Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Pro-Kontra U-Bahn-Verknüpfungen
geschrieben von Bw Steg 
Mit "Feinerschließung" meinte ich auch, dass der M82er auf der Strecke als Direktverbindung bleiben muss. Aber Hinter Steglitz könnte er als X83-ersatz zur Clayallee verlängert werden.
Zitat
BVGFan1

Den M82 würde ich so belassen, wie er ist (trotz des Parallelverkehrs zur U9 dann)

Und genau das würde das Land Berlin mit Sicherheit nicht bestellen! Jedenfalls nicht als
Metrobus, und dann wäre die Linie auch nicht mehr für Fahrgäste richtig attraktiv.

Was ich mit dem Ganzen sagen will: Die Schwäche nicht nur der "anonymen Planer" - sondern
auch in vielen Foren-Beiträgen - besteht für mich darin, dass U-Bahnprojekte isoliert und nicht
im Kontext betrachtet werden. Es reicht aber nicht, immer wieder auf den "alten Kamellen"
früherer U-Bahnplanungen herumzureiten. Man sollte sich eben auch anschauen, welche
Auswirkungen dies auf angrenzende Angebote des ÖPNV hat und was mit den finanziellen bzw.
planerischen Ressourcen machbar ist. Wenn schon das reiche München nicht weiß, wie es seine
Tunnelröhren finanzieren soll - bei ungleich größerem Handlungsdruck - wie soll es denn erst in
Berlin laufen?? Zumal alles darauf hindeutet, dass wir politisch höchst unruhigen Zeiten
entgegen gehen, wo es wahrscheinlich noch sehr viel schwerer um nicht zu sagen unmöglich
werden wird, langfristige Projekte wie neue U-Bahntunnel umzusetzen.
Zitat
Jay
@Bw Steg: Kann es sein, dass du einen völlig falschen Eindruck von Planung und Bauausführung hast? Die einen sagen so, die andern aber...

Hermannstraße kann hier wohl als absolutes Negativbeispiel im U-Bahn-Bau herhalten. Glaubt man den Zahlen in Wikipedia gab es 1910 die ersten Planungen und 1929 war der Baubeginn für die Verlängerung von der Leine- zur Hermannstraße. 1996 war die Eröffnung. Zuvor musste das letzte Drittel des Bahnhofs und die Kehranlage errichtet werden.
Wenn man deine Zahlen absolut liest, könnte man zu deinem Ergebnis kommen; aber wenn du schon auf Wikipedia verweist, dann nenn doch bitte auch all die Blockiersteine im U8-Malefizspiel: Weltwirtschaftskrise, in den 30er-Jahren standen das Mammut-Vorhaben Nord-Süd-Tunnel und nach dem Zuschlag der Olympischen Spiele der U- und der S-Bahn-Bereich am Olympiastadion im Vordergrund, nach den Bombenabwürfen im 2. Wk. war in den ersten Jahren danach das große Aufräumen angesagt, schon ab Mitte der 50er-Jahre kümmerten sich Senat und BVG um Auf- und Ausbau der U-Bahn-Linien, die nicht durch das DDR-Gebiet liefen (nach dem 13. August zeigte sich, dass das ja nicht so falsch war...), nach 1961 war das Interesse nicht so groß, Verlängerungen ausgerechnet zur S-Bahnanbindung zu bauen! Was aber nach Fall der Mauer genau umgekehrt war; dementsprechend war ja dann die Zeit bis zur Eröffnung nicht sooo lang!

Das Beispiel Pankow ist auch nicht viel besser. Auch da wurde jahrelang rumgedoktort und es fehlte nicht wirklich viel. Nach Fall der Mauer hatte man erst einmal mehr damit zu tun, U2 und U2 wieder zusammenzuführen; danach aber ging's relativ schnell, wenn ich da an andere schon erwähnte Vorhaben denke...

Beide Verlängerungen haben gemein, dass sich das umliegende S-Bahnnetz deutlich verändert hat. Fuhren Züge aus Schöneweide zuvor immer über Ostkreuz oder direkt auf die Stadtbahn, wurde nun die Hälfte auf den Südring geleitet. Die Verlängerung der U8 führte hier also zu einer alternativen Fahrmöglichkeit zum Alex. Im Norden konnte man zuvor immer an der Schönhauser Allee in die S-Bahn umsteigen. Nun fuhr jedoch die S2 in den Tunnel und kam Schönhauser Allee nicht mehr vorbei. Für die Fahrgäste aus Bernau, Buch und Karow fehlte also plötzlich die Anbindung an die U2.

Die Frage bleibt doch, warum die Lückenschlüsse selbst in Zeiten, wo nicht wirklich auf das Geld geachtet werden musste, unterblieben
... Erinnert mich an ein Interview mit einer alten Frau, in dem sie ein junger Reporter nach ihrem größten bisher unerfüllten Wunsch fragt und sie mit Udo Jürgens antwortet: "Ich war noch nie...." Der Reporter fragt erstaunt zurück: "Und warum nicht?" Die alte Dame schaut in die Ferne und antwortet lächelnd: "Ach, wissen Sie, die Umstände waren nicht danach."
...und was sich an der Relevanz jetzt geändert hat. Andere Strecken hatten Priorität Waren es nicht meist eher die gesamtpolitischen Umstände als die von den Verkehrsbedingungen her gegebene Logik?color]und beim Blick auf die heutige Situation im ÖPNV ist es nun mal so, dass die weitaus größten Effekte zunächst mit der Straßenbahn erreicht werden können. Wie du richtig feststellst, wurde in den 60ern "ganze Arbeit" geleistet und entsprechend weit hinten sind weitere U-Bahnprojekte derzeit eingeordnet.

Nun mal ein Blick auf die Netzlücken:
Krumme Lanke - Mexikoplatz: Hinter Krumme Lanke ist ein zweigleisiger Tunnel (ohne Weichen) vorhanden, der als Abstellanlage genutzt wird. Würde man die Halle wieder "fit machen" wäre eine Alternative geschaffen und am Mexikoplatz wäre eine Kehre verzichtbar. Doch selbst die absolute Minimalrechnung mit einer Rampe am Tunnelende und eingleisiger Führung im Mittelstreifen mit Gesamtkosten von etwa 25 Mio Euro schaffte keinen positiven Nutzen-Kosten-Faktor in der Berechnung. Ohne einen ausreichenden NKF darf aber nicht gebaut werden. Du müsstest eine solche Strecke also komplett privat finanzieren. Ich könnte mir aber vorstellen, dass unter den heutigen Rahmenbedingungen ein NKF von 1,x erreichbar ist. Eine S1 (anstelle der S7) nach Potsdam hätte da natürlich auch positive Auswirkungen. Gerade in Hinblick auf die Studenten, die zum Teil an einem Tage mehrmals zwischen Golm und den Berliner Unis wechseln, kann ich nur zustimmen!

Uhlandstraße - Adenauerplatz: Auch hier ist die Kehranlage vorhanden und kann somit als Vorleistung angesehen werden. Zudem ist am Adenauerplatz ein Teil des Bahnsteigs vorhanden. Großes Problem hier: Eine komplette Brechung des Busverkehrs ist nicht darstellbar und wäre auch nicht nach meinen Vorstellungen, ich denke aber, nicht jede der bisherigen Ku'damm-Linien muss dann ungebrochen bleiben; z. B. wäre ein westlicher Arm des M19 weiterhin wichtig, wohl aber kein Vergleich zum östlichen ab Zoo oder vielleicht sogar erst ab U Kurfürstenstr. ...und der parallele Busverkehr (oder auch eine künftige Straßenbahn) drückt den NKF natürlich deutlich, insbesondere, solange M19 s. o. und M29 - der wohl ungebrochen - in ihrer heutigen Führung bestehen bleiben. Also auch hier möglichst günstig bauen. Keine Kehranlage hinter dem Bahnsteig, Verzeicht auf einen Zwischenhalt. Dafür viergleisiger Tunnel und Anschluss der Kehranlage an beide Seiten, um die notwendige Abstellkapazität zu erreichen. Ich wage hier keine Prognose, wie der NKF ausfallen könnte.

Osloer Straße - Schönholz: Spielt noch in einer ähnliche Kategorie was die Länge angeht. Die S1-Nord könnte ausreichend Potenzial bieten. Zudem müsste das Busnetz angepasst werden. 107 und 250 wäre da gute Kandidaten, um über Pastor-Niemöller-Platz Fahrgäste heranzuführen. Der 107er entfällt allerdings, sollte die M1 zur Elisabethaue verlängert werden. Der NKF könnte passen.

Ruhleben - Charlottenburger Chaussee: Die U-Bahn würde hier oberirdisch geführt, was Kosten spart, zumal die Trasse weitgehend freigehalten sein sollte. Allerdings muss der S-Bahnhof komplett neu gebaut werden. Das dürfte sich erst rechnen, wenn die S-Bahn nach Falkensee verlängert wurde. Einsparung im Busverkehr: Null - auch hier wage ich keine Prognose zum NKF.

Damit wäre abgefrühstückt, was ich unter kurzen Lückenschlüssen verstehe. Alles Andere sind aus meiner Sicht "normale" Streckenverlängerungen.

Die U2 nach Spandau steht völlig in den Sternen. Regionalverkehr, S-Bahn und U7 schließen Spandau bereits auf drei Wegen an die Stadt an. Insbesondere die S-Bahn hat noch deutliche Reserven. Die (weitere) Verlängerung der U2 würde richtig teuer werden. Schon für die U7-Verlängerung war die Querung der Havel richtig aufwendig. Da sehe ich absolut keine Chance. Ich halte nach wie vor die Chancen einer U2 Verlängerung bis Rath. Spa. für unterbewertet - nicht nur, dass der Bahnhof schon Jahrzehnte bereit ist... Klar, wer aus dem westlichen Umland jetzt per RB/RE kommt, wird Bahnhof Spandau gar nicht oder in die S-Bahn umsteigen. Wer aber aus dem Norden oder Nordwesten mit dem Bus kommt, der Rathaus endet oder innerhalb Spandaus weiterfährt, wird bei vorhandener U2 in diese umsteigen und nicht in den M45. Das Argument, das z. Zt. kaum einer in Ruhleben von M45 in U2 umsteigt, ist keines: Wenn ich schon einmal Von-Bus-zu-Bus-Umsteigen hinter mir hätte, wäre ich auch zu bequem, noch einmal Umsteigen inkl. Wartezeit auf mich zu nehmen. Könnte ich aber nach einer Busstrecke inkl. Stau und überfüllter Busse von Hakenfelde her schon am Rathaus in die U2 umsteigen, hätte ich den M45 und das Gedränge an den Bushaltestellen am Rathaus gar nicht mehr nötig. Und die U2 wäre von dort aus voller als jetzt ab Ruhleben. Der M45 bliebe denen vorbehalten, die ihn zwischen Ruhleben und Ernst-R.-Pl. tatsächlich benötigen

Auch die U7 zum Bahnhof Schönefeld (oder gar zum BER-Terminal) sehe ich nicht. Nur eine Verlängerung bis zum Terminal würde den Umsteigezwang aufheben. Genau!Hier stellte sich die Frage, ob eher kostengünstig außenrum und dann aufgeständert auf dem Vorplatz enden oder sehr teuer im Schildvortrieb unter dem Flugfeld durch, mit der Gefahr, dass der Bau bei kleinsten Setzungen sofort eingestellt werden muss, damit der Flugbetrieb nicht gefährdet ist. Da sehe ich noch eher eine Straßenbahn oder irgendein Peoplemover-System von Rudow zum BER.

Fazit: Sowohl der U1 zum Adenauerplatz, der U2 zur Charlottenburger Chaussee/Tiefenwerder, U3 zum Mexikoplatz oder der U9 nach Schönholz könnte ich etwas abgewinnen, sehe derzeit aber ganz klar die Prioritäten im Ausbau des Straßenbahnnetzes, den man eigentlich auch als "Wiederaufbau" titulieren könnte, weil viele der heute sinnvollen Strecken schon einmal da waren. Umgekehrt: Wenn man nach Jahrzehnten endlich die ja schon irgendwann einmal angeplanten U-Lücken schlösse, hätte man nicht ständig das Tauziehen, ob die Str.b. zuerst oder jene - und dann wird erst mal keine gebaut... - , sondern könnte sich auf die konzentrieren, die in U- oder S-freie Zonen vordringt und dort Busse ablöst! Was mir fehlt ist eine gesamtstädtische Planung, die Weg von der Einzelstreckenbetrachtung geht und endlich mal einen verkehrsmittelübergreifenden Plan schafft. Denn auch beim Regional- und S-Bahnverkehr gibt es noch die ein oder andere bauliche Lösung zu finden. Für alles zusammen gilt: Es steht zu wenig Geld, aber auch zu geringe Planungskapazitäten zur Verfügung und die Entscheidungsfreudigkeit der Politik richtet sich nach wie vor eher auf die Straßenprojekte wie A100, SOV, TVO, die auch in Zweifel eher durchgeprügelt werden, als ÖPNV-Projekte. Da werden wir in der nächsten Dekade an der S21 noch genug zu knabbern haben. Deren Bau vom Hauptbahnhof zum Potsdamer Platz wird eine echte Herausforderung! Das allerdings würde ich weitestgehend unterstreichen!

Einen guten Abend noch
Bw Steg



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.02.2016 22:37 von Bw Steg.
Zitat
Bw Steg
Zitat
Jay
@Bw Steg: Kann es sein, dass du einen völlig falschen Eindruck von Planung und Bauausführung hast? Die einen sagen so, die andern aber...

Hermannstraße kann hier wohl als absolutes Negativbeispiel im U-Bahn-Bau herhalten. Glaubt man den Zahlen in Wikipedia gab es 1910 die ersten Planungen und 1929 war der Baubeginn für die Verlängerung von der Leine- zur Hermannstraße. 1996 war die Eröffnung. Zuvor musste das letzte Drittel des Bahnhofs und die Kehranlage errichtet werden.
Wenn man deine Zahlen absolut liest, könnte man zu deinem Ergebnis kommen; aber wenn du schon auf Wikipedia verweist, dann nenn doch bitte auch all die Blockiersteine im U8-Malefizspiel: Weltwirtschaftskrise, in den 30er-Jahren standen das Mammut-Vorhaben Nord-Süd-Tunnel und nach dem Zuschlag der Olympischen Spiele der U- und der S-Bahn-Bereich am Olympiastadion im Vordergrund, nach den Bombenabwürfen im 2. Wk. war in den ersten Jahren danach das große Aufräumen angesagt, schon ab Mitte der 50er-Jahre kümmerten sich Senat und BVG um Auf- und Ausbau der U-Bahn-Linien, die nicht durch das DDR-Gebiet liefen (nach dem 13. August zeigte sich, dass das ja nicht so falsch war...), nach 1961 war das Interesse nicht so groß, Verlängerungen ausgerechnet zur S-Bahnanbindung zu bauen! Was aber nach Fall der Mauer genau umgekehrt war; dementsprechend war ja dann die Zeit bis zur Eröffnung nicht sooo lang!

Das Beispiel Pankow ist auch nicht viel besser. Auch da wurde jahrelang rumgedoktort und es fehlte nicht wirklich viel. Nach Fall der Mauer hatte man erst einmal mehr damit zu tun, U2 und U2 wieder zusammenzuführen; danach aber ging's relativ schnell, wenn ich da an andere schon erwähnte Vorhaben denke...

Beide Verlängerungen haben gemein, dass sich das umliegende S-Bahnnetz deutlich verändert hat. Fuhren Züge aus Schöneweide zuvor immer über Ostkreuz oder direkt auf die Stadtbahn, wurde nun die Hälfte auf den Südring geleitet. Die Verlängerung der U8 führte hier also zu einer alternativen Fahrmöglichkeit zum Alex. Im Norden konnte man zuvor immer an der Schönhauser Allee in die S-Bahn umsteigen. Nun fuhr jedoch die S2 in den Tunnel und kam Schönhauser Allee nicht mehr vorbei. Für die Fahrgäste aus Bernau, Buch und Karow fehlte also plötzlich die Anbindung an die U2.

Die Frage bleibt doch, warum die Lückenschlüsse selbst in Zeiten, wo nicht wirklich auf das Geld geachtet werden musste, unterblieben
... Erinnert mich an ein Interview mit einer alten Frau, in dem sie ein junger Reporter nach ihrem größten bisher unerfüllten Wunsch fragt und sie mit Udo Jürgens antwortet: "Ich war noch nie...." Der Reporter fragt erstaunt zurück: "Und warum nicht?" Die alte Dame schaut in die Ferne und antwortet lächelnd: "Ach, wissen Sie, die Umstände waren nicht danach."
...und was sich an der Relevanz jetzt geändert hat. Andere Strecken hatten Priorität Waren es nicht meist eher die gesamtpolitischen Umstände als die von den Verkehrsbedingungen her gegebene Logik?color]und beim Blick auf die heutige Situation im ÖPNV ist es nun mal so, dass die weitaus größten Effekte zunächst mit der Straßenbahn erreicht werden können. Wie du richtig feststellst, wurde in den 60ern "ganze Arbeit" geleistet und entsprechend weit hinten sind weitere U-Bahnprojekte derzeit eingeordnet.

Nun mal ein Blick auf die Netzlücken:
Krumme Lanke - Mexikoplatz: Hinter Krumme Lanke ist ein zweigleisiger Tunnel (ohne Weichen) vorhanden, der als Abstellanlage genutzt wird. Würde man die Halle wieder "fit machen" wäre eine Alternative geschaffen und am Mexikoplatz wäre eine Kehre verzichtbar. Doch selbst die absolute Minimalrechnung mit einer Rampe am Tunnelende und eingleisiger Führung im Mittelstreifen mit Gesamtkosten von etwa 25 Mio Euro schaffte keinen positiven Nutzen-Kosten-Faktor in der Berechnung. Ohne einen ausreichenden NKF darf aber nicht gebaut werden. Du müsstest eine solche Strecke also komplett privat finanzieren. Ich könnte mir aber vorstellen, dass unter den heutigen Rahmenbedingungen ein NKF von 1,x erreichbar ist. Eine S1 (anstelle der S7) nach Potsdam hätte da natürlich auch positive Auswirkungen. Gerade in Hinblick auf die Studenten, die zum Teil an einem Tage mehrmals zwischen Golm und den Berliner Unis wechseln, kann ich nur zustimmen!

Uhlandstraße - Adenauerplatz: Auch hier ist die Kehranlage vorhanden und kann somit als Vorleistung angesehen werden. Zudem ist am Adenauerplatz ein Teil des Bahnsteigs vorhanden. Großes Problem hier: Eine komplette Brechung des Busverkehrs ist nicht darstellbar und wäre auch nicht nach meinen Vorstellungen, ich denke aber, nicht jede der bisherigen Ku'damm-Linien muss dann ungebrochen bleiben; z. B. wäre ein westlicher Arm des M19 weiterhin wichtig, wohl aber kein Vergleich zum östlichen ab Zoo oder vielleicht sogar erst ab U Kurfürstenstr. ...und der parallele Busverkehr (oder auch eine künftige Straßenbahn) drückt den NKF natürlich deutlich, insbesondere, solange M19 s. o. und M29 - der wohl ungebrochen - in ihrer heutigen Führung bestehen bleiben. Also auch hier möglichst günstig bauen. Keine Kehranlage hinter dem Bahnsteig, Verzeicht auf einen Zwischenhalt. Dafür viergleisiger Tunnel und Anschluss der Kehranlage an beide Seiten, um die notwendige Abstellkapazität zu erreichen. Ich wage hier keine Prognose, wie der NKF ausfallen könnte.

Osloer Straße - Schönholz: Spielt noch in einer ähnliche Kategorie was die Länge angeht. Die S1-Nord könnte ausreichend Potenzial bieten. Zudem müsste das Busnetz angepasst werden. 107 und 250 wäre da gute Kandidaten, um über Pastor-Niemöller-Platz Fahrgäste heranzuführen. Der 107er entfällt allerdings, sollte die M1 zur Elisabethaue verlängert werden. Der NKF könnte passen.

Ruhleben - Charlottenburger Chaussee: Die U-Bahn würde hier oberirdisch geführt, was Kosten spart, zumal die Trasse weitgehend freigehalten sein sollte. Allerdings muss der S-Bahnhof komplett neu gebaut werden. Das dürfte sich erst rechnen, wenn die S-Bahn nach Falkensee verlängert wurde. Einsparung im Busverkehr: Null - auch hier wage ich keine Prognose zum NKF.

Damit wäre abgefrühstückt, was ich unter kurzen Lückenschlüssen verstehe. Alles Andere sind aus meiner Sicht "normale" Streckenverlängerungen.

Die U2 nach Spandau steht völlig in den Sternen. Regionalverkehr, S-Bahn und U7 schließen Spandau bereits auf drei Wegen an die Stadt an. Insbesondere die S-Bahn hat noch deutliche Reserven. Die (weitere) Verlängerung der U2 würde richtig teuer werden. Schon für die U7-Verlängerung war die Querung der Havel richtig aufwendig. Da sehe ich absolut keine Chance. Ich halte nach wie vor die Chancen einer U2 Verlängerung bis Rath. Spa. für unterbewertet - nicht nur, dass der Bahnhof schon Jahrzehnte bereit ist... Klar, wer aus dem westlichen Umland jetzt per RB/RE kommt, wird Bahnhof Spandau gar nicht oder in die S-Bahn umsteigen. Wer aber aus dem Norden oder Nordwesten mit dem Bus kommt, der Rathaus endet oder innerhalb Spandaus weiterfährt, wird bei vorhandener U2 in diese umsteigen und nicht in den M45. Das Argument, das z. Zt. kaum einer in Ruhleben von M45 in U2 umsteigt, ist keines: Wenn ich schon einmal Von-Bus-zu-Bus-Umsteigen hinter mir hätte, wäre ich auch zu bequem, noch einmal Umsteigen inkl. Wartezeit auf mich zu nehmen. Könnte ich aber nach einer Busstrecke inkl. Stau und überfüllter Busse von Hakenfelde her schon am Rathaus in die U2 umsteigen, hätte ich den M45 und das Gedränge an den Bushaltestellen am Rathaus gar nicht mehr nötig. Und die U2 wäre von dort aus voller als jetzt ab Ruhleben. Der M45 bliebe denen vorbehalten, die ihn zwischen Ruhleben und Ernst-R.-Pl. tatsächlich benötigen

Auch die U7 zum Bahnhof Schönefeld (oder gar zum BER-Terminal) sehe ich nicht. Nur eine Verlängerung bis zum Terminal würde den Umsteigezwang aufheben. Genau!Hier stellte sich die Frage, ob eher kostengünstig außenrum und dann aufgeständert auf dem Vorplatz enden oder sehr teuer im Schildvortrieb unter dem Flugfeld durch, mit der Gefahr, dass der Bau bei kleinsten Setzungen sofort eingestellt werden muss, damit der Flugbetrieb nicht gefährdet ist. Da sehe ich noch eher eine Straßenbahn oder irgendein Peoplemover-System von Rudow zum BER.

Fazit: Sowohl der U1 zum Adenauerplatz, der U2 zur Charlottenburger Chaussee/Tiefenwerder, U3 zum Mexikoplatz oder der U9 nach Schönholz könnte ich etwas abgewinnen, sehe derzeit aber ganz klar die Prioritäten im Ausbau des Straßenbahnnetzes, den man eigentlich auch als "Wiederaufbau" titulieren könnte, weil viele der heute sinnvollen Strecken schon einmal da waren. Umgekehrt: Wenn man nach Jahrzehnten endlich die ja schon irgendwann einmal angeplanten U-Lücken schlösse, hätte man nicht ständig das Tauziehen, ob die Str.b. zuerst oder jene - und dann wird erst mal keine gebaut... - , sondern könnte sich auf die konzentrieren, die in U- oder S-freie Zonen vordringt und dort Busse ablöst! Was mir fehlt ist eine gesamtstädtische Planung, die Weg von der Einzelstreckenbetrachtung geht und endlich mal einen verkehrsmittelübergreifenden Plan schafft. Denn auch beim Regional- und S-Bahnverkehr gibt es noch die ein oder andere bauliche Lösung zu finden. Für alles zusammen gilt: Es steht zu wenig Geld, aber auch zu geringe Planungskapazitäten zur Verfügung und die Entscheidungsfreudigkeit der Politik richtet sich nach wie vor eher auf die Straßenprojekte wie A100, SOV, TVO, die auch in Zweifel eher durchgeprügelt werden, als ÖPNV-Projekte. Da werden wir in der nächsten Dekade an der S21 noch genug zu knabbern haben. Deren Bau vom Hauptbahnhof zum Potsdamer Platz wird eine echte Herausforderung! Das allerdings würde ich weitestgehend unterstreichen!

Einen guten Abend noch
Bw Steg
Zitat
Bovist66
Zitat
BVGFan1

Den M82 würde ich so belassen, wie er ist (trotz des Parallelverkehrs zur U9 dann)

Und genau das würde das Land Berlin mit Sicherheit nicht bestellen! Jedenfalls nicht als
Metrobus, und dann wäre die Linie auch nicht mehr für Fahrgäste richtig attraktiv.
Da hättest du Recht. Dann wäre eine Führung über den S Südende und S Attilastraße nachzudenken (wenn dies verkehrstechnisch möglich wäre) oder, um den Parallelverkehr etwas aufzulösen, über einen Start am Walther-Schreiber-Platz und dann geht es im Zuge des 181 zur Ecke Steglitzer Damm/Halskestraße und dann runter zum S Lankwitz, weiter auf dem derzeitigen Linienweg.
Danach muss man aber wahrscheinlich dem 181, evtl auch dem 282 iwie an den Hals, wobei ich hierfür derzeit natürlich auch nicht sofort eine Idee parat habe. Ich glaube aber, dass sich sehr gut feststellen lässt, dass es großräumige Veränderungen geben muss, die eventuell auch mehr Linien einbeziehen, als nur die auf der Relation Rathaus Steglitz-Lankwitz Kirche.
Ich möchte behaupten, dass auch schon die Uraltplanungen mit einem Einbettungskonzept des übrigen ÖPNV rechneten, nur eben nicht die Einbetunng der U-Bahn Streken in den übrigen ÖPNV, sondern des ÖPNV in und um die konzipierten Schnellbahnstrecken. So rum wird auch heute immer noch ein Schuh daraus.

Was die anonymen Planer betrifft, so haben die hier einfach mitgelesen, haben aber Angst vor der Messer scharfen Argumentation von Bw-steg..
^ ^ Denke mal weit hergeholt.
Und Uralt-Konzepte heranzuziehen ist auch wenig hilfreich, die Verkehersströme haben sich verändert, seit den 20er, ....70er, 80er Jahre.

Bei einigen sehe ich hier echt einen U-Bahn-Fetischismus,
sorry mußte mal gesagt werden.

Und wer soll hier vor wem Angst haben, meinst Du ein Forist mit anderer Meinung lauert Dich mit einem Messer oder Revolver auf ?

Klingt paranoid, aber wer Angst vor anderen Argumenten hat, und nichts dagegen halten kann, sollte sich an Diskussionen nicht beteiligen und lieber weiter mit Buntstiften auf dem Stadtplan herum malen.

**** Viele Grüße **** bleibt gesund !



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.02.2016 02:53 von Wollankstraße.
Zitat
Bw Steg
Wenn man deine Zahlen absolut liest, könnte man zu deinem Ergebnis kommen; aber wenn du schon auf Wikipedia verweist, dann nenn doch bitte auch all die Blockiersteine im U8-Malefizspiel: Weltwirtschaftskrise, in den 30er-Jahren standen das Mammut-Vorhaben Nord-Süd-Tunnel und nach dem Zuschlag der Olympischen Spiele der U- und der S-Bahn-Bereich am Olympiastadion im Vordergrund, nach den Bombenabwürfen im 2. Wk. war in den ersten Jahren danach das große Aufräumen angesagt, schon ab Mitte der 50er-Jahre kümmerten sich Senat und BVG um Auf- und Ausbau der U-Bahn-Linien, die nicht durch das DDR-Gebiet liefen (nach dem 13. August zeigte sich, dass das ja nicht so falsch war...), nach 1961 war das Interesse nicht so groß, Verlängerungen ausgerechnet zur S-Bahnanbindung zu bauen!

"Mitte der 50 Jahre" wurde aber - als erster Neubau nach dem Kriege - die Linie C verlängert. Jene Linie fuhr durch den Ostsektor.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Sag mal @Wollankstraße, bist Du nur in der Lage die Worte wörtlich zu nehmen? Lies mal etwas mehr zwischen den Zeilen. Das war Ironie, oder Humor, oder was Du sonst willst. Bisschen mehr geistige Flexibilität würde mehr Spaß machen. Gerne auch mit Buntstiften.
Zitat
B-V 3313
Zitat
Bw Steg
Wenn man deine Zahlen absolut liest, könnte man zu deinem Ergebnis kommen; aber wenn du schon auf Wikipedia verweist, dann nenn doch bitte auch all die Blockiersteine im U8-Malefizspiel: Weltwirtschaftskrise, in den 30er-Jahren standen das Mammut-Vorhaben Nord-Süd-Tunnel und nach dem Zuschlag der Olympischen Spiele der U- und der S-Bahn-Bereich am Olympiastadion im Vordergrund, nach den Bombenabwürfen im 2. Wk. war in den ersten Jahren danach das große Aufräumen angesagt, schon ab Mitte der 50er-Jahre kümmerten sich Senat und BVG um Auf- und Ausbau der U-Bahn-Linien, die nicht durch das DDR-Gebiet liefen (nach dem 13. August zeigte sich, dass das ja nicht so falsch war...), nach 1961 war das Interesse nicht so groß, Verlängerungen ausgerechnet zur S-Bahnanbindung zu bauen!

"Mitte der 50 Jahre" wurde aber - als erster Neubau nach dem Kriege - die Linie C verlängert. Jene Linie fuhr durch den Ostsektor.

Das ist richtig. Ich hatte mich bei meiner Formulierung teils an Wikipedia, teils an meiner - zugegeben inzwischen etwas dunkler gewordenen - Erinnerung orientiert...
Zweiter Versuch nach "... Aufräumen angesagt...": ...kümmerten sich Anfang der 50er-Jahre Senat und BVG noch um Feinplanung und dann Neubau der Verlängerungen der Linie C und damit einer Linie, die auch durch DDR-Gebiet verlief, so gehörte es seit Mitte der 50er-Jahre zum Interesse von Senat und BVG, sich um Auf- und Ausbau ... liefen, zu kümmern, dann weiter wie vorher; deiner Meinung nach von den Fakten her jetzt korrekt?

Danke für den Hinweis
und Gruß von Bw Steg
Zitat
Bw Steg
Ich halte nach wie vor die Chancen einer U2 Verlängerung bis Rath. Spa. für unterbewertet - nicht nur, dass der Bahnhof schon Jahrzehnte bereit ist... Klar, wer aus dem westlichen Umland jetzt per RB/RE kommt, wird Bahnhof Spandau gar nicht oder in die S-Bahn umsteigen. Wer aber aus dem Norden oder Nordwesten mit dem Bus kommt, der Rathaus endet oder innerhalb Spandaus weiterfährt, wird bei vorhandener U2 in diese umsteigen und nicht in den M45. Das Argument, das z. Zt. kaum einer in Ruhleben von M45 in U2 umsteigt, ist keines: Wenn ich schon einmal Von-Bus-zu-Bus-Umsteigen hinter mir hätte, wäre ich auch zu bequem, noch einmal Umsteigen inkl. Wartezeit auf mich zu nehmen. Könnte ich aber nach einer Busstrecke inkl. Stau und überfüllter Busse von Hakenfelde her schon am Rathaus in die U2 umsteigen, hätte ich den M45 und das Gedränge an den Bushaltestellen am Rathaus gar nicht mehr nötig. Und die U2 wäre von dort aus voller als jetzt ab Ruhleben. Der M45 bliebe denen vorbehalten, die ihn zwischen Ruhleben und Ernst-R.-Pl. tatsächlich benötigen[/color][/i][/b]


Der M45er fährt ja heute schon ins nördliche Spandau, so dass für viele Kunden gar kein Umstieg vom Bus zum Bus erforderlich ist. Soweit es relevante Verkehrsströme aus dem Spandauer Nordwesten Richtung Zoologischer Garten gibt, wäre die S-Bahn dorthin zu verlängern (Falkenhagener Feld). Unter den heutigen Rahmen-Bedingungen würde eine U2 Ruhleben - Spandau das Fahrgast-Aufkommen praktisch ausschließlich von anderen Angeboten des ÖPNV abziehen - insbesondere von der S5 und dem M45. Beide Angebote haben aber per saldo eine höhere Qualität als eine verlängerte U2, und dafür gäbe es m.E. weder Investitionsmittel noch würde das Land Berlin solche Parallelverkehre bestellen. Zudem ist Spandau stark von Binnenverkehren geprägt, was es Schnellbahnen dorthin von vornherein eher schwer macht.

Auch wenn es sich öde anhört: Das Land Berlin und die BVG sind gehalten, beim ÖPNV möglichst wirtschaftlich zu agieren. Das heißt, die vorhandenen Kapazitäten möglichst gut auszunutzen. Wenn es tatsächlich einen Bedarf geben sollte, zwischen Spandau und Zoologischer Garten mehr anzubieten, wäre keine U2 zu bauen, sondern der Takt auf der S-Bahn zu verdichten. Und für zusätzliche Nachfragen zwischen Theodor Heuss-Platz und Spandau ließe sich der 104er Bus zu verlängern. Ich bin sicher, dass Dir da kein Finanzsenator (egal welcher Couleur) eine andere Antwort geben würde.

Der Bau einer U2 West wäre auch nicht so einfach, wie Du zu glauben scheinst. Du müsstest hinter Ruhleben von der +1 - noch vor der Zufahrt zum Krematorium in die -1 - Ebene wechseln und könntest die Linie mit Tunnel-Abschnitten allenfalls bis zur Teltower Straße im Einschnitt führen, danach hättest Du bis Rathaus Spandau praktisch eine reine Tunnelstrecke, ausgenommen vielleicht die Havelquerung. Nördlich des U-Bf Rathaus Spandau müsstest Du auch irgendwo eine Kehranlage für die U2 schaffen. Alles in allem durchaus teuer, vor allem auch später im Betrieb. Dass die Zwischenstationen bis Theodor Heuss-Platz auch dauerhaft nur ein mangelhaftes Potential für eine U-Bahn versprechen (und selbst das noch in Konkurrenz zu Bus und S-Bahn), rundet das Elend erst recht ab.

Man kann es, glaube ich, drehen und wenden wie man will: Unter den nachrangigen U-Bahnprojekten ist die U2 West das Bedeutungsloseste.

Gestern bin ich übrigens in eine Fahrgast-Zählung in der U2 zwischen Ruhleben und Olympiastadion geraten. Die BVG scheint sich derzeit etwas im Hinblick auf die Angebots-Gestaltung dort zu überlegen, habe ich herausgehört. Lassen wir uns überraschen !
Zum Bau der U2 kommt noch, dass die Strecke an der Ruhlebener Str, auf Höhe des schwedischen Einrichtungshauses, die Hafenindustriebahn Queren muss. Und so wie das da gebaut ist, kann ich mir das nur unterirdisch vorstellen.
Der 1. Abschnitt wär aber Kostengünstig herzustellen, wenn man den Hempelsteig bis zum Krematorium zieht, die Straße "Am Hain" unterbricht und bis vor die S-Bahn die Strecke soweit ebenerdig baut.
Aber ich kann mir gut vorstellen, dass man die Planung zum Rathaus Spandau einfach komplett über den Haufen wirft und auf lange Sicht die Strecke entlang der Industriebahn, unterm Teltowkanal durch, der Weißenburger Str oder Betckestr. folgend irgendwie bis zum Melanchthonplatz und dort entweder weiter Richtung Heerstr oder, in Erwartung auf Weiterbau der U7 eine Kehranlage unter der Schmidt-Knobelsdorf-Str.
Nur mal so als Gedankenspiel. Ich kenne den Spandauer Verkehrsströme nicht.
Die Spandauer Verkehrsströme sind nur sehr schwach von der Wilhelmstadt nach Ruhleben hin ausgerichtet. Man steigt meist am Rathaus um (M45/U7/S-Bahn/Regio) oder evtl an der Heerstraße (Theo/Messe/Wilmersdorfer Str./Zoo). Eine U-Bahn in Richtung Wilhelmstadt von Ruhleben aus und eigentlich selbst eine U-Bahn Richtung Wilhelmstaft vom Norden aus, würden sich nicht lohnen. Die Zentralisierung der Schnellbahnlinien am Rathaus Spandau ist schon gut so wie sie ist.
Zitat
Bd2001
Zitat
micha774
Zitat
Bd2001
Zitat
Arec
Am Magdeburger Platz endet soweit ich weiß einfach ein Streckentunnel mit zwei Gleisen und doppelter Gleisverbindung. Da kann man nicht einfach ein paar Fliesen kleben und fertig ist der Bahnhof. Wenn dort ein Kehrgleis entfällt, kann man dort vermutlich nur im 10-Minuten-Takt enden. Aber wo wendet dann der nachfolgende Zug der U3?

Na auch auf gleichen Gleis! Schon jetzt wendet man auch in 5-Minuten-Takt nur auf einem Gleis.

Wie geht das bitte wenn die Züge Nollendorfplatz oben ankommen und unten abfahren?

[Korinthe]Man kommt nicht oben an, oben fährt die U2[/Korinthe]

Das mit dem einen Gleis bezog sich auf die Kehranlage: Man kommt Nollendorfplatz Mitte an, fährt hinter, wechselt den Fahrerstaand und fährt sofort wieder zurück.

Es ist natürlich schon ein Unterschied, ob man mit oder ohne Fahrgastwechsel wendet. Zudem sind - meines Wissens nach - zwei Kehrgleise am Magdeburger Platz vorhanden und beide werden auch genutzt.
Zitat
Wollankstraße

Bei einigen sehe ich hier echt einen U-Bahn-Fetischismus [...]
Klingt paranoid, aber wer Angst vor anderen Argumenten hat, und nichts dagegen halten kann, sollte sich an Diskussionen nicht beteiligen und lieber weiter mit Buntstiften auf dem Stadtplan herum malen.

Komisch: Ich erlebe in diesen Forum eher einen permanenten Straßenbahn-Fetischismus, der um jeden noch so defizitären Kilometer (Rahnsdorf) seiner Bimmelbahn mit Zähnen und Klauen kämpft und überall Strecken hinpflanzen will, auch wo es von der Straßenbreite und ähnlichen Gegebenheiten nicht passt. So unterscheidet sich also die Wahrnehmung. Aber ernsthaft - und mit Argumenten:

Während die unbestreitbar höheren Kilometer-Kosten schon ein gewichtiges Problem sind, halte ich das als U-Bahn-Verhinderer vielfach gebrauchte Totschlagsargument der Verkehrsbrechung für viel zu undifferenziert. Das kommt immer auf die jeweils konkrete Situation vor Ort an.

Konkret zur U9: Die seit langem geplante (und indirekt versprochene) Verlängerung Richtung Lankwitz halte ich auch jetzt noch für sinnvoll. Sie wäre – wenn man nach der U5 das Netz auch wieder außerhalb der schicken Mitte ausbauen wollte – sogar eine der Top-Priorities auf meiner Liste möglicher Verlängerungen. Die geplante Strecke führt von einem der wichtigsten Bezirkszentren und Einkaufsgebiete der Gesamtstadt weiter durch dicht besiedelte Wohnviertel mit einem extrem hohen Busaufkommen. Auf der Leonorenstr. Verkehren zur HVZ fast im Minutentakt M82 (5-10 Min. Takt), X83 (5-10), 181 (10), 283 (10-20), 187 (10), 284 (20).

Da könnte man im Busnetz einiges einsparen – müsste aber in der Tat die ganze Linienverteilung in diesem Bereich neu strukturieren. (Wie genau wäre vielleicht in einem eigenen Thread zu diskutieren). Für eine Straßenbahn, die um diesen enormen Verkehrsbedarf zu decken im dichten Takt fahren müsste, ist die Gegend aufgrund der z.T. vergleichsweise engen Straßen hingegen nicht sonderlich geeignet. Eine eigene Trasse käme da eigentlich nur für den ganz kurzen Abschnitt zwischen Filandastr. und Stadtpark Steglitz in Frage.

Mit dem U-Bahn-Bau breche ich den Verkehr in Lankwitz/Kirche und zwinge auch Leute, die nur zum Steglitzer Einkaufsgebiet wollen zum Umsteigen aus ihren (langsamen) Bussen. Das ist aber ein reines Totschlagsargument, das man stets auch gegen frühere, sehr erfolgreiche und notwendige U-Bahn und auch Straßenbahn-Projekte hätte anführen können.

Denn ersten hole ich die Fahrzeit durch die viel schnellere U-Bahn wieder ein.
Zweitens erreiche ich für die die weiter als bis nach Rathaus Steglitz fahrenden ÖPNV-Nutzer, die bisher dort „gebrochen“ wurden (und das sind selbst für das Einkaufsgebiet nicht so wenige z.B. bis Walter Schreiber Platz) eine deutliche Attraktivitätssteigerung und verbessere obendrein auch noch die Umsteigerelation zur S25 (neuer Umsteigepunkt in Lankwitz).

Zur U8 im MV hätte ich auch noch was beizutragen, da kann ich die im oben erwähnten Artikel des Tagesspiegels angedeuteten Überlegungen nämlich fast noch weniger verstehen:

Hätte man in den 1980er Jahren nicht völlig unnötig die Streckenführung verändert, wäre die U8 heute längst am Senftenberger Ring. Es ist und bleibt absurd, eine U-Bahn direkt am Beginn eines dicht besiedelten Neubauviertels (ver)enden zu lassen, mit dem Argument, ach na ja die Feinverteilung kriegen wir sowieso nicht hin. Argumentiert man nach diesem Schema, dann endete die U5 heute in Wuhletahl oder vielleicht in Kaulsdorf Nord. Eine Verlängerung der U8 um zwei Stationen nutzt über der Hälfte der MV-Bewohner unmittelbar, und massive Einsparungen im Busnetz wären dabei auch möglich.
Und vor allen Dingen: Was hat denn bitte die U8 Verlängerung mit der Tram-Verlängerung(M1?) von Pankow Richtung Tegel zu tun? Das ist doch eine ganz andere Verkehrsrelation als die Verlängerung der U8 um (maximal) zwei Stationen.
Eine Tram zum Kurt Schumacher-Platz - die im übrigen sowohl mit als auch ohne U8 durchaus sinnvoll ist (ich bin kein blinder Tram-Gegner oder so etwas) kriege ich genau mit dem gleichen Feinverteilungsgerede problemlos kaputt geredet. Möchte man eine Feinverteilung im MV erhalten wird man mit oder ohne Tram und U8 um einen “Restbusbedarf” - wenn ich das mal so nennen darf – niemals herumkommen.

Ceterum censeo U5 esse aedificandam
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen