich denke, man kann davon ausgehen, dass jemand, der nicht weiß, welcher Bus zuschlagpflichtig ist, auch nicht weiß, wie hoch der Preis ist und deswegen diese Entscheidung gar nicht abwägen kann und einfach den Bus nimmt. Die Tarifgestaltung macht ja auch was aus: Bei 2 Euro Regeltarif und 50 ct Zuschlag statt 2,80 Euro Regeltarif ist der Zugschlagbus gar nicht teuer. Man kann ja auch fragen "was kostet es zur nächsten S-Bahn". Ich glaube, den normalen Bürger interessiert es nicht sonderlich, wenn es nicht sogar auf dem Fahrplan steht.

Wobei ich sagen muß das die Hamburger Busfahrer in ihrer Pause auskunftsfreudiger sind als die Berliner :-x

Ich bin diese Woche erstmalig mit dem PlusBus gefahren, von Neuruppin nach Rheinsberg. So war bei meiner Fahrt rundum alles ok (außer dass es leider relativ leer war im Bus), was mich aber irritiert hat, war einerseits die Tatsache, dass der eingesetzte, augenscheinlich relativ neue Citaro LE keinen ausgewiesenen Rollstuhlstellplatz hatte - das Mehrzweckabteil wirkte auch sehr klein - und dass auf der anderen Linie nach Kyritz gar ein Setra in Hochflur-Überlandausstattung und auch ohne jeden Mehrzweckbereich fuhr.

Ich muss gestehen, nach all den Werbebroschüren auf denen immer neueste Citaro abgelichtet sind, ging ich davon aus, dass Barrierefreiheit und in der Konsequenz auch die Mitnahme von Menschen im Rollstuhl Bestandteil dieser neuen Marke sind - aber da habe ich mich wohl täuschen lassen. Auch im Konzept sind nur Qualitätsmerkmale der Bedienung definiert - hier hat der VBB meiner Meinung nach ganz eindeutig eine große Chance für einen inklusiveren Flächennahverkehr vertan.

Mir fiel letztens auf, dass die PlusBus-Linien 711 und 764 auch noch jeweils verschiedene Strecken fahren. Nichts da mit klarer und nachvollziehbarer Linienführung, wenn unter gleichem Symbol mal da, mal dortlang gefahren wird.

Was ich persönlich weniger wichtig fände wären brandneue, extra für das Konzept beschaffte Fahrzeuge, aber ein Mindestmaß an Barrierefreiheit würde ich auch erwarten.

~~~~~~
Sie befinden sich HIER.

Naja, auf dem 711 bin ich vor 4 Wochen auch noch mit einem urigen O 405 gefahren.

Zitat
eiterfugel
Ich bin diese Woche erstmalig mit dem PlusBus gefahren, von Neuruppin nach Rheinsberg. So war bei meiner Fahrt rundum alles ok (außer dass es leider relativ leer war im Bus),

Nanu, als ich einmal diese Relation gefahren bin, fand ich mich in einem übervollen Gelenkbus wieder, in dem ich lediglich einen sehr unbequemen Stehplatz bekleiden konnte. Das Ganze spielte sich auch noch zum Zeitpunkt ab, als die RB 54 von Neuruppin aus fuhr.

Am Wochenende sind die Busse auch meist durch Wochenendausflügler gut besetzt. Ich fuhr letztes Jahr an einem Samstag im Juli nach Rheinsberg, dort war der Bus auch überfüllt. Auch kein Wunder, wenn man den Takt am Wochenende im Vergleich zur Woche ausdünnt... Man sollte zumindest bei schönem Wetter am Wochenende ein paar Reservebusse bereithalten, damit die bei Bedarf entlasten können.
Davon mal abgesehen sollten zumindest auf dem 764 bis auf je zwei Frühfahrten alle Fahrten barrierefrei sein, zumindest laut ORP: [www.orp-busse.de]
Beim 711 hingegen haben wir neben den Frühfarten, jeden 2. Bus der nicht barrierefrei fährt: [www.orp-busse.de]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.08.2015 00:13 von Marc1.