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Weltrekord im U-Bahn-Mitfahren
geschrieben von DonChaos 
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Trittbrettfahrer
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gt670dn
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DonChaos
All dieses Detailwissen sollte eigentlich ausreichen, um nem Mathematiker aus München zu schlagen, der seine Route aus der Ferne allein aus Fahrplandaten erstellt.

Ich stelle mir gerade vor, wie als Forumstreffen 10 - 15 Leute gemeinsam durch die U-Bahn hetzen...

Das wäre doch etwas, wenn es einer hier aus dem Forum versuchen würde. Müssten sich hier nicht welche herausgefordert fühlen? Außerdem kann man sich von einem Münchner doch nicht in der eigenen Stadt schlagen lassen ;-)

Das Problem ist dafür leider zu wirklichkeitsfern. Ich möchte schnell zur Arbeit, schnell zum Einkaufen, schnell ins Zentrum. Für dieses Optimierungsproblem sammele ich gerne Erfahrungswerte. Alle Bahnhöfe in kürzestmöglicher Zeit bereisen ist ein davon verschiedenes Problem. Abgesehen davon habe ich wenig Motivation, über sieben Stunden am Stück U-Bahn zu fahren ;)

Klar fahre ich auch mal einen unüblichen Weg, über Prerower Platz oder sogar Blankenburg nach Marzahn, oder mit dem Bus von Schöneweide oder Baumschulenweg nach Gropiusstadt, auch wenn es länger dauert. Aber das hat eher was mit Abwechslung zutun, auch als Autofahrer wählt man mal eine andere Strecke, damit es einem nicht langweilig wird. Eine komplette Netzbereisung wird dann aber doch zu viel ;)
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Philipp Borchert
Ich würde sagen nein. Denn das Streckennetz sollte man schon abgefahren haben, und wenn du (ich nehm's mal an) jetzt aus dem Süden bereits am Nauener Platz aussteigst, fehlt dir der Streckjenabschnitt Nauener Platz <> Osloer Straße der U9.

So würde ich es auch sehen. Allerdings stimmt dann ja die Zahl 173 nicht mehr, da jeder Bahnhof einer Linie gezählt werden muß. Eine Ausnahme bildet vielleicht Mehringdamm und Wittenbergplatz. Es müssen doch irgendwo offizielle Regeln dafür definiert sein.
Ist denn eigentlich bekannt, in welcher Reihenfolge der Weltmeisterkandidat oder einer seiner Vorgänger das Netz bewerkstelligt hat?
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DonChaos
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Periculator
Also will man wirklich die exakt kürzeste Rundtour durchs Bahnnetz berechnen und dafür gibt es bis heute keine schnellen Algorithmen.

Definiere "schneller Algorithmus"!

Polynomielle Laufzeit.

Man kann ein Problem des Handlungsreisenden mit ca. 6000 Knoten mit gerade noch vernünftiger Rechenzeit exakt lösen. Nimmt man beispielsweise den ganzen S-Bahn-Fahrplan für einen Tag, produziert der Bahnhof Ostkreuz alleine schon 6000 Knoten.

Es gibt also zwei mathematische Ansätze:
(1) Schwieriges Problem mit schneller Lösung: Man nimmt die kompletten Fahrplan für einen Tag (oder so), baut das entsprechende Handlungsreisendenproblem und löst das exakt. Das Problem ist zu groß. Das einzige, was praktisch geht, ist eine Näherung zu berechnen. Damit kann man Glück oder Pech haben, in der Regel lagen sie bei unseren Versuchen zur S-Bahn-Challenge weit schlechter als Methode (2).
(2) Einfaches Problem mit langsamer Lösung: Man nimmt den Fahrplan und vereinfacht ihn soweit wie möglich, baut das entsprechende Handlungsreisendenproblem und löst das Handlungsreisendenproblem exakt. Das geht. Heraus kommt eine Route, die zwar immer noch nicht die kürzeste sein muss, aber nahe dran ist.

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Periculator
Problem des Weltrekordlers ist aber, die kürzeste Zugverbindung von Berlin nach München zu finden, bei der man das komplette deutsche Bahnnetz einmal abfährt.

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DonChaos
Nein, es ist sogar noch komplexer. Denn Berlin und München sind gar nicht gesetzt - Start- und Zielpunkt sind ebenfalls variabel.

Das ändert die mathematische Komplexität des Problems nicht. Natürlich bekommt man nicht zwingend die kürzeste Rundreise durchs deutsche Bahnnetz, wenn man Berlin oder München festhält.

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DonChaos
Und trotzdem nicht ansatzweise so unlösbar, wie du es hier darstellen willst. In diesem Fall sogar äußerst überschaubar. Es sind nur 10 Linien, 173 Bahnhöfe und 18 direkte U-Bahn-Umsteigestationen, von denen der Weg hin und wieder weg bei den meisten äußerst eingeschränkt ist. Keine dieser Zahlen kann so viele Verzweigungen produzieren, die computertechnisch nicht mehr leicht abbildbar wären. Ich würde sogar so weit gehen, dass das für dieses spezielle Problem sogar ganz ohne Computerprogramm geht und wir hier im Forum den idealen Weg sogar mit unserer Netzkenntnis herausfinden könnten.

Als Start- und Zielpunkte kommen zum Beispiel nur die Endstationen infrage, die fahrzeitmäßig am weitesten weg von anderen U-Bahn-Linien liegen und selten bedient werden. Hönow steht damit schonmal fest. Dann gilt es, möglichst viele Endstellen zu finden, die sich leicht und schnell direkt verbinden lassen. Von Ruhleben nach Rathaus Spandau zum Beispiel. Diese Stationen fallen als Endpunkte aus. Dann ist es ziemlich dämlich, diesen Versuch außerhalb des Frühberufsverkehrs zu machen, da dort bei allen Verkehrsmitteln der dichteste Takt besteht, es zwar voll ist, aber alle es besonders eilig haben und beim Umsteigen noch keine Touristen im Weg stehen. Wir wissen, dass bei der BVG auch Ein- und Aussetzfahrten bestehen, die nicht in den Fahrplanmedien auftauchen. Wir kennen die Umsteigewege und wir kennen die Punkte, wo Anschlüsse immer in die Hose gehen. All dieses Detailwissen sollte eigentlich ausreichen, um nem Mathematiker aus München zu schlagen, der seine Route aus der Ferne allein aus Fahrplandaten erstellt.

Beim U-Bahn-Netz hast du damit sicher Recht. Eine brauchbare Route zu finden geht im Berliner U-Bahn-Netz mit den wenigen Umsteigestationen, kurzen Takten und Umsteigezeiten schon vergleichsweise einfach. Eine kürzeste Route einfach nach Fahrzeit, ohne Berücksichtigung von Wartezeiten, ist innerhalb eines Sekundenbruchteils vom Computer berechenbar. Vor ca. einem Jahr hatte ich mal z. B. dafür mal eine Tour von 6 Stunden und 49 Minuten von Hönow nach Alt-Tegel gefunden (nur U-Bahnen als Verkehrsmittel). Das ist wie gesagt die reine Fahrzeit, hinzu kommen Umsteigezeiten. Im Gegenzug heißt das auch, dass man mindestens 6:49 brauchen wird, um einmal durch das U-Bahn-Netz zu kommen. Die aktuellen Rekordversuche rund um 7:30 sind da gar nicht so weit weg. Den Rekord mit Mal-so-drübergucken zu brechen macht das natürlich schwer.

Für die S-Bahn hatte ich damals eine Mindestfahrzeit von 10:36 Stunden von Strausberg Nord nach Erkner ermittelt (nur S-Bahn als Verkehrsmittel). Der aktuelle Rekord liegt wegen Orkan Felix wohl nur bei 15:04, die berechneten Fahrpläne bei etwas über 13:30 Stunden. Für die S-Bahn macht der dünnere Takt durchaus einen Unterschied: Man braucht also bei einer computergeprüft kurzen Variante schon 3 Stunden Umsteige- und Wartezeit. Hier ergibt es also Sinn, einen Ansatz zu verfolgen, der den tatsächlichen Fahrplan berücksichtigt. Die ganzen Umsteigebeziehungen blähen dann das ganze Problem noch mal auf und machen das Problem mathematisch schwieriger. Wenn man jetzt noch Nicht-S-Bahn-Verbindungen hinzunimmt...

Wer die Durchquerung des kompletten S-Bahn-Netzes in 15:04 Stunden (geplant 13:44) vom Januar 2015 mal nachverfolgen möchte - die Route ist im Anhang skizziert. Mittlerweile haben sich natürlich die Fahrpläne geändert.


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Alter Köpenicker
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Philipp Borchert
Ich würde sagen nein. Denn das Streckennetz sollte man schon abgefahren haben, und wenn du (ich nehm's mal an) jetzt aus dem Süden bereits am Nauener Platz aussteigst, fehlt dir der Streckjenabschnitt Nauener Platz <> Osloer Straße der U9.

So würde ich es auch sehen. Allerdings stimmt dann ja die Zahl 173 nicht mehr, da jeder Bahnhof einer Linie gezählt werden muß. Eine Ausnahme bildet vielleicht Mehringdamm und Wittenbergplatz. Es müssen doch irgendwo offizielle Regeln dafür definiert sein.
Ist denn eigentlich bekannt, in welcher Reihenfolge der Weltmeisterkandidat oder einer seiner Vorgänger das Netz bewerkstelligt hat?

Regeln gibt es dafür etliche, siehe z. B. den englischsprachigen Wikipedia-Artikel zur Subway Challenge in New York.. Hauptfrage ist eigentlich, ob man alle Bahnhöfe durchfahren möchte oder sogar jeden Streckenabschnitt. Der Rest ist dann ganz einfach Festlegungssache, ist ja schließlich (noch?) keine olympische Disziplin.
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Periculator
Hauptfrage ist eigentlich, ob man alle Bahnhöfe durchfahren möchte oder sogar jeden Streckenabschnitt. Der Rest ist dann ganz einfach Festlegungssache, ist ja schließlich (noch?) keine olympische Disziplin.

Ich dachte, es gäbe da seitens des Guinnessbuch-Verlages irgendwelche Vorgaben, da es einen dort aufgeführten Rekord zu schlagen galt. Da kann man dann doch sicherlich nicht einfach eigene Bedingungen aufstellen.
Zitat
Periculator
... die Route ist im Anhang skizziert ...
Ich habe das Problem, die Route nachzuvollziehen.
So könnte es aussehen:
Strausberg Nord
Friedruchsfelde Ost
Springpfuhl
Wartenberg
Straßenbahn nach Ahrensfelde
Ostkreuz
Treptower Park
Neulölln
Baumschulenweg
Schöneweide
Spindlersfeld
Strab --> Adlershof
Königs Wusterhausen
Bus/RE Schönefeld
Adlershof
Treptower Park
Neukölln
Südkreuz
Schöneberg
Westkreuz
Spandau
Westkreuz
Nikolassee
Wannsee
Nikolassee
Schöneberg
Anhalter Bhf
Südkreuz
Priesterweg
Teltow
Priesterweg
Blankenfelde
Priesterweg
Südkreuz
Anhalte Bhf
Friedrichstr.
Westkreuz
Gesundbrunnen
Bornholmer Str
Schönholz
Hennigsdorf
Schönholz
Oranienburg
Blankenburg
Bernau
Bornholmer Str
Ostkreuz
Friedrichstr.
Gesundbrunnen
Schönhauser Allee
Ostkreuz
Erkner

Bäderbahn
Von Wartenberg nach Ahrensfelde fährt jetzt welche Straßenbahn?

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Hallo,

Zitat
B-V 3313
Von Wartenberg nach Ahrensfelde fährt jetzt welche Straßenbahn?

Wenn Du genau hinsiehst, wirst Du feststellen, dass es von Wartenberg zurück zum Bhf. Hohenschönhausen geht und von dort aus dann mit dem 197er nach Ahrensfelde. ;)

Viele Grüße vom Oberdeck...


Kann ich am Baum zundern?
Gute Frage
Wie würdest Du den grauen Pfeil dann erklären?

Edit: Danke Oberdeck

Bäderbahn



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.01.2016 22:15 von Bäderbahn.
Ein bisschen Geheimnis muss bleiben. ;-) Na gut, von Ahrensfelde kommend wurde der Ring einmal komplett im Uhrzeigersinn befahren und anschließend nochmal Ostkreuz-Neukölln. Dann der Südostteil und anschließend über Ostkreuz und Stadtbahn nach Spandau. Der Rest ergibt sich dann aus der Skizze.

Die drei benutzten Extraverbindungen sind in der Tat mit den Linien Bus 197, Straßenbahn 61 und RB22. Wir hatten noch andere Linien berücksichtigt, wie z. B. RB20 und Bus 950. Die haben dem Computer aber anscheinend nicht so gut gepasst.
Aber warum von Wartenberg nicht wieder zurück nach Strausberg um Ahrensfelde zu erreichen? Teltow, Potsdam, Spandau... wird es lt. dem Plan auch so gemacht. Warum nicht der Vorgabe treu bleiben nur die S-Bahn zu nutzen. Dasselbe würde ich bei dem U-Bahnweltrekord ebenso machen anstatt etwaige Verbindungen im Joggingtempo oder per Bus zu verknüpfen.
Zitat
Alter Köpenicker
Ich dachte, es gäbe da seitens des Guinnessbuch-Verlages irgendwelche Vorgaben, da es einen dort aufgeführten Rekord zu schlagen galt. Da kann man dann doch sicherlich nicht einfach eigene Bedingungen aufstellen.

Stimmt, also brauch man die Regeln. Gehts um Streckenabschnitte oder nur um Bahnhöfe? Denn man kann auch alle Bahnhöfe befahren, ohne alle Streckenabschnitte zu befahren.

Richtig schwierig finde ich übrigens, die U55 irgendwo in die Route einzuplanen.
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GraphXBerlin
Aber warum von Wartenberg nicht wieder zurück nach Strausberg um Ahrensfelde zu erreichen? Teltow, Potsdam, Spandau... wird es lt. dem Plan auch so gemacht. Warum nicht der Vorgabe treu bleiben nur die S-Bahn zu nutzen. Dasselbe würde ich bei dem U-Bahnweltrekord ebenso machen anstatt etwaige Verbindungen im Joggingtempo oder per Bus zu verknüpfen.

Weil's Zeit spart. Im Fall Wartenberg - Ahrensfelde haben wir per Bus vorgezogen, weil der Anschluss in Springpfuhl ziemlich knapp ist. Es ist auch wieder eine Frage der Regeln, ob man andere Verkehrsmittel als die S-Bahn zulässt.

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DonChaos
Stimmt, also brauch man die Regeln. Gehts um Streckenabschnitte oder nur um Bahnhöfe? Denn man kann auch alle Bahnhöfe befahren, ohne alle Streckenabschnitte zu befahren.

Das Guinness-Buch macht (von ein paar ethischen Sachen abgesehen) von sich aus erstmal keine Regeln, es sei denn, man möchte einen bestimmten Rekord brechen. Man kann Rekorde anmelden, und wenn sie davon überzeugt sind, hat man deren offiziellen Segen. Es kann sich also jeder entscheiden, welche Geschmacksvariante des Problems die schönere ist.
Zitat
Periculator
Man kann Rekorde anmelden, und wenn sie davon überzeugt sind, hat man deren offiziellen Segen. Es kann sich also jeder entscheiden, welche Geschmacksvariante des Problems die schönere ist.

Ich halte es allerdings für wenig wahrscheinlich, dass man es in deren Buch schafft, wenn es einen Rekord nach "Regel A" gibt und man einen neuen nach "Regel B" aufstellt. Auch kann man dann nicht behaupten, man hätte den Rekord gebrochen. Wer sich am bestehenden Rekord messen will, sollte sich also um die "richtigen" Regeln kümmern.

Der aktuelle Kandidat für das Brechen des Rekords trug übrigens ein Werbe-T-Shirt eines Anbieters von Optimierungssoftware. Gut möglich, dass er von denen statt Geld eher Rechendienste auf ggf. besseren Rechnern bekommen hat.
Zitat
Periculator
Das Guinness-Buch macht (von ein paar ethischen Sachen abgesehen) von sich aus erstmal keine Regeln, es sei denn, man möchte einen bestimmten Rekord brechen.

Na das ist ja gerade der springende Punkt, es gilt ja, einen Rekord zu brechen.
Ich habe mich mal etwas umgesehen und konnte den aktuellen Rekord ausfindig machen. Allerdings gehen keine eindeutigen Regeln daraus hervor; die Rede ist lediglich vom Durchfahren aller U-Bahn-Stationen. Wenn es wirklich an dem ist, macht es die Planung natürlich etwas einfacher, als wenn wirklich das ganze Netz abgefahren werden soll.
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Periculator
Eine kürzeste Route einfach nach Fahrzeit, ohne Berücksichtigung von Wartezeiten, ist innerhalb eines Sekundenbruchteils vom Computer berechenbar.

Aber auch da würde ich mit der Sinnhaftigkeit der Computerberechnung ansetzen. Startet man in Hönow, ist der erste Verzweigungspunkt Alex. Wann man ankommt und welcher Anschluss als nächstes fährt, lässt sich nicht vorausberechnen. Hier hilft, vor Ankunft die Echtzeitanschlüsse zu checken, dann die richtige Tür für den kürzesten Umsteigeweg wählen (je nach U2 oder U8) und dort dann die erste Bahn nehmen, die kommt. Diese Umsteigezeiten und Echtzeitanschlüsse lassen sich nicht vorausberechnen.

Man wird das Netz an solchen Entscheidungspunkten wohl in eine überschaubare Anzahl Teilnetze zerlegen müssen, die für sich gesehen feststehen. Also beispielsweise die Route über Ruhleben (U2) -> Bus -> Spandau (U7) oder die gesamte U5, die nur ganz am Anfang oder ganz am Ende stehen kann.


Zitat
Lopi2000
Der aktuelle Kandidat für das Brechen des Rekords trug übrigens ein Werbe-T-Shirt eines Anbieters von Optimierungssoftware. Gut möglich, dass er von denen statt Geld eher Rechendienste auf ggf. besseren Rechnern bekommen hat.

Sicherlich nur Zufall, dass der mathematische IT-Wege-Optimierer ein T-Shirt eines mathematischen IT-Wegeoptimierungs-Unternehmens trägt. Die stehen bestimmt in gar keinem Arbeits- oder Sonstwie-Verhältnis zueinander. Und wie diese Werbebotschaft (ein Junge fährt mit der U-Bahn) es in den redaktionellen Teil der hiesigen Tagespresse geschafft hat, liegt sicherlich auch nur daran, dass das was ganz besonderes ist, wenn jemand in Berlin U-Bahn fährt.

Normal wäre gewesen, er hätte den Weltrekord geschafft und wäre nur dann in einer Kurzmeldungsspalte erwähnt worden, anstatt zwei Tage auf allen Kanälen ganze Seiten mit einer Absicht zu füllen, die dann auch noch erfolglos blieb. Doch diese Medienpräsenz ist normal eigentlich nur erreichbar, wenn er das ganze gemeinsam mit einem Panda-Baby aus dem Zoo gemacht hätte.
Zitat
GraphXBerlin
Warum nicht der Vorgabe treu bleiben nur die S-Bahn zu nutzen. Dasselbe würde ich bei dem U-Bahnweltrekord ebenso machen anstatt etwaige Verbindungen im Joggingtempo oder per Bus zu verknüpfen.

Tja, dann musst du aber warten, bis die U55 mit dem Restnetz verknüpft ist... ;-)

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
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DonChaos
Sicherlich nur Zufall, dass der mathematische IT-Wege-Optimierer ein T-Shirt eines mathematischen IT-Wegeoptimierungs-Unternehmens trägt. Die stehen bestimmt in gar keinem Arbeits- oder Sonstwie-Verhältnis zueinander. Und wie diese Werbebotschaft (ein Junge fährt mit der U-Bahn) es in den redaktionellen Teil der hiesigen Tagespresse geschafft hat, liegt sicherlich auch nur daran, dass das was ganz besonderes ist, wenn jemand in Berlin U-Bahn fährt.

Lt. seinem Profil bei LinkedIn ist er zwar in der Branche tätig, aber nicht bei dem Unternehmen, dessen Werbung er auf dem Shirt trägt. Daher meine Vermutung...

Was seine Medienpräsenz angeht kann man mit guter Selbstvermarktung und gut "vorgekauten" Pressemitteilungen viel erreichen, die Lokalpresse muss ja ihre Internetseiten auch ohne großen Aufwand möglichst mehrmals am Tag irgendwie füllen. Ob dies nun mit dem dritten Livestream eines Tierbabys oder anderen Inhalten ist, ist eher zweitrangig. Die "großen Themen", die es eher Wert wären, ausgiebig behandelt zu werden, bringen wohl leider nicht die gewünschte Resonanz, wenn sie über Monate ähnlich behandelt werden.
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DonChaos
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Periculator
Eine kürzeste Route einfach nach Fahrzeit, ohne Berücksichtigung von Wartezeiten, ist innerhalb eines Sekundenbruchteils vom Computer berechenbar.

Aber auch da würde ich mit der Sinnhaftigkeit der Computerberechnung ansetzen.

Der Sinn dieser Route ist nicht, sie zu benutzen, sondern eine Mindestzeit zu berechnen, die man in jedem Fall benötigt. Zur Orientierung. Sie sagt im U-Bahn-Fall (alle Strecken außer U55, nur U-Bahn als Verkehrsmittel) aus, dass man weniger als 45 Minuten an Endbahnhöfen und Umsteigestationen verbringen muss, um den aktuellen Rekord überhaupt knacken zu können. Also weniger als 1,5 Minuten pro Umsteigestation. OK, bei vielen kann man durchfahren, aber an den Endstationen wartet man meistens länger. Fazit: Das ist schon sportlich.

Die Methode in Hönow losfahren und dann sehen, was passiert, halte ich da angesichts dieses Vorwissens nicht für zielführend. Die Idee, sich Teilnetze zu überlegen, ist zwar ganz nett, bedeutet aber schon einiges mehr an Arbeit, als nur festzustellen, dass Hönow-Alexanderplatz ein sinnvoller Anfang sein könnte. Das macht ein Computer einfach schneller und besser. Alleine an so einem Bahnhof wie Berliner Straße gibt es 12 Umsteigerelationen. Als Mensch an allen Umsteigestationen die richtige Entscheidung zu treffen und das Ganze noch mit optionalen Abkürzungen mit Bussen zu würzen, halte ich ehrlich gesagt für sehr schwierig. (Gegenbeispiele willkommen.)

Der Anspruch des Ganzen ist auch ein theoretischer: In der Praxis kann sich in die U-Bahn stellen, drauflosfahren und weiß dann hinterher, wie lange man gebraucht hat. Für den Praktiker ist hier die Fahrt zuende. Die Frage "Geht es theoretisch schneller?" bleibt dabei unbeantwortet. Da kommt die Mathematik ins Spiel.
Wie ich schon woanders schrieb: nur um irgend einem mir Unbekannten aus dem Internet etwas zu beweisen, ist mir meine Zeit zu schade. Ich hab die Diskussion aufgemacht, um zu gucken, ob wir das auch so hinkriegen. Und hab auch nicht die Mathematik verteufelt - ganz im Gegenteil. Aber ich gehe davon aus, dass man das Problem soweit zerlegen kann, dass es auch ohne spezielles Computerprogramm geht.

Ich allein werd jetzt aber den Teufel tun, mich drei Tage hinsetzen, Fahrpläne studieren und hier dann die Lösung präsentieren, damit dann jemand anderes den "Weltrekord" knackt. Wir können aber mal schauen, ob wir alle das hier gemeinsam zumindest grob hinbekommen. Also tatsächlich das Netz in Teilrouten zerlegen oder alternativ eine andere Taktik probieren. Und das diskutieren. Denn im Gegensatz zum angetretenen Mathematiker wollen wir keine Software an den Mann bringen und müssen dem auch nicht glauben, dass man die unbedingt braucht. Dass das nicht so einfach funktioniert, hat er ja in zwei Versuchen bewiesen.

Bei aller Ordnung ist das Fahren mit der U-Bahn in Berlin ein chaotisches System (was den Anschein einer simplen Fahrplanordnung erweckt), dem man einfach nur allein mit Berechnungen für diese Herausforderung nicht Herr werden kann. Unzweifelhaft helfen sie; aber die alleinige Lösung sind sie nicht.

Ich find das relativ spannend, weil hier die Technikgläubigkeit an ihre Grenzen stößt und man meiner Meinung nach lieber erstmal logisch denken sollte, das Problem vereinfachen und zerlegen sollte und die Gleichung, die dann rauskommt, vielleicht sogar noch jeder mit den Fingern lösen kann.

An einer Diskussion Computerberechnung vs. logischer Menschenverstand werd ich mich hier nicht einlassen. Stattdessen würde ich gern das Problem weiter lösungsorientiert besprechen:
  • Wie du schon richtig bemerkt hattest, ist jeder Umsteigevorgang ein Zeitverlust. Die Route muss also möglichst wenig Umsteigevorgänge besitzen.
  • Die U5 ist am Anfang bzw Ende einmalig komplett abzufahren. Sie kann man also zunächst außer acht lassen, was die Berechnung der restlichen Route betrifft, darf aber für den Rest nicht vergessen, am Alex zu beginnen oder zu enden.
  • Weitere Routenstücke sind ganz offensichtlich alternativlos, zum Beispiel Ruhleben - Spandau.
  • Die U55 zu integrieren wird schwierig.
  • ...

Vielleicht hilft es ja in einem ersten Schritt, an diese Grafik Fahrtzeitminuten für Teilabschnitte zu schreiben:
[de.wikipedia.org]

Sich außerhalb dieses Netzes zu bewegen kostet wertvolle Minuten. Sich auf einem Streckenabschnitt mehrmals zu bewegen, ebenfalls.

Auch zu den Regeln stellen sich weitere Fragen:
  • Welche Verkehrsmittel darf man noch nutzen? Alles ÖPNV? Gehört Taxi dazu? Fußwege nur zu Fuß oder mit Hilfsmittel? Wo hören die Hilfsmittel auf? Beim Fahrrad oder schon bei der Rolltreppe? Oder darf ich kurze Abschnitte gar mit dem PKW überwinden?
  • Reicht es, beispielsweise Nollendorfpl einmal zu durchfahren, oder muss jeder Bahnhofsteil einmal durchfahren werden? Beispielsweise kann man Osloer Str mit der U8 befahren und seine Strecke dann mit der U9 am Nauener Pl beenden. Dann hätte man zwar jeden Bahnhof einmal befahren, die Strecke Nauener Pl - Osloer Str auf der U9 aber nie befahren. Reicht das?
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