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GEZ für ÖPNV?
geschrieben von DerMichael 
Re: GEZ für ÖPNV?
09.03.2015 12:36
Zitat
DonChaos
Zitat
DerMichael
Ich glaube, dass ist genau der Punkt. Anstatt eine GEZ für den ÖPNV einzuführen, der nur dafür sorgt, dass der ÖPNV für die, die ihn jetzt schon nutzen, billiger wird und sich ansonsten nichts ändert, sollte man eher den umgekehrten Weg nehmen und eine City-Maut einführen und das zusätzliche Geld dann für einen Ausbau des ÖPNV zu nutzen. Das soll in London sehr gut funktioniert haben. [...]

Eine gute Idee. Widerspricht sich aber nicht; tatsächlich ließe sich beides sogar miteinander verbinden.

Wäre aber eine Doppelbelastung für die Autofahrer, welche City-Maut und ÖPNV-Abgabe zahlen müssten, obwohl sie nur eins von beiden nutzen. Das würde wahrscheinlich wieder ein bürokratisches Monster nach sich ziehen, dass Leute mit City-Maut sich am Jahresende die ÖPNV-Abgabe zurückholen könnten oder ähnlichen Blödsinn.
Re: GEZ für ÖPNV?
09.03.2015 12:44
Zitat
DerMichael
Ich glaube, dass ist genau der Punkt. Anstatt eine GEZ für den ÖPNV einzuführen, der nur dafür sorgt, dass der ÖPNV für die, die ihn jetzt schon nutzen, billiger wird und sich ansonsten nichts ändert, sollte man eher den umgekehrten Weg nehmen und eine City-Maut einführen und das zusätzliche Geld dann für einen Ausbau des ÖPNV zu nutzen. Das soll in London sehr gut funktioniert haben. [...]
Zitat
DonChaos
Eine gute Idee. Widerspricht sich aber nicht; tatsächlich ließe sich beides sogar miteinander verbinden.
Zitat
DerMichael
Wäre aber eine Doppelbelastung für die Autofahrer, welche City-Maut und ÖPNV-Abgabe zahlen müssten, obwohl sie nur eins von beiden nutzen. Das würde wahrscheinlich wieder ein bürokratisches Monster nach sich ziehen, dass Leute mit City-Maut sich am Jahresende die ÖPNV-Abgabe zurückholen könnten oder ähnlichen Blödsinn.

Ne, kombinieren! Etwa wer die Citymaut bezahlt, kauft die ÖPNV-Abgabe gleich mit. Heißt, wer mit dem Auto in die Stadt fährt, wird ermutigt, für kleinere Wege in der Stadt den ÖPNV zu nutzen, weil er ihn schon mitbezahlt hat. Oder irgendwas ähnliches.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.03.2015 12:44 von DonChaos.
Re: GEZ für ÖPNV?
09.03.2015 13:28
Zitat
micha774
Zitat
berliner

Die meisten nutzer von Pkw's sind z.b. Alte, Kranke, Menschen mit z.b. Platzängsten usw, Menschen in Schichtdienst ...

Zitat
berliner
Ja ich möchte auf mein Auto auch nicht verzichten.

Ich vermute dann mal du bist ein Schichtarbeiter? ;-)

So sieht es aus ;)
Und man kann von CityMaut halten was man mag...
Ich finde es schrecklich, wenn man dinge schlecht machen muss um was anderes als toll zu verkaufen.
Entweder es ist was wirklich gut, oder eben nicht. Alles andere ist einfach nur Murks und spricht für mich von Zwang !
Das ist aber das was aus Berlin geworden ist. Jede Gruppe will sich Vorteile erzwingen, aber nie auf einen gemeinsamen weg gehen.
Und wenn du das nicht toll findest, mach ich deins sooo lange schlecht bis beide schlecht sind. Wow !
Ist das moderne Wirtschaft ?
Ja, wie schrieb das Manger Magazin, die Qualität der Arbeit ist schlechter geworden, dafür aber billiger....
Re: GEZ für ÖPNV?
09.03.2015 14:42
Zitat
DerMichael
Wäre aber eine Doppelbelastung für die Autofahrer, welche City-Maut und ÖPNV-Abgabe zahlen müssten, obwohl sie nur eins von beiden nutzen. Das würde wahrscheinlich wieder ein bürokratisches Monster nach sich ziehen, dass Leute mit City-Maut sich am Jahresende die ÖPNV-Abgabe zurückholen könnten oder ähnlichen Blödsinn.

Sie würden ja auch unterschiedliche Leistungen dafür bekommen:
- für die City-Maut dürften sie die Straßen benutzen,
- durch die ÖPNV-Abgabe wären die Straßen leerer als heute.

Also alles gut. Ich wäre dafür, wenn man denn die Rahmenbedingungen und vor allem die ÖPNV-Kapazitäten entsprechend anpasst.
Zitat
DerMichael
Wäre aber eine Doppelbelastung für die Autofahrer, welche City-Maut und ÖPNV-Abgabe zahlen müssten, obwohl sie nur eins von beiden nutzen. Das würde wahrscheinlich wieder ein bürokratisches Monster nach sich ziehen, dass Leute mit City-Maut sich am Jahresende die ÖPNV-Abgabe zurückholen könnten oder ähnlichen Blödsinn.
Da würde ich doch einfach Vorschlagen, die City-Maut zusätzlich zur ÖPNV-Abgabe zu erheben. Dann hält sich der bürokratische Aufwand auch in Grenzen.

Zitat
berliner
Ich finde es schrecklich, wenn man dinge schlecht machen muss um was anderes als toll zu verkaufen.
Wieso schlecht machen? Autoverkehr ist jetzt bereits schlecht. Die City-Maut kann da Linderung schaffen.
Eine ÖPNV-Abgabe ist aus dreierlei Gründen sinvoll:

1. diejenigen, die den ÖPNV schon heute nutzen leiden unter denjenigen, die ihn nicht nutzen (und auch nicht bezahlen), da das Angebot oftmals unzureichend ist bzw. nicht so komfortabel ist, wie es sein könnte, wenn es mehr genutzt würde. Das wiederum liegt daran, dass dichte Taktfolge bzw- ein Angebot immer von der Auslastung her abhängig gemacht wird.
Kurz: dijenigen die den ÖPNV nicht nutzen sorgen dafür, dass die tatsächlichen Nutzer eine dünneres Angebot bekommen, "weil die Nachfrage nicht so stark ist." Eine ÖPNV-Abgabe würde das zu gunsten der jetzigen Nutzer ändern.

2. ÖPNV-Nutzer auch mit Nicht-ÖPNV-Nutzer Umgang haben und gemeinsame Reisen dann sinnlose Diskussionen hervorbringen, weil sich der Nicht-ÖPNV-Nutzer ja nun extra eine Fahrkarte kaufen müsste. Im Extremfall wird sogar der jetzt schon freiwillige ÖPPNV-Nutzer davon abgehalten ihn zu nutzen.

3. Eine ÖPNV-Zwangsabgabe von den JobCentern nicht als "vermeidbare Kosten" angesehen werden kann und von der Bundesagentur für Arbeit übernommen werden müsste. Somit hätten dann die "Hartzer" endlich freie Fahrt, wie Schüler und Studenten auch.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.03.2015 04:11 von Computerfreak.
Re: GEZ für ÖPNV?
15.03.2015 10:29
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Zitat
T6Jagdpilot
ich möchte selber entscheiden ob und wann ich mit dem Auto fahre oder dem ÖPNV-und ob ich je dafür bezahle.
Und ich möchte nicht die Infrastruktur der Autofahrer mitfinanzieren und stattdessen ÖPNV fahren. Ergo müssten wir eine City-Maut einführen.

Zitat
T6Jagdpilot
Abgesehen davon , das so eine Zwangsbesteuerung erheblich dafür sorgen wird, das die Öffis an mehr als nur eine Kapazitätsgrenze stößen würden,
die öffentlichen Ausgaben für ÖPNV würden explodieren und wären in keiner Weise von höheren Fahrgeldeinahmen auch nur annährend gedeckt,
so mein Gedankengang.
Dafür spart dann der Staat an Infrastruktur für den Straßenverkehr. Ich glaube, dass es für alle beteiligten billiger wäre, wenn der Autoverkehr minimiert würde.

Zumal es ja die Fixkostendegression gibt, wonach bei Mehrnutzung sich Kostenvorteile durch die bessere Aufteilung der Fixkosten ergeben.

Naja, wenn Du es daran festmachst, dann ist des Übels Wurzel wohl in falsch aufgeteilten Steuern zu suchen.
Überspritzt dargestellt könnten sich sämtliche Autofahrer darüber beschweren, dass aus Gründen der Vernächlässigung der Pflege bereits bestehender Radwege, einfach Fahrspuren abmarkiert und zu selbigen umfunktioniert wurden und als Krönung noch nichtmal eine Radwege- Benutzungspflicht eingeführt wurde. Oder: Sämtliche Fahrzeuge, die mit ausländischen Kennzeichen herumfahren (inklusive diverser einheimischer Paketdienste) ohnehin nichts für den Erhalt der einheimischen Infrastruktur beitragen.

Ich halte jede Art von Zwang auch für die schlechteste Lösung. Da gibts genug andere Möglichkeiten.
Das Argument mit dem durchaus einfachen, aber schwer unattraktiven Tarifsystem ist gar nicht von der Hand zu weisen. Ich würde weitaus öfter die Öffentlichen benutzen, gäbe es ein attraktiveres Angebot. Allein eine Art Wochenendticket von Freitag 20h00 bis Sonntag Betriebsschluss wäre überlegenswert. Derzeit ist einzig die Tageskarte in gewisser Weise verlockend.
Autsch...

Zitat
Computerfreak
Eine ÖPNV-Ahabe ist aus dsreierlei Gründen sinvool:

1. diejenigen, die den ÖPNV schon heute nutzen leiden unter denjenigen, die ihn nicht nutzen (und auch nicht bezahlen), da das Angebot oftmals unzureichend ist bzw. nicht so komfortabel ist, wie es sein könnte, wenn es mehr genutzt würde. Das wiederum liegt daran, dass dichte Taktfolge bzw- ein Angebot immer von der Auslastung her abhängig gemacht wird.
Kurz: dijenigen die den ÖPNV nicht nutzen sorgen dafür, dass die tatsächlichen Nutzer eine dünneres Angebot bekommen, "weil die Nachfrage nicht so stark ist." Eine ÖPNV-Abgabe würde das zu gunsten der jetzigen Nutzer ändern.

Also ehrlich, diese Argumentation ist schon extrem verschroben. Deine Logik sagt: Alle zahlen für leere Busse und Bahnen, das erscheint mir selbst unter klassisch sozialistischer Denkweise nicht sinnvoll

Zitat
Computerfreak
2. ÖPNV-Nutzer auch mit Nicht-ÖPNV-Nutzer Umgang haben und gemeinsame Reisen dann sinnlose Diskussionen hervorbringen, weil sich der Nicht-ÖPNV-Nutzer ja nun extra eine Fahrkarte kaufen müsste. Im Extremfall wird sogar der jetzt schon freiwillige ÖPPNV-Nutzer davon abgehalten ihn zu nutzen.

Jetzt habe ich das schon wiederholt gelesen, aber verstanden habe ich es nicht. Was möchtest Du der Welt hier mitteilen?

Zitat
Computerfreak
3. Eine ÖPNV-Zwangsabgabe von den JobCentern nicht als "vermeidbare Kosten" angesehen werden kann und von der Bundesagentur für Arbeit übernommen werden müsste. Somit hätten dann die "Hartzer" endlich freie Fahrt, wie Schüler und Studenten auch.

Hier ist der sozialistische Ansatz klar. Das bestraft den Steuern zahlenden doppelt: Einmal, weil er die Zwangsabgabe zahlt, und dann, weil die Transferleistungen ja auch irgendwo her kommen müssen.

Sollte es nichtvielmehr so sein: Wenn alle zahlen, werden es auch deutlich mehr nutzen: Die Folge ist eine deutlich höhere Auslastung mit darauf notwendiger deutlicher Erweiterung der Kapazitäten. Das kostet, wenig überraschend, deutlich mehr, und somit muss auch die Zwangsgebühr deutlich erhöht werden.
Re: GEZ für ÖPNV?
17.03.2015 15:35
Zitat
Nahverkehsrfreund
Zitat
Computerfreak
3. Eine ÖPNV-Zwangsabgabe von den JobCentern nicht als "vermeidbare Kosten" angesehen werden kann und von der Bundesagentur für Arbeit übernommen werden müsste. Somit hätten dann die "Hartzer" endlich freie Fahrt, wie Schüler und Studenten auch.

Hier ist der sozialistische Ansatz klar. Das bestraft den Steuern zahlenden doppelt: Einmal, weil er die Zwangsabgabe zahlt, und dann, weil die Transferleistungen ja auch irgendwo her kommen müssen.

Sollte es nichtvielmehr so sein: Wenn alle zahlen, werden es auch deutlich mehr nutzen: Die Folge ist eine deutlich höhere Auslastung mit darauf notwendiger deutlicher Erweiterung der Kapazitäten. Das kostet, wenig überraschend, deutlich mehr, und somit muss auch die Zwangsgebühr deutlich erhöht werden.

Wir können uns alleharnd Steuern noch dazwischenbauen, aber abstrakt betrachtet kann immer nur der etwas abgeben, der einen Ertrag erwirtschaftet. Von daher wäre eher eine ÖPNV-Steuer angemessener, die den besteuert der einen Ertrag leistet und das möglichst anhängig von seiner Ertragslage (klar, das klingt sehr solzialistisch).
Ob ich dagegen einem (Solzial-)Leistungsempfänger nun irgendwo Geld für Mobilität gebe (z.B.im Hartz IV-Satz) und ihm sofort danach wieder abziehe ist reine Zahlenkosmetik.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Re: GEZ für ÖPNV?
17.03.2015 16:11
So lange allerdings die Einnahmen aus Mineralölsteuern usw. des Autofahrers für die Füllung der Rentenkasse verwendet werden,
bin ich gegen weitere Zwangsmaßnahmen für KFZ Nutzer.
Oder jedem ÖPNV Nutzer wird aus dieser Steuer für die Sozialkassen auch was abgezweigt.

T6JP
Mahlzeit!

Zitat
Logital
Wir können uns alleharnd Steuern noch dazwischenbauen, aber abstrakt betrachtet kann immer nur der etwas abgeben, der einen Ertrag erwirtschaftet. Von daher wäre eher eine ÖPNV-Steuer angemessener, die den besteuert der einen Ertrag leistet und das möglichst anhängig von seiner Ertragslage (klar, das klingt sehr solzialistisch).
Ob ich dagegen einem (Solzial-)Leistungsempfänger nun irgendwo Geld für Mobilität gebe (z.B.im Hartz IV-Satz) und ihm sofort danach wieder abziehe ist reine Zahlenkosmetik.

Das hat aber mit der interessanten Frage: Wie teuer wird das denn wirklich? nur am Rande zu tun. Alle bisherigen Vorschläge legen doch die Kosten, die bisher auflaufen, auf die leistungsfähige Gemenischaft um, ignorieren aber, dass doch sicher deutlich mehr Menschen dann in Bus und Bahn einsteigen wollen, weil es ja eh bezahlt ist. Und dann wird es richtig teuer, weil man das Angebot über kurz vervielfachen müsste. Ob dann die wenigen Zahler einen weiteren Multiplikator vorgesetzt bekommen, ist dann auch egal. De Facto gibt es doch schon eine ÖPNV-Steuer, das ist soch nur im Haushalt verborgen. Denn Zuschüsse aus dem Steuersäckel sind existent, und ohne diese würde der ÖPNV schon lange stehen.
Re: GEZ für ÖPNV?
18.03.2015 16:04
Zitat
T6Jagdpilot
So lange allerdings die Einnahmen aus Mineralölsteuern usw. des Autofahrers für die Füllung der Rentenkasse verwendet werden,
bin ich gegen weitere Zwangsmaßnahmen für KFZ Nutzer.
Oder jedem ÖPNV Nutzer wird aus dieser Steuer für die Sozialkassen auch was abgezweigt.

1. Eine Steuer fließt nun mal nicht zweckgebunden in eine bestimmte Ausgabenart, sondern in den allgemeinen Haushalt und die zuständigen Parlamente entscheiden dann über deren Verwendung.
2. Der Kfz-Verkehr trägt noch nicht mal seine Folgekosten selbst, er wird daher eher aus anderen Steuerarten subventioniert als dass er selbst die Kosten für irgendwas übernimmt. (Selbst in deinem Sinne wäre es ohnehin angemessen, wenn z.B. die Renten von verkehrsbedingt erwerbsunfähigen Menschen aus der Mineralölsteuer finanziert würden (Unfallopfer, Krebskranke aufgrund von Verkehrsemissionen, Lärmfolgen...).)
3. Eine massive Erhöhung der Zahl der ÖPNV-Nutzer würde auch eine erhebliche Verbesserung für den verbleibenden Kfz-Verkehr - in Form von leereren Straßen - bedeuten. Also wäre es auch angemessen, diesen an der Finanzierung zu beteiligen.
Re: GEZ für ÖPNV?
18.03.2015 19:40
Zitat
Lopi2000

3. Eine massive Erhöhung der Zahl der ÖPNV-Nutzer würde auch eine erhebliche Verbesserung für den verbleibenden Kfz-Verkehr - in Form von leereren Straßen - bedeuten. Also wäre es auch angemessen, diesen an der Finanzierung zu beteiligen.

Aber wenn die Straßen leerer werden, werden sie auch wieder für die Autofahrer interessanter. Dann zahlen sie vielleicht für den ÖPNV, fahren aber dann doch Auto, da sie dann ja schneller über die Straßen kommen. Vermutlich wird sich der MIV nicht merklich reduzieren, da das Autofahren für einige einfach eine Statusfrage und dazu noch viel bequemer als der ÖPNV ist.

Die Frage, wieviel tatsächlich umsteigen würden, müsste zunächst mal geklärt werden bevor man so etwas macht. Ob jetzt die Bahnen gestürmt werden (bei den Bussen bezweifle ich das), oder nicht, ist doch erst einmal reine Spekulation. Wenn der Transport wirklich zu teuer wäre, würde es wahrscheinlich auch mehr Fahrgemeinschaften geben. In den meisten Autos sitzt jedoch immer nur eine Person.
Re: GEZ für ÖPNV?
18.03.2015 20:03
Zitat
Lopi2000
2. Der Kfz-Verkehr trägt noch nicht mal seine Folgekosten selbst, er wird daher eher aus anderen Steuerarten subventioniert als dass er selbst die Kosten für irgendwas übernimmt. (Selbst in deinem Sinne wäre es ohnehin angemessen, wenn z.B. die Renten von verkehrsbedingt erwerbsunfähigen Menschen aus der Mineralölsteuer finanziert würden (Unfallopfer, Krebskranke aufgrund von Verkehrsemissionen, Lärmfolgen...).)
Dazu hätte ich gerne mal Fakten (Zahlen).
Zitat
Nahverkehsrfreund
Also ehrlich, diese Argumentation ist schon extrem verschroben.
Nö, ist sie nicht.
Zitat
Nahverkehsrfreund
Deine Logik sagt: Alle zahlen für leere Busse und Bahnen, das erscheint mir selbst unter klassisch sozialistischer Denkweise nicht sinnvoll.

Ja klar, warum sollen die wenigen Gahrgäste (die auch noch zahlen, damit bedtraft werden, dass weniger Busse/ Züge fahren. als dort wo mehr los ist?

Zitat
Nahverkehsrfreund
Jetzt habe ich das schon wiederholt gelesen, aber verstanden habe ich es nicht. Was möchtest Du der Welt hier mitteilen?

Erkläre ich mal an einem Beispiel: Eine Gruppe von mehrerehn Leuten reist gemeinsam zu einem Ziel, dass im Ring C liegt. Einer von ihnen hat eine Zeitkarte Ring ABC, die anderen nur AB. Nun beschließt die Gruppe mehrheitlich, GEGEN DEN WILLEN des ABC-Inhabers, den ÖPNV nur bis zur Grenze des Ringes B zu nutzen und den Rest anderweitig zurückzulegen (z.B. zu Fuß). Der ABC-Kartenbesitzer besteht aber darauf die Fahrt auch im Ring C fortzusetzen. Eine Trennung der Gruppe soll annahmrgemäß nicht möglich sein. Der ABC-Karteninhaberwürde nun an der Nutzung des Ringes C gehindert, weil die anderen sich mit AB zufrieden geben. Oder aber er setzt sich dieses einemal durch und muss sich dann von denen ständig vorhalten lassen, dass man ihm zu Liebe eine Ergänzungskarte kaufen musste.

q[uote=Nahverkehsrfreund]Hier ist der sozialistische Ansatz klar.[/quote]

Ja und?

Zitat
Nahverkehsrfreund
Das bestraft den Steuern zahlenden doppelt: Einmal, weil er die Zwangsabgabe zahlt, und dann, weil die Transferleistungen ja auch irgendwo her kommen müssen.

Das ist auch eine gerechte "(Doppel)Strafe":

1. (Zwangsabgabe) dafür, dass diese Leute den ÖPNV nicht anständig nutzen, ansonsten wäre das ja nur der Preis für die Fahrkarte.

2. (Transferleistung) dafür, dass sie mehr Geld einnehmen als andere (Hartzer).


Zitat
Nahverkehsrfreund

Sollte es nichtvielmehr so sein: Wenn alle zahlen, werden es auch deutlich mehr nutzen: Die Folge ist eine deutlich höhere Auslastung mit darauf notwendiger deutlicher Erweiterung der Kapazitäten. Das kostet, wenig überraschend, deutlich mehr, und somit muss auch die Zwangsgebühr deutlich erhöht werden.

Ja so soll und wird es sein.
Also, es existieren zwischen Deiner Logik (Dogmatik?) und dem, was ich als vernünftig einschätzen würde, gewisse Differenzen...

Zitat
Computerfreak
Ja klar, warum sollen die wenigen Gahrgäste (die auch noch zahlen, damit bedtraft werden, dass weniger Busse/ Züge fahren. als dort wo mehr los ist?

Das bedeutet demnach: Ich fahre mit ÖPNV möglichst alle Ziele mit möglichst kurzem Takt an, egal, ob dort ein realer Bedarf besteht? Das geht deutlich über das hinaus, an dem der real existierende Sozialismus zu Recht zugrunde gegangen ist. Das kommt dem persönlichen Fahrer für alle recht nahe.

Zitat
Computerfreak
Erkläre ich mal an einem Beispiel: Eine Gruppe von mehrerehn Leuten reist gemeinsam zu einem Ziel, dass im Ring C liegt. Einer von ihnen hat eine Zeitkarte Ring ABC, die anderen nur AB. Nun beschließt die Gruppe mehrheitlich, GEGEN DEN WILLEN des ABC-Inhabers, den ÖPNV nur bis zur Grenze des Ringes B zu nutzen und den Rest anderweitig zurückzulegen (z.B. zu Fuß). Der ABC-Kartenbesitzer besteht aber darauf die Fahrt auch im Ring C fortzusetzen. Eine Trennung der Gruppe soll annahmrgemäß nicht möglich sein. Der ABC-Karteninhaberwürde nun an der Nutzung des Ringes C gehindert, weil die anderen sich mit AB zufrieden geben. Oder aber er setzt sich dieses einemal durch und muss sich dann von denen ständig vorhalten lassen, dass man ihm zu Liebe eine Ergänzungskarte kaufen musste.

Dieses völlig konstruierte Beispiel soll also begründen, dass alle für den ÖPNV bezahlen? Im Grunde tun das ja zumindest die Transferleister schon, denn der Steuerfinanzierte Anteil ist ja jetzt schon bemerkenswert groß. Aber dieses Konstrukt als Begründung für eine Enteignung der Gesamtbevölkerung akzeptiere ich nicht.

Zitat
Computerfreak
Das ist auch eine gerechte "(Doppel)Strafe":

1. (Zwangsabgabe) dafür, dass diese Leute den ÖPNV nicht anständig nutzen, ansonsten wäre das ja nur der Preis für die Fahrkarte.

2. (Transferleistung) dafür, dass sie mehr Geld einnehmen als andere (Hartzer).

Und hier passt es nicht mehr. Du willst demnach eine Beeendigung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung? Zwangsmaßnahmen, wenn man der gewünschten Richtung nicht mehr folgt? Das haben wir eigentlich überwunden, dachte ich. Und es geht imho weit über die übliche grüne "Veggieday"-Argumentationsweise hinaus. Das ist schon ziemlich extrem.

Zitat
Nahverkehsrfreund

Sollte es nichtvielmehr so sein: Wenn alle zahlen, werden es auch deutlich mehr nutzen: Die Folge ist eine deutlich höhere Auslastung mit darauf notwendiger deutlicher Erweiterung der Kapazitäten. Das kostet, wenig überraschend, deutlich mehr, und somit muss auch die Zwangsgebühr deutlich erhöht werden.

Zitat
Computerfreak
Ja so soll und wird es sein.

Ich sag mal so: Die Summe der Mittel ist endlich, auch und insbesondere die Summe, die man den Transferleistenden aus der Tasche ziehen kann. Deine Argumentation passt ja sicher auch auf hunderte weiterer Beglückungsmaßnahmen, die von ihren Verfechtern mindestens gleichartig priorisisert werden. Spätesten nach der Realisierung der zehnten ist die Summe aufgebraucht und das System bricht zusammen. Hier ist ein Blick in die Geschichtsbücher hilfreich, um zu vrstehen, was aus solchen Utopien in der realen Umsetzung geworden ist. Ein Hinweis: Wir zahlen gerade noch fleißig an der letzten Iteration ab...
Re: GEZ für ÖPNV?
20.03.2015 13:32
Zitat
Nahverkehsrfreund
Ich sag mal so: Die Summe der Mittel ist endlich, auch und insbesondere die Summe, die man den Transferleistenden aus der Tasche ziehen kann. Deine Argumentation passt ja sicher auch auf hunderte weiterer Beglückungsmaßnahmen, die von ihren Verfechtern mindestens gleichartig priorisisert werden. Spätesten nach der Realisierung der zehnten ist die Summe aufgebraucht und das System bricht zusammen. Hier ist ein Blick in die Geschichtsbücher hilfreich, um zu vrstehen, was aus solchen Utopien in der realen Umsetzung geworden ist. Ein Hinweis: Wir zahlen gerade noch fleißig an der letzten Iteration ab...

Ich sehe hier noch reichlich Luft nach oben. Der Staat ist ohnehin dabei, sich von den Wohlstandszuwächsen der letzten Jahrzehnte abzukoppeln. Hohe Einkommen steigen und werden geringst belastet, während niedrige Einkommen stagnieren und relativ stark belastet werden. Gleichzeitig nimmt der Staat sich damit Steuerungs- und Eingriffsmöglichkeiten, die Infrastruktur wird in Größenordnungen kaputt gespart, weil irgendwer meint, an einer bestimmten Stelle in einem bestimmten Zahlenwerk müsste eine 0 in einer bestimmten Farbe stehen.

Unabhängig von einem Ausbau der finanziellen Mittel sollte man die verfügbaren Mittel aber auch möglichst effektiv einsetzen. Daher sollte man z.B. aufhören, neben einem hochleistungsfähigen ÖPNV-Netz auch noch das Straßennetz und die Parkmöglichkeiten massiv auszubauen, sondern einen bewussten Fokus auf den Verkehrsträger setzen, der den Verkehr am effektivsten bewältigt. Dies kann in dünn besiedelten Regionen auch der PKW mit entsprechenden Angeboten für andere Nutzer sein, in dicht besiedelten Städten ist es aber i.d.R. ein leistungsfähiger ÖPNV. In diesen sollte investiert werden, dieser sollte als volkswirtschaftlich sinnvollste Mobilitätsform massiv subventioniert werden, Investitionen in andere Verkehrsträger sollten deutlich zurückgefahren und hinterfragt werden.

Ob dies nun über eine Abgabe für eine bestimmte Zielgruppe oder aus dem allgemeinen Haushalt erfolgt, ist eher zweitrangig. Beides hat seine Vor- und Nachteile, die eher vom Kern der Aufgabe ablenken als das sie wirklich bedeutend sind. (Mauteinnahmen sind für den Verkehrshaushalt z.B. vermeindlich zunächst leichter exklusiv zu sichern als dass man sie in allgemeinen Haushaltsdebatten erkämpfen muss.)
Zitat
Lopi2000
Hohe Einkommen steigen und werden geringst belastet, während niedrige Einkommen stagnieren und relativ stark belastet werden. Gleichzeitig nimmt der Staat sich damit Steuerungs- und Eingriffsmöglichkeiten, die Infrastruktur wird in Größenordnungen kaputt gespart, ...

Eigentlich ist es eher umgekehrt. Niedrige Einkommen werden durch Steuerfreibeträge, auch zugunsten von Kindern nahezu steuerfrei belassen, während durch die Progression der Einkommenssteuersätze höhere Einkommen der "Besserverdienenden", Kapitalerträge und anderes den Höchststeuersätzen unterliegt. Grundnahrungsmittel sind mehrheitlich mehrwertsteuerbegünstigt, während für Luxusartikel der höhere Satz gilt.
Der Staat als Verteiler der Steuereinnahmen braucht wenig zu tun, denn durch die stetig sinkenden Arbeitslosenzahlen, steigende Tariflöhne, Mindestlöhne und versteuerte Unternehmensgewinne steigen seine Einnahmen stärker als gesetzlich zwingende Ausgaben.


Zitat
Lopi2000
Unabhängig von einem Ausbau der finanziellen Mittel sollte man die verfügbaren Mittel aber auch möglichst effektiv einsetzen. Daher sollte man z.B. aufhören, neben einem hochleistungsfähigen ÖPNV-Netz auch noch das Straßennetz und die Parkmöglichkeiten massiv auszubauen, sondern einen bewussten Fokus auf den Verkehrsträger setzen, der den Verkehr am effektivsten bewältigt.

Da der ÖPNV zu einem Teil auch öffentliche Straßen und Plätze nutzt, ist auch hier die laufende Instandhaltung und ein weiterer Ausbau unerlässlich.
Bei Parkmöglichkeiten gebe ich dir völlig recht, denn das Abstellen privater Gegenstände jeglicher Art auf öffentlichen Grundstücken sollte kostendeckende Gebühren erfordern.
Notfalls sollte ohne Nachweis eines privaten (oder kostendeckend angemieteten öffentlichen) Parkplatzes gar kein privates Fahrzeug neu zugelassen werden, wie es in japanischen Städten bereits üblich ist. Hier wen es interessiert ein Erfahrungsbericht eines dortigen Autokäufers [www.motor-talk.de] So etwas in der Art könnte meinetwegen hierzulande auch eingeführt werden ;-)

Bei den Kosten für den ÖPNV wird immer eine Kombination aus voll steuerfinanzierter Grundlage (beispielsweise für die gesamte Infrastruktur) und einem gewissen Anteil an den Betriebskosten nötig sein. Leider entstehen neben den Investitionen für Fahrzeuge und Anlagen für den Betrieb unserer Verkehrsmittel ganz unterschiedliche Aufwände. Die Betriebskosten schwanken stark nach Tageszeit, Wochentag und Jahreszeit (Höhe der Nachfrage), nach Strecke (Reiselänge, Umsteigevorgänge, Innenstadt/Vororte) und nach Verkehrsmittel (Personalaufwand, Energieaufwand, Ausgleich für Nutzung nicht landeseigener Infrastruktur). Hier wird sich ein mehr oder weniger stark differenzierendes Tarifsystem nicht vermeiden lassen.

so long

Mario
Re: GEZ für ÖPNV?
20.03.2015 16:30
Zitat
der weiße bim
Zitat
Lopi2000
Hohe Einkommen steigen und werden geringst belastet, während niedrige Einkommen stagnieren und relativ stark belastet werden. Gleichzeitig nimmt der Staat sich damit Steuerungs- und Eingriffsmöglichkeiten, die Infrastruktur wird in Größenordnungen kaputt gespart, ...

Eigentlich ist es eher umgekehrt. ... gesetzlich zwingende Ausgaben.

"Eigentlich" mag es umgekehrt sein, aber leider ist es das nicht. Die Einkommensentwicklung geht sehr deutlich auseinander. Jährlich zeigen Statistiken erneut und verstärkt, dass vor allem geringe Einkommen kaum steigen und gleichzeitig hohe Einkommen überproportional steigen. Immer mehr Menschen erhalten trotz Vollzeitjobs aufstockende Sozialleistungen. Der Mindestlohn ist so niedrig angesetzt, dass er kaum greift und dennoch schreien die Unternehmer nach Ausnahmen und Vereinfachungen. Sinnvolle Zinsen oder Renditen gibt es nicht für Kleinsparer oder -vorsorger sondern nur für diejenigen, die so hohe Anlagesummen zusammen bekommen, dass sie existenziell nicht auf irgendein Einkommen angewiesen wären. Gleichzeitig wird dieses arbeitslose Einkommen minimal besteuert...

Die gesetzlich zwingenden Ausgaben werden zum einen klein gerechnet und zum anderen wird auf jegliche Gestaltungsfreiheit bei den nicht zwingenden Ausgaben verzichtet ...

Zitat
der weiße bim
Da der ÖPNV zu einem Teil auch öffentliche Straßen und Plätze nutzt, ist auch hier die laufende Instandhaltung und ein weiterer Ausbau unerlässlich.

Der ÖPNV würde mit ca. 5-10% des Straßennetzes und dort auch wiederum mit einer einspurigen Straßenführung locker auskommen. 99 % des Netzes könnten dagegen auf Fuß- und Radwegeniveau zurückgebaut werden.

Zitat
der weiße bim
Bei den Kosten für den ÖPNV wird immer eine Kombination aus voll steuerfinanzierter Grundlage (beispielsweise für die gesamte Infrastruktur) und einem gewissen Anteil an den Betriebskosten nötig sein. Leider entstehen neben den Investitionen für Fahrzeuge und Anlagen für den Betrieb unserer Verkehrsmittel ganz unterschiedliche Aufwände. Die Betriebskosten schwanken stark nach Tageszeit, Wochentag und Jahreszeit (Höhe der Nachfrage), nach Strecke (Reiselänge, Umsteigevorgänge, Innenstadt/Vororte) und nach Verkehrsmittel (Personalaufwand, Energieaufwand, Ausgleich für Nutzung nicht landeseigener Infrastruktur). Hier wird sich ein mehr oder weniger stark differenzierendes Tarifsystem nicht vermeiden lassen.

Nötig wird es nicht sein. Es wären ein paar Milliarden Euro pro Jahr bundesweit anders zu verteilen. Das liegt locker innerhalb der haushälterischen Gestaltungsfreiheit der Bundes- und Landesparlamente und wäre sogar innerhalb des Verkehrsetats umzusteuern, wenn man dort denn mehr auf eine volkswirtschaftliche Vernunft denn auf Lobbyforderungen und populistische Forderungen (freie Fahrt für freie Bürger...) setzen würde.
Zitat
der weiße bim
Bei den Kosten für den ÖPNV wird immer eine Kombination aus voll steuerfinanzierter Grundlage (beispielsweise für die gesamte Infrastruktur) und einem gewissen Anteil an den Betriebskosten nötig sein.
Wieso sollte es das? Es ist kein Problem ÖPNV rein über Steuern zu finanzieren.
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