Re: [Spiegel Online] Ein Busfahrer erzählt... 19.01.2018 09:21 |
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eiterfugel
Zitat
tramfahrer
Nein, das hat nichts mit überheblich zu tun. Pause muss per Gesetz frei von Arbeit sein. Du kannst gern gegen Gesetze verstoßen. Ich als Fahrer werde es nicht. Diese Diskussion hatten wir hier schon und da wird deine quere Welteinstellung auch diesesmal nichts an geltenden Gesetzen und Tarifvereinbarungen ändern.
Wo steht eigentlich der Fahrer bei einer Blockpause bei Wind und Wetter? Warum darf ich mich als Fahrer nicht in die warmen Imbissbude mit rein zwängen, sondern darf nur am Ausgabefenster stehen? Hab ich mit meinem Dönerkauf etwa nicht die Berechtigung zum Betreten der Imbissbude mit gekauft? Da hab ich mir aber für 3,50€ mehr Kundenfreundlichkeit erwartet. Ich finde dieser Imbissverkäufer ist da ganz schön überheblich.
Verstehste jetzt warum deine Einstellung gegenüber Fahrern überheblich ist?
Stopp! Das ganze begann damit, dass hier im Thread wieder blöd verallgemeinernd über die Fahrgäste genölt wurde! [...]
Re: [Spiegel Online] Ein Busfahrer erzählt... 19.01.2018 11:39 |
Re: [Spiegel Online] Ein Busfahrer erzählt... 19.01.2018 11:49 |
Re: [Spiegel Online] Ein Busfahrer erzählt... 19.01.2018 16:14 |
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PassusDuriusculus
Das Problem am Kapitalismus: Es finden sich immer Gruppen, die sich gegeneinander bekämpfen, sodass nicht gemeinsam für bessere Arbeitsbedingungen aller grundlegenden Berufe gekämpft werden kann und die Schere zwischen Arm und Reich auf ein angemessenes Maß verringert wird...
Re: [Spiegel Online] Ein Busfahrer erzählt... 19.01.2018 16:19 |
Re: [Spiegel Online] Ein Busfahrer erzählt... 19.01.2018 16:57 |
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micha774
Eben. Für uns sind 8 Euro die Stunde Lohn zu wenig. Für Osteuropäer viel, also übernehmen die die Arbeit.
Und heutzutage muß alles ausgeschrieben werden und dann gewinnt halt mal ne polnische Firma, hauptsache billig.
Re: [Spiegel Online] Ein Busfahrer erzählt... 19.01.2018 17:01 |
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der weiße bim
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micha774
Eben. Für uns sind 8 Euro die Stunde Lohn zu wenig. Für Osteuropäer viel, also übernehmen die die Arbeit.
Und heutzutage muß alles ausgeschrieben werden und dann gewinnt halt mal ne polnische Firma, hauptsache billig.
Das wird in Berlin nicht gehen. Nach den zwischen Land Berlin und den Gewerkschaften geschlossenen Anwendungsvereinbarungen ist für jegliche Fremdvergabe von öffentlichen Nah-Verkehrsleistungen der TV-N Berlin als Mindeststandard zu vereinbaren. Richtet sich ein Unternehmer nicht danach, wird zumindest sein Vertrag gekündigt.
Re: [Spiegel Online] Ein Busfahrer erzählt... 19.01.2018 17:16 |
Re: [Spiegel Online] Ein Busfahrer erzählt... 19.01.2018 17:28 |
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eiterfugel
Bei der Stadtbahnsperre 2014 gab es je nach Unternehmen 5,90 oder 7,90 die Stunde.
Re: [Spiegel Online] Ein Busfahrer erzählt... 19.01.2018 18:45 |
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Arec
Für SEV-Leistungen hat die BVG meines Wissens nach mal explizit Fahrerstunden ausgeschrieben. Es ist mir nicht bekannt, ob man die dann auch nach TV-N hätte entlohnen müssen, aber bei dem bunten Gemisch, was beispielsweise beim S-Bahn-SEV bei der Sperrung der Ostbahn letztes Jahr unterwegs war, würde ich das zumindest für unüblich befinden.
Re: [Spiegel Online] Ein Busfahrer erzählt... 19.01.2018 19:41 |
Re: [Spiegel Online] Ein Busfahrer erzählt... 19.01.2018 21:48 |
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Arec
Zitat
eiterfugel
Bei der Stadtbahnsperre 2014 gab es je nach Unternehmen 5,90 oder 7,90 die Stunde.
Krass, 5,90 Euro muss doch selbst vor Inkrafttreten des Mindestlohns höchstens noch an der Grenze der Sittenwidrigkeit gelegen haben. Das sind ja unter 850 Euro netto. Da sieht man, wie wichtig eine Organisation der Arbeitnehmer ist.
Re: [Spiegel Online] Ein Busfahrer erzählt... 19.01.2018 22:05 |
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eiterfugel
Ich bin sofort dabei gegen mich schlechte Arbeitsbedingungen zu solidarisieren und auch zu protestieren, gerade sowas wie die hier angesprochenen Wendezeiten auf dem 179 gehen einfach gar nicht.
Re: [Spiegel Online] Ein Busfahrer erzählt... 20.01.2018 09:04 |
1/6 Regeln bedeutet aber auch, dass es für das Unternehmen teurer ist. Die 1/6 "Pausen" müssen durchbezahlt werden, was die Pausen gemäß Arbeitszeitgesetz, in der Regel nicht werden. Obendrein bedeutet das "verpassen" einer 1/6 Pause (wegen Verspätung), dass sofort in das ArbZG zurückgesprungen wird, sprich, eine klassische Blockpause zu ermöglichen ist. Einfach die zehn Minuten Fahrtunterbrechung abzuwarten und verspätet wieder loszufahren, ist nach gängiger Auslegung ebenfalls nicht zulässig. Ergo sind 1/6 Dienste im rauen, verspätungsanfälligen Berliner Nahverkehr eher zu vermeiden um nicht ständig Fahrer Dispositiv ablösen zu müssen, weil ihnen die 1/6 Pause um die Ohren fliegt.Zitat
B-V 3313
Zitat
eiterfugel
Ich bin sofort dabei gegen mich schlechte Arbeitsbedingungen zu solidarisieren und auch zu protestieren, gerade sowas wie die hier angesprochenen Wendezeiten auf dem 179 gehen einfach gar nicht.
Nicht nur das. Übrigens würde eine Rückkehr zur 1/6-Regelung auch die von dir angesprochenen Ablösungen verringern. Wenn der Fahrer acht Stunden auf dem Bus sitzt, müssen natürlich weniger Wechsel stattfinden als wenn er nur viereinhalb Stunden auf dem Bus sitzt.
Re: [Spiegel Online] Ein Busfahrer erzählt... 20.01.2018 09:39 |
Re: [Spiegel Online] Ein Busfahrer erzählt... 20.01.2018 09:49 |
Pause oder Wendezeit? Der Unterschied ist gravierend und wird sowohl gerne hier im Forum als auch von den Fahrern verwechselt. Wendezeiten dürfen gekürzt werden, Pausen nicht (oder nur verschoben werden wenn die gesetzlichen Regelungen eingehalten werden). Unabhängig davon gelten natürlich ergänzend immer Betriebsvereinbarungen, die u.U. Mindestwendezeiten auch im Verspätungsfall vorsehen können.Zitat
micha774
Und ich wundere mich schon warum der M44 Samstags am Stuthirtenweg fast 20min Pause hat.
7, 8 Runden und man hat den Dienst durch. Das rechnet sich für die BVG mehr als Blockpausen?
Re: [Spiegel Online] Ein Busfahrer erzählt... 20.01.2018 09:55 |
Zitat
Chep87
1/6 Regeln bedeutet aber auch, dass es für das Unternehmen teurer ist. Die 1/6 "Pausen" müssen durchbezahlt werden, [...].
Re: [Spiegel Online] Ein Busfahrer erzählt... 20.01.2018 10:01 |
Danke für die Ergänzung!Zitat
tramfahrer
Zitat
Chep87
1/6 Regeln bedeutet aber auch, dass es für das Unternehmen teurer ist. Die 1/6 "Pausen" müssen durchbezahlt werden, [...].
Das stimmt so nicht ganz.
Bei 1/6 werden nur die ersten 10 Minuten durchbezahlt. Alles danach ist unbezahlt.
Von daher ist die o.g. Aussage zu pauschal. Bei Linien die im 20 Minuten Takt fahren, so wie bei der Straßenbahn in Köpenick zum Beispiel, sind 1/6 Dienste unter Umständen sogar günstiger. Fällt der Takt zum Beispiel so, dass an der Endstelle 16 Minuten Wendezeit entstehen, dann werden die letzten 6 Minuten bei 1/6 Regelung zwar zur Pause angerechnet, aber sind unbezahlt.
Würde in dem Fall die Blockpause angewandt werden müßten aber die kompletten 16 Minuten Wendezeit bezahlt werden. Durch die Blockpause würde dann durchaus auch noch mehr Personal benötigt.
Und selbst bei bis zu 6 Minuten Verspätung ist die Anwendung der 1/6 Regelung dann zumindest immer noch genauso teuer wie die Blockpausenregel, benötigt aber durchaus weniger Personal.
Re: [Spiegel Online] Ein Busfahrer erzählt... 20.01.2018 13:01 |
Zitat
Chep87
1/6 Regeln bedeutet aber auch, dass es für das Unternehmen teurer ist. Die 1/6 "Pausen" müssen durchbezahlt werden, was die Pausen gemäß Arbeitszeitgesetz, in der Regel nicht werden. Obendrein bedeutet das "verpassen" einer 1/6 Pause (wegen Verspätung), dass sofort in das ArbZG zurückgesprungen wird, sprich, eine klassische Blockpause zu ermöglichen ist. Einfach die zehn Minuten Fahrtunterbrechung abzuwarten und verspätet wieder loszufahren, ist nach gängiger Auslegung ebenfalls nicht zulässig. Ergo sind 1/6 Dienste im rauen, verspätungsanfälligen Berliner Nahverkehr eher zu vermeiden um nicht ständig Fahrer Dispositiv ablösen zu müssen, weil ihnen die 1/6 Pause um die Ohren fliegt.Zitat
B-V 3313
Zitat
eiterfugel
Ich bin sofort dabei gegen mich schlechte Arbeitsbedingungen zu solidarisieren und auch zu protestieren, gerade sowas wie die hier angesprochenen Wendezeiten auf dem 179 gehen einfach gar nicht.
Nicht nur das. Übrigens würde eine Rückkehr zur 1/6-Regelung auch die von dir angesprochenen Ablösungen verringern. Wenn der Fahrer acht Stunden auf dem Bus sitzt, müssen natürlich weniger Wechsel stattfinden als wenn er nur viereinhalb Stunden auf dem Bus sitzt.
Darüber hinaus gibt es durchaus auch eine nennenswerte Menge an Fahrern, die Dienste nach 1/6 Regelung hassen, weil sie, in ihren Augen, Stress pur seien.
Zitat
tramfahrer
Zitat
Chep87
1/6 Regeln bedeutet aber auch, dass es für das Unternehmen teurer ist. Die 1/6 "Pausen" müssen durchbezahlt werden, [...].
[…] Bei Linien die im 20 Minuten Takt fahren, so wie bei der Straßenbahn in Köpenick zum Beispiel, sind 1/6 Dienste unter Umständen sogar günstiger. […]
Re: [Spiegel Online] Ein Busfahrer erzählt... 20.01.2018 13:42 |