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Gratis-Elektrobusse für den Kudamm
geschrieben von frolueb 
Die Morgenpost in ihrem "Im Westen Berlins"-Blog berichtet:

Händler der AG City planen aus Anlass des 40-jährigen Bestehens ein neues Verkehrsprojekt: Auf dem Kudamm sollen Elektrobusse fahren – kostenlos für die Fahrgäste.
[www.imwestenberlins.de]


Man darf da auch ein wenig gespannt sein, wie die BVG dann diese "Konkurrenz" bewertet.

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Naja, die glauben sie machen dann mehr Umsatz. Wenn sies bezahlen. Wer auf dem Kuhdamm kauft, hat sowieso ein Auto. Mir würde besser gefallen, wenn die Geschäftsleute, die U-Bahn bezahlen würden. ;-)
Könnte aber zu Einnahmeverlusten für die BVG führen. Bin ja mal auf die Route gespannt. Meinen die, sie dürften dann auch die Busspur nutzen?

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Nicht-dynamische Signatur
Anonymer Benutzer
Re: Gratis-Elektrobusse für den Kudamm
27.01.2016 18:29
Zitat
Lehrter Bahnhof
Könnte aber zu Einnahmeverlusten für die BVG führen. Bin ja mal auf die Route gespannt. Meinen die, sie dürften dann auch die Busspur nutzen?

Es ist ja ein Bussonderfahrstreifen...
Nö, soweit ich weiß, ist das ein BVG- und Taxistreifen. Reisebusse und Ausflugsbusse haben da nichts zu suchen, wenn das nicht dort explizit steht.

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Nicht-dynamische Signatur



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.01.2016 18:32 von Lehrter Bahnhof.
Zitat
Lehrter Bahnhof
Nö, soweit ich weiß, ist das ein BVG- und Taxistreifen. Reisebusse und Ausflugsbusse haben da nichts zu suchen, wenn das nicht dort explizit steht.

Ist der Fahrstreifen nicht mit dem Verkehrszeichen 245 gekennzeichnet?

Falls dort das Zeichen 245 steht, dürfen laut StVO jedenfalls Linienbusse die Busspur benutzen. (Die StVO formuliert es genau andersrum, sie verbietet anderen Fahrverkehr als Omnibusse des Linienverkehrs und Schulbusse; für Taxen und Busse im Gelegenheitsverkehr muss die Benutzung explizit durch Zusatzzeichen freigegeben werden.).

Und Linienverkehr dürften die Kudammbusse wohl sein, wenn ich mir den §42 PBefG angucke. Schließlich werden sie vermutlich zwischen bestimmten Ausgangs- und Endpunkten regelmäßig fahren und dabei Fahrgästen an bestimmten Haltestellen ein- und aussteigen lassen, wobei nicht mal ein Fahrplan erforderlich ist.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.01.2016 18:49 von Jumbo.
Die BVG bzw. das Land Berlin müsste den Shuttle eh zustimmen/erlauben bevor dieser überhaupt Fahrt aufnehmen darf.
Die Konzession zur liegt ja weiterhin bei der BVG.
Zitat
Heidekraut
Naja, die glauben sie machen dann mehr Umsatz. Wenn sies bezahlen. Wer auf dem Kuhdamm kauft, hat sowieso ein Auto. Mir würde besser gefallen, wenn die Geschäftsleute, die U-Bahn bezahlen würden. ;-)

Aus der U-Bahn kann man aber nicht in die Schaufenster gucken, ausm Bus schon...
( Auch einer der Gründe weshalb ich nie verstehen mag, warum die Wessis ihre Bimmel unter die Erde verbuddelt haben)
Ergo versuchen die Geschäftsleute auf die Art Kunden zu generieren, die nicht genervt nach einem Parkplatz suchen wollen.

Solange sie dabei nicht auf die störanfälligen Exemplare setzen, die auch zum Südkreuz gondeln,
geb ich dem Versuch eine Chance, obwohl ich O-Busse eh für zuverlässiger halte.

T6JP
Die Sache ist eh schon gelaufen und das Thema etwas älter als die Mottenpostler weiszumachen glauben. Seit Oktober 2015 im zuständigen Bezirksparlament bzw. im entsprechenden Ausschuss diskutiert und - nachdem der Rat der BVG eingeholt wurde - nun für erledigt angesehen (Drucksache 1400/4).
Da der Text (derzeit) nur umständlich ansehbar ist, auch hier nochmal:

Zitat
Elektrobusse für den Ku'damm (Drucksache 1400/4)


Die BVV hat in ihrer Sitzung am 19. November 2015 beschlossen:

Das Bezirksamt wird gebeten, gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Verkehr und der BVG unter Einbeziehung der AG City zu prüfen, ob und unter welchen Bedingungen Elektrobusse oder andere innovative emissionsarme oder emissionsfreie Busse auf dem Ku´damm eingesetzt werden können.

Diese könnten zwischen Wittenbergplatz/Bahnhof Zoo und Halensee, bei Messen bis zum Messegelände, verkehren.

Der BVV ist bis zum 31.01.2016 zu berichten.

Das Bezirksamt teilt hierzu Folgendes mit:

Die BVG wurde über den Beschluss in Kenntnis gesetzt und teilt dazu mit:

„Die BVG fährt in einem Versuchsbetrieb die Bus-Linie 204 mit 4 Elektrobussen (Ein vergleichbarer Versuch läuft in Mannheim mit 2 Bussen). Federführend für diesen Versuch ist die Freie Universität Berlin in Zusammenarbeit mit Bombardier und weiteren Firmen. Die Busse werden nach dem vom Hersteller Primove genannten Induktionsladesystem mit Energie versorgt. Bisher liegt die Verfügbarkeit der Busse in Berlin bei ca. 50 %! (derzeit sind wieder alle 4 Busse wegen Störungen außer Betrieb). Eine sichere Verfügbarkeit müsste auch auf der beschriebenen Linienführung aber bei fast 90% liegen (wie im Verkehrsvertrag gefordert). Die Länge der Strecke verlangt außerdem den Einbau von mehreren Ladestationen (Kosten) auf der Strecke (und nicht nur an den jeweiligen Endstellen, wie im Versuch).

Aus den hier genannten Gründen kann die BVG sich derzeit nicht vorstellen, dass es zu einem Regelbetrieb von Elektrobussen im angesprochenen Bereich kommt, solange die Systeme nicht die Anforderungen hinsichtlich der Kosten und Betriebssicherheit erfüllen, wie sie der ÖPNV in der Großstadt erfordert.

Zu dem angesprochen Thema „emissionsarme Busse“ sei noch angemerkt, dass unsere Fahrzeuge hinsichtlich ihrer Emissionswerte regelmäßig von den zuständigen Stellen kontrolliert werden und alle gesetzlichen Anforderungen erfüllen. Außerdem sind wir bemüht, auch ältere Fahrzeuge auf den jeweils möglichen emissionstechnischen Stand zu bringen, so dass die BVG schon eine der umweltfreundlichsten Busflotten überhaupt betreibt.“

Das Bezirksamt bittet, den Beschluss damit als erledigt zu betrachten.

Reinhard Naumann

Quelle:
[www.berlin.de]

bzw. hier als pdf

[www.berlin.de]
Ist das dasselbe? Vielleicht will diese AG das jetzt selber durchführen? Wobei ziemlich fraglich, wo das Geld herkommen soll. Das ist ja bestimmt nicht billig.

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Nicht-dynamische Signatur
Zitat
Lehrter Bahnhof
Ist das dasselbe? Vielleicht will diese AG das jetzt selber durchführen? Wobei ziemlich fraglich, wo das Geld herkommen soll. Das ist ja bestimmt nicht billig.

Zugegeben, gänzlich sicher bin ich mir nicht, ob es sich um dasselbe handelt. Aber Linienverkehr ist ja genehmigungspflichtig. Warum es also die Zustimmung für eine dauerhafte Linie geben, die die aus erheblichen öffentlichen Geldern mitfinanzierten bestehenden Linien (M19, M29...) konterkariert, weil sie unschlagbar günstiger (=kostenlos) ist. Außerdem verstehe ich die Drucksachen-Formulierung "unter Einbeziehung der AG City" (und auch der BVG) als Formel, da die AG City ja nicht selbst in der BVV zu Beschlüssen aufrufen kann. Ich vermute, die Idee wurde wenigstens u.a. auf ihr Betreiben in die BVV eingebracht. Jedenfalls hätte man sie nicht ungefragt genannt. Auch die zeitliche Nähe von BVV-Diskussion und Mottenpost-Blog-Eintrag sprechen m.E. für "dasselbe" ;)


Aber wer weiß schon, was kommt (wohl eher wieder ein 115er bis zum U-Güntzelstraße, was in der selben BVV-Sitzung initial besprochen wurde).
Ich würde auch in einen Elektrobus, der kostenlos ist, nicht einsteigen, auch nicht wenn ich deswegen in die Schaufenster gucken muss. Ich will dort meine U-Bahn, von Geschätsleuten finanziert. Oder gleich
Zitat
Heidekraut
Ich will dort meine U-Bahn, von Geschätsleuten finanziert.

Tja, nur wird wegen dir dort keiner der Geschäftsleute ne U-Bahn spendieren...

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
Heidekraut
Ich würde auch in einen Elektrobus, der kostenlos ist, nicht einsteigen, auch nicht wenn ich deswegen in die Schaufenster gucken muss. Ich will dort meine U-Bahn, von Geschätsleuten finanziert.

Ohne Ironie: Wer will das außerhalb der neuerdings überall vertretenen "Straßenbahn-Mafia" nicht? Aber: siehe B-V 3313! Außerdem: Solange die vielen - auch unter finanziellen Gesichtspunkten - vernünftigen Pro-U-Bahn-Verknüpfungen - siehe an anderer Stelle auch vom "weißen Bim" genannt - nicht endlich aufgegriffen werden, können bestenfalls unsere Enkel jubeln; vorher wird die immer schneller wachsende Bevölkerung überall in der Stadt die Fäuste in den Taschen ballen...

Voller Skepsis grüßt
Bw Steg
Warum sollte das ein Problem für die BVG darstellen?
Sollte die kostenlose Konkurrenz tatsächlich einen nennenswerten Anteil des derzeitigen Fahrgastaufkommens stemmen, kann Berlin kostenneutral auf dem Kudamm/Tauentzien weniger und woanders mehr Leistungen bestellen. Anderenfalls bleibt das Angebot bedeutungslos oder weckt zusätzliche Nachfrage.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Zitat
Bw Steg
Ohne Ironie: Wer will das außerhalb der neuerdings überall vertretenen "Straßenbahn-Mafia" nicht?

Ist das eigentlich diese sachliche Diskussion, die Du immer einforderst?

Zitat
Bw Steg
Solange die vielen - auch unter finanziellen Gesichtspunkten - vernünftigen Pro-U-Bahn-Verknüpfungen - siehe an anderer Stelle auch vom "weißen Bim" genannt - nicht endlich aufgegriffen werden, können bestenfalls unsere Enkel jubeln; vorher wird die immer schneller wachsende Bevölkerung überall in der Stadt die Fäuste in den Taschen ballen...

Denn wir wissen alle: wenn man sich den Straßenbahnmurks spart, hat man augenblicklich Milliarden für U-Bahnlinien übrig. Siehe Hamburg, wo seit bald 40 Jahre weite Teile des früheren Straßenbahnnetzes durch... BUSSE ersetzt werden.
Zitat
Bw Steg
...vorher wird die immer schneller wachsende Bevölkerung überall in der Stadt die Fäuste in den Taschen ballen...

Überall? Fäuste in den Taschen ballen? Sachlichkeit und Differenzierung sind nicht so dein Ding, oder?



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.01.2016 09:43 von Trittbrettfahrer.
Zitat
Bw Steg
Solange die vielen - auch unter finanziellen Gesichtspunkten - vernünftigen Pro-U-Bahn-Verknüpfungen - siehe an anderer Stelle auch vom "weißen Bim" genannt - nicht endlich aufgegriffen werden, können bestenfalls unsere Enkel jubeln; vorher wird die immer schneller wachsende Bevölkerung überall in der Stadt die Fäuste in den Taschen ballen...

Achso, noch etwas - Du würfelst hier auch zwei Dinge durcheinander: die aus Deiner Sicht sinnvollen Verknüpfungen im U-Bahnnetz müssen nicht zwangsläufig dort sein, wo dringend andere Linien entlastet werden müssen. Und sowohl die U2 (4-min-Takt) als auch die westliche Stadtbahn sind weit davon entfernt, entlastet werden zu müssen. Was nicht bedeutet, dass der Lückenschluss nicht "nice to have" ist.

Wie Du auf den Trichter kommst, dass alle diese Lückenschlüsse finanziell vernünftig sind, würde mich auch interessieren. Für die U3 zum Mexikoplatz gab es vor nicht allzu langer Zeit eine Untersuchung: selbst eine eingleisige Billigvariante würde die Kosten nicht wieder einspielen.
Zitat
Trittbrettfahrer
Zitat
Bw Steg
...vorher wird die immer schneller wachsende Bevölkerung überall in der Stadt die Fäuste in den Taschen ballen...

Überall? Fäuste in den Taschen ballen? Sachlichkeit und Differenzierung sind nicht so dein Ding, oder?

Doch, doch - Du verkennst die Gefahr! Bekanntlich gingen alle Revolutionen der Neuzeit auf überfüllte U-Bahnen zurück, sei es die Französische Revolution 1789, die Märzrevolution 1848 oder die 1918.
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