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Verfrühungen
geschrieben von Tradibahner 
Verfrühungen
16.10.2015 21:18
dazu schreibt der Berliner Kurier:
Neues Problem im Berliner Verkehr: Zu früh kommen

... Irgendwas ist ja immer. Gestern legten wir vom KURIER den Finger in die Wunde der von fiesen Pkw ausgebremsten M10 in der Invalidenstraße.

Nur um im Zuge der knallharten Recherche auf ein noch größeres Problem zu stoßen. BVG-Sprecherin Petra Reetz verplauderte sich: Nicht Verspätungen sind im Berliner Verkehr das eigentliche Problem, sondern, festhalten, „Verfrühungen“ ...

[www.berliner-kurier.de]

MfG Holger



Hoch lebe die Meinungs- und Pressefreiheit!



Re: Verfrühungen
16.10.2015 21:35
Schön der letzte Satz:

Zitat

Deswegen gilt: Egal ob Verspätung oder Verfrühung, Hauptsache überhaupt Verkehr.
Re: Verfrühungen
16.10.2015 23:38
Ich bin der Meinung das der Artikel in der Printausgabe anders geschrieben war, weil es dort konkret um die M10 auf der Invalidenstr. ging, deshalb bleibe ich dabei:

Frau Reetz wird langsam wirklich zur Märchentante und verarscht die Fahrgäste mit ihren Aussagen. Hat schon langsam Heinemann-Niveau.
Re: Verfrühungen
17.10.2015 23:05
Tja, was soll man dazu noch sagen?! Reetz' Aussagen:
- es gibt kein Problem, da wir zu frühe Fahrer ja immer per Funk ansprechen
- Wie viele Verfrühungen es gibt, können wir nicht sagen. Wie, Echtzeitdaten? Pssst!
- Wir haben drezehntausend Mitarbeiter und nicht einen, der was aussagekräftiges dazu sagen kann. Warum? Ähhhm... kann eigentlich nur Blödheit oder Inkompetenz sein.
Re: Verfrühungen
17.10.2015 23:44
Das ist wirklich peinlich, was die BVG-Sprecherin da von sich gibt. Auch auf der M8 Richtung Ahrensfelde sind regelmäßig deutliche Verfrühungen zu beklagen. So fahren viele Züge am Nordbahnhof um 2..3 Minuten zu früh ab, sodass der Umstieg von der S1 schief geht. Da dies erst die dritte Haltestelle der Linie ist, fahren die Züge ganz offensichtlich bereits am Hauptbahnhof zu früh los. Sollte es tatsächlich so sein, dass die BVG hierauf nicht einmal einen Blick hat, muss sie sich wirklich schämen. Oder alternativ die Presse-Dame wegen ihrer Inkompetenz.

Viele Grüße
André
Wie oft werden Fahrer deswegen angesprochen? Was bringt das?

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Re: Verfrühungen
18.10.2015 00:14
Zitat
andre_de
Das ist wirklich peinlich, was die BVG-Sprecherin da von sich gibt. Auch auf der M8 Richtung Ahrensfelde sind regelmäßig deutliche Verfrühungen zu beklagen. So fahren viele Züge am Nordbahnhof um 2..3 Minuten zu früh ab, sodass der Umstieg von der S1 schief geht. Da dies erst die dritte Haltestelle der Linie ist, fahren die Züge ganz offensichtlich bereits am Hauptbahnhof zu früh los. Sollte es tatsächlich so sein, dass die BVG hierauf nicht einmal einen Blick hat, muss sie sich wirklich schämen. Oder alternativ die Presse-Dame wegen ihrer Inkompetenz.

Viele Grüße
André

Diese Verfürhungen auf der M8 sind meinen Erfahrungen nach eher systematischer Natur. Ich habe in der Gegend jetzt gut 3 Jahre gewohnt und in der Mehrzahl meiner Abfahrten ab Alt-Marzahn Richtung Stadt waren die Trams zu früh. Abends/Nachts am Springpfuhl dann ebenfalls. Und im Innenstadtbereich sowieso.
Zitat
andre_de
Das ist wirklich peinlich, was die BVG-Sprecherin da von sich gibt. Auch auf der M8 Richtung Ahrensfelde sind regelmäßig deutliche Verfrühungen zu beklagen. So fahren viele Züge am Nordbahnhof um 2..3 Minuten zu früh ab, sodass der Umstieg von der S1 schief geht. Da dies erst die dritte Haltestelle der Linie ist, fahren die Züge ganz offensichtlich bereits am Hauptbahnhof zu früh los. Sollte es tatsächlich so sein, dass die BVG hierauf nicht einmal einen Blick hat, muss sie sich wirklich schämen. Oder alternativ die Presse-Dame wegen ihrer Inkompetenz.

Viele Grüße
André

Nein, da fährt keiner zu früh los. Man hat den Fahrplan bewußt mit eine etwas üppigen Durchfahrzeit zwischen Haupt- und Nordbahnhof bestückt.Ich habe auch mit mehr Verkehr dort auf der Invalidenstr. gerechnet. Man kann mit ruhiger Fahrweise, obwohl die Ampeln auf diesen Abschnitt absolut nicht optimal schalten (wie überall in der Stadt), gut und gerne an der Chausseestr. mit +3 ankommen. Spätestens am Nordbahnhof sollte man mit M8 u. M10 die Zeit abbummeln. Gerade, weil es ein Umsteigepunkt ist. Leider scheint es genug Fahrer zu geben, die das ignorieren, weil sie an einer anderen Ecke schon wieder einen Stau voraus ahnen. Das Ende vom Lied wird sein, dass man die Fahrzeit kürzt und am Ende auch noch einen Umlauf einsparen kan. Irgendwann fährt man seiner Verspätung wieder hinterher.Die Fahrer machen sich viel selbst kaputt. Ich selber steige auch am Nordbahnhof um und ärgere mich darüber. Im Nachtverkehr ist es noch ärgerlicher.

Grüße vom Tf
Re: Verfrühungen
18.10.2015 09:54
Guten Morgen, das Thema "Verfrühungen" ist in unserer Familie ein Dauerbrenner. Mit den Jahren hat man sich ja fast damit abgefunden, dass das auf den Buslinien mit 10-minütigem Abstand an der Tagesordnung ist, obwohl: Bei mehrfachem Umsteigen kommt auch was an verlorener Lebenszeit zusammen... Doch auf den Linien zu den Tageszeiten an den Wochentagen, auf/zu/an denen eh nur ein 20-Min.-Abstand geplant ist, kann man regelmäßig vor Wut platzen. Und schaffe ich es, mit Rennen und Keuchen solch ein "Frühchen" doch noch zu erreichen, kann ich sicher sein, an der (über)nächsten Haltestelle ist Schichtwechsel: Und was man sich dort noch alles zu erzählen hat - natürlich alles und immer sachbezogen... - , wäre zeit(ungs)füllend.

"Bestes" Beispiel auf unserer Spandauer Halbinsel der Glückseligen: die Linien 134/X34 an den Vorstationen zu Gat./Heerstr. bzw. Am Omnibushof. Gipfel der Verärgerung ist dann stets die 08/15-Antwort der BVG auf solche Reklamationen: ...werden dem nachgehen...eigentlich unmöglich...hätten Verfrühungen technisch in Griff, kommen also nicht vor...! Da gibste Tag, Uhrzeit, Linie und - wenn du "Glück" hast und noch die Rücklichter siehst - Bus-Nr. an und stehst de facto als Lügner da: Grrrrrrrrr!

Und jetzt staunste nur noch über die Aussage von P.REETZ!

Grüße aus NW-Berlin


Gern fahr ich Bahn, gern fahr ich Bus, doch NIE, NIE KUTTER - da ist Schluss...


Gern fahr ich
Re: Verfrühungen
18.10.2015 11:23
Bei Facebook (ich glaube auf "Weil wir dich lieben" war es) gab es auch schon mehrere Eingaben zum X34er, der dort Richtung Zoo ständig zu früh abfuhr weil ihm auf der Umleitungsstrecke wohl zuviel Fahrzeit gegönnt wurde. Änderungen? Nein.

Davon abgesehen das diese FB-Seite immer auf bvg.de und dem Kontaktformular verweist...

Mein bisheriger Rekord lag mal bei 10min mit dem X11 von S Schöneweide nach U Johannisth.Ch. wo eigentlich 14-18min geplant sind.

Verfrühungen nehme ich nur dann wahr, wenn eine Fahrerablösung ansteht, dann wird meist pünktlich bzw. schneller gefahren.
Jay
Re: Verfrühungen
18.10.2015 12:40
@Tf: Ich habe das Gegenteil beobachtet. Gerade weil die Ampeln optimaler schalten als erwartet, kommen die Züge dort so gut durch. Nun besteht bei der M8 aber das Problem, dass sie am Nordbahnhof keine Verfrühung abstehen kann, da sie dort auf der Fahrbahn hält. Erste Möglichkeit ist der Rosenthaler Platz und dort hab ich jetzt schon mehrfach als Fahrgast bis zu 3 Minuten gestanden.

Völlig anders erlebe ich es auf der M2. Höhepunkt war da mal wieder eine abendliche Fahrt stadteinwärts. Der Zug fuhr bereits an der Prenzlauer Promenade/Am Steinberg mit 2 Minuten Verfrühung ab. Er kam an der Danziger Str mit 4(!) Minuten Verfrühung an. Da war ich der blöden Ampel dort direkt dankbar, dass es mit "nur" 2 Minuten Verfrühung weiter ging. Am Alex schaffte ich dann locker die auf Minute 5 abfahrende S-Bahn, obwohl die Straßenbahn erst auf Minute 6 ankommen soll.

Und genau am Alex liegt ein anderes großes Problem der M2. Die Abfahrt soll auf Minute 2 und 7 erfolgen. Tatsächlich wird aber oft schon auf 1 oder 6 abgefahren. Bis zur Memhardstr sind 2 Minuten Fahrzeit vorgesehen. Ich hab schon Züge erlebt, die das in einer Minute geschafft haben und somit auf Abfahrtszeit Bahnhof bereits die Memhardstr verließen. Bis Moll-/Prenzlauer sind es weitere 2 Minuten. Nahezu jeder Zug ist dort zu früh, weil kaum einer die 4 Minuten braucht. Wenn man diese Mehrfahrzeit unbedingt haben will, dann sollte man wenigstens eine Minute zur Metzer Straße schieben, wo eine aufgebaute Verfrühung problemlos abgebaut werden könnte, weil die nächste Ampel erst an der Haltestelle Knaackstr steht.

Ich gehe völlig konform mit der Aussage, dass sich die Fahrer selbst den Fahrplan kaputt machen. Das müsste die Dienststelle aber auch mal klar und deutlich sagen. Die jammert immer nur rum, dass der Aufgabenträger keine Fahrzeitverlängerungen (wo nötig) genehmigen will. Ist doch klar, die kennen das Verfrühungsproblem und die BVG nimmt einmal genehmigte Fahrzeitverlängerungen selten zurück, auch wenn die entsprechende Maßnahme längst beendet ist, aus Angst, sie würde sie nicht mehr genehmigt bekommen, wenn es wieder nötig werden sollte. Das ist ein ziemlich blöder Teufelskreis.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Re: Verfrühungen
18.10.2015 13:28
Problem ist das die erfahrenen Fahrer in Berlin eh ihre eignen Durchfahrzeiten haben
da die offiziellen eh aus anno Knopf sind.
Beispiel M1

Rosenthal - S Pankow 20 Minuten am Tage
locker gezuckelt braucht man 17 Minuten
wenn , ja wenn nicht endlos Busse am S Pankow vor einem stehen und die LZA lässt theoretisch nur einen durch alle knapp 2 Minuten.

S Pankow bis U Eberswalder Str 11 Minuten am Tage, packt man ganz easy in 8 Minuten, wenn , ja wenn nicht endlos
Linksabbieger an der Wichertstrasse und Stargarder Str stehen und mann dort 3 - 4 Phasen wartet.

Im günstigsten Falle ist man 4 Minuten zu früh am Zionskirchplatz und braucht die Zeit für die Passage der Kreuzung
Rosenthaler Platz mit ihrer absolut phantastischen Wartezeit für die Strassenbahn und der Ampel am Hackeschen Markt,
die jede Stunde scheinbar vom Festprogramm auf Anforderungsprogramm wechselt .
Am Monbijouplatz ist man denn auf 0 und hat alles richtig gemacht und freut sich auf die Friedrichstrasse ,
die ja nun das Paradebeispiel abgiebt , wie man Verkerhr nicht gestalten sollte.
Re: Verfrühungen
18.10.2015 22:14
Zitat
tram-kenner
Im günstigsten Falle ist man 4 Minuten zu früh am Zionskirchplatz [...]

Tja, da redet man gerade darüber, dass sich die Fahrer den Fahrplan selber kaputtmachen, und schon kommt das perfekte Beispiel selbst um die Ecke gebogen und stellt sich vor. Im "günstigsten Fall" ist man eben nicht "4 Minuten zu früh!" Das ist überhaupt nicht "günstig"!

"Günstig" wäre, nirgendwo zu früh zu sein. Dann würden in der Statistik auch endlich mal die echten Verspätungsbringer mit korrekten Zeiten auftauchen - wie die von dir beschriebene Kreuzung. Wenn da aber alle zu früh ankommen und an der Signalanlage nur ihre Verfrühung abstehen, dann ist in der Statistik mit der Signalanlage alles in Ordnung.
Re: Verfrühungen
19.10.2015 03:44
Zitat
kaythxbye
Zitat
andre_de
Das ist wirklich peinlich, was die BVG-Sprecherin da von sich gibt. Auch auf der M8 Richtung Ahrensfelde sind regelmäßig deutliche Verfrühungen zu beklagen. So fahren viele Züge am Nordbahnhof um 2..3 Minuten zu früh ab, sodass der Umstieg von der S1 schief geht. Da dies erst die dritte Haltestelle der Linie ist, fahren die Züge ganz offensichtlich bereits am Hauptbahnhof zu früh los. […]

Diese Verfürhungen auf der M8 sind meinen Erfahrungen nach eher systematischer Natur. Ich habe in der Gegend jetzt gut 3 Jahre gewohnt und in der Mehrzahl meiner Abfahrten ab Alt-Marzahn Richtung Stadt waren die Trams zu früh. Abends/Nachts am Springpfuhl dann ebenfalls. Und im Innenstadtbereich sowieso.
Ja, sogar auf dem ganzen Linienweg. Da wird von Alt-Marzahn bis Landsberger/Petersburger und zurück zwei bis drei Minuten zu früh gefahren. Selbst wenn an jeder zweiten Haltestelle Fahrgäste der Bahn hinterher laufen, interessiert das das Fahrpersonal nicht. Ich verstehe ja, dass das oft auch bei pünktlichen Fahrten passiert. Aber vielleicht sollte man dann doch mal auf die Uhr schauen?

Zitat
Jay
@Tf: Ich habe das Gegenteil beobachtet. Gerade weil die Ampeln optimaler schalten als erwartet, kommen die Züge dort so gut durch. Nun besteht bei der M8 aber das Problem, dass sie am Nordbahnhof keine Verfrühung abstehen kann, da sie dort auf der Fahrbahn hält. Erste Möglichkeit ist der Rosenthaler Platz und dort hab ich jetzt schon mehrfach als Fahrgast bis zu 3 Minuten gestanden.
Es ist, insbesondere in Zeiten schwachen Verkehres, auch für Busse und Straßenbahnen nicht verboten, energiesparend zu beschleunigen und weniger als 50 km/h zu fahren. Es ist auch nirgends geregelt, dass man bei 2 Minuten Verfrühung und geringen Fahrgastwechsel das Fahrzeug sofort mit Zwangsschließen der Türen abfertigen muss. Auch die "Alle-einmal-Nicken-Bremsung" an jeder Haltestelle (teilweise bis in die Magnetschienenbremse bei trockenem Sommerwetter) ist sicher weder Bestandteil der Fahrausbildung noch des Straßenverkehrsregelungen.

Wenn man natürlich das Fahrzeug jagt, als wenns kein Morgen gibt, und irgendwann drei Minuten zu früh ist, ist es blöd, dass am Stück im Straßenraum abzustehen. Da aber das Problem nur in Berlin in der Art besteht, und in anderen Städten nicht, scheint es wohl nicht daran zu liegen, dass man die Zeit nirgends abstehen kann oder durch die Fahrweise die Fahrplanlage beeinflussen kann.

Mein Eindruck ist eher, dass beim Fahrpersonal die Meinung verbreitet ist, dass zwei Minuten zu früh noch voll in Ordnung ist (irgendjemand berichtete hier ja mal, dass die Leitstelle erst ab drei Minuten eingreift). Auch an Umsteigepunkten habe ich nur in äußerst seltenen Fällen erlebt, dass die fahrplanmäßige Abfahrtzeit abgewartet wurde.

Eigentlich traurig, Verfrühungen sind unpünktliche Fahrten und gravierende Qualitätsmängel, die ein Verkehrsunternehmen gänzlich selbst zu vertreten hat und ohne Mehraufwand beheben könnte.
Zitat
Arec
Da aber das Problem nur in Berlin in der Art besteht, und in anderen Städten nicht, scheint es wohl nicht daran zu liegen, dass man die Zeit nirgends abstehen kann oder durch die Fahrweise die Fahrplanlage beeinflussen kann.

Nein, das gleiche Problem besteht auch in den anderen Großbetrieben des Nahverkehrs, außer auf Strecken mit Zugsicherungstechnik. Das Problem ist in der Natur des Fahrers begründet. In Kleinbetrieben, wo jeder jeden kennt, erreicht der Arm des Vorgesetzten die "Schnellfahrer" sehr bald. Neben dem Ärger für den Fahrgast wird durch kürzere Durchfahrzeiten als im Fahrplan festgeschrieben zusätzlich Energie verbraucht und das Wagen- und Gleismaterial durch höhere Beschleunigung / Verzögerung stärker belastet und verschlissen. Gute Vorgesetzte greifen hier ein, um gleichzeitig Kosten zu sparen und Beschwerden zu reduzieren.
Je größer der Betrieb umso anonymer ist der einzelne Fahrer, die Leitstellen haben zu wenig Personal und zu viele andere Aufgaben, um hier wirkungsvoll einzugreifen. Daneben sorgen in den kleinen Betrieben häufige eingleisige Abschnitte dafür, dass der Verursacher von einer Verfrühung keinerlei Vorteil hat - in meinen Augen der einzige Vorteil eingleisiger Streckenabschnitte bei Schienenbahnen.

Zitat
Arec
Mein Eindruck ist eher, dass beim Fahrpersonal die Meinung verbreitet ist, dass zwei Minuten zu früh noch voll in Ordnung ist (irgendjemand berichtete hier ja mal, dass die Leitstelle erst ab drei Minuten eingreift). Auch an Umsteigepunkten habe ich nur in äußerst seltenen Fällen erlebt, dass die fahrplanmäßige Abfahrtzeit abgewartet wurde.
Eigentlich traurig, Verfrühungen sind unpünktliche Fahrten und gravierende Qualitätsmängel, die ein Verkehrsunternehmen gänzlich selbst zu vertreten hat und ohne Mehraufwand beheben könnte.

Die zwei Minuten "Uhrendifferenz" wurden tatsächlich einst gelehrt, stehen heute aber in keiner Vorschrift mehr. Der Aufwand, dieses jahrelang eingeübte und inzwischen ritualisierte Fehlverhalten wirksam zu unterbinden, ist gewaltig. Bei der U-Bahn war es noch relativ einfach, die nach Einführung der Zugfahrerselbstabfertigung schnell um sich greifenden Verfrühungen nahezu auszuschließen. Nach entsprechender Nachrüstung der Zugsicherungstechnik nach Einführung von LISI geht an einer Reihe von Bahnhöfen mit Stellwerkssignalen das Ausfahrsignal erst auf "Grün", wenn die planmäßige Abfahrtszeit erreicht ist. Damit wurde die "Verfrühungsrate" dauerhaft auf etwa ein Prozent gesenkt.
Bei Bus und Straßenbahn müsste ein erheblicher Personalaufwand von weisungsberechtigten Mitarbeitern für die Kontrolle und die Auswertung geleistet werden. In Personalmangelzeiten müssen diese Mitarbeiter aber oft selbst Fahrdienste übernehmen (und gewöhnen sich dabei an den Trott), merken dabei, dass mit etwas Zeitpolster der Dienst stressfreier abläuft. Daher wird sich in absehbarer Zeit leider gar nichts ändern.

so long

Mario
Zitat
der weiße bim
In Personalmangelzeiten müssen diese Mitarbeiter aber oft selbst Fahrdienste übernehmen (und gewöhnen sich dabei an den Trott), merken dabei, dass mit etwas Zeitpolster der Dienst stressfreier abläuft. Daher wird sich in absehbarer Zeit leider gar nichts ändern.

Ich hätte ja überhaupt nichts dagegen, wenn alle Verkehrsmittel samt und sonders zwei Minuten zu früh fahren. Leider fahren aber viele Busfahrer mutwillig zu spät von der Starthaltestelle ab und treffen dann an einer Korrespondenzhaltestelle auf einen auf der Flucht vor Fahrgästen zu früh fahrenden Bus, der für Umsteiger unerreichbar ist. Das ist das eigentliche Ärgernis.

Heutiges Erlebnis: Von der pünktlichen S3 aus Erkner kommend, plante ich, in Friedrichshagen in den SEV 60 Richtung Adlershof umzusteigen. Während ich an den Ampeln wartete, sah ich bereits einen Bus herannahen und wunderte mich, wie früh derselbe ist. Als ich der Haltestelle immer näher kam, fand dort schon reger Fahrgastwechsel statt und Daisy verkündete die Abfahrt in zwei Minuten. Unverdrossen zog der Fahrer zur Ampel vor, gewährte mir jedoch noch Einlaß und begrüßte mich mit freundlichen Worten. An sämtlichen weiteren Haltestellen kamen dann immer noch Leute in letzter Sekunde angehetzt, um den Bus noch zu schaffen. Das muß doch nun wirklich nicht sein.
Das ist Realität, nicht durchgängig, aber (viel zu) oft.
Das hat noch einen Weiteren Nachteil. Stammfahrgäste (und das sind bekanntlich die Mehrzahl) neigen dazu, sehr pünktlich an den Haltestellen zu sein. Ein stark verspäteter Kurs sammelt also einen Großteil der Fahrgäste des Hintermanns mit ein, und kommt so vollends aus dem Takt - mit dem Ergebnis der Rudelbildung.

so long

Mario
Re: Verfrühungen
19.10.2015 20:00
Zitat
Alter Köpenicker
Leider fahren aber viele Busfahrer mutwillig zu spät von der Starthaltestelle ab und treffen dann an einer Korrespondenzhaltestelle auf einen auf der Flucht vor Fahrgästen zu früh fahrenden Bus, der für Umsteiger unerreichbar ist. Das ist das eigentliche Ärgernis.

Mutwillig zu spät?

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
Zitat
Alter Köpenicker
Leider fahren aber viele Busfahrer mutwillig zu spät von der Starthaltestelle ab

Mutwillig zu spät?

Ja, das beobachte ich mehrmals täglich.
Besonders gut gelingt dies am Elsterwerdaer Platz: Fängt Daisy an zu blinken, räkeln sich die meisten Fahrer noch auf ihrem Sitz, essen die Stulle noch in Frieden zu Ende und blättern die Zeitung nochmal um. Erst wenn der nächste Kurs in 17 Minuten angekündigt wird, gedenkt man endlich zur Starthaltestelle vorzuziehen. Verständnis für diese Bummelei habe ich lediglich beim 190er, der gerne noch auf den 108er wartet.
Re: Verfrühungen
19.10.2015 20:13
Zitat
Alter Köpenicker
Besonders gut gelingt dies am Elsterwerdaer Platz: Fängt Daisy an zu blinken, räkeln sich die meisten Fahrer noch auf ihrem Sitz, essen die Stulle noch in Frieden zu Ende und blättern die Zeitung nochmal um. Erst wenn der nächste Kurs in 17 Minuten angekündigt wird, gedenkt man endlich zur Starthaltestelle vorzuziehen. Verständnis für diese Bummelei habe ich lediglich beim 190er, der gerne noch auf den 108er wartet.

Der Fahrer kriegt doch an seiner Endhaltestelle vom RBL das Startsignal ("Pieeeep"). Da wird eher DAISY Mist anzeigen.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
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