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B-V 3313
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Railroader
Für Berlin wünsche ich mir mittlerweile, dass ein System wirklich von einem anderen Betreiber bedient wird und dann reden wir nochmal darüber, dass ja alles so viel besser wird. ;-) Diese "tränendrüsenrührende Polemik" existiert nämlich nicht nur von einer Seite. ;-)
Das hat von 1984-1994 hervorragend funktioniert, ab 1990 sogar in einer wiedervereinigten Stadt.
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Marienfelde
Das Land Brandenburg hat der S-Bahn-Ausschreibung noch nicht zugestimmt.
"Der für den 13. Dezember 2019 anberaumte Lenkungskreis habe „aus Krankheitsgründen“ auf den 18. Januar 2020 vertagt werden müssen. (...) Das (Brandenburger, der Setzer) Verkehrsministerium ist von der SPD hin zur CDU gewechselt und wird jetzt geleitet von Guido Beermann. Für die Berliner Verwaltung ist er kein Unbekannter: Von 2012 bis 2015 war Beermann Staatssekretär in der Senatswirtschaftsverwaltung, danach wechselte er in die Bundespolitik.
(...) Beermann selbst hat sich zu dem von Berlin vorgeschlagenen Vergabesystem noch nicht geäußert. In der CDU allerdings gibt es dagegen durchaus Vorbehalte. Denn der rot-rot-grüne Senat will die Beschaffung der 1300 neuen S-Bahn-Wagen, den Betrieb und die Instandhaltung für das Riesennetz womöglich an drei unterschiedliche Unternehmen geben – und nicht wie bisher alle Leistungen „aus einer Hand“ beziehen. Zu kompliziert in Ausschreibung wie Umsetzung sei das Berliner Modell, lautet die häufigste Kritik. Und auch in der Antwort des Infrastrukturministeriums an die Berliner Zeitung am Dienstag heißt es: Es sei wichtig, ein „marktgängiges Vergabekonzept“ zur Ausschreibung zu bringen, um Steuerzahler nicht über Gebühr zu belasten."
Dies ist der heutigen Berliner Zeitung (S. 13) zu entnehmen. Hier noch Link zur Online-Fassung des Artikels von Annika Leister: [www.berliner-zeitung.de]
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Marienfelde
"Im schlimmsten Fall könnte die Berliner S-Bahn von fünf unterschiedlichen Unternehmen betrieben und gewartet werden. Die damit einhergehenden Herausforderungen und Hürden in der gegenseitigen Absprache kann sich jede*r ausmalen.
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T6Jagdpilot
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B-V 3313
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Railroader
Für Berlin wünsche ich mir mittlerweile, dass ein System wirklich von einem anderen Betreiber bedient wird und dann reden wir nochmal darüber, dass ja alles so viel besser wird. ;-) Diese "tränendrüsenrührende Polemik" existiert nämlich nicht nur von einer Seite. ;-)
Das hat von 1984-1994 hervorragend funktioniert, ab 1990 sogar in einer wiedervereinigten Stadt.
Unter Umschichtung von Instandhaltungsgeldern von der U-Bahn zur ( Westberliner ) S-Bahn...
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M48er
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Marienfelde
"Im schlimmsten Fall könnte die Berliner S-Bahn von fünf unterschiedlichen Unternehmen betrieben und gewartet werden. Die damit einhergehenden Herausforderungen und Hürden in der gegenseitigen Absprache kann sich jede*r ausmalen.
Fünf unterschiedliche Unternehmen … ach wie schlimm. Da rechnen wir doch mal nach, wie viele Unternehmen es jetzt sind. Das Land vergibt ja den Bau von S-Bahn-Wagen, die Instandhaltung der Wagen, den Fahrbetrieb und so einige Nebentätigkeiten mehr.
Also hat man LEW Hennigsdorf (Bau Baureihe 485), WaggonUnion/AEG/Siemens (Bau Baureihe 480), Adtranz / AEG / DWA / Bombardier(Bau Baureihe 481), Siemens / Stadler (Bau Baureihen 483 / 484), S-Bahn-Berlin GmbH (Instandhaltung und Fahrbetrieb), DB Netz (Streckeninfrastruktur), DB StuS (Bahnhofsinfrastuktur), DB Energie (Bahnstromversorgung), DB Sicherheit (Sicherheitsdienstleistungen). Ich zähle also mindestens neun Betreiber, die es braucht, dass es ein vollständiges S-Bahn-Produkt auf der Schiene gibt.
Das mögliche Verschieben der Schnittstelle Zugneubau <--> Zuginstandhaltung + Zugbetrieb zu Zugneubau + Zuginstandhaltung <--> Zugbetrieb passt halt der EVG nicht (da mit dieser Verschiebung die Zuginstandhaltung plötzlich nicht mehr in einem EVG-Betrieb, sondern in einem IG-Metall-Betrieb stattfinden würde), hat aber halt viele andere Vorteile für Fahrgäste und Steuerzahler.
Und ich hätte mir fünf Betreiber der S-Bahn-Instandhaltung gewünscht, als mit der S-Bahn-Krise herauskam, dass der Monopolbetreiber der Instandhaltung seine Pflichten so grob verletzt hat, dass das EBA große Teile der Flotte aus dem Verkehr gezogen hatte und wir einen Notfahrplan über Jahre hatten.
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Railroader
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Global Fisch
Mir geht diese tränendrüsenrührende Polemik sehr auf den Senkel. "Zerschlagung der S-Bahn", ach Gottchen.
Mein Gott, in Berlin wird für so viele Anlässe demonstriert und die Welt redet über Greta auf dem Boden eines ICE.
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Railroader
Und du regst dich darüber auf, dass sich S-Bahner Sorgen um ihre Zukunft machen? Dein Ernst? Schön, wenn du einen sicheren Job hast und dir keine Gedanken machen musst.
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Railroader
[Für Berlin wünsche ich mir mittlerweile, dass ein System wirklich von einem anderen Betreiber bedient wird und dann reden wir nochmal darüber, dass ja alles so viel besser wird. ;-) Diese "tränendrüsenrührende Polemik" existiert nämlich nicht nur von einer Seite. ;-)
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Marienfelde
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Global Fisch
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Marienfelde
EVG, DGB, BUND, Naturfreunde Berlin und Students for Future Berlin wollen sich am morgigen Mittwoch um 5 Minuten vor 12 vor dem Dienstsitz der Verkehrssenatorin Regine Günther (Am Köllnischen Park 3) im Rahmen einer Kundgebung gegen die Zerschlagung der Berliner S-Bahn durch die geplante Ausschreibung in der jetzigen Form wenden.
Mir geht diese tränendrüsenrührende Polemik sehr auf den Senkel. "Zerschlagung der S-Bahn", ach Gottchen.
Für richtige Staatsbahnnostalgie hätte ich ja noch ein gewisses Verständnis, aber für Demonstration "der Staat soll doch alles dem größten Kapitalunternehmen auf dem Markt in den Rachen schmeißen" fehlt mir dieses.
Ich halte das für erzreaktionär vom Unangenehmsten und halte das linke Fähnchen, mit dem sich manche der Organisatoren tarnen, für reine Heuchelei.
Sehr schön. Vielleicht sollten Leute wie ich den "erfolgreichen Bahnreformern" (Kohl, Dürr, Schröder, Mehdorn usw.) ja einfach nur gratulieren - ihre Saat ist aufgegangen. Die Reaktionäre treten unter der Fahne des Fortschritts auf - Foristen natürlich in bester Absicht.
Die Deutsche Bahn AG befindet sich weiterhin komplett im Eigentum des bürgerlichen Staates. Bei einer veränderten, stärker gemeinwohlorientierten Bahnpolitik ist es dem Eigentümer jederzeit möglich, die komplette Konzernspitze durch Leute zu ersetzen, die einer so veränderten bahnpolitischen Zielstellung nicht nur nicht im Wege stehen, sondern sie befördern. Auch der dazu passende Rechtsformwechsel sollte dem Eigentümer möglich sein.
Ich würde die Eisenbahn insgesamt dem öffentlicher Sektor zuordnen. Je mehr private (nicht im Eigentum des Bundes stehende) Unternehmen sich im Bahnbereich ausbreiten, umso schwieriger wird es, auf lange Sicht so etwas wie eine "demokratisierte Deutsche Bundesbahn" aufzubauen, die auch einiges an Gewicht im Bahnsektor einbringen kann.
Die Politik der sogenannten "Bahnreform" erreicht mittlerweile ihre Grenzen. Die Debatte, ob man dem Staat die geplanten Zuführungen zum Eigenkapital des eigenen Bahnkonzerns nicht aus wettbewerbsrechtlichen Gründen untersagen könnte, ist für mich ein klares Indiz dafür. Die meines Erachtens anstehende Neuorientierung der Bahnpolitik wird sicherlich nicht in Richtung mehr Wettbewerb gehen können - sondern eher in die andere Richtung.
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Marienfelde
Vor diesem Hintergrund - und natürlich auch vor dem Hintergrund der relativen Stabilisierung der Berliner S-Bahn - wirkt diese Ausschreibung in dieser Form fast schon anachronistisch.
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Marienfelde
Nebenbei: Solche Kundgebungen fallen nicht vom Himmel. Sie sind nicht das Werk reaktionärer Gewerkschaftsbürokraten, sondern Ausdruck des Willens eines jedenfalls sehr großen Teils der Kolleginnen und Kollegen der Berliner S-Bahn.
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Global Fisch
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Marienfelde
Nebenbei: Solche Kundgebungen fallen nicht vom Himmel. Sie sind nicht das Werk reaktionärer Gewerkschaftsbürokraten, sondern Ausdruck des Willens eines jedenfalls sehr großen Teils der Kolleginnen und Kollegen der Berliner S-Bahn.
Dass die Kolleginnen und Kollegen für ihre Jobs eintreten und demonstrieren, ist völlig legitim. Sind aber ihre Partikularinteressen, mehr nicht.
Und womöglich (siehe den Beitrag von M48) geht es auch um die Partikularinteressen von Gewerkschaftsfunktionären.
Und nein: ich halte Dich nicht für reaktionär, wenn Du für diese Kampagne eintrittst. Ich halte aber diese Kampagne für reaktionär und das Eintreten für diese Kampagne, wenn man im Grunde Haltungen vertrittst, wie ich sie bei Dir annehme, für zu kurz gedacht. Nochmal: eine Staatsbahn, eine Bürgerbahn, eine andere Grundhaltung im Verkehrsministerium kommt nicht davon, dass man die Berliner S-Bahn bei der DB festschreibt.
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Jay
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Global Fisch
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Marienfelde
Nebenbei: Solche Kundgebungen fallen nicht vom Himmel. Sie sind nicht das Werk reaktionärer Gewerkschaftsbürokraten, sondern Ausdruck des Willens eines jedenfalls sehr großen Teils der Kolleginnen und Kollegen der Berliner S-Bahn.
Dass die Kolleginnen und Kollegen für ihre Jobs eintreten und demonstrieren, ist völlig legitim. Sind aber ihre Partikularinteressen, mehr nicht.
Und womöglich (siehe den Beitrag von M48) geht es auch um die Partikularinteressen von Gewerkschaftsfunktionären.
Und nein: ich halte Dich nicht für reaktionär, wenn Du für diese Kampagne eintrittst. Ich halte aber diese Kampagne für reaktionär und das Eintreten für diese Kampagne, wenn man im Grunde Haltungen vertrittst, wie ich sie bei Dir annehme, für zu kurz gedacht. Nochmal: eine Staatsbahn, eine Bürgerbahn, eine andere Grundhaltung im Verkehrsministerium kommt nicht davon, dass man die Berliner S-Bahn bei der DB festschreibt.
Auch zu deinem Beitrag Zustimmung. An dieser Stelle nehme ich aber verwundert zur Kenntnis, dass hier eben nicht nur die EVG, deren Motive nachvollziehbar sind, zur Demo aufgerufen hat, sondern auch der BUND und die Naturfreunde, die sich hier wohl vor den Gewerkschaftskarren haben spannen lassen. Dagegen fehlt die GDL, die ich um Umgang mit Ausschreibungen wesentlich pragmatischer empfinde als die EVG.
Anonymer Benutzer
Re: Mittwoch um 5 vor 12: Kundgebung gegen die Zerschlagung der Berliner S-Bahn 19.12.2019 02:51 |
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Global Fisch
Du, ich hab diverse (nicht immer von mir gewollte) Jobwechsel hinter mir, auch zwischendurch Zeiten ohne Job, ich kenne das.
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Global Fisch
Nein, ich rege mich nicht darüber auf, dass sich S-Bahner Sorgen um ihre Jobs machen. Ich finde es völlig in Ordnung, dass sie dafür eintreten, ggf. auch dafür demonstrieren.
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Global Fisch
Nur ist es nicht Sache der Berliner Verkehrspolitik, ob nun auch künftig Herr Railroader oder stattdessen Frau Roadrailerin die S_Bahn fährt. ;-) (Nur als Beispiel, geht nicht gegen Dich persönlich; Dir gönne ich Deinen Job natürlich).
Aber zum Glück wird Fahrpersonal ja ohnehin gesucht.
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Global Fisch
So recht sehe ich den Zusammenhang nicht. "Die S-Bahn sollte unbedingt weiterhin in den Händen der Deutschen Bahn bleiben" wäre eine Sachaussage, keine Polemik. Polemik entsteht erst durch diese in meinen Augen völlig absurde "die S-Bahn darf nicht zerschlagen werden"-Rhetorik.
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Global Fisch
Ich denke aber, dass die Möglichkeit, dass eines Tages ein anderer Betreiber kommen könnte, zur erhöhten Motivation des jeweiligen aktuellen Betreibers beitragen könnte.
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def
Eine betriebswirtschaftliche Komponente sollte und könnte ja durchaus auch ein Ziel sein, aber eben nicht das einzige - und dann eben nicht in der maximalen Form "Verdient möglichst viel Geld", sondern z.B. als schwarze Null.
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Railroader
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Global Fisch
Nein, ich rege mich nicht darüber auf, dass sich S-Bahner Sorgen um ihre Jobs machen. Ich finde es völlig in Ordnung, dass sie dafür eintreten, ggf. auch dafür demonstrieren.
Und warum bezeichnest du es dann als "tränendrüsenrührende Polemik", wenn die Leute für ihre Interessen demonstrieren? So kam es zumindest an.
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Global Fisch
So recht sehe ich den Zusammenhang nicht. "Die S-Bahn sollte unbedingt weiterhin in den Händen der Deutschen Bahn bleiben" wäre eine Sachaussage, keine Polemik. Polemik entsteht erst durch diese in meinen Augen völlig absurde "die S-Bahn darf nicht zerschlagen werden"-Rhetorik.
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Railroader
Mir ist es aber auch ein Anliegen, dass die S-Bahn im Fahrbetrieb nicht aufgesplittet wird. Ich hatte auch schon mehrfach begründet warum, auch wenn die Argumente gern als nichtig oder gar unwahr abgetan werden. Ich behaupte hier nichts Unwahres, weil ich Partikularinteressen verteidigen will, ich sehe es eben wirklich so.
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Railroader
In all den Jahren, die ich nun bei der S-Bahn arbeite, haben mehr Schnittstellen immer zu mehr Problemen geführt. Die S-Bahn hat ihre Systeme 2013 aufgeteilt, Entscheidungsträger räumlich voneinander getrennt, mehrere Verantwortlichkeiten geschaffen. Das hat sich stets nachteilig auf den Betrieb ausgewirkt.
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Railroader
Fahrgäste wünschen sich weniger Mitarbeiter auf Bahnsteigen, weil es den Senat weniger kostet. Ich glaube, sowas gibt es wirklich nur in Berlin.
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Railroader
Wir haben heute die Flexibilität, z.B. die S9 über den Südring umzuleiten oder die Reserve Südkreuz zum Ostbahnhof zu schicken. Das glauben einige Foristen hier nicht, ich kann nur sagen, dass ich es regelmäßig erlebe.
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Railroader
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Global Fisch
Ich denke aber, dass die Möglichkeit, dass eines Tages ein anderer Betreiber kommen könnte, zur erhöhten Motivation des jeweiligen aktuellen Betreibers beitragen könnte.
Damit unterstellst du aber, dass die S-Bahn keine hohe Motivation hat.
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Global Fisch
Das darfst Du nicht nur auf die S-Bahn konkret beziehen. Ich unterstelle einem Unternehmen, das lukrative Aufträge für die Zukunft ohne Zweifel ganz, ganz sicher hat, dass es weniger Strukturen schafft, die Effizienz und Qualität sichern.
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Balu der Bär
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Global Fisch
Das darfst Du nicht nur auf die S-Bahn konkret beziehen. Ich unterstelle einem Unternehmen, das lukrative Aufträge für die Zukunft ohne Zweifel ganz, ganz sicher hat, dass es weniger Strukturen schafft, die Effizienz und Qualität sichern.
Nur macht das kein Unternehmen. Weder die S-Bahn noch die BVG. Das dürfen wir ja nun seit Jahren in Berlin "bewundern". Und selbst die Abzüge bei den Besteller-Entgelten haben daran nicht viel geändert. Daher ist die These, dass Monopole zu mehr Effizienz und Qualität führen, leider falsch. Und bevor einer kommt und meint, man müsse das gesamte Gesellschaftssystem austauschen: Auch die Erfahrungen der Vergangenheit stützen diese These nicht.
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Marienfelde
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Global Fisch
Und nein: ich halte Dich nicht für reaktionär, wenn Du für diese Kampagne eintrittst. Ich halte aber diese Kampagne für reaktionär und das Eintreten für diese Kampagne, wenn man im Grunde Haltungen vertrittst, wie ich sie bei Dir annehme, für zu kurz gedacht. Nochmal: eine Staatsbahn, eine Bürgerbahn, eine andere Grundhaltung im Verkehrsministerium kommt nicht davon, dass man die Berliner S-Bahn bei der DB festschreibt.
Gewerkschaftsfunktionäre vertreten Partikularinteressen - ich weiß nicht recht, ob man so ein Argument ernstnehmen muß..
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Ich kann der Kritik an der praktischen Bahnpolitik des Bundes und seines Bahnkonzerns mehr oder weniger komplett unterschreiben. Allerdings glaube ich nicht an eine Lösung dieser Probleme durch irgendwelche Ausschreibungen.
Die Verkehrspolitik des Bundes muß sich ändern und der Bahnkonzern auf Kurs gebracht werden. Vordergründig schienen sich längere Zeit Vorteile durch Ausschreibungen von (Bahn-) Verkehrsleistungen zu ergeben. Über die Zeit werden aber die mit Ausschreibungen verbundenen Probleme deutlicher sichtbar, nicht nur bei der Bahn und nicht nur in Berlin.
Die Ausschreibungspraxis wird sich als Irrweg erweisen, und am Ende wird der Staat den angerichteten Scherbenhaufen zusammenkehren.
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Railroader
Zudem frage ich mich, warum man rumexperimentieren muss, statt einfach einen Zustand wiederherzustellen, mit dem es wunderbar funktioniert hat?
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Global Fisch
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Marienfelde
Ich kann der Kritik an der praktischen Bahnpolitik des Bundes und seines Bahnkonzerns mehr oder weniger komplett unterschreiben. Allerdings glaube ich nicht an eine Lösung dieser Probleme durch irgendwelche Ausschreibungen.
Die Verkehrspolitik des Bundes muß sich ändern und der Bahnkonzern auf Kurs gebracht werden. Vordergründig schienen sich längere Zeit Vorteile durch Ausschreibungen von (Bahn-) Verkehrsleistungen zu ergeben. Über die Zeit werden aber die mit Ausschreibungen verbundenen Probleme deutlicher sichtbar, nicht nur bei der Bahn und nicht nur in Berlin.
Die Ausschreibungspraxis wird sich als Irrweg erweisen, und am Ende wird der Staat den angerichteten Scherbenhaufen zusammenkehren.
Sorry, da sind aber ein paar logische Brüche.
Zunächst mal: die Alternative zu Ausschreibungen für vom Staat beauftragte Leistungen privater Unternehmen, heißt Korruption.
(Mag ein paar kleine Nischen geben, wo zwischen beiden noch andere Möglichkeiten sind, aber im wesentlichen ist das so)
Ansonsten: dass sich die Verkehrspolitik des Bundes ändern muss, da sind wir uns sicher einig. "der Bahnkonzern muss auf Kurs gebracht werden" klingt auch nicht schlecht, ist aber sehr allgemein. Nochmal: auch der Staat hat auf ein privatrechtlich organisiertes Unternehmen nur begrenzten Einfluss. Bei dem Konstrukt "DB Konzern" kommt hinzu, dass der Staat nicht nur sein Eigentümer ist, sondern dass das Unternehmen zu guten Teilen direkt von staatlichen Leistungen lebt. Aber wie auch immer: man kann die Verkehrspolitik an sich kritisieren, man kann die Bahnprivatisierung kritisieren, man kann die Modalitäten einer konkreten Ausschreibung kritisieren. Alles in Ordnung.
Aber man kann nicht die Verkehrspolitik als gegeben hinnehmen, die Bahnprivatisierung als gegeben hinnehmen, aber dann auf die Ausschreibungen an sich eindreschen. Das ist das klassische Sack hauen, Esel meinen.
Ausschreibungen sind einfach ein Mittel, die Vergaben an private Unternehmen einigermaßen zivilisiert zu regeln. Zu sagen: Unternehmen X soll, egal, was es fordert, egal, wie gut es ist, auf jeden Fall die Leistungen erbringen, ist der deutlich schlechtere Weg. Und ja: ich bleibe dabei: Du magst von scheinbar linken Thesen ausgehen, aber am Ende forderst Du etwas, was ich für reaktionär halte. Und daran ändert eben nichts, daran, dass die DB im Staatsbesitz ist. Sie (zumindest die Nahverkehrsunternehmen, die in Konkurrenz zu anderen EVU stehen) unterliegt hier genau den gleichen Regeln, wie jedes andere private Unternehmen auch. Muss auch so sein. Wäre ansonsten Wettbewerbsverzerrung.