Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Schließung von DB-Reisezentren in Brandenburg
geschrieben von Stichbahn 
Zitat
Bumsi
Immer noch der IC 140 nach Amsterdam vor mittlerweile einer guten Stunde, in gut 20 Minuten hält dort dann der IC 147 nach Berlin Ostbahnhof.

Der Halt dieser ICs dürfte aber irgendwie mit dem 20 Minuten später fahrenden Bus SEV nach Stendal Hbf im Zusammenhang stehen. Ich denke, so einen baubedingten Halt für den Zeitraum von 1 Woche sollte man nicht unbedingt als Regelfall annehmen.
Zitat
Joe
Zitat
485er-Liebhaber

Und wenn die DB nichts bekommt am Bahnhöfen, wo sie auch nicht mehr fährt und man ein Ticket nicht vorher lösen muss... Leider nicht verwunderlich diese dann abzubauen.

Das Argument zieht aber auch nicht so recht. In Rathenow fuhr wann das letzte Mal ein DB Zug? Da gibt es ein Reisezentrum. In Wittenberge ist doch noch die S-Bahn nach Magdeburg unterwegs und in FFO die (neuen) RE 10 und RB 43 nach Cottbus und weiter nach jwd, die m.W.von der DB betrieben werden. Nur Brandenburg/Havel ist die DB los...

Doch, es zieht... Bisher existieren die Reisezentren in Rathenow und Wittenberge sowie diverse private Vertriebsstellen und Automaten entlang von RE 2 und 4 aufgrund von einer Bestellung der ODEG bei der DB. Die damals kleine ODEG hatte mit den E-Linien schon eine große Herausforderung gewonnen und wollte sich nicht noch um den Vertrieb kümmern - somit haben sie die DB Vertrieb beauftragt.

Heute sind sie mutiger. Und mit einer Agentur deutlich günstiger als die DB mit einem Reisezentrum je sein könnte.
DB Fernverkehr legt derweil recht klar fest, wo sie ein Reisezentrum für ihre Kunden haben möchten - und das sind vor allem IC(E)-Systemhalte und insgesamt null Bahnhöfe in Brandenburg. Alle anderen Standorte werden vollständig vom Besteller im Nahverkehr finanziert und folgerichtig bei Auftragsverlust geschlossen. Muss man nicht gut finden, ist aber so...
Mal meine Meinung generell zu diesem Thema: Ich bin irgendwie zwiegespalten. Ich persönlich komme irgendwie besser am PC zurecht, wo ich die Zeiten und die Verbindungen *sehen* kann und nicht irgendwelche Zahlen an den Kopf geworfen kriege (so mein Empfinden, andere mögen es anders sehen), die vielleicht nicht mal den Eckdaten entsprechen, die ich mir für die Reise gemerkt habe.
Dennoch habe ich ich in der Zeit, als ich in der Nähe des Bahnhofs gearbeitet habe, anfangs möglichst alle meine Fahrkarten am hiesigen Schalter (kein Reisezentrum, sondern eine Agentur) gekauft, damit dort Umsätze generiert werden und der Schalter für Leute bestehen bleibt, die darauf angewiesen sind.

In den zwei bis drei Jahren wurde mir 3x eine falsche Fahrkarte ausgestellt (siehe unten). Aber als bei einem weiteren Kauf die Dame nicht in der Lage war, meinen Zielbahnhof zu finden, während ich den Fahrschein (mit einem zusätzlichen Zwischenhalt, den ich am Schalter noch gar nicht äußern konnte) binnen einer Minute am Automaten gekauft habe, zog ich wieder den Internet- oder Automatenkauf vor.

1. falsche Fahrkarte
Vorgesehen war eine Rundfahrt quer durch den Harz, von hier™ zum RE1, weiter nach Magdeburg, Wenigerode, Eisfelder Talmühle. Dann je nach spontaner Entscheidung entweder direkt nach Nordhausen und in 2 Stunden das komplette Straßenbahnnetz abfahren oder von Eisfelder Talmühle zurück zu Anne, Anne und Anne am Forsthaus Hohne und mit Dampf nach Nordhausen. Rückfahrt ab Nordhausen in beiden Fällen mit dem selben Zug über Halle(Saale), mit ICE nach Berlin und dann weiter nach Hause.

Ich verlangte eine Fahrkarte von hier nach Eisfelder Talmühle über Magdeburg und eine von Eisfelder Talmühle über Nordhausen (mit 2h Aufenthalt) nach Hause. Da die Fahrkarte der Harzer Schmalspurbahn aber in der Agentur nicht verkauft werden konnte, wurde eine Fahrkarte von hier nach Wernigerode und eine Fahrkarte von Nordhausen nach Hause (und wegen dem ICE mit Zugbindung) ausgestellt. Ich fragte bei der Rückfahrkarte sogar extra nochmal nach, ob die 2h in Nordhausen berücksichtigt seien, was die Verkäuferin auch bejahte. Dann bekam ich das Fahrkartenbriefchen ausgehändigt und habe zum Glück im Büro nochmal draufgeguckt: der Aufenthalt fehlte. :-(
Ich musste also nochmal zum Schalter, und zum Glück war die Verkäuferin noch da und erinnerte ich auch noch an mich, sodass der Fehler noch korrigiert werden konnte.

Wobei es auch interessant geworden wäre, wenn ich die Fahrkarte nicht hätte umtauschen können. Die ursprünglich verkaufte Verbindung war wegen eines Fehlers in den Fahrplandaten gar nicht fahrbar: da waren im Datenbestand der DB (auch im Internet) für den Zug von Eisfelder Talmühle nach Nordhausen die Schultage und die schulfreien Tage vertauscht. Die Direktverbindung gab es nur an schulfreien Tagen. An Schultagen verendete der Triebwagen von Eisfelder Talmühle schon in Niedersachswerfen Ost, fuhr leer zurück nach Illfeld und bildete dann mit der Nordhäuser Straßenbahnlinie 10 einen glatten 30er Takt bis Nordhausen. Dadurch wurde aber der Anschluss an den RE Nordhausen–Halle verpasst, sodass auch erst der ICE eine Stunde später erreicht wurde.
Ich machte die Tour an einem Schultag, aber der Fahrplanausdruck war der von einem schulfreien Tag (das Datum stimmte aber).

2. falsche Fahrkarte
Als Teil einer anderen Rundreise fuhr ich von der Thüringerwaldbahn, die baubedingt am Gothaer Ostbahnhof endete, zur Flachstrecke der Oberweißbacher Berg- und Schwarzatalbahn nach Cursdorf. Ich verlangte eine Fahrkarte „Gotha Ost – Cursdorf über Katzhütte“. Die Dame fiel bald in Ohnmacht, als sie die Verbindung sah (binnen ca. 3h gleich 6x umsteigen: Gotha Hbf, Neudietendorf, Arnstadt, Rottenbach, Obstfelderschmiede, Lichtenhain an der Bergbahn – den 7. Umstieg bei der Stichfahrt nach Katzhütte am Ende der Schwarzatalbahn hatte mir die Dame mal gleich unterschlagen). aber war dann ratlos, dass sich die Fahrkarte nicht erstellen ließ. Das lag daran, dass die Bergbahn und die Flachstrecke Obstfelderschmiede–Lichtenhain an der Bergbahn–Cursdorf ein Sondertarif sind. Um die Dame nicht noch weiter rumprobieren zu lassen, wies ich sie auf den Sondertarif hin und bekam den zu teuren Fahrschein Gotha Ost–Obstfelderschmiede ausgestellt. Besser wäre gewesen, den Fahrschein nur bis Rottenbach auszustellen, da im Fahrpreis der Bergbahn auch die gesamte Schwarzatalbahn enthalten ist.
Hier bin ich vielleicht mitschuldig am der Ausstellung des falschen Fahrscheins, weil die Verkäuferin vielleicht ohne meinen Hinweis auf den Stückelungsbahnhof Obstfelderschmiede die tarifliche Besonderheit, dass die komplette Schwarztalbahn im Bergbahnpreis drin ist, noch gefunden hätte.

3. falsche Fahrkarte
Da wurde mir die Verbindung rausgesucht, die ich haben wollte, allerdings beim Verkauf ein falscher Tag eingestellt. Hier hatte die Dame ihren Fehler nach dem Ausdrucken des Fahrscheins noch selbst bemerkt und korrigiert.
Aber hinterher fiel mir auf, dass zwar bei der Auswahl der Verbindung noch alles richtig war, aber die Zeiten, die die Verkäuferin beim Erstellen des Fahrscheins nochmal wiederholte, gar nicht stimmen konnten: die Ankunftszeit war die vom RE, der aber an dem Tag gar nicht fuhr, wie ich vorher schon recherchiert hatte. Nur beim Verkauf selbst war mir die unpassende Ankunftszeit gar nicht bewusst geworden (waren halt zu viele Zahlen und ich hatte mich auf die Abfahrtszeit konzentriert, die ja stimmte). Angeblich springt wohl das Datum manchmal beim Wechsel von der Fahrplanauskunft ins Verkaufsprogramm zurück, so die Erklärung der Verkäuferin.
Zitat
FlO530
Zitat
Joe
Zitat
485er-Liebhaber

Und wenn die DB nichts bekommt am Bahnhöfen, wo sie auch nicht mehr fährt und man ein Ticket nicht vorher lösen muss... Leider nicht verwunderlich diese dann abzubauen.

Das Argument zieht aber auch nicht so recht. In Rathenow fuhr wann das letzte Mal ein DB Zug? Da gibt es ein Reisezentrum. In Wittenberge ist doch noch die S-Bahn nach Magdeburg unterwegs und in FFO die (neuen) RE 10 und RB 43 nach Cottbus und weiter nach jwd, die m.W.von der DB betrieben werden. Nur Brandenburg/Havel ist die DB los...

Doch, es zieht... Bisher existieren die Reisezentren in Rathenow und Wittenberge sowie diverse private Vertriebsstellen und Automaten entlang von RE 2 und 4 aufgrund von einer Bestellung der ODEG bei der DB. Die damals kleine ODEG hatte mit den E-Linien schon eine große Herausforderung gewonnen und wollte sich nicht noch um den Vertrieb kümmern - somit haben sie die DB Vertrieb beauftragt.

Heute sind sie mutiger. Und mit einer Agentur deutlich günstiger als die DB mit einem Reisezentrum je sein könnte.
DB Fernverkehr legt derweil recht klar fest, wo sie ein Reisezentrum für ihre Kunden haben möchten - und das sind vor allem IC(E)-Systemhalte und insgesamt null Bahnhöfe in Brandenburg. Alle anderen Standorte werden vollständig vom Besteller im Nahverkehr finanziert und folgerichtig bei Auftragsverlust geschlossen. Muss man nicht gut finden, ist aber so...

Ist das Reisezentrum am BER nicht von DB FV mitfinanziert?

—————————————————

Ich hab nen Bus und meine Busfahrerin heißt Layla, sie fährt schöner, schneller, weiter.
Kostet die Agentur extra? Vor Jahren, da war das alles noch neu, habe ich mal eine Fahrkarte über eine weite Strecke, ich weiß aber nicht mehr wohin, nach Wien? gelöst. Ich wollte möglichst günstig fahren und der Termin, auch die Tageszeit war relativ egal. Da dachte ich ist doch ein Fall fürs Telefon und ich hab die DB Fahrkartenauskunft oder wie das heißt, Reisezentrum, angerufen und der Freundliche Verkäufer suchte mir geduldig eine Sparverbindung heraus und teilte mir den Tag und die Stunde mit,ich war's einverstanden. Ach nein das war nach Herne mit dem ICE. Mein Auto stand da und ich musste es nur holen, der Zeitpunkt war also egal. Damals hatte ich zwei Autos, konnte nur mit einem fahren und musste das andere daher stehen lassen. Dann nannte ich meine Kreditkarte und konnte am nächsten DB Automaten auf irgendeinem Bahnhof mit der Kreditkarte und einer Nummer das Ticket lösen und ziehen. Das fand ich super praktisch. Aber es hat natürlich Gebühren gekostet. Ich glaubte damals, dass diese DB-Verkäufer Angebote hatten, die man online nicht bekam und die nicht dem regulären Sparpreis entsprachen wie das heute der Fall sein würde. Das ganze flexible Preisangebot war wohl noch ziemlich neu.
Zitat
Logital
Zitat
485er-Liebhaber
. Und wenn die DB nichts bekommt am Bahnhöfen, wo sie auch nicht mehr fährt und man ein Ticket nicht vorher lösen muss... Leider nicht verwunderlich diese dann abzubauen.

Wie meinst du das? Das Problem ist dass DB Fernverkehr zu viel bekommt, also die Provision immer weiter runterschraubte. Deshalb hat keiner mehr Lust ihre Tickets zu verkaufen. Vielleicht sollten die Agenturen der ODEG in Brandenburg und Frankfurt Oder einfach Tickets für den Flixtrain mit verkaufen. Vielleicht überdenkt DB Fernverkehr dann noch mal die Vergütung.

Du weißt hoffentlich, auf welchen Vertriebswegen DB Fernverkehr seit Jahren ihr Geld macht? Ein Reisezentrum ist heutzutage keine Cashcow, wenn es nicht gerade an großen Fernverkehrsbahnhöfen ist. Der Anreiz ist da leider nun mal Bezuschussung. Die Bahn soll Gewinn machen und ist eben keine Daseinsfürsorge, außer wenn es der Politik kurz einfällt.

Und wie im Beitrag über mir ausgeführt: Im Reisezentrum hole ich nur noch Tickets, die ich nicht online bekomme. Dann muss ich nicht erklären, was der Mitarbeiter in seinem System eingeben muss. Oder das es wirklich dafür Tickets gibt.

Der wesentliche Unterschied ist, dass ich mit einem Ticket von DB Fernverkehr von Frankfurt (Oder) auch fahren kann. Von Flixtrain nicht. Und wenn der Zug wie heute wieder mal abnormale Verspätung hat, kann ich am Ende Zuhause bleiben oder fahre dann doch mit der DB.

Die Berliner Linienchronik (+Stationierungen S-Bahn/BVG) 1858-2024
Zitat

"Jeder beratungsintensive Schalter-Kunde, der nach langem Hin und Her eine Fahrkarte nach Garmisch-Partenkirchen oder Flensburg kauft, wäre Kassengift für die ODEG-Ticketzentralen."

Wäre es der ODEG also lieber, wenn der Fahrgast gleich den Flixbus nimmt, statt dass sie ein paar Cent für die Strecke bis Berlin einnimmt‽
Oder bekommt die ODEG von einem Fahrschein Frankfurt–Flensburg gar nix ab? Ich meine irgendwie muss der Fahrgast (unabhänig vom Vertriebsweg der Fahrkarte) doch erstmal zu dem Fernverkehrszug nach Flensburg kommen – von Frankfurt aus dürfte das doch ab Fahrplanwechsel mit der ODEG erfolgen.
In der Ausschreibung gab es verschiedene Optionen zum Vertrieb:
Option 3: Änderung in der Vertriebsinfrastruktur
Option 4: Vertrieb von Fahrausweisen der Produktklasse ICE sowie der Produktklasse IC/EC

Was sich konkret dahinter verbirgt, steht wohl nur in den detaillierten Ausschreibungsunterlagen bzw. in den Verkehrsverträgen.
Zitat
485er-Liebhaber

Du weißt hoffentlich, auf welchen Vertriebswegen DB Fernverkehr seit Jahren ihr Geld macht? Ein Reisezentrum ist heutzutage keine Cashcow, wenn es nicht gerade an großen Fernverkehrsbahnhöfen ist. Der Anreiz ist da leider nun mal Bezuschussung. Die Bahn soll Gewinn machen und ist eben keine Daseinsfürsorge, außer wenn es der Politik kurz einfällt.

Dass ein riesiges Reisezentrum in Zeiten des Online-Verkaufs keine Cashcow mehr ist, ist klar. Ist halt nur doof, wenn man sich komplett zurück zieht. Vielleicht sollte man bei der Zusammensetzung der Gewerbemieter im Bahnhof nicht nur Fressstände zulassen, sondern auch an ein kleines Reisebüro vermieten. Das kann dann natürlich auch gerne Flugreisen, Busreisen usw. verkaufen, es sollte aber bahnkundig sein. Da die Bahn aber keine Tickets mehr durch andere verkaufen lassen möchte, wird es nichts mit dieser Idee.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Für mich stehen Reisezentren auf einer Stufe mit Telefonzellen und elektrischen Schreibmaschinen. Ich brauche sie einfach nicht mehr. Und ich habe nichts daran auszusetzen, wenn es davon deutlich weniger gibt.
Zitat
M48er
Für mich stehen Reisezentren auf einer Stufe mit Telefonzellen und elektrischen Schreibmaschinen. Ich brauche sie einfach nicht mehr. Und ich habe nichts daran auszusetzen, wenn es davon deutlich weniger gibt.


Schön, dass du sie nicht brauchst. Klar, für Berlin -> Hannover, 2. Klasse, in drei Monaten brauchen wohl die wenigsten ein Reisezentrum.

a) Es gibt dennoch Menschen, die auf sie - aus Gründen wie Alter, nicht technikaffin, allgemeiner Beratungsbedarf etc. - weiterhin angewiesen sind.
b) Es brauchen alle Menschen ein Reisezentrum für "komplizierte" Bahnreisen ins Ausland und/oder mit Sperrgut/Fahrrad. Online ist in dieser Hinsicht vieles bis heute nicht möglich oder äußerst erschwert. Verbindungen können nicht durchgebucht werden, sondern müssen gestückelt werden. Häufig sind Reservierungen getrennt von den Fahrkarten zwingend zu buchen. Das sind u.U. drei "Ausdrucke" für einen Fahrtabschnitt, bei längeren Fahrten sind das schon mal 6, 7 oder mehr Tickets+Reservierungen. Ich bin schon mit kleinen "Handbüchern" an Fahrkarten+Reservierungen für internationale Verbindungen aus Reisezentren/-büros hinausgetreten - nach mehreren Stunden(!) des Suchens und Buchens des bemühten und fähigen Personals. Online sind solche Reisen (leider) nicht buchbar, obwohl es langsam Verbesserungen gibt.

In den bahnspezifischen Reisebüros kommt hinzu, dass sie häufig wissen, welche Verbindungen realistisch sind. Wo sind Anschlüsse regelmäßig gefährdet oder quasi garantiert? Welche Züge sind überlastet, welche entspannt? Welche Bahnhöfe sind bei Umstiegen besser geeignet? Wo sind Fahrkarten günstiger zu erhalten? Usw. Dafür zahle ich einen kleinen Betrag, spare aber u.U. durch das Knowhow Geld und in jedem Fall Nerven.
Zitat
Nemo
Dass ein riesiges Reisezentrum in Zeiten des Online-Verkaufs keine Cashcow mehr ist, ist klar. Ist halt nur doof, wenn man sich komplett zurück zieht. Vielleicht sollte man bei der Zusammensetzung der Gewerbemieter im Bahnhof nicht nur Fressstände zulassen, sondern auch an ein kleines Reisebüro vermieten. Das kann dann natürlich auch gerne Flugreisen, Busreisen usw. verkaufen, es sollte aber bahnkundig sein. Da die Bahn aber keine Tickets mehr durch andere verkaufen lassen möchte, wird es nichts mit dieser Idee.

Ich empfehle mal einen Besuch im "Reisezentrum", oder wie das hier heißt, im Frankfurter Hauptbahnhof aufzusuchen (Frankfurt am Main, natürlich, nicht Oder).

Wobei die DB gerade dabei ist, den Hbf Frankfurt umzubauen, um noch mehr Mieteinnahmen von Geschäften in der B-Ebene und dem Bahnhof selbst einzunehmen, was meiner schlechten Meinung nach aber zusätzliche Hindernisse für die Reisenden schafft, die einfach nur zu dem Bahnsteig wollen, von dem ihr Zug abfährt. Die Bauarbeiten sind aber immer noch im Gange. Ob meine schlimmsten Befürchtungen tatsächlich bestätigt werden, ist noch nicht klar.


immer noch keine richtige sig
Was hat das mit dem Thema zu tun? Nichts!

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
L.Willms
Ansonsten stellt "def" oben einige Behauptungen auf, die m.E. falsch sind:
* Nein, Flixbus verkauft keine Fahrkarten für DB-Züge oder Busse von bla-bla-car.
* Für den Flugverkehr halte ich es für ausgeschlossen, daß z.B. Lufthansa Tickets für Flüge der IAG-Gesellschaften oder gar Ryanair verkauft. IATA-Tickets gibt es seit Jahrzehnten nicht mehr.

Du denkst aus König:innen-Sicht: Lufthansa verkauft wenigstens Reiseketten von Flughafen zu Flughafen, und für diese Reiseketten arbeitet sie auch mit anderen Fluggesellschaften zusammen (Schlagwort Codesharing). Das bekommen die Staatsbahnen selbst innereuropäisch nicht vollständig hin, und das ist das entscheidende für Kund:innen. Dabei geht es nicht nur um Bequemlichkeit beim Kauf, sondern auch um Haftung im Falle eines Anschlussverlustes, die beim Einzelkauf der Tickets einer Verbindung nicht gegeben ist. Natürlich muss jede Kundin und jeder Kunde dann selbst schauen, ob Ryanair eine für ihn oder sie günstigere Reisekette anbietet als die Lufthansa, aber man hat halt die Wahl zwischen verschiedenen Wegen von A nach B.

Ähnlich bei Flixbus: auch die verkaufen Reiseketten von A nach B, und sie kooperieren dafür natürlich mit jeder Menge anderer Unternehmen. Wobei Flixbus auch eher eine Buchungsplattform wie Airbnb oder Uber als ein Verkehrsunternehmen ist.
Zitat
def
Dabei geht es nicht nur um Bequemlichkeit beim Kauf, sondern auch um Haftung im Falle eines Anschlussverlustes, die beim Einzelkauf der Tickets einer Verbindung nicht gegeben ist.

Diese Aussage ist einfach falsch. Ist es dem Bahnunternehmen nicht möglich eine Fahrkarte für die ganze Reise auszustellen, ist auch bei Kauf mehrere Einzeltickets für die Reise die Reisekette gegeben. 2 Punkte gilt es hier zu beachten. Der Kauf der Einzeltickets sollte wenn möglich zusammen bzw. innerhalb kurzer Zeit erfolgen. Und wenn möglich sollte man einen Nachweis führen, dass die Buchung eines durchgehenden Tickets nicht möglich war/ist.

Das Servicecenter Fahrgastrecht versucht ggf. die Nummer mit dem Verweis auf eine durchgehende Fahrkarte abzubügeln, aber spätestens nach einem Widerspruch und allerspätetesns bei der Schlichtungsstelle Öffentlicher Personenverkehr kommt man dann zu seinem Ziel.
Zitat
485er-Liebhaber
[

Du weißt hoffentlich, auf welchen Vertriebswegen DB Fernverkehr seit Jahren ihr Geld macht? Ein Reisezentrum ist heutzutage keine Cashcow, wenn es nicht gerade an großen Fernverkehrsbahnhöfen ist. Der Anreiz ist da leider nun mal Bezuschussung. Die Bahn soll Gewinn machen und ist eben keine Daseinsfürsorge, außer wenn es der Politik kurz einfällt.

Und wie im Beitrag über mir ausgeführt: Im Reisezentrum hole ich nur noch Tickets, die ich nicht online bekomme. Dann muss ich nicht erklären, was der Mitarbeiter in seinem System eingeben muss. Oder das es wirklich dafür Tickets gibt.

Es geht mir nicht darum dass DB Fernverkehr ein Reisezentrum aufmachen soll. Es geht mir darum dass auch ab Dezember 2022 weiterhin personalbedienter Vertrieb stattfindet und nur das Sortiment kleiner wird. Gut, dann müsste man die Mitarbeiter dafür schulen. Aus meiner Sicht wird für eine geringe Ersparnis hoher Schaden angerichtet.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Die Frage ist: Bei wem siehst du dann die Verantwortung? DB, ODEG, VBB oder Land Brandenburg?

Die Berliner Linienchronik (+Stationierungen S-Bahn/BVG) 1858-2024
Zuerst beim Land Brandenburg. Danach bei DB Fernverkehr, und ganz wenig auch beim Bund.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.08.2022 09:35 von Logital.
Zitat
def
Zitat
L.Willms
Ansonsten stellt "def" oben einige Behauptungen auf, die m.E. falsch sind:
* Nein, Flixbus verkauft keine Fahrkarten für DB-Züge oder Busse von bla-bla-car.
* Für den Flugverkehr halte ich es für ausgeschlossen, daß z.B. Lufthansa Tickets für Flüge der IAG-Gesellschaften oder gar Ryanair verkauft. IATA-Tickets gibt es seit Jahrzehnten nicht mehr.

Du denkst aus König:innen-Sicht: Lufthansa verkauft wenigstens Reiseketten von Flughafen zu Flughafen, und für diese Reiseketten arbeitet sie auch mit anderen Fluggesellschaften zusammen (Schlagwort Codesharing).
"Codesharing" heißt, daß nur Fluglinien der eigenen -- wie nennt man das? -- Allianz einbezogen werden.

Nun bin ich kein Vielflieger, und meine letzten Flugreisen waren Direktflüge der Lufthansa ab Frankfurt.


Zitat
def
Das bekommen die Staatsbahnen selbst innereuropäisch nicht vollständig hin, und das ist das entscheidende für Kund:innen.
Auch für solche, die außen sind.

Aber: ich hab mich vor vielen Jahren damit näher befaßt. Man konnte bei der DB Fahrten auch mit Bahnen im Ausland buchen, aber nicht online.

Jetzt hab ich gerade auf bahn.de für eine Fahrt Köln - Paris mit Thalys angefragt, und bekomme nach der Weiterleitung auf [www.international-bahn.de] einen Preis angezeit (88 €), für den ich eine Fahrkarte kaufen könnte. Also es geht. Jetzt müßte ich mal eine Reise nach Barcelona oder gleich Madrid versuchen zu buchen.

Zitat
def
Ähnlich bei Flixbus: auch die verkaufen Reiseketten von A nach B, und sie kooperieren dafür natürlich mit jeder Menge anderer Unternehmen. Wobei Flixbus auch eher eine Buchungsplattform wie Airbnb oder Uber als ein Verkehrsunternehmen ist.
Flixbus ist wie Uber ein Verkehrsunternehmen. Flixbus hat dies fiese Geschäftsmodell, wonach die keine eigenen Busse besitzen, sondern Subunternehmer unter Vertrag nehmen, die dann im Namen und im Auftrag von Flixbus fahren, und ihre Busse als Flixbusse anmalen (oder folieren) müssen. Für eigene Verkehre sind die dann kaum noch zu nutzen, oder überhaupt nicht.

Vertragspartner des Fahrgastes ist aber Flixbus, nicht der Subunternehmer.

Was Reiseketten von Flixbus mit bla-bla-car angeht, sowas kann ich mir immer noch nicht vorstellen, aber ich mache auch keine Reisen mit Flixbus (müßte aber mal gucken). Die Stadt Frankfurt hat den Betrieb des neugebauten Busbahnhofs ausgerechnet an Flixbus übertragen...


immer noch keine richtige sig
Zitat
Jumbo
Mal meine Meinung generell zu diesem Thema: Ich bin irgendwie zwiegespalten. Ich persönlich komme irgendwie besser am PC zurecht, wo ich die Zeiten und die Verbindungen *sehen* kann und nicht irgendwelche Zahlen an den Kopf geworfen kriege (so mein Empfinden, andere mögen es anders sehen), die vielleicht nicht mal den Eckdaten entsprechen, die ich mir für die Reise gemerkt habe.

So geht es mir auch, aber manchmal läßt sich der Weg zum Schalter bzw. ins Reisezentrum nicht per Onlinekauf umschiffen, zum Beispiel wenn man diverse Prämien-Gutscheine einlösen möchte, die die DB schön altertümlich per berittenem Boten versendet und die dann höchstselbst ins Reisezentrum getragen werden müssen. Auch diverse Auslandsverbindungen sind online schlicht nicht bekommbar (das Wort habe ich hier im Forum kennengelernt 🤣) und zwingen einen zur Vorsprache. Allerdings bereite ich den Auftritt im Reisezentrum so gut es geht am heimischen PC vor, drucke die gewünschte Verbindung samt Alternativen aus und lege sie dann vor. Das klappt eigentlich ganz gut, da es in dem Reisezentrum meiner Wahl einen sehr kompetenten Mitarbeiter gibt, an den ich meist sofort überwiesen werde. Der Mann ist eine echte Kapazität, ein wahrer Spezialist auf seinem Gebiet, der die meisten Strecken aus eigenem Erleben kennt und mit viel Herzblut bei der Sache ist.


Zitat
Jumbo
Dennoch habe ich ich in der Zeit, als ich in der Nähe des Bahnhofs gearbeitet habe, anfangs möglichst alle meine Fahrkarten am hiesigen Schalter (kein Reisezentrum, sondern eine Agentur) gekauft, damit dort Umsätze generiert werden und der Schalter für Leute bestehen bleibt, die darauf angewiesen sind.

In so einer Agentur war ich auch schon mal. Sie wirbt damit, meist preiswertere Fahrkarten ausstellen zu können, als die DB es tut und war nicht so weit weg, wie das Reisezentrum. Als dann für eine einfache, völlig unspektakuläre, durchgehende EC-Fahrkarte von Kattowitz (Katowice) nach Budapest 80 Euro aufgerufen wurden, stockte mir schon ein wenig der Atem. Die slowakische Bahn sei Schuld an dem Preis, so die Aussage des Verkäufers. Als ich dann einen ÖBB-Fahrschein verlangte, für eine Verbindung, die nicht durch die Slowakei führt, also via Lundenburg (Břeclav) und Wien (gibt es um die 30 Euro), meinte man, an der Schnittstelle zur ÖBB finden gerade Wartungsarbeiten statt und es gäbe keinen Zugriff darauf. Resigniert ging ich schließlich wieder nach Hause und probierte noch etwas im Internet herum. Letztendlich erwarb ich dann online bei der tschechischen Bahn eine EC-Fahrkarte für die zuerst gewünschte, durchgehende Verbindung für nur 15 Euro. Als ich diesem Umstand bei einem weiteren Besuch der Agentur nebenbei bemerkte, wurde die Dame auch noch schnippisch.


Zitat
Jumbo
1. falsche Fahrkarte
[schöner Ausflug]
Ich musste also nochmal zum Schalter, und zum Glück war die Verkäuferin noch da und erinnerte ich auch noch an mich, sodass der Fehler noch korrigiert werden konnte.

Es ist egal, ob sich die Verkäuferin erinnert. Die Fahrkarten können korrigiert bzw. storniert werden, solange man sich noch am selben Tag meldet. Mir wurde in o. a. Agentur auch schon eine Fahrkarte mit falschem Datum (Zahlendreher) ausgestellt. Den Fehler bemerkte ich, als ich bereits in der Straßenbahn saß und fuhr wieder zurück.

Ansonsten imponieren mir Deine Ausflüge ja sehr. Davon werde ich sicherlich mal etwas nachmachen.


Zitat
Jumbo
Wobei es auch interessant geworden wäre, wenn ich die Fahrkarte nicht hätte umtauschen können. Die ursprünglich verkaufte Verbindung war wegen eines Fehlers in den Fahrplandaten gar nicht fahrbar:

Damit erlischt die Zugbindung und Du kannst Dich über ein Flex-Ticket freuen.


Alles in allem ziehe ich Online-Fahrscheine immer vor, schon um den Papierkrieg zu umgehen. So hat man alles bequem auf dem Handy und braucht nicht lange rumkramen. Daher habe ich schon die Apps der Bahngesellschaften halb Europas auf meinem Gerät. Als Rückfallebene drucke ich die Fahrscheine bei Auslandsreisen sicherheitshalber noch mal aus; bislang mußte ich allerdings nie darauf zurückgreifen. Verliert man hingegen den am Schalter erworbenen Papierfahrschein bekommt man sicherlich erstmal hektische Flecken.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen