Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Öffi-Skandal - Immer teurer, immer schlechter
geschrieben von Tradibahner 
Zitat
EBostrab
Eines wirkt sich in meinen Augen sehr viel dramatischer aus als bloß der nackte Fahrpreis, der republikweit lediglich eine Richtung zu kennen scheint. Nämlich der Spritpreis. Er verharrt seit Monaten auf einem konstant niedrigen Niveau. Ich selbst habe mittlerweile die Lehren daraus gezogen, mein Abo gekündigt und auf diese Weise mit einer jahrzehntelangen Tradition gebrochen. Fahrrad und Auto kommen mich weitaus günstiger zu stehen.

Das ist das beste was BVG und S-Bahn passieren kann. Die nicht-wahlfreien Fahrgäste drücken für die ÖV-Nutzung Jahr für Jahr mehr ab. Wer hingegen die Wahl hat, nutzt aufgrund günstiger Kraftstoffe sein Auto und fällt den an der Kapazitätsgrenze operierenden Verkehrsbetrieben nicht länger zur Last.
Zitat
DasVerkehrswesen

Das ist das beste was BVG und S-Bahn passieren kann. Die nicht-wahlfreien Fahrgäste drücken für die ÖV-Nutzung Jahr für Jahr mehr ab. Wer hingegen die Wahl hat, nutzt aufgrund günstiger Kraftstoffe sein Auto und fällt den an der Kapazitätsgrenze operierenden Verkehrsbetrieben nicht länger zur Last.

Auch wenn es eher ironisch pointiert klingt, so könnte man doch manches Mal glauben, dass das eine sicher verfolgte Strategie zu sein scheint. Dann wiederum bräuchte man natürlich Themen wie Barrierefreiheit und die damit verbundene und längst überfällige Abstellung der zeitwidrigen, unbeqeumen Tatras sowie den raschen behindertengerechten Ausbau aller U-Bahnhöfe gar nicht in Angriff nehmen.
Naja, ganz ohne uns Fahrgäste wäre es für die Verkehrsbetriebe natürlich auch nicht schön. Ohne uns könnte z.B. Frau N. nicht lasziv auf den Puffern einer neuen U-Bahn herumtanzen, während die Blitzlichter der Hauptstadtpresse flackern als würde Miss Marilyn Monroe dem US-Präsidenten ein Geburtstagsständchen singen.

Andererseits hat sich die S-Bahn so kaputt gespart, dass es ihr sicher ganz recht wäre, wenn ihr mancher von uns Nutzern fernbliebe. Auch die BVG hat größte Mühe, die Zuneigung ihrer Fahrgäste adäquat zu erwidern. Für neue Fahrzeuge stellt die Politik zu wenig Geld zur Verfügung, und den Berufswunsch Straßenbahnfahrer äußert heute kaum noch ein Teenager. Da können uns die Verkehrsbetriebe noch so oft "sehr geehrte Fahrgäste" nennen, im Grunde waren, sind und bleiben wir lästige Beförderungsfälle. So lange sich für die Verkehrsbetriebe Erfolg nicht lohnt, haben sie kein Interesse an steigenden Fahrgastzahlen. Da müssen wir uns nichts vormachen.
Die Nutzung meines (alten) Kfz war dieses Jahr, vor allem im Sommer, deutlich gestiegen.
Die Gründe waren lange Bauarbeiten bei der Straßenbahn in Pankow mit fast unbenutzbarem SEV. Hinzu kamen
Einschränkungen aller Art auf anderen Linien und der S-Bahn, Sperrungen mit Null ÖPNV weit und breit (Großveranstaltungen),
abendliche Taktausdünnung und Ausfälle auf der M6 (nutze diese Linie für die Freizeit und Besuche am Wochenende).
Die S-Bahn versuche ich, wo es nur geht, zu meiden, das es fast jedes Mal in die Hose ging-wenn sie denn überhaupt fährt.

Daher habe ich keinen Bock, auch noch mehr dafür zu zahlen und die Abschaffung des Autos ist für die nächsten Jahre vom Tisch.
Im Gegenteil. Es wird einen "Neuen" geben. Fahrradfahren kann ich aufgrund diverser Zipperleins nicht mehr, wäre mir auch zu
gefährlich.
Zitat
EBostrab
Dann wiederum bräuchte man natürlich Themen wie Barrierefreiheit und die damit verbundene und längst überfällige Abstellung der zeitwidrigen, unbeqeumen Tatras sowie den raschen behindertengerechten Ausbau aller U-Bahnhöfe gar nicht in Angriff nehmen.
Also in einen Tatra Solo! bekommt man mindestens 8 Kinderwägen, in eine Doppeltraktion mindestens 16. Versuch mal 16 Kinderwagen in einen Flexity zu bekommen...
Ja, der Flexity ist super toll Barrierefrei, aber die Kapazität ist doch stark reduziert worden...

Der schleppende behindertengerechte Ausbau der U-Bahnhöfe hängt auch damit zusammen, dass entsprechendes (Planungs-)personal schlichtweg nicht verfügbar ist auf dem Arbeitsmarkt. Denn 'übrig' sind großteils nur noch die Stationen, wo die Planung für den Einbau hochgradig aufwendig ist.

Ansonsten: *gääääääääääääähn* Zu jeder Preiserhöhungsrunde die gleiche Diskussion... Wollen wir nicht einfach jährlich die Beiträge vom Vorjahr kopieren? Dürfte einfacher sein...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.11.2015 21:48 von Chep87.
Zitat
EBostrab
Dann wiederum bräuchte man natürlich Themen wie Barrierefreiheit und die damit verbundene und längst überfällige Abstellung der zeitwidrigen, unbeqeumen Tatras sowie den raschen behindertengerechten Ausbau aller U-Bahnhöfe gar nicht in Angriff nehmen.

Da auf der 61 und der 67 keine Flexis fahren dürfen, wäre die Tatra-Alternative der GT. Um den bequemer als eine Tatra zu finden, muss man entweder im Rollstuhl sitzen oder ist einer der freundlichen Zeitgenossen, die ein Viererabteil alleine für sich belegen. (Entschuldigung, hier sitzt schon meine Tasche!)
Zitat
DasVerkehrswesen
Naja, ganz ohne uns Fahrgäste wäre es für die Verkehrsbetriebe natürlich auch nicht schön. Ohne uns könnte z.B. Frau N. nicht lasziv auf den Puffern einer neuen U-Bahn herumtanzen, während die Blitzlichter der Hauptstadtpresse flackern als würde Miss Marilyn Monroe dem US-Präsidenten ein Geburtstagsständchen singen.

Und die Erfolgsprämie (schwarze Null, mehr Abonnenten) würde Frau N. flöten gehen.
Das könn(t)en wir Fahrgäste nicht verantworten ;-)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.11.2015 23:15 von micha774.
Zitat
DonChaos
Zitat
Der Kunde
Hier in Berlin gibt es einen Misstand.
Zitat
Der BVG-Fan
Guck mal nach/zu/auf... (hier irgendwas einsetzen)! Da ist es viel schlimmer! Sei froh, dass wir dich lieben!

Irgendwie geht mir das echt auf den Senkel. "Und täglich grüßt das Forentier"; so gehts uns allen hier. Jemand hat ein Problem, oder es wird sogar öffentlich in Form einer Zeitungsmeldung angesprochen. Und dann passiert immer das selbe: Immer die selben dreschen auf den Kunden ein, verhöhnen ihn oder machen ihn nieder. Statt zu diskutieren, wie man etwas gegen den Missstand unternehmen könnte, gibts immer die selben Abwehrreaktionen:
- woanders ist es viel schlimmer
- es könnte auch hier viel schlimmer sein
- Sei froh, dass überhaupt das hier ist! Woanders...
- In dieser von uns gefälschten Statistik steht genau das Gegenteil...
- gesetzliche Regelungen sind dafür verantwortlich
- das liegt im politischer Verantwortung/ist nicht Aufgabe des Verkehrsunternehmens
- Schuld ist doch der Kunde, weil...

Häufig gefolgt von dummen Gewerkschaftspolemiken aus einem anderen Jahrtausend, in denen sich der ausgebeutete Industrialisierungsfabrikarbeiter gegen unmenschliche Arbeitsbedingungen und das Großkapital wehrt. Dabei wird aus dem Ausbeuter irgendwie die Fährgäste, pardon, das "Nutzvieh" gemacht, die den armen Arbeiter auf dem ergonomischen Fahrerthron ausbeuten, und die es deshalb niederzumachen gilt. Da ist dann jede Bitte nach Menschlichkeit sofort ein Angriff auf die Arbeiterschaft, zum Beispiel Menschen bei Weltuntergangswetter mal eine Minute früher einsteigen zu lassen, oder auf Umsteiger zu warten.

Für euch ist der Durchschnittsfahrgast ein dummer, stinkender Penner, der Geld wie Heu hat und es auch immer abgezählt in Münzen bei sich zu tragen hat, ausnahmslos alles absichtlich kaputtmacht und mit den Öffentlichen unterwegs ist, weil er gern gedemütigt wird.
Ziemlich übertrieben von "Demütigung" zu sprechen. Geht es hier um Politik in China oder um einen Verkehrsbetrieb? Geht es hier um eine schlichte Personenbeförderung oder um Menschenrechte? Bin manchmal sehr verwundert was manche Menschen für Probleme haben.
Zitat
EBostrab
Und noch etwas brennt mir unter den Nägeln, wenn ich lese, dass der ÖPNV teurer wird. Bei steigenden Preisen sollte meines Erachtens auch dem Thema Barrierefreiheit ausgiebig Rechnung getragen worden sein. Von der aber kann wohl keine Rede sein, so lange es immer noch Linien gibt, die wie die 67 oder 61 vorzugsweise von anachronistischen Tatras bedient werden.

Auch so ein Luxus-und Anspruchsdenken.
Bei der 67(37) handelt es sich um eine Verstärkerlinie,Barrierefreiheit kann mit den flankierenden Linien erreicht werden.
Zur 61 empfehle ich den den zutreffenden Tread dafür gründlich durchzulesen.
Ebenso wie den aktuellen Schuldenberg des Landes Berlin zu beachten.

T6JP
Zitat
EBostrab
Und noch etwas brennt mir unter den Nägeln, wenn ich lese, dass der ÖPNV teurer wird.

Mir auch, vor Allem angesichts der Behauptung, dass der ÖPNV immer schlechter wird. Seit Jahren läuft im Bereich Straßenbahn ein umfangreiches Neubeschaffungsprogramm, welches mitttlerweile soweit gediehen ist, dass auf den innerstädtischen Straßenbahnlinien fast ausschließlich die neuen, modernen und zeitgemäßen Flexity-Fahrzeuge unterwegs sind. Die Behauptung, ein Tatra-Doppel würde mehr Kinderwagen fassen als eine 40-Meter-Einheit Flexity kann so auch nicht im Raum stehen bleiben. Mit einer gewissen Disziplin (Durchrücken, Ecken nutzen) dürfte die Kinderwagenmitnahme im Flexity deutlich komfortabler sein als im Tatra, wo natürlich ebenfalls Disziplin nötig ist, um das Fahrzeug optimal zu nutzen.

Im Betriebsbereich U-Bahn läuft die Neubeschaffung von Fahrzeugen gerade erst an und dass im Betriebsbereich Bus ein neues Fahrzeug nach dem anderen eintrifft, scheint den Artikelschreibern auch egal zu sein. Dass damit nicht für jeden eine Verbesserung einher geht, steht außer Frage, aber von "immer schlechter" zu sprechen, zeugt von grandioser Ignoranz gegenüber den Tatsachen.

~~~~~~
Sie befinden sich HIER.
Zitat
Philipp Borchert

Mir auch, vor Allem angesichts der Behauptung, dass der ÖPNV immer schlechter wird.

Das behaupte ich auch nur insofern, als die steten Preiserhöhungen positive Effekte der subjektiven Wahrnehmung aufzehren. Ferner fehlt mir an vielen Stellen die Abwägung und das Justieren anderer Stellschrauben. Höhere Betriebs-, Investitions und Unterhaltungskosten dürfen nicht zum Selbstläufer für "Tarifanpassungen" werden. Wer die fordert, muss auch seine Hausaufgaben erledigt haben und bedingungslos alles auf den Prüfstand stellen. Dazu gehören Projekte wie die aus meiner Sicht in ihrem Nutzen durchaus fragwürdige Kampagne "Weil wir Dich lieben", aber auch unpopuläre Maßnahmen - ja, vielleicht sogar Streckenstilllegungen, wenn das Netz im Gegenzug an anderer Stelle sinnvoll erweitert und ergänzt wird.

Die Gelder einer millionenschweren Grundinstandsetzung, wie sie bei der Linie 61 nach 2020 beispielsweise zu erwarten ist, wären woanders sicher sinnvoller investiert. Zumindest rechtfertigen sie bei der partikulären Frequentation keine Teuerung der Fahrkarten. In Köpenick fehlt mir ohnehin das empirische Erheben und Auswerten von Fahrgastzahlen zu allen Tageszeiten. So sehr kann der subjektive Eindruck nicht täuschen, dass dort abends mehr heiße Luft als etwas anderes befördert wird. So muss es im Interesse aller Fahrgäste durchaus opportun sein, ggf. darüber nachzudenken, die Straßenbahnlinien in Köpenick ab 21.00 Uhr auf (Klein-)Busse umzustellen, wenn dadurch Ressourcen und Finanzen geschont werden können.

Zitat
Philipp Borchert
Seit Jahren läuft im Bereich Straßenbahn ein umfangreiches Neubeschaffungsprogramm, welches mitttlerweile soweit gediehen ist, dass auf den innerstädtischen Straßenbahnlinien fast ausschließlich die neuen, modernen und zeitgemäßen Flexity-Fahrzeuge unterwegs sind. Die Behauptung, ein Tatra-Doppel würde mehr Kinderwagen fassen als eine 40-Meter-Einheit Flexity kann so auch nicht im Raum stehen bleiben. Mit einer gewissen Disziplin (Durchrücken, Ecken nutzen) dürfte die Kinderwagenmitnahme im Flexity deutlich komfortabler sein als im Tatra, wo natürlich ebenfalls Disziplin nötig ist, um das Fahrzeug optimal zu nutzen.

Barrierefreiheit beschränkt sich ja keineswegs ausschließlich auf die Mitnahme von Kinderwagen. Und der Einstieg dürfte so manchem Gehandicapten in Anbetracht der Stufen schwerfallen. Das ist vor dem Hintergrund des demografischen Wandels durchaus ein ernst zu nehmendes Problem. Das Thema Neubeschaffung von Fahrzeugen wurde einfach viel zu lange verschleppt. Auch kann man trefflich darüber streiten, ob es nicht ein historischer Fehler war, die damals schon nicht mehr zeitgemäßen Tatras ab 1993 derart umfangreich zu modernisieren. Ich hätte es befürwortet, wenn man die Chance ergriffen und den allumfassenden Kauf von neuen Fahrzeugen seinerzeit angestoßen hätte.

Zitat
Philipp Borchert
Im Betriebsbereich U-Bahn läuft die Neubeschaffung von Fahrzeugen gerade erst an und dass im Betriebsbereich Bus ein neues Fahrzeug nach dem anderen eintrifft, scheint den Artikelschreibern auch egal zu sein. Dass damit nicht für jeden eine Verbesserung einher geht, steht außer Frage, aber von "immer schlechter" zu sprechen, zeugt von grandioser Ignoranz gegenüber den Tatsachen.

Bei der U-Bahn tut sich allerdings mittelfristig nur etwas im Bereich des Kleinprofils. Ein Neuerwerb im Großprofil ist nach meiner Kenntnis nicht vor 2020 abzusehen.
Was nützen die tollsten, neuesten Fahrzeuge wenn man
a) zu wenig Person hat die diese bedienen können oder
b) auf diesen Bus/ Zug länger als sonst üblich warten muß?

Die U7 bietet täglich Zugausfälle, Verspätungen, Zuglängenkürzungen.
Aber hauptsache "Icke" fährt auf der U1. Hurra ;-)

So scheinen die Journalisten/ Leser auch zu denken.
Guten Morgen, Philipp, natürlich hast du recht, wenn dich die Kritik angesichts der umfangreichen Neubeschaffungsmaßnahmen ärgert. Aber jetzt einfach nur als Fakt und ohne Weiterverschiebung auf den Nächstschuldigen: Findest du nicht, dass unsere Bürokratie - Politik, Parteien etc. - das ständige Anwachsen der Bevölkerung und die längst nötigen Maßnahmen verschlafen hat?

Und - das finde ich fast noch schlimmer - die Neubeschaffung von Fahrzeugen ist doch nicht alles: Der Zuzug nach Berlin betrifft doch nicht nur Klein-Baden-Württemberg am Prenzlberg, viele Neu-Berliner und erst recht die aus Mietkostengründen vertriebenen Alt-Berliner suchen sich im gesamten Berlin Wohnungen und Arbeitsplätze! Das erfordert auch in den Randbezirken - ja, auch im geographischen Westen! - Nachdenken über neue Linien und Streckenführungen! Und da bekanntlich die Errichtung neuer/alternativer U-/S-/Straßenbahnlinien nur noch in Jahrzehnten zu berechnen ist, die Umschichtung und der Zuzug nicht so viel Zeit lässt, müssen wir vorläufig und meinetwegen auch provisorisch ans Busnetz denken. Das heißt aber nicht, auf verstopfte Strecken noch mehr Fahrzeuge zu schicken, die genauso im Stau stecken bleiben wie der Autofahrer, der sich sagt: "Wenn schon Stau, dann hab ich's im Auto bequemer!"... Nein, zu denken ist: "Welches sind wichtige Ansteuerungspunkte in den Bezirken? Muss da jede Milchkanne unterwegs mitgenommen werden (Xer!)? Und werden Alternativrouten - selbst wenn da nicht unbedingt mehr Leute zusteigen - für die Drinsitzenden und für denkende Autofahrer attraktiver?"

Und da beginnt mein Ärger: Früher war die BVG für solche Gedanken nachweislich empfänglich. Heute machen sich nicht nur @#$%& und Träumer, sondern auch viele real denkende
Menschen in den Foren Gedanken, geben das auch an die BVG weiter und - hören nur, warum was nicht geht. Viele Jahre später darf man dann staunen, was die BVG als eigene "Erfindung" preist und was dann plötzlich doch funktioniert...

Das Problem: Nicht nur der einzelne und nicht nur ältere Mensch, sondern die ganze Stadt hat nicht mehr so viel Lebenszeit zu verschenken!

Also, Philipp, die Kritiker sind nicht immer nur die Bösen...

Einen guten Tag noch
Bw Steg
Zitat
EBostrab
Linien gibt, die wie die 67 oder 61 vorzugsweise von anachronistischen Tatras bedient werden.

Obwohl ich mit zunehmendem Alter Probleme mit dem Aufsteigen habe, besitzen diese "anachronistischen Tatras" für mich mehr Komfort als jeder noch so schön gestylter Niederflurwagen mit Sitzen an Fensterholmen oder Türen, Fußbodenschrägen und was der Folterplätze noch mehr sind!

Beste Grüße
Harald Tschirner
Ich finde ja die Diskussion sehr spannend.
Aber, nicht nur die BVG befindet sich in der Krise, was der T6Jagdpilot ja auch schon immer schreibt. Es soll überall gespart werden und die kleinen Angestellten sollen uns dann mit den "vorhandenen" Mitteln noch irgendwie transportieren. Sind an der Front und dürfen sich für die tollen klugen Köpfe aufopfern und ausbaden, was diese in ihrem Wahn erschaffen haben.
Die S-Bahn ist seit Jahren in der Krise, aber die Preise steigen trotzdem.
Es wird immer von Neubeschaffung von Fahrzeugen geredet. Was bringt mir diese, wenn die Fahrzeuge dann nicht mehr vernünftig und kundenfreundlich gepflegt werden!?
Nicht neue Wagen sind ein für mich die Zeichen eines tollen Unternehmens. Zuverlässigkeit, Sauberkeit, gutes Personal und kundenorientierte Führungskräfte sollten das Unternehmen auszeichnen.

Wir sollen alle sparen, zurückstecken und verzichten, als Dank aber mehr bezahlen. Das wir die Kapazitäten haben (auch finanziell), kann man ja gut erkennen an den vielen extra Fahrten die gerade im ganzen Land vollzogen werden.
Zitat
T6Jagdpilot
Trotzdem finde ich es wird in Berlin immer noch auf hohem Niveau geheult.

Die Phrase hatte ich in der Aufzählung oben vergessen. Genauso wie "...wenn da nur heiße Luft durch die Gegend gefahren wird".
Zitat
DonChaos
Zitat
T6Jagdpilot
Trotzdem finde ich es wird in Berlin immer noch auf hohem Niveau geheult.

Die Phrase hatte ich in der Aufzählung oben vergessen. Genauso wie "...wenn da nur heiße Luft durch die Gegend gefahren wird".

Damit es keine Phrase ist bzw. bleibt, bat ich ja um empirische Fahrgastzahlmessungen zu allen Tageszeiten, die sich im Nachgang auch mit der Netzwirkung auseinandersetzen. Sollte sich hierbei jedoch am Ende sehr klar herauskristallisieren, dass der subjektive Eindruck, wie im Falle Köpenicks, nicht trügt, ist es in Anbetracht knapper Ressourcen in jedweden Ressorts - Finanzen, Fahrzeuge und Personal - durchaus legitim, über Veränderungen nachzudenken.

Nur allzu gerne bedingen sich die Freunde des Nahverkehrs aus, dass es politisch keine Ressentiments geben darf. Gleichwohl ist eben jene Klientel nicht unbedingt besser, wenn es um Reformprozesse geht. Denkverbote scheinen dann plötzlich erlaubt - in alle Richtungen. Dabei kann es sehr wohl sinnvoll sein, wenn man in Köpenick bspw. mangels Passagieren den Verkehr exemplarisch auf Busse umstellt, um das Geld an anderer Stelle geeigneter zu investieren. Auch Stilllegungen, wie die von mir musterhaft angeführte Linie 61, können hilfreich sein, wenn man im Gegenzug investiert. Potenzial gäbe es genug: Allen voran fällt mir der M48 ein. Den zügig auf eine Straßenbahn umzustellen, am besten gleich bis Lankwitz, wäre das Gebot der Stunde. Auch eine Straßenbahn ins Märkische Viertel müsste dringend forciert werden.

Zitat
Bw Steg

elches sind wichtige Ansteuerungspunkte in den Bezirken? Muss da jede Milchkanne unterwegs mitgenommen werden (Xer!)? Und werden Alternativrouten - selbst wenn da nicht unbedingt mehr Leute zusteigen - für die Drinsitzenden und für denkende Autofahrer attraktiver?"

Und da beginnt mein Ärger: Früher war die BVG für solche Gedanken nachweislich empfänglich.

Ein prima Gedanke und super Ansatz. Auch das gehört zu den von mir in Rede stehenden Denkverboten, die auf allen Seiten in Form von Vorurteilen exzessiv ausgelebt werden. Es gab ja jüngst eine Diskussion zu dem Thema BRT-Systeme hier im Forum. Nicht selten hört man dann aus dem Straßenbahnlager Stereotype, mit denen derlei Vorhaben dogmatisch verteufelt werden. Doch fehlt es nicht gerade an eben dieser Kreativität der Verkehrsplaner, unterschiedliche Systeme bedarfsorientiert zu etablieren, um den MIV zu reduzieren und die Stadt nachhaltig zu revitalisieren?!

Während es in Köpenick sinnvoll sein kann, in Tagesrandlagen das Angebot zu reduzieren, auf anderen Magistralen wie nach Steglitz/Lankwitz jedoch die Straßenbahn massiv auszubauen, gibt es ebenfalls Korridore, auf denen ob der Nachfrage ein BRT das geeignete Mittel der Wahl wäre, das sich zügig umsetzen ließe.

Die Kosten dafür müssten und dürfen aus verschiedenen Quellen gedeckt werden, sowohl aus den Mitteln des Senates als auch aus Tarifanpassungen, die dann aufgrund der Aufwertung gerechtfertigt erschienen, aber vor allem auch aus dem Säckel des Autofahrers. Eine Citymaut lässt sich möglicherweise rechtlich schwer umsetzen. Eine Nahverkehrsumlage wäre indes bereits heute möglich.

So lange aber bloß die Kosten des ÖPNV steigen und die des Autofahrers momentan sogar eher sinken, ist die Antwort vieler Wahlfreier absehbar.
Man nimmt doch die Inflationsrate der letzten 5 Jahre als Grundlage für die Erhöhungen oder?

2011 2,3%
2012 2,0%
2013 1,5%
2014 0,9%
2015 0,22% (bisher)

Dann dürfte uns ab 2016 theoretisch keine Erhöhung mehr ins Haus stehen. :-)

Und so gut das Angebot Sonntags immer noch ist, da sollte endlich mal was gemacht werden was auch dem tatsächlichen Bedarf entspricht.

In erster Linie sollte man aber den Einzelfahrschein wieder zur Rück-/Rundfahrt freigeben.
Zitat
micha774
Man nimmt doch die Inflationsrate der letzten 5 Jahre als Grundlage für die Erhöhungen oder?
...
Dann dürfte uns ab 2016 theoretisch keine Erhöhung mehr ins Haus stehen. :-)

Es gibt auch noch eine Komponente, die Energie- und Personalkosten mit einfließen lässt, aber angesichts der derzeitigen Energiepreisentwicklung sollte diese Komponente in den nächsten Jahren auch eher neutral bis negativ ausfallen, zumindest solange die sehr hohen Energiepreise von 2011-14 nicht wieder erreicht werden.
Zitat
berliner
Wir sollen alle sparen, zurückstecken und verzichten, als Dank aber mehr bezahlen. Das wir die Kapazitäten haben (auch finanziell), kann man ja gut erkennen an den vielen extra Fahrten die gerade im ganzen Land vollzogen werden.

Dass die Kapazitäten da sind, zeigt sich NICHT an Flüchtlingssonderfahrten, sondern daran, dass es sich die BVG leistet, heute mehr Leer- und Betriebsfahrten (gemessen an Fahrgastfahrten) durchzuführen, als je zuvor! Dass sie es sich leisten kann, ein durch Bauarbeiten und Umleitungen entstandenes Angebot mit Aufwand zu verheimlichen (Aus- und Einrückfahrten aus der Fahrplanauskunft rausfiltern). Oder dass sie auf Umleitungsstrecken auf (eigentlich vorgeschriebene) Aushangfahrpläne verzichtet. Hier wird derzeit großflächig Erbringungsleistung vom Kunden abgezogen und in betriebswirtschaftlich schwachsinnige Leerfahrten umgewandelt.
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen