Re: Lärmschutz an bahnstrecken 26.04.2019 16:55 |
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Bd2001
Warum sollte man sich in der DDR nicht trauen, seine Unzufriedenheit vorzutragen? Es war ja sogar gesetzlich vorgeschrieben, daß dem Bürger daraus keine Nachteile entstehen dürfen.
Zitat
Artikel 27
1 Jeder Bürger der Deutschen Demokratischen Republik hat das Recht, den Grundsätzen dieser Verfassung gemäß seine Meinung frei und öffentlich zu äußern. Dieses Recht wird durch kein Dienst- oder Arbeitsverhältnis beschränkt. Niemand darf benachteiligt werden, wenn er von diesem Recht Gebrauch macht.
2 Die Freiheit der Presse, des Rundfunks und des Fernsehens ist gewährleistet.
Artikel 28
1 Alle Bürger haben das Recht, sich im Rahmen der Grundsätze und Ziele der Verfassung friedlich zu versammeln.
2 Die Nutzung der materiellen Voraussetzungen zur ungehinderten Ausübung dieses Rechts, der Versammlungsgebäude, Straßen und Kundgebungsplätze, Druckereien und Nachrichtenmittel wird gewährleistet.
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Im Gegensatz zu heute hatte der Bürger auch das Anrecht, eine Antwort innerhalb von vier Wochen zu bekommen.
Re: Lärmschutz an bahnstrecken 26.04.2019 16:57 |
Re: Lärmschutz an bahnstrecken 26.04.2019 17:33 |
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Bd2001
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Florian Schulz
Sind die Menschen von heute wirklich empfindlicher oder hat sich in der DDR einfach niemand getraut, seine Unzufriedenheit öffentlich vorzutragen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es insbesondere entlang des Berliner Außenrings bis 1989 niemanden gab, der sich an dem Lärm der lauten russischen Dieselloks gestört hat. Eher haben die Menschen es widerstandslos hingenommen weil sie eh nichts bewegen konnten. Im Gegensatz zu heute seitdem "wir Westen sind".
Warum sollte man sich in der DDR nicht trauen, seine Unzufriedenheit vorzutragen? Es war ja sogar gesetzlich vorgeschrieben, daß dem Bürger daraus keine Nachteile entstehen dürfen. Im Gegensatz zu heute hatte der Bürger auch das Anrecht, eine Antwort innerhalb von vier Wochen zu bekommen.
Re: Lärmschutz an bahnstrecken 26.04.2019 18:39 |
Re: Lärmschutz an bahnstrecken 26.04.2019 19:15 |
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Trittbrettfahrer
Jeder, der sich über hohe Lärmschutzwände aufregt, weil er dann weniger sieht, hat noch nie in seinem Leben in unmittelbarer Nähe an einer Güterverkehrsstrecke gewohnt. Hochoptimierter, schienengebundener Verkehr erzeugt Lärm. Lärm macht krank. Gegenargumente?
...Bei der U-Bahn gibt's auch nicht viel zu kieken. Stört sich trotzdem keiner dran, dass die in der Regel unter Tage fährt.
Wenn ich mir aussuchen kann, wo ich wohne und an eine lärmende Strecke ziehe, ist das meine Freiheit und ich kann nicht auf Kompensation pochen. Wenn eine neue Strecke gebaut oder umgebaut wird: Her mit allen lärmmindernden Maßnahmen.
Re: Lärmschutz an bahnstrecken 26.04.2019 22:23 |
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Trittbrettfahrer
Jeder, der sich über hohe Lärmschutzwände aufregt, weil er dann weniger sieht, hat noch nie in seinem Leben in unmittelbarer Nähe an einer Güterverkehrsstrecke gewohnt. Hochoptimierter, schienengebundener Verkehr erzeugt Lärm. Lärm macht krank. Gegenargumente?
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Florian Schulz
Sind die Menschen von heute wirklich empfindlicher oder hat sich in der DDR einfach niemand getraut, seine Unzufriedenheit öffentlich vorzutragen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es insbesondere entlang des Berliner Außenrings bis 1989 niemanden gab, der sich an dem Lärm der lauten russischen Dieselloks gestört hat. Eher haben die Menschen es widerstandslos hingenommen weil sie eh nichts bewegen konnten. Im Gegensatz zu heute seitdem "wir Westen sind".
Re: Lärmschutz an Bahnstrecken 27.04.2019 09:46 |
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X-Town Traffic
Passend dazu noch ein Artikel aus der MAZ zum Test von kleineren Lärmschutzwänden: Bahnhof Jacobsdorf wird zum Lärmschutzlabor
Re: Lärmschutz an bahnstrecken 27.04.2019 12:58 |
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phönix
Grundsätzlich würde ich da Recht geben, Ich freue mich auch über Lärmvermeidung. Allerdings habe ich mittlerweile einige Zeit in engen Tälern mit Zugverkehr, zum Beispiel im Moseltal, oder in der Nähe von Autobahnen verbracht. Das für mich erstaunliche war, dass die Einheimischen den Zugverkehr bzw. Autoverkehr überhaupt nicht mehr als Belästigung wahrgenommen haben und mir auch keiner erzählte, dass jemand davon krank wird... Ich will zugeben, dass es Leute gibt, die empfindlicher sind, aber dies betrifft wohl eher eine Minderheit, während sich die meisten doch mit Geräuschen arrangieren können. Lärm kann krank machen, das muss aber keine Gesetzmäßigkeit sein.
Re: Lärmschutz an bahnstrecken 27.04.2019 19:22 |
Re: Lärmschutz an bahnstrecken 27.04.2019 20:37 |
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Stahldora
Erlebe ich hier gerade echt den historischen Moment, in dem sich alle Teilnehmer dieses Unterforums mal im Grunde einig sind? Das hab ich im Bahninfo ja noch nie erlebt
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Ich finde es ungeheuerlich, dass Leute einen unausweichlichen Anspruch auf diese Wände erheben, nachdem sie neben eine Bahnstrecke gezogen sind. Ich meine - sollte man nicht wissen, worauf man sich einlässt, wenn man neben eine Bahnstrecke, eine Autobahn, einen Sportplatz oder einen Kindergarten zieht? Ich kann doch nicht dort Quartier beziehen und mich dann über den Lärm beklagen. *kopfschüttel* Strecken wie die Frankfurter Bahn existieren bereits seit dem 19. Jh. (siehe „Bahnwärter Thiel“). Jetzt anzukommen und über den Lärm zu lamentieren, ist lachhaft.