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Gefahrenschalter bei der U-Bahn - wie wirken sie?
geschrieben von Jay 
Hab heute mal wieder so ein Ding in Aktion gesehen. Ich vermute mal, es war Missbrauch und inzwischen das 3. Mal, dass ich das auf der U5 erlebt habe.

U-Bf. Biesdorf Süd, da sind die alten DDR-Schalter, ich fuhr mit einem Zug Richtung normal Alex am Seitenbahnsteig ein, ein BVGer rannte Richtung Ausgang und Richtugn Hönow stand ein Zug da. Auf dem Mittelgleis leuchteten die Gefahrenschalter und die 3 roten Lampen vor und nach dem Bahnsteig.
In Tierpark war das Ausfahrsignal (Ri Hönow) rot, obwohl gerade der naechste Zug einfuhr, auch in Friedrichsfelde war rot. Normalerweise schalten die Signale der U5 (bis auf ein par Ausnahmen) automatisch auf grün, wenn der Block frei wird.

Daher die Fragen:
1. Ich vermute mal, dass auch mein Gleis (Ri Alex) betroffen war, da es relativ sinnlos ist nur ein Gleis zwischen den Bahnsteigen zu sperren. Daher ist der Fahrer des Gegenzugs auch erst rübergerannt, um das Gleis freizuschalten, sodass mein Zug planmäßig ein- und weiterfahren konnte.
Stimmt meine Vermutung?

2. Die Signale wurden offensichtlich so gestellt, dass die nachfolgenden Züge im Bahnhof zum stehen kommen (soweit möglich).
Funktioniert das durch den Gefahrenschalter automatisch, oder wird das vom Stellwerk/Leitstelle so gemacht?

Und zu guter Letzt mal die Frage - habt ihr sowas auch schon (häufiger) erlebt?
Ich frage, weil die Gefahrenschalter ja gerade in nem anderen Thread angesprochen wurden.

War jedenfalls nett, erst wunder ich mich, dass die S-Bahn nur bis Ostbf. fahren soll, in Wuhletal heißt es "Schienenbruch auf der Stadtbahn" - man solle die U-Bahn benutzen Ri Alex & weiter nutzen, und dann das in Biesdorf Süd.
Jay schrieb:
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> inzwischen das 3. Mal, dass ich das auf der U5 erlebt habe.

Die mißbräuchliche Benutzung der Gefahrenschalter (Notsignalschalter), wie auch der Notbremsschalter in den U-Bahnzügen geschieht relativ selten. Wie angeschrieben, steht der Mißbrauch unter Strafe. Es wird auch immer versucht, die Täter zu ermitteln und anzuzeigen.

> Daher die Fragen:
> 1. Ich vermute mal, dass auch mein Gleis (Ri Alex)
> betroffen war, da es relativ sinnlos ist nur ein
> Gleis zwischen den Bahnsteigen zu sperren. Daher
> ist der Fahrer des Gegenzugs auch erst
> rübergerannt, um das Gleis freizuschalten, sodass
> mein Zug planmäßig ein- und weiterfahren konnte.
> Stimmt meine Vermutung?

Ja. Bei Bahnhöfen mit Außenbahnsteigen wirken die Schalter auf die Gefahrensignale in beiden Richtungen. Die vollständige Liste dieser Bahnhöfe sowie die Verfahrensweise bei Betätigung durch Fahrgäste ist Bestandteil der Dienstvorschriften.

> 2. Die Signale wurden offensichtlich so gestellt,
> dass die nachfolgenden Züge im Bahnhof zum stehen
> kommen (soweit möglich).
> Funktioniert das durch den Gefahrenschalter
> automatisch, oder wird das vom
> Stellwerk/Leitstelle so gemacht?

Letzteres. Bei Betriebsstörungen sollen möglichst keine Züge zwischen Bahnhöfen halten müssen, da eine eventuelle Entleerung ziemlich stressig für alle Beteiligten ist.

> Und zu guter Letzt mal die Frage - habt ihr sowas auch schon (häufiger) erlebt?

Ich nicht.

Ziemlich häufig war dagegen der Mißbrauch bzw. irrtümliche Betätigung der Notsignalknöpfe in den Reko-Zügen bzw. der Notbremsknöpfe in den Tatras zu BVB-Zeiten. War aber weiter nicht verwunderlich, da die Haltewunschtasten der Ikarus 180/556/260 und 280 leider an ähnlicher Stelle über den Türen angebracht waren wie die Notbremsknöpfe der KT4D/KT4Dt/T6/B6.

so long

Mario
Danke, nu weiß ich Bescheid :) - Ich vermute mal, dass es auf der U5 häufiger vorkommt, da auf den Bahnhöfen (bis auf den sanierten Teil) noch die DDR-Dinger hängen. Zumindest bei den 3 Malen, die ich nun erlebt habe war es diese Kombination.
der weiße bim schrieb:
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> Ziemlich häufig war dagegen der Mißbrauch bzw.
> irrtümliche Betätigung der Notsignalknöpfe in den
> Reko-Zügen bzw. der Notbremsknöpfe in den Tatras
> zu BVB-Zeiten.

Bei den Altbaufahrzeugen war eine Betätigung des Notsignals nicht weiter tragisch.

Bei den Tatras hingegen wurde eine Gefahrenbremsung ausgelöst und der Zug mußte wieder eingesteuert werden. Letzteres bereitete nicht selten Probleme.

Thoralf schrieb:
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> Bei den Altbaufahrzeugen war eine Betätigung des Notsignals nicht weiter tragisch.

Nach Dienstordnung war in jedem Fall eine Gefahrenbremsung mit allen Bremsmitteln sowie Türfreigabe fällig. Worauf sich der Verursacher in der Regel schleunigst entfernte.


> Bei den Tatras hingegen wurde eine
> Gefahrenbremsung ausgelöst und der Zug mußte
> wieder eingesteuert werden. Letzteres bereitete
> nicht selten Probleme.

Durch die ungewohnt heftige Bremswirkung der Tatrafahrzeuge gab es anfangs häufig Verletzungen von Fahrgästen (sogenannte PU = Personenunfälle), die sich entgegen der überall angebrachten warnenden Hinweise nicht festgehalten hatten. An heißen Sommertagen bei geöffneter Fahrerkabinentür bekam man Besuch.
Auch ich habe mir dann schnell angewöhnt, bei "normalen" Notbremsauslösungen das Bremspedal und den Sandhebel erst nach Stillstand des Zuges zu betätigen.




so long

Mario
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