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Anhalter Bf. vs. Deutsche Oper...
geschrieben von 476er 
Nach mehr als 4 Monaten der Sperrung seit dem Brand am Anhalter Bf. wird nun am 23.12. in Richtung Norden wieder gehalten. Das ist ein Armutszeugnis mehr für die enorme Lahma....igkeit der Baufirmen...
Ich kann mich entsinnen, dass am 8.7.2000 in Deutsche Opder ein GI/1-Wagen ausgebrannt ist, dabei wurde der Bf. schwer beschädigt. Und es verging nicht einmal halb soviel Zeit, da war der Betrieb in beiden Richtungen wieder aufgenommen. Wieso braucht die BVG 1 Monat und die DB ist nach 4,5 Monaten nur Halbfertig? Das verstehe ich nicht!
Hallo,

dann frage doch mal die Leute der Bahn. :-)
Wahrscheinlich dürfte es etliche baurechtliche Probleme gegeben haben, dann muss ja auch die Finanzierung geklärt werden.

Viele Grüße

Michael


Eisenbahnhomepage von Michael Dittrich
Michael Dittrich schrieb:
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> dann frage doch mal die Leute der Bahn. :-)

Die Bahner waren um Ausreden noch nie verlegen. Grundsätzlich scheinen alle Großprojekte immer länger zu dauern als veranschlagt.
Hierbei wird der Nachteil offensichtlich, dass mehrere Instanzen der "Bahn" beteiligt sind, die S-Bahn GmbH als Betreiber, die DB-Abteilung für Bahnhöfe und DB Netz für die technischen Anlagen, außerdem das EBA als Aufsichtsbehörde (residierend im fernen Frankfurt).

Bei der BVG ist alles in einer Hand, so kann bei Notfällen relativ flexibel reagiert werden. Zur Erinnerung: nachdem am 08. Juli 2000, 15:21 Uhr der Wagen 348 im U-Bahnhof Deutsche Oper in Brand geriet und völlig ausbrannte, wurde bereits kurz nach Mitternacht, am 09. Juli 0:31 Uhr - mit Zustimmung der Technischen Aufsichtsbehörde - der durchgehende Zugbetrieb wieder aufgenommen, also nach 9 Stunden! Zum Vergleich: im Anhalter Bahnhof brannte es am 10.08.2004 um 7:10 Uhr, nach 12 Stunden erst wurde mit der Beräumung des havarierten Zuges begonnen. Am 13.08. 10 Uhr, also 75 Stunden nach Brandbeginn, wurde der durchgehende S-Bahnverkehr wieder aufgenommen.
Bei der U-Bahn hielten am 01.09.2000, 55 Tage nach dem Brand, wieder alle Züge in Deutsche Oper. Bei der S-Bahn sollen nun nach 4,5 Monaten die Züge nur in einer Richtung halten. Dabei sind im Anhalter die baulichen Bedingungen einfacher, es werden die Mittelgleise befahren, die Außengleise sind im wesentlichen frei, in Deutsche Oper ist es ungünstiger gewesen, die Außengleise sind in Betrieb, wo sämtliche Wandverkleidungen zu erneuern waren. Freilich ist der S-Bahnhof länger, breiter und wesentlich höher als der U-Bhf. Deutsche Oper, dafür ist mehr Platz für Baustelleneinrichtungen, Baumaterial und so.

> Wahrscheinlich dürfte es etliche baurechtliche
> Probleme gegeben haben, dann muss ja auch die
> Finanzierung geklärt werden.

Ist bei dem Kompetenzgerangel der verschiedenen Bahntöchter sicher nicht einfach, lässt sich jedoch auch hinterher noch klären, dem Dienstleistungsgedanken ist es eher abträglich. Den Schaden trägt so und so die Deutsche Bahn, da Bahnhöfe und Züge kaum versicherbar sind. Dem Kunden ist es egal, er will befördert werden. Immerhin ist Anhalter Bahnhof gut doppelt so weit vom nächstgelegenen S-Bahnhof entfernt wie Deutsche Oper vom nächsten U-Bahneingang (Bismarckstr.).

so long

Mario
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