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Nachtrag zu Vinetastraße u.a.
geschrieben von Alex Seefeldt 
Hallo,

wie hier erwähnt und im Buch von Bohle-Heintzenberg beschrieben sollen es weiße Wandfliesen gewesen sein. Allerdings: Leitfarbe nach und vor der Sanierung war rot, gemäß dem sich wiederholenden Farbschema (gelb-blau-grün-schwarz-rot). Da rote Fliesen seinerzeit recht teuer waren (Gold als Beimischung) ging es oft über in ein sogenanntes "schweinchenrosa" welches oft als weiß bzw. beige gesehen wurde (Schillingstraße). Da im Buch von B.-Heintzenberg auf diese Farbfolge nicht eingegangen wird, bleibt zu vermuten, daß die Autoren diesen Rosaton als weiß einstuften. Das Fliesenbild dürfte ungefähr dem des U-Bf. Schillingstraße entsprochen haben (Mauerverband). Muss aber nicht stimmen.

Kurfürstenstraße: Sah ziemlich genau so aus wie Nollendorfplatz.

Weitere unbekannte Bilder:

-Leopoldplatz vor 1961 mit roten Fliesen (auch gemäß Farbschema), nur auf schwarz-weiß zu sehen.

-Stadtmitte U6 hatte vor der Wiedereröffnung graugrüne kleinteilige Fliesen. Keine Ahnung aus welcher Zeit die stammten.

-Hallesches Tor U6: braungestrichene Wände
-Neu-Westend : grün gestrichene Wände

Seltenes Bild: Paradestraße mit Fliesen aus Betonstein á la Südstern

Gruß
Alex

















Hallo Alex,

wieder den Geheimnissen des Untergrunds auf der Spur :-)

Nach längerem Suchen habe ich ein Bild aus dem Bahnhof Vinetastraße gefunden.
Da während der Neugestaltung um 1985 noch die alten mechanischen Fahrsperren in Betrieb waren, kam nach deren Demontage ein Stück Originalfliesen zum Vorschein:



Also, weiß oder rosa ist das anscheinend nicht.

Werde mir bei nächster Gelegenheit besagte Stelle noch mal ansehen.

so long

Mario
Hallo,
jetzt, wo ich es sehe, fällts mir wieder ein! Der Bahnhof Vinetastrasse war mit gelben Fliesen bestückt, die Stationsschilder in der Wand waren schwarz, mit weißer Schrift.
Ich sollte wohl mal wieder U-Bahn fahren, dachte ich doch immer, der Bahnhof wäre immer noch in gelb...

MfG Frank D.
Re: Bild zu Vinetastraße
19.01.2005 21:34
Inzwischen ist der Bahnhof doch wieder gelb (oder cremefarben)
Re: Bild zu Vinetastraße
19.01.2005 23:14
Lieber Alex, Mario

Dank für die Anregung zum Nachdenken und zum Nachforschen

Bezüglich der Farben folgendes:

Die Bohle-Heintzenberg geht sehr detailliert auf die von Genander gewählte Farbfolge ein. Siehe Seite 75 und die Anmerkungen 27 & 28 (detailliert auf Seite 211).
Allerdings gilt diese Farbfolge meiner Meinung nach nur für den bis 1913 eröffneten Abschnitt vom Leibziger Platz bis zum Nordring (Schönhauser Allee).
Aber hat Grenander auch die Fliesenfarbe gemäß seines Farbfolgeschemas gewählt oder nur den Anstrich der Einfassungen/Rahmungen der Stationsschilder, Werbetafeln,Bahnhofsmöbel (wie man heute wohl sagt) und Buden (wie man damals sagte)?
Ich fand bisher keinen Hinweis auf farbige Fliesen sondern nur auf die farbige Gestaltung der mit einem Farbanstrich überzogenen Elemente.

Die Verlängerung von Nordring (Schönhauser Allee) nach Pankow (Vinetastraße) wurde erst 1930 gebaut, nachdem man realisierte, dass der Umsteigeverkehr am Bahnhof Nordring zur Straßenbahn Richtung Pankow überhand nahm und dort nicht mehr ordnungsgemäß ablief.

Grenander hat auch den Bahnhof Pankow (Vinetastraße) gestaltet.
Falls Grenander seinem alten Schema [Leibziger Platz bis zum Nordring (Schönhauser Allee)] gefolgt ist, dann müsste Pankow (Vinetastraße) weiße Fliesen gehabt haben.
Allerdings hat Grenander auf der heutigen U5 und U7 Ende der 20er, Anfang der 30er farbige Fliesen gewählt, und auf der U5 auch eine andere Farbfolge; so warum nicht auch in Pankow aus dem alten Schemen ausbrechen?
Ich bin mir nicht sicher.

Aber weiße Fliesen, die über 50 Jahre ungewaschen unter einer Metallplatte verdeckt waren erscheinen natürlich gelblich-nikotinich-bräunlich (oder heißt es nikotinlich).

So, mehr zu forschen.

Gruß
Eckehard
Hallo Mario,

wenn der kleine Ausschnitt der Originalfarbton ist, dann würde meine Annahme mit rot ja nicht hinhauen. Aber interesanterweise scheint man darüber rot gefliest zu haben. Immerhin hat man ja nach der Sanierung die rote Wandfarbe in Form von roten Säulen und Streifen wieder aufgenommen. Vielen Dank für das Foto, ab und zu tauchen doch mal Dinge auf über die sich noch keiner Gedanken gemacht hat.

Gruß
Alex



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.01.2005 16:22 von Alex Seefeldt.
Hallo Ecke,

>Die Bohle-Heintzenberg geht sehr detailliert auf die von Genander gewählte Farbfolge ein. Siehe Seite 75 und die Anmerkungen 27 & 28 (detailliert auf Seite 211).
Allerdings gilt diese Farbfolge meiner Meinung nach nur für den bis 1913 eröffneten >Abschnitt vom Leibziger Platz bis zum Nordring (Schönhauser Allee).

Da kannst Du recht haben, aber da er Vinetastraße auch noch gestaltet hat und wohl ein Fan von Farbfolgen war, liegt es irgendwie nahe, daß er dabei blieb.

>Aber hat Grenander auch die Fliesenfarbe gemäß seines Farbfolgeschemas gewählt oder nur den Anstrich der Einfassungen/Rahmungen der Stationsschilder, Werbetafeln,Bahnhofsmöbel (wie man heute wohl sagt) und Buden (wie man damals sagte)?
Ich fand bisher keinen Hinweis auf farbige Fliesen sondern nur auf die farbige >Gestaltung der mit einem Farbanstrich überzogenen Elemente.

Bis ca. 1929 waren die Fliesenbilder im allgemeinen eine Kombination aus grau und irgendeiner Leitfarbe. Der erste mehr oder weniger einfarbige Bahnhof müsste Schönleinstraße gewesen sein.

>Falls Grenander seinem alten Schema [Leibziger Platz bis zum Nordring (Schönhauser >Allee)] gefolgt ist, dann müsste Pankow (Vinetastraße) weiße Fliesen gehabt haben.

Da man sich bei der Sanierung der DDR-Zeiten noch an das Farbschema hielt sehe ich die Reihenfolge so an:
Potsdamer Platz = grüner Rahmen, grau
Kaiserhof = schwarzer Rahmen, grau
Stadtmitte = roter Rahmen, grau
Hausvogteiplatz = gelber Rahmen, grau
Spittelmarkt = blauer Rahmen, grau
Inselbrücke = grüner Rahmen, grau
Klosterstraße = schwarzer Rahmen, grau
Alex = roter Rahmen, grau
Schönhauser Tor = gelber Rahmen, grau
Senefelder Platz = blauer Rahmen, grau
Danziger Straße = grüner Anstrich
Schönhauser Alee = schwarzer Anstrich
Pankow (Vinetastraße) = rote Fliesen demnach, wie auf dem Foto von Mario zu sehen. Allerdings scheinen die kleinen Fliesen darunter tatsächlich gelb zu sein. Meine Theorie dazu weiter unten.

>Allerdings hat Grenander auf der heutigen U5 und U7 Ende der 20er, Anfang der 30er farbige Fliesen gewählt, und auf der U5 auch eine andere Farbfolge; so warum nicht auch in Pankow aus dem alten Schemen ausbrechen?
>Ich bin mir nicht sicher.

Ich denke ab 1930 gab es dann nur noch einfarbige Bahnhöfe. Bei der U5 hat sich Grenander ganz strikt an eine Farbreihenfolge gehalten, warum sollte er sich bei Vinetastraße aus gleicher Zeit nicht mehr an seine eigenen Regeln halten, er war ja doch eher standhaft und ausdauernd ;-) Es scheint allerdings wirklich ein gelblicher Farbton in Vinetastraße gewesen zu sein.

Das ist vermutlich völlig abwegig, aber: Die Brücke über die Bornholmer Straße ist von Anfang an so konstruiert, daß dort noch ein weiterer Bahnhof eingefügt werden kann. Der hätte demnach die rote Farbe gekriegt, Vinetastraße wieder gelb und Pankow Bf. schließlich blau. Interessanterweise hat der Bf. Pankow aus 2000 auch einen blauen Hintergrund, hat aber wohl nichts damit zu tun.

Gruß
Alex




2 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.01.2005 16:33 von Alex Seefeldt.
Re: Bild zu Vinetastraße
20.01.2005 21:09
Interessant, dass Grenander – ausweislich des Fotos vom „Weißen Bim“ – offenbar dieselben kleinen Fliesen wie auf fast allen anderen Bahnhöfen der heutigen U2 auch für die Gestaltung des Bahnhofs Vinatstr. (Pankow) verwendete. Allerdings diesmal nicht quer, sondern hochkant angeordnet - und eben, wie auch bei den im gleichen Zeitraum eröffneten Bahnhöfen der Linien D und E, farbig und nicht „bloß“ weiß (wie bei den Bahnhöfen bis 1908, = bis Spittelmarkt) oder grau (ab Inselbrücke).

Und die Theorie von Mario, dass der geplante, später noch einzufügende Bahnhof an der Schönhauser/Ecke Bornholmerstr. bezüglich der Farbauswahl der Hintergleisfliesen am Bahnhof Vinetastr. berücksichtigt wurde, würde auch die (einstige) gelbe Kennfarbe des Bahnhofs Vinetastr. plausibel erklären.

Ich habe vormir ein Büchlein zu liegen: "U2 Gechichte(n) aus dem Untergrund" Da steht auf Seite 96: " Der von Grenander streng funktional gestaltete Bahnhof ist durch seine gelbe Keramik gekennteichnet. Daran ändert sich auch nach der Sanierung 1986 nichts, allerdings mußte man sich erst an die Experimente mit den schräggestellten Fliesen in den Gängen und an den Bahnsteigwänden gewöhnen."
Im übrigen, nach den Originalbauplänen der U-Bahnverlängerung, die ich persönlich kenne, war kein Zwischenstation Ecke Wisby-/Bornholmer Str. vorgesehen.
Gruß Ulli
Ulrich schrieb:
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> ... Bahnhof ist durch seine gelbe Keramik
> gekennteichnet. Daran ändert sich auch nach der
> Sanierung 1986 nichts, allerdings mußte man sich
> erst an die Experimente mit den schräggestellten
> Fliesen in den Gängen und an den Bahnsteigwänden
> gewöhnen."

Da waren ja auch Archtekten am Werk, die ein wenig Bewegung in die strengen Grenander´schen Strukturen bringen sollten. Die ungewöhliche schräge Fliesung löste bei den Handwerkern seinerzeit manchen Fluch aus. Dass sich an der Fliesenfarbe nichts geändert hätte, kann man im übrigen nicht behaupten, die neuen Fliesen sind beige und braun, was in den 80ern sehr modern wirkte und auch zu den roten Einbauteilen einen guten Kontrast darstellt.

> Im übrigen, nach den Originalbauplänen der
> U-Bahnverlängerung, die ich persönlich kenne, war
> kein Zwischenstation Ecke Wisby-/Bornholmer Str. vorgesehen.


Auch in der Eröffnungsschrift vom 29.Juni 1930 findet sich kein Hinweis darauf.

Zwar würde von den Entfernungen her eine Zwischenstation durchaus im Rahmen bleiben, etwa 500 Meter von Schönhauser Allee und 630 Meter nach Vinetastraße. Auch die Längsneigung (1:700), die bis zum Beginn der Rampe (1:31) reicht, wäre der Anlage eines zusätzlichen Bahnhofs nicht hinderlich. Konstruktiv könnte man Außenbahnsteige wie die ebenfalls nachträglich eingefügte Station Mendelssohn-Bartholdy-Park verwenden.
Aber: Die Lasten eines Bahnsteigs plus Überdachung könnte die bestehende Konstruktion nicht aufnehmen, für weitere Stützen ist kaum Platz vorhanden. Die gegenwärtig dort vorhandenen Längsträger der Brücke sind zu hoch, um noch einen Bahnsteig draufzusetzen. Sehr schwierig würde sich die Anlage von Zugängen gestalten. Eine Lösung wie Bülowstraße scheitert an der geringen Breite des Mittelstreifens und den "Straßenbahnspuren" auf der Schönhauser. Man könnte natürlich mittig Übergänge zum Mittelstreifen der Bornholmer bzw. Wisbyer Straße bauen. Diese würden zwar das Umsteigen zu den kreuzenden Straßenbahnen sehr erleichtern, gleichzeitig die Straßenkreuzung endgültig verbauen ...





so long

Mario
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