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Doppeldecker-Prototypen ohne Zukunft bei der BVG
geschrieben von Philipp Borchert 
Zitat
Regio Team
Es sollten auf keinen Fall weitere Scanias bestellt werden, wenn schon keine neuen Doppeldecker dann doch wenigstens Solaris-Gelenkbusse.

Wenn das mal so einfach wäre. Die BVG kann nicht einfach zu Solaris gehen und 100 Busse kaufen. Als öffentliches Unternehmen muss sie ab einem bestimmten Auftragsvolumen (IIRC ab 20.000 Euro) öffentlich ausschreiben. Dazu wird vorher ein Lastenheft erstellt, in dem die Anforderungen an das neue Fahrzeug definiert werden. Und wenn dann ein renommierter Hersteller wie Scania das beste Angebot abgibt, kann die BVG gar nicht anders, als dieses anzunehmen. Ansonsten könnten sie sich mit denen rechtlichen Ärger einhandeln und auch der Landesrechnungshof wäre wohl unglücklich. Und Hersteller, die sich gar nicht erst bewerben, kommen sowieso nicht in Frage.
Zitat
Florian Schulz
Sondern die BVG verfolgte das Ziel, die Fahrgeldeinnahmen zu erhöhen die Schwarzfahrerquote zu senken und den Fahrgastfluss zu beschleunigen. Beides entfaltet den nachhaltigen Nutzen erst an stark frequentieren Haltestellen.

Nein.
Denn mit der Wiedereinführung des Vordereinstiegs kehrte ja auch die Sichtkontrolle zurück.
Und an stark frequentierten Haltestellen findet sich wahrscheinlich immer ein Tourist, der eine Fahrkarte braucht oder einfach umfassend beraten werden möchte. Somit ist der Fahrer anderweitig ausgelastet - und wer dann ohne Fahrkarte mal eben unauffällig in den Bus drängt, geht im Gedränge unter und wird nicht einmal bemerkt.
Diese Maßnahmen entfalten ihren nachhaltigen Nutzen - um mich mal deiner Ausdrucksweise zu befleißigen - also primär an schwach bis durchschnittlich frequentierten Haltestellen.

Zum Fahrgastfluss: Zum Zeitpunkt der Wiedereinführung des obligatorischen Vordereinstiegs stellten die SD 202 das Rückgrat des BVG-Oberflächenverkehrs dar. Da dauerte im Berufsverkehr jeder Stop mehrere Minuten, weil sich vor der Mitteltür eine Menschentraube bildete, während die Aussteigenden vom Unterdeck mit denen, die von oben kamen, ins Gehege gerieten.

Zitat

Klammert man diese nun aus, hat die Maßnahme ihren Sinn verfehlt. That's it!

Du kannst doch nicht immer alles, was nicht in dein Konzept passt, ausklammern oder negieren. And that's the way it is.

nic
Zitat
Nicolas Jost
Zum Fahrgastfluss: Zum Zeitpunkt der Wiedereinführung des obligatorischen Vordereinstiegs stellten die SD 202 das Rückgrat des BVG-Oberflächenverkehrs dar.

Den nach der Wende auch für Westberlin entfallenen Vorneeinstieg verordnete die BVG ihren Bus-Fahrgästen im Frühjahr 2004 (siehe z.B. hier). Zu diesem Zeitpinkt gab es, ähnlich wie noch heute, nur etwa 400 Doppelstockbusse in Berlin, aber bereits einen beträchtlichen Anteil von Gelenkbussen mit wenigstens 3 Türen. Den größten Anteil an der BVG-Busflotte stellten auch 2004 schon die Solobusse, ebenfalls damals häufig mit 3 Türen ausgestattet.

Gruß
Micha

Zitat
Nicolas Jost
Zum Fahrgastfluss: Zum Zeitpunkt der Wiedereinführung des obligatorischen Vordereinstiegs stellten die SD 202 das Rückgrat des BVG-Oberflächenverkehrs dar. Da dauerte im Berufsverkehr jeder Stop mehrere Minuten, weil sich vor der Mitteltür eine Menschentraube bildete, während die Aussteigenden vom Unterdeck mit denen, die von oben kamen, ins Gehege gerieten.

Also Anfang der 2000er gab es auch schon die DN, sowie viele Gelenkbusse und Solobusse, auch hat man da die LN eingeführt, die es vorher und später nicht gab (z.B. machten die LN die gesamte Flotte von X9, 109, 249 aus). Von Rückgrat würde ich also eher nicht sprechen.

______________________

Nicht-dynamische Signatur
Zitat
182 004
Also für Leute wie Dich sehe ich dann nur eine Alternative: fahr einfach gar nicht mehr mit dem Bus!

Mache ich mittlerweile. Nicht wegen des Vorne-Einstiegs, sondern weil die Dinger unzuverlässig, voll und zu meinen Zeiten und Strecken oft nur alle 20 Minuten unterwegs sind.


Zitat
Nicolas Jost
Zum Fahrgastfluss: Zum Zeitpunkt der Wiedereinführung des obligatorischen Vordereinstiegs stellten die SD 202 das Rückgrat des BVG-Oberflächenverkehrs dar. Da dauerte im Berufsverkehr jeder Stop mehrere Minuten, weil sich vor der Mitteltür eine Menschentraube bildete, während die Aussteigenden vom Unterdeck mit denen, die von oben kamen, ins Gehege gerieten.
Ja, daran kann ich mich auch noch erinnern. Nicht nur mit den SD, sondern selbst mit den Gelenkbussen war das Aussteigen an Haltestellen mit starkem Fahrgastwechsel wie Rathaus Spandau immer ein Kampf, weil man nicht nur eine Menschentraube vor den hinteren Türen hatte, sondern auch zuverlässig 3-10 Vollhonks dabei waren, die sich unbedingt an den Aussteigern vorbei in den Bus quetschen mussten...

Großartig beschleunigen könnte man durch die Freigabe aller Türen höchstens Haltestellen wie Zoo oder den Flughafen Tegel, wo (fast) alle Busse leer vorfahren und es keine Aussteiger gibt.
Zitat
DerABV
Zitat
Regio Team
Es sollten auf keinen Fall weitere Scanias bestellt werden, wenn schon keine neuen Doppeldecker dann doch wenigstens Solaris-Gelenkbusse.

Wenn das mal so einfach wäre. Die BVG kann nicht einfach zu Solaris gehen und 100 Busse kaufen. Als öffentliches Unternehmen muss sie ab einem bestimmten Auftragsvolumen (IIRC ab 20.000 Euro) öffentlich ausschreiben. Dazu wird vorher ein Lastenheft erstellt, in dem die Anforderungen an das neue Fahrzeug definiert werden. Und wenn dann ein renommierter Hersteller wie Scania das beste Angebot abgibt, kann die BVG gar nicht anders, als dieses anzunehmen. Ansonsten könnten sie sich mit denen rechtlichen Ärger einhandeln und auch der Landesrechnungshof wäre wohl unglücklich. Und Hersteller, die sich gar nicht erst bewerben, kommen sowieso nicht in Frage.

Aber soweit ich weiß muß die BVG nicht einfach das günstigste Angebot nehmen, sondern kann auch andere Kriterien mit in die Beurteilung einfließen lassen, oder?

LG Rekowagen
Zitat
Rekowagen
Aber soweit ich weiß muß die BVG nicht einfach das günstigste Angebot nehmen, sondern kann auch andere Kriterien mit in die Beurteilung einfließen lassen, oder?

Die Zuschlagskriterien waren: "das wirtschaftlich günstigste Angebot in Bezug auf die Kriterien, die in den Ausschreibungsunterlagen, der Aufforderung zur Angebotsabgabe oder zur Verhandlung aufgeführt sind". D.h. wer das Lastenheft und die weiteren Teilnahmekriterien erfüllt und dann das wirtschaftlich günstigste Angebot macht, bekommt den Zuschlag. Angesicht der Vergaberichtlinien dürfte es schwierig sein, einen in der EU produzierenden und etablierten Hersteller auszuschließen.
Heute, beim Überquerung der Kurfürstendamm auf der Mittelsteifen in der Höhe Rankestraße an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche auf der Mittelstreifen kam der BVG Doppeldecker des Typ VDL 3093 mit den Fahrziel M19 S Grunewald um 16.16 Uhr vorbei gefahren.
Durch die Jebensstraße in Richtung Hertzallee laufe, fuhr durch die Hertzallee in Fahrtrichtung der BVG Dopppeldecker des Typ Scania 3094 um 16.26 Uhr durch gefahren, auf welche Linie fuhr konnte man aus der Ferne nicht erkennen. Vermochte mal auf der X34?

Also ist der BVG Dopppeldecker des Typ Scania 3094 noch immer bei der BVG in Spandau beheimat und nicht verkauft.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.08.2016 18:18 von 2277.
Ja, mit 3094 fuhr ich heute morgen 6:26 am Zoo als X34er Richtung Kaserne Hottengrund als Fahrgast.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.08.2016 18:21 von RF96.
Ob die BVg diese Einzelanfertigungen überhaupt jemals los wird (Ersatzteilbeschaffungen)?
Entweder das. Allerdings haben kleinere Unternehmen ja des Öfteren mal nur ein Exemplar eines Typs (und auch mal größere, man denke an die gigantische Vielfalt, die die BBG so durch die Gegend fährt, da sind auch diverse Einzelgänger unterwegs), ich vermute mal, dass sowas dann über Wartungsverträge mit den Herstellern auch funktioniert.

Oder aber der BVG wurde von irgendwem Zuständigen untersagt, die beiden zu verkaufen. Wachsende Stadt und so weiter, jetzt hat man die Dinger erst mal...was weiß ich.

Ich finde es natürlich schön, dass wir die beiden noch haben.

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1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.08.2016 14:12 von Philipp Borchert.
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