Re: GEZ für ÖPNV? 09.03.2015 12:36 |
Zitat
DonChaos
Zitat
DerMichael
Ich glaube, dass ist genau der Punkt. Anstatt eine GEZ für den ÖPNV einzuführen, der nur dafür sorgt, dass der ÖPNV für die, die ihn jetzt schon nutzen, billiger wird und sich ansonsten nichts ändert, sollte man eher den umgekehrten Weg nehmen und eine City-Maut einführen und das zusätzliche Geld dann für einen Ausbau des ÖPNV zu nutzen. Das soll in London sehr gut funktioniert haben. [...]
Eine gute Idee. Widerspricht sich aber nicht; tatsächlich ließe sich beides sogar miteinander verbinden.
Re: GEZ für ÖPNV? 09.03.2015 12:44 |
Zitat
DerMichael
Ich glaube, dass ist genau der Punkt. Anstatt eine GEZ für den ÖPNV einzuführen, der nur dafür sorgt, dass der ÖPNV für die, die ihn jetzt schon nutzen, billiger wird und sich ansonsten nichts ändert, sollte man eher den umgekehrten Weg nehmen und eine City-Maut einführen und das zusätzliche Geld dann für einen Ausbau des ÖPNV zu nutzen. Das soll in London sehr gut funktioniert haben. [...]
Zitat
DonChaos
Eine gute Idee. Widerspricht sich aber nicht; tatsächlich ließe sich beides sogar miteinander verbinden.
Zitat
DerMichael
Wäre aber eine Doppelbelastung für die Autofahrer, welche City-Maut und ÖPNV-Abgabe zahlen müssten, obwohl sie nur eins von beiden nutzen. Das würde wahrscheinlich wieder ein bürokratisches Monster nach sich ziehen, dass Leute mit City-Maut sich am Jahresende die ÖPNV-Abgabe zurückholen könnten oder ähnlichen Blödsinn.
Re: GEZ für ÖPNV? 09.03.2015 13:28 |
Zitat
micha774
Zitat
berliner
Die meisten nutzer von Pkw's sind z.b. Alte, Kranke, Menschen mit z.b. Platzängsten usw, Menschen in Schichtdienst ...
Zitat
berliner
Ja ich möchte auf mein Auto auch nicht verzichten.
Ich vermute dann mal du bist ein Schichtarbeiter? ;-)
Re: GEZ für ÖPNV? 09.03.2015 14:42 |
Zitat
DerMichael
Wäre aber eine Doppelbelastung für die Autofahrer, welche City-Maut und ÖPNV-Abgabe zahlen müssten, obwohl sie nur eins von beiden nutzen. Das würde wahrscheinlich wieder ein bürokratisches Monster nach sich ziehen, dass Leute mit City-Maut sich am Jahresende die ÖPNV-Abgabe zurückholen könnten oder ähnlichen Blödsinn.
Re: GEZ für ÖPNV? 09.03.2015 15:13 |
Da würde ich doch einfach Vorschlagen, die City-Maut zusätzlich zur ÖPNV-Abgabe zu erheben. Dann hält sich der bürokratische Aufwand auch in Grenzen.Zitat
DerMichael
Wäre aber eine Doppelbelastung für die Autofahrer, welche City-Maut und ÖPNV-Abgabe zahlen müssten, obwohl sie nur eins von beiden nutzen. Das würde wahrscheinlich wieder ein bürokratisches Monster nach sich ziehen, dass Leute mit City-Maut sich am Jahresende die ÖPNV-Abgabe zurückholen könnten oder ähnlichen Blödsinn.
Wieso schlecht machen? Autoverkehr ist jetzt bereits schlecht. Die City-Maut kann da Linderung schaffen.Zitat
berliner
Ich finde es schrecklich, wenn man dinge schlecht machen muss um was anderes als toll zu verkaufen.
Re: GEZ für ÖPNV? 15.03.2015 09:54 |
Re: GEZ für ÖPNV? 15.03.2015 10:29 |
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Und ich möchte nicht die Infrastruktur der Autofahrer mitfinanzieren und stattdessen ÖPNV fahren. Ergo müssten wir eine City-Maut einführen.Zitat
T6Jagdpilot
ich möchte selber entscheiden ob und wann ich mit dem Auto fahre oder dem ÖPNV-und ob ich je dafür bezahle.
Dafür spart dann der Staat an Infrastruktur für den Straßenverkehr. Ich glaube, dass es für alle beteiligten billiger wäre, wenn der Autoverkehr minimiert würde.Zitat
T6Jagdpilot
Abgesehen davon , das so eine Zwangsbesteuerung erheblich dafür sorgen wird, das die Öffis an mehr als nur eine Kapazitätsgrenze stößen würden,
die öffentlichen Ausgaben für ÖPNV würden explodieren und wären in keiner Weise von höheren Fahrgeldeinahmen auch nur annährend gedeckt,
so mein Gedankengang.
Zumal es ja die Fixkostendegression gibt, wonach bei Mehrnutzung sich Kostenvorteile durch die bessere Aufteilung der Fixkosten ergeben.
Re: GEZ für ÖPNV? 17.03.2015 15:07 |
Zitat
Computerfreak
Eine ÖPNV-Ahabe ist aus dsreierlei Gründen sinvool:
1. diejenigen, die den ÖPNV schon heute nutzen leiden unter denjenigen, die ihn nicht nutzen (und auch nicht bezahlen), da das Angebot oftmals unzureichend ist bzw. nicht so komfortabel ist, wie es sein könnte, wenn es mehr genutzt würde. Das wiederum liegt daran, dass dichte Taktfolge bzw- ein Angebot immer von der Auslastung her abhängig gemacht wird.
Kurz: dijenigen die den ÖPNV nicht nutzen sorgen dafür, dass die tatsächlichen Nutzer eine dünneres Angebot bekommen, "weil die Nachfrage nicht so stark ist." Eine ÖPNV-Abgabe würde das zu gunsten der jetzigen Nutzer ändern.
Zitat
Computerfreak
2. ÖPNV-Nutzer auch mit Nicht-ÖPNV-Nutzer Umgang haben und gemeinsame Reisen dann sinnlose Diskussionen hervorbringen, weil sich der Nicht-ÖPNV-Nutzer ja nun extra eine Fahrkarte kaufen müsste. Im Extremfall wird sogar der jetzt schon freiwillige ÖPPNV-Nutzer davon abgehalten ihn zu nutzen.
Zitat
Computerfreak
3. Eine ÖPNV-Zwangsabgabe von den JobCentern nicht als "vermeidbare Kosten" angesehen werden kann und von der Bundesagentur für Arbeit übernommen werden müsste. Somit hätten dann die "Hartzer" endlich freie Fahrt, wie Schüler und Studenten auch.
Re: GEZ für ÖPNV? 17.03.2015 15:35 |
Zitat
Nahverkehsrfreund
Zitat
Computerfreak
3. Eine ÖPNV-Zwangsabgabe von den JobCentern nicht als "vermeidbare Kosten" angesehen werden kann und von der Bundesagentur für Arbeit übernommen werden müsste. Somit hätten dann die "Hartzer" endlich freie Fahrt, wie Schüler und Studenten auch.
Hier ist der sozialistische Ansatz klar. Das bestraft den Steuern zahlenden doppelt: Einmal, weil er die Zwangsabgabe zahlt, und dann, weil die Transferleistungen ja auch irgendwo her kommen müssen.
Sollte es nichtvielmehr so sein: Wenn alle zahlen, werden es auch deutlich mehr nutzen: Die Folge ist eine deutlich höhere Auslastung mit darauf notwendiger deutlicher Erweiterung der Kapazitäten. Das kostet, wenig überraschend, deutlich mehr, und somit muss auch die Zwangsgebühr deutlich erhöht werden.
Re: GEZ für ÖPNV? 17.03.2015 16:11 |
Re: GEZ für ÖPNV? 18.03.2015 15:40 |
Zitat
Logital
Wir können uns alleharnd Steuern noch dazwischenbauen, aber abstrakt betrachtet kann immer nur der etwas abgeben, der einen Ertrag erwirtschaftet. Von daher wäre eher eine ÖPNV-Steuer angemessener, die den besteuert der einen Ertrag leistet und das möglichst anhängig von seiner Ertragslage (klar, das klingt sehr solzialistisch).
Ob ich dagegen einem (Solzial-)Leistungsempfänger nun irgendwo Geld für Mobilität gebe (z.B.im Hartz IV-Satz) und ihm sofort danach wieder abziehe ist reine Zahlenkosmetik.
Re: GEZ für ÖPNV? 18.03.2015 16:04 |
Zitat
T6Jagdpilot
So lange allerdings die Einnahmen aus Mineralölsteuern usw. des Autofahrers für die Füllung der Rentenkasse verwendet werden,
bin ich gegen weitere Zwangsmaßnahmen für KFZ Nutzer.
Oder jedem ÖPNV Nutzer wird aus dieser Steuer für die Sozialkassen auch was abgezweigt.
Re: GEZ für ÖPNV? 18.03.2015 19:40 |
Zitat
Lopi2000
3. Eine massive Erhöhung der Zahl der ÖPNV-Nutzer würde auch eine erhebliche Verbesserung für den verbleibenden Kfz-Verkehr - in Form von leereren Straßen - bedeuten. Also wäre es auch angemessen, diesen an der Finanzierung zu beteiligen.
Re: GEZ für ÖPNV? 18.03.2015 20:03 |
Dazu hätte ich gerne mal Fakten (Zahlen).Zitat
Lopi2000
2. Der Kfz-Verkehr trägt noch nicht mal seine Folgekosten selbst, er wird daher eher aus anderen Steuerarten subventioniert als dass er selbst die Kosten für irgendwas übernimmt. (Selbst in deinem Sinne wäre es ohnehin angemessen, wenn z.B. die Renten von verkehrsbedingt erwerbsunfähigen Menschen aus der Mineralölsteuer finanziert würden (Unfallopfer, Krebskranke aufgrund von Verkehrsemissionen, Lärmfolgen...).)
Re: GEZ für ÖPNV? 19.03.2015 04:39 |
Nö, ist sie nicht.Zitat
Nahverkehsrfreund
Also ehrlich, diese Argumentation ist schon extrem verschroben.
Zitat
Nahverkehsrfreund
Deine Logik sagt: Alle zahlen für leere Busse und Bahnen, das erscheint mir selbst unter klassisch sozialistischer Denkweise nicht sinnvoll.
Zitat
Nahverkehsrfreund
Jetzt habe ich das schon wiederholt gelesen, aber verstanden habe ich es nicht. Was möchtest Du der Welt hier mitteilen?
Zitat
Nahverkehsrfreund
Das bestraft den Steuern zahlenden doppelt: Einmal, weil er die Zwangsabgabe zahlt, und dann, weil die Transferleistungen ja auch irgendwo her kommen müssen.
Zitat
Nahverkehsrfreund
Sollte es nichtvielmehr so sein: Wenn alle zahlen, werden es auch deutlich mehr nutzen: Die Folge ist eine deutlich höhere Auslastung mit darauf notwendiger deutlicher Erweiterung der Kapazitäten. Das kostet, wenig überraschend, deutlich mehr, und somit muss auch die Zwangsgebühr deutlich erhöht werden.
Re: GEZ für ÖPNV? 20.03.2015 13:03 |
Zitat
Computerfreak
Ja klar, warum sollen die wenigen Gahrgäste (die auch noch zahlen, damit bedtraft werden, dass weniger Busse/ Züge fahren. als dort wo mehr los ist?
Zitat
Computerfreak
Erkläre ich mal an einem Beispiel: Eine Gruppe von mehrerehn Leuten reist gemeinsam zu einem Ziel, dass im Ring C liegt. Einer von ihnen hat eine Zeitkarte Ring ABC, die anderen nur AB. Nun beschließt die Gruppe mehrheitlich, GEGEN DEN WILLEN des ABC-Inhabers, den ÖPNV nur bis zur Grenze des Ringes B zu nutzen und den Rest anderweitig zurückzulegen (z.B. zu Fuß). Der ABC-Kartenbesitzer besteht aber darauf die Fahrt auch im Ring C fortzusetzen. Eine Trennung der Gruppe soll annahmrgemäß nicht möglich sein. Der ABC-Karteninhaberwürde nun an der Nutzung des Ringes C gehindert, weil die anderen sich mit AB zufrieden geben. Oder aber er setzt sich dieses einemal durch und muss sich dann von denen ständig vorhalten lassen, dass man ihm zu Liebe eine Ergänzungskarte kaufen musste.
Zitat
Computerfreak
Das ist auch eine gerechte "(Doppel)Strafe":
1. (Zwangsabgabe) dafür, dass diese Leute den ÖPNV nicht anständig nutzen, ansonsten wäre das ja nur der Preis für die Fahrkarte.
2. (Transferleistung) dafür, dass sie mehr Geld einnehmen als andere (Hartzer).
Zitat
Nahverkehsrfreund
Sollte es nichtvielmehr so sein: Wenn alle zahlen, werden es auch deutlich mehr nutzen: Die Folge ist eine deutlich höhere Auslastung mit darauf notwendiger deutlicher Erweiterung der Kapazitäten. Das kostet, wenig überraschend, deutlich mehr, und somit muss auch die Zwangsgebühr deutlich erhöht werden.
Zitat
Computerfreak
Ja so soll und wird es sein.
Re: GEZ für ÖPNV? 20.03.2015 13:32 |
Zitat
Nahverkehsrfreund
Ich sag mal so: Die Summe der Mittel ist endlich, auch und insbesondere die Summe, die man den Transferleistenden aus der Tasche ziehen kann. Deine Argumentation passt ja sicher auch auf hunderte weiterer Beglückungsmaßnahmen, die von ihren Verfechtern mindestens gleichartig priorisisert werden. Spätesten nach der Realisierung der zehnten ist die Summe aufgebraucht und das System bricht zusammen. Hier ist ein Blick in die Geschichtsbücher hilfreich, um zu vrstehen, was aus solchen Utopien in der realen Umsetzung geworden ist. Ein Hinweis: Wir zahlen gerade noch fleißig an der letzten Iteration ab...
Re: GEZ für ÖPNV? 20.03.2015 16:05 |
Zitat
Lopi2000
Hohe Einkommen steigen und werden geringst belastet, während niedrige Einkommen stagnieren und relativ stark belastet werden. Gleichzeitig nimmt der Staat sich damit Steuerungs- und Eingriffsmöglichkeiten, die Infrastruktur wird in Größenordnungen kaputt gespart, ...
Zitat
Lopi2000
Unabhängig von einem Ausbau der finanziellen Mittel sollte man die verfügbaren Mittel aber auch möglichst effektiv einsetzen. Daher sollte man z.B. aufhören, neben einem hochleistungsfähigen ÖPNV-Netz auch noch das Straßennetz und die Parkmöglichkeiten massiv auszubauen, sondern einen bewussten Fokus auf den Verkehrsträger setzen, der den Verkehr am effektivsten bewältigt.
Re: GEZ für ÖPNV? 20.03.2015 16:30 |
Zitat
der weiße bim
Zitat
Lopi2000
Hohe Einkommen steigen und werden geringst belastet, während niedrige Einkommen stagnieren und relativ stark belastet werden. Gleichzeitig nimmt der Staat sich damit Steuerungs- und Eingriffsmöglichkeiten, die Infrastruktur wird in Größenordnungen kaputt gespart, ...
Eigentlich ist es eher umgekehrt. ... gesetzlich zwingende Ausgaben.
Zitat
der weiße bim
Da der ÖPNV zu einem Teil auch öffentliche Straßen und Plätze nutzt, ist auch hier die laufende Instandhaltung und ein weiterer Ausbau unerlässlich.
Zitat
der weiße bim
Bei den Kosten für den ÖPNV wird immer eine Kombination aus voll steuerfinanzierter Grundlage (beispielsweise für die gesamte Infrastruktur) und einem gewissen Anteil an den Betriebskosten nötig sein. Leider entstehen neben den Investitionen für Fahrzeuge und Anlagen für den Betrieb unserer Verkehrsmittel ganz unterschiedliche Aufwände. Die Betriebskosten schwanken stark nach Tageszeit, Wochentag und Jahreszeit (Höhe der Nachfrage), nach Strecke (Reiselänge, Umsteigevorgänge, Innenstadt/Vororte) und nach Verkehrsmittel (Personalaufwand, Energieaufwand, Ausgleich für Nutzung nicht landeseigener Infrastruktur). Hier wird sich ein mehr oder weniger stark differenzierendes Tarifsystem nicht vermeiden lassen.
Re: GEZ für ÖPNV? 20.03.2015 17:37 |
Wieso sollte es das? Es ist kein Problem ÖPNV rein über Steuern zu finanzieren.Zitat
der weiße bim
Bei den Kosten für den ÖPNV wird immer eine Kombination aus voll steuerfinanzierter Grundlage (beispielsweise für die gesamte Infrastruktur) und einem gewissen Anteil an den Betriebskosten nötig sein.