Ich kann mich jedenfalls an die verschiedensten Projekte erinnern, die man auf der S-Bahntrasse realisieren wollte. Beispielsweise eine O-Bahnlinie. Also ein Spurbus, der anstatt durch die Wohngebiete zu fahren auf der dann ehemaligen Bahntrasse schnell an diesen vorbei fahren sollte, um sich dann auf dem Weg nach Steglitz in den Stau zu stellen und auch eine Führung der U9 ab Lankwitz nach Lichterfelde wurde irgendwo mal erwähnt. Glücklicherweise hat man damals fürs Nachdenken ebenso lange gebraucht wie heute, sodass man dann bereits 11 Jahre später, nach abermals kompletter Änderung der Rahmenbedingungen, die S-Bahn erfolgreich wieder in Betrieb genommen werden konnte.Zitat
Latschenkiefer
Leider war ich noch zu jung, um das damalige Geschehen bewusst miterlebt zu haben.
Im Buch "S-Bahn nach Teltow" (IGEB 1995) gibt es die Mutmaßung, dass die U9-Verlängerung nach Lankwitz priorisiert war, und man deswegen die Konkurrenz durch die S-Bahn nicht wollte.
In Lichtenrade hingegen gab es Stimmen, die eine Verlängerung der U6 über Mariendorf hinaus forderten. Mit der S-Bahn konnte man hier jedoch erst einmal diesen Forderungen den Wind aus den Segeln nehmen. Die Anschlussbahnen an dieser Strecke waren vermutlich ebenfalls ein wichtiges Argument.
Zitat
Nemo
Ich kann mich jedenfalls an die verschiedensten Projekte erinnern, die man auf der S-Bahntrasse realisieren wollte. Beispielsweise eine O-Bahnlinie. Also ein Spurbus, der anstatt durch die Wohngebiete zu fahren auf der dann ehemaligen Bahntrasse schnell an diesen vorbei fahren sollte, um sich dann auf dem Weg nach Steglitz in den Stau zu stellen und auch eine Führung der U9 ab Lankwitz nach Lichterfelde wurde irgendwo mal erwähnt. Glücklicherweise hat man damals fürs Nachdenken ebenso lange gebraucht wie heute, sodass man dann bereits 11 Jahre später, nach abermals kompletter Änderung der Rahmenbedingungen, die S-Bahn erfolgreich wieder in Betrieb genommen werden konnte.Zitat
Latschenkiefer
Leider war ich noch zu jung, um das damalige Geschehen bewusst miterlebt zu haben.
Im Buch "S-Bahn nach Teltow" (IGEB 1995) gibt es die Mutmaßung, dass die U9-Verlängerung nach Lankwitz priorisiert war, und man deswegen die Konkurrenz durch die S-Bahn nicht wollte.
In Lichtenrade hingegen gab es Stimmen, die eine Verlängerung der U6 über Mariendorf hinaus forderten. Mit der S-Bahn konnte man hier jedoch erst einmal diesen Forderungen den Wind aus den Segeln nehmen. Die Anschlussbahnen an dieser Strecke waren vermutlich ebenfalls ein wichtiges Argument.
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Nemo
Ich kann mich jedenfalls an die verschiedensten Projekte erinnern, die man auf der S-Bahntrasse realisieren wollte. Beispielsweise eine O-Bahnlinie. Also ein Spurbus, der anstatt durch die Wohngebiete zu fahren auf der dann ehemaligen Bahntrasse schnell an diesen vorbei fahren sollte, um sich dann auf dem Weg nach Steglitz in den Stau zu stellen und auch eine Führung der U9 ab Lankwitz nach Lichterfelde wurde irgendwo mal erwähnt.
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Möckernbrücke
Um Fahrplanstabilität zu sichern, spielte für den damaligen Verkehrssenator Wronski wohl ein gewisse Rolle Linienbündelungen (wie später wieder zwischen Priesterweg und Schönholz) zu vermeiden.
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Möckernbrücke
Als Vorbild nahm man sich das damalige U-Bahnnetz, bei dem jede Strecke jeweils nur von einer Linien bedient wurde, wodurch Störungen von einer Linie nicht auf eine andere Linie übertragen werden konnten. So entstanden 1984 die Linien S2 und S3, etwas später die S1 (nur zwischen Nikolassee und Wannsee gab es eine kurze Linienbündelung).
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Möckernbrücke
Für den stillgelegten Ast nach Lichterfelde Süd gab es Überlegungen diesen durch die zu verlängernde U-Bahnlinie 9 zu bedienen. BVG-Direktor Piefke war ohnehin der Meinung, dass alle wichtigen ÖPNV-Verkehrsströme von Lankwitz/Lichterfelde nach Steglitz verlaufen, und nicht Richtung Papestraße - Anhalter Bahnhof.
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B-V 3313
Das glaube ich nicht, denn gerade die weitgehend zweigleisige Strecke nach Lichterfelde Süd hätte doch mehr Stabilität gebracht. In der damaligen Politik kann ich mir eher vorstellen, dass man mit der Lichtenrader Strecke den CDUlern in Tempelhof einen Gefallen tun wollte, die CDU in Steglitz und Zehlendorf bekam ja noch vor der Wahl schnell die Wannseebahn wieder.
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Möckernbrücke
Als Vorbild nahm man sich das damalige U-Bahnnetz, bei dem jede Strecke jeweils nur von einer Linien bedient wurde, wodurch Störungen von einer Linie nicht auf eine andere Linie übertragen werden konnten. So entstanden 1984 die Linien S2 und S3, etwas später die S1 (nur zwischen Nikolassee und Wannsee gab es eine kurze Linienbündelung).
Die kurz vor dem Bau stehende U10 hätte zwischen Schreiberplatz und Rathaus Steglitz auch neben/über der U9 gelegen. Zwischen Nikolassee - Wannsee hatten ja die S1 und die S3 eigene Gleise. Auch dieses Argument hätte also nicht gezogen.
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Möckernbrücke
Eben, die U10 hätte neben/über der U9 eigene Gleise gehabt, so wie das jeweilige kurze Stück der S1/S3 zwischen Nikolassee und Wannsee.
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Möckernbrücke
Wo hätte denn die Linie von Lichterfelde Süd zu Mauerzeiten enden sollen, wenn nicht in Heiligensee?
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B-V 3313
Ich halte die Linienreinheit auch für vorgeschoben. Im 117 km-Konzept, war ja die S6 nach Lichterfelde Süd vorgesehen und die S-Bahnstrecke nach Spandau/Staaken hätte sicherlich auch nicht spätestens in Charlottenburg geendet.
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Sascha Behn
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B-V 3313
Ich halte die Linienreinheit auch für vorgeschoben. Im 117 km-Konzept, war ja die S6 nach Lichterfelde Süd vorgesehen und die S-Bahnstrecke nach Spandau/Staaken hätte sicherlich auch nicht spätestens in Charlottenburg geendet.
Wie sah das 117 km Konzept aus und wie waren die Linienverläufe?
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Sascha Behn
Wie sah das 117 km Konzept aus und wie waren die Linienverläufe?
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speedwings
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Sascha Behn
Wie sah das 117 km Konzept aus und wie waren die Linienverläufe?
Nach Planung aus dem Jahr 1987 sollte das Zielnetz folgende Linienverläufe haben:
S1 Waidmannslust - Gesundbrunnen - Friedrichstraße - Anhalter Bahnhof - Schöneberg - Wannsee
S2 Gleisdreieck - [Cheruskerkurve] - Papestraße - Lichtenrade
S3 Friedrichstraße - Zoologischer Garten - Charlottenburg - Westkreuz - Wannsee
S4 Frohnau - Gesundbrunnen - Ring - Sonnenallee bzw. Köllnische Heide
S5 Zoologischer Garten - Charlottenburg - Westkreuz - Spandau - Staaken
S6 Gleisdreieck - [Cheruskerkurve] - Papestraße - Lichterfelde Süd
Quelle: Broschüre "Berlin im Verkehr" - Herausgegeben 1987 vom Senat von Berlin
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Bahnmeier
Mich würde eigentlich interessieren wie die BVG damals zu den Linienbezeichnungen gekommen ist, so wie sie waren? Hier ist sie nochmal:
S1: Wannsee - Anhalter Bahnhof
S2: Frohnau - Lichtenrade
S3: Wannsee - Friedrichsstraße
Dabei stell sich die Frage auf warum die S1 nicht die S3 wurde, denn die S1 war die letzte die von der BVG übernommen wurde. Logisch wäre es gewesen die erste Linie, die von der BVG übernommen wurde, als S1 zu bezeichnen.