Ich weiß ja nicht, hoffe aber, das Ihr auch die Tagespresse verfolgt.
Mir jedenfalls lief ein eisiger Schauer über den Rücken als ich im Kurier und der B.Z. von Fahndungsplakaten lesen mußte auf den Kontrolleure der BVG (S-Bahn??) abgebildet sein sollen. Und der Abendschaubericht dazu gab mir dann den Rest.

Man kann ja zu den Kontrolleuren stehen wie man will, aber sowas erinnert mich doch stark an dunkle Zeiten.

Ich persönlich finde das sehr beschämend das man die Menschenwürde eines Arbeitnehmers in Deutschland so mit Füßen treten kann und die Bevölkerung das teilweise auch noch gut findet (Abendschau).

Ich will hier bestimmt keine politische Grundsatzdiskussion starten, ich will einfach nur wissen ob nur ich so denke.

Wenn Ihr also dazu auch eine Meinung habt (bitte lasst das politische raus) dann her damit.

_
Wenn Du morgens schon einen Anschiss bekommst, dann weißt Du das Du nicht alleine bist auf dieser Welt (D.Wischmeyer)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.05.2005 13:34 von Fahrdienstleiter.

Nicht die Schaffner im Kontrolldienst bzw. Angestellte von beauftragten Firmen, sondern solche Plakatmacher, meinetwegen auch Farbschmierer, Scheibenkratzer und andere Randalierer, gehören auf die Steckbriefe.

so long

Mario

@ Fahrdienstleiter & der weiße bim

Da habt Ihr beide Recht. Ich kann nicht verstehen was hier los ist. Die BVG/S-Bahn bietet eine Dienstleistung an welche vom Dienstleistungsnehmenden bezahlt werden muss. Ich finde es ok wenn in den Zügen regemäßig kontrolliert wird, schließlich zahlen die ehrlichen Fahrgäste für die Schwarzfahrer mit. Das gilt es zu mindern.

Das veröffentlichen solcher Fahndungsplakate gehört Strafverfolgt. Leider ist das öffentliche Anprangern von Menschengruppen in Deutschland seid einigen Wochen, dank eines sehr unsympatischen Menschen, sehr modern geworden.

Damit mein Beitrag wegen meines kritischen Tons nicht wieder gelöscht wird, hier der Bezug zum Nahverkehr:

Was haltet Ihr davon, könnte man die Schwarzfahrquote in Berlin bei BVG und S-Bahn mit einem elektronischen Ticket senken? Welche Techniken wären möglich?

[www.ostkreuzblog.de]
Das Onlinetagebuch zum Ostkreuz-Umbau.

AgentFlash schrieb:
> Das veröffentlichen solcher Fahndungsplakate
> gehört Strafverfolgt. Leider ist das öffentliche
> Anprangern von Menschengruppen in Deutschland seid
> einigen Wochen, dank eines sehr unsympatischen
> Menschen, sehr modern geworden.
hmmm?? bitte nicht politisch werden....
Den ÖPNV betreffend fällt mir da spontan nur der ältere Herr ein der bekanntlich auf Schweinchenrosa steht.
>
> Damit mein Beitrag wegen meines kritischen Tons
> nicht wieder gelöscht wird, hier der Bezug zum
> Nahverkehr:
>
> Was haltet Ihr davon, könnte man die
> Schwarzfahrquote in Berlin bei BVG und S-Bahn mit
> einem elektronischen Ticket senken? Welche
> Techniken wären möglich?

Nun da E-Ticket auf das Du dich beziehst ist "noch" in der Erprobungsphase.
Nur verhindert das E-Ticket nicht das "Fahren ohne gültigen Fahrausweis" (Schwarzfahren ist etwas am Thema vorbei...) sondern erleichtert nur das kaufen/verkaufen eines solchen. Nebeneffekt ist dann auch eine bessere Kontrolle der Fahrgastströme und eine Menge Datenerfassung (womit dann wieder der Datenschutz zum Thema wird).



_
Wenn Du morgens schon einen Anschiss bekommst, dann weißt Du das Du nicht alleine bist auf dieser Welt (D.Wischmeyer)

Besteht eigentlich ein Unterschied zwischen einem BVG/S-Bahn-Kontrolleur und Mitarbeitern an den Kassen von Supermärkten und Kaufhäusern? Beide versuchen Einnahmesicherung für ihr Unternehmen im Interesse der Allgemeinheit, denn Schwarzfahrer und Ladendiebe liegen allen ehrlichen Menschen auf der Tasche! Aber ich habe noch nicht gehört, dass Warenhausverkäuferinnen ein ebenso schlechtes Image wie Kontrolleure haben, geschweige denn von Steckbriefen!


Beste Grüße
Harald Tschirner

Fahrdienstleiter schrieb:
-------------------------------------------------------

> Nur verhindert das E-Ticket nicht das "Fahren ohne gültigen Fahrausweis"


Aber in Kombination mit Einlasssperren nach dem Vorbild ausländischer Metros ein guter Ansatz. Nur traut man sich in Deutschland nicht, ein derartiges System aufzubauen.
Ich würde das sehr begrüßen, auch würde es einfache neue Jobs hervorrufen.

Hallo,

Schmierzug schrieb:
"Aber in Kombination mit Einlasssperren nach dem Vorbild ausländischer Metros ein guter Ansatz."

Vor einigen Jahren war ein derartiges System schon einmal geplant. Damals war (ich glaube im IGEB-Signal) zu lesen, dass die Schwarzfahrerquote in Paris, wo solche Sperren existieren, genauso hoch sei wie in Berlin. Bestraft werden stattdessen nicht die Schwarzfahrer, sondern die ehrlichen Kunden, die sich dann an vermutlich zu wenigen Sperren anstellen müssen. Stattdessen würde ich für härtere Strafen plädieren:
- beim ersten Mal "Erwischtwerden" 50 €,
- beim zweiten Mal 100 €,
- beim dritten Mal 150 € und mehrwöchige Haftstrafe.

Im Gegensatz könnte man ja die Gebühr, wenn man seinen Fahrschein nachreicht, auf einen symbolischen Euro reduzieren. Es ist eine Frechheit, dass sogar jahrzehntelange Stammkunden wegen einmaligen Vergessens ihrer Monatskarte nicht nur durch die halbe Stadt fahren, sondern auch noch 7 Euro dafür zahlen müssen.

@ Smiley > Die Möglichkeit der Haftstrafe sieht das BGB sogar vor (Erschleichen von Berförderungsleistungen). Zum Glück ist noch niemand auf die Idee gekommen, davon wirklich gebrauch zu machen.

Wie wäre es denn statt auf härtere Strafen einfach auf günstigere Fahrpreise oder ein gerechteres Tarifsystem zu setzen ? Ich kann diejenigen sehr gut verstehen, die wegen vier Stationen U-Bahn lieber Kurzstrecke kaufen und eine Station schwarz fahren.

Harald Tschirner schrieb:
-------------------------------------------------------
> Besteht eigentlich ein Unterschied zwischen einem
> BVG/S-Bahn-Kontrolleur und Mitarbeitern an den
> Kassen von Supermärkten und Kaufhäusern? Beide
> versuchen Einnahmesicherung für ihr Unternehmen im
> Interesse der Allgemeinheit, denn Schwarzfahrer
> und Ladendiebe liegen allen ehrlichen Menschen auf
> der Tasche! Aber ich habe noch nicht gehört, dass
> Warenhausverkäuferinnen ein ebenso schlechtes
> Image wie Kontrolleure haben, geschweige denn von
> Steckbriefen!
>
>
> Harald TSchirner

Ich würde einen Kontrolleur eher mit einem Ladendetektiv vergleichen und die Kassiererin mit einer Fahrscheinverkäuferin.
Am schlechten Image sind die meisten Kontrolleure teilweise selbst schuld, aber nicht gänzlich die Hauptschuld trägt die Firma.
Mangelnde Ausbildung + Hoher Erfolgsdruck = schlechter Service = schlechtes Image.



_
Wenn Du morgens schon einen Anschiss bekommst, dann weißt Du das Du nicht alleine bist auf dieser Welt (D.Wischmeyer)

Zu diesem Thema hab ich dann das noch gefunden (man achte auf den Stundenlohn):

[berlin.umkreisfinder.de]



_
Wenn Du morgens schon einen Anschiss bekommst, dann weißt Du das Du nicht alleine bist auf dieser Welt (D.Wischmeyer)

smiley schrieb:
-------------------------------------------------------

> Vor einigen Jahren war ein derartiges System schon
> einmal geplant.

Richtig, das stimmt


> Damals war (ich glaube im
> IGEB-Signal) zu lesen, dass die Schwarzfahrerquote
> in Paris, wo solche Sperren existieren, genauso
> hoch sei wie in Berlin.

Ich würde eher mit London vergleichen wollen. Zumal sind die Anlagen sauberer, auch durch den Einsatz von personal, wogegen man sich hier ja wehrt, in D will man ja möglichst alles personalfrei machen, und wundert sich dann über die Arbeitslosenzahlen. In anderen Ländern versucht man eben solche Jobs einzuführen. Personalbedienung ist im Dienstleistungsgewerbe einfach unverzichtbar, das hat man im stupiden D noch nie verstanden.


> Bestraft werden
> stattdessen nicht die Schwarzfahrer, sondern die
> ehrlichen Kunden, die sich dann an vermutlich zu
> wenigen Sperren anstellen müssen.

Absoluter Unsinn, den du da schreibst. Glaubst du dass in der 8 Mio-Stadt London die Fahrgäste eine Stunde früher aufstehen müssen, um sich an den Kontrollen anzustellen? Bist du mal da gewesen?
Das geht so fix, nur Ausländer (also: Deutsche) nerven ab, weil sie dort stehenbleiben und nichts verstehen. Dann gibt es wahrlich einen Stau.
Sonst: das Verkehrsaufkommen ist wohl doch um einiges höher, dagegen ist das hier in Berlin ein Dorf-Metro (gemessen an den Beförderungszahlen, dem Aufkommen der 20 verkehrsreichsten Bahnhöfe der jeweiligen Stadt.[www.tfl.gov.uk] weiter unten stehen die Zahlenwerte: Von den Zahlen her werden praktisch am Tag nur mit der Metro die Bevölkerungszahl Berlins befördert!

Die Bahnhöfe sind sauber, da liegen keine Fahrgäste auf den Bänken rum und schlafen sich aus. Das ist sicher auch auf das Sicherheitskozept zurückzuführen, aber die (teilweise durch Personal begleiteten) Sperren sind ein Teil dessen.

smiley schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hallo,
>
> Schmierzug schrieb:
> "Aber in Kombination mit Einlasssperren nach dem
> Vorbild ausländischer Metros ein guter Ansatz."
>
> Vor einigen Jahren war ein derartiges System schon
> einmal geplant. Damals war (ich glaube im
> IGEB-Signal) zu lesen, dass die Schwarzfahrerquote
> in Paris, wo solche Sperren existieren, genauso
> hoch sei wie in Berlin. Bestraft werden
> stattdessen nicht die Schwarzfahrer, sondern die
> ehrlichen Kunden, die sich dann an vermutlich zu
> wenigen Sperren anstellen müssen. Stattdessen
> würde ich für härtere Strafen plädieren:
> - beim ersten Mal "Erwischtwerden" 50 €,
> - beim zweiten Mal 100 €,
> - beim dritten Mal 150 € und mehrwöchige
> Haftstrafe.
>
> Im Gegensatz könnte man ja die Gebühr, wenn man
> seinen Fahrschein nachreicht, auf einen
> symbolischen Euro reduzieren. Es ist eine
> Frechheit, dass sogar jahrzehntelange Stammkunden
> wegen einmaligen Vergessens ihrer Monatskarte
> nicht nur durch die halbe Stadt fahren, sondern
> auch noch 7 Euro dafür zahlen müssen.



Mehrwöchige Haftstrafe??? Bleib mal auf dem Teppich...

Ohne harte Strafen haben die "Strafen" leider keine Wirkung.

Ich bin statt Geldstrafen eher für etwas was auch dem Unternehmen was bringt. zb Grafitti Entfernung usw =)

schedel schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ohne harte Strafen haben die "Strafen" leider
> keine Wirkung.
>
> Ich bin statt Geldstrafen eher für etwas was auch
> dem Unternehmen was bringt. zb Grafitti Entfernung
> usw =)

Eine gute Idee, wird ja im Jugendstrafrecht teilweise schon angewendet (Scratching,Grafitti usw).

Nur glaub ich pers. nicht das sowas bei einem z. Bsp. Mittvierziger noch ankommt.
Und lohnt sich das für die VU auch? Kosten-/Nutzenfrage? Und wann wendet man dieses Verfahren an?



_
Wenn Du morgens schon einen Anschiss bekommst, dann weißt Du das Du nicht alleine bist auf dieser Welt (D.Wischmeyer)

Schwachsinn, hier gilt es nicht dem VU zur Mitarbeiterreduzierung in Form von Reinigungs-oder Werkstattpersonal zu verhelfen, sondern darum der Allgemeinheit etwas zurückzugeben!

Vor allem die Dreistigkeit mit der gewisse Gruppen das Schwarzfahren als Bürgerrecht abtun. Ob sich die selben Leute z.B. bei "Feinkost Albrecht" den Einkaufswagen vollpacken wurden und ohne zu zahlen an der Kasse vorbeigehen würden? Das ist letztendlich das gleiche...

Buschauffeur schrieb:
-------------------------------------------------------
> Vor allem die Dreistigkeit mit der gewisse Gruppen
> das Schwarzfahren als Bürgerrecht abtun. Ob sich
> die selben Leute z.B. bei "Feinkost Albrecht" den
> Einkaufswagen vollpacken wurden und ohne zu zahlen
> an der Kasse vorbeigehen würden? Das ist
> letztendlich das gleiche...

Mensch...bring die bloß nicht auf Ideen.....


_
Wenn Du morgens schon einen Anschiss bekommst, dann weißt Du das Du nicht alleine bist auf dieser Welt (D.Wischmeyer)