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Netz Nord-Süd geht an DB Regio
geschrieben von 485er-Liebhaber 
Dazu die Pressemitteilung des VBB (https://www.vbb.de/presse/vergabeverfahren-netz-nord-sued-db-regio-nordost-erhaelt-den-zuschlag/):

Zitat
VBB
Leistungen im Umfang von ca. 11,6 Millionen Zugkilometern wettbewerblich vergeben
Mehrverkehre ab Dezember 2026 von knapp zwei Millionen Zugkilometern in den vier beteiligten Bundesländern
Einsatz von Neufahrzeugen und modernisierten Doppelstockzügen
Mehr Sitzplätze auf der Linie RE3 mit späterer Erweiterung auf bis zu 780 Sitzplätze möglich
Deutliche Verbesserungen im Pendler- und Ausflugsverkehr

Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) hat den Zuschlag im Wettbewerbsverfahren Netz Nord-Süd an die DB Regio Nordost erteilt. Der VBB fungiert als Vergabebüro und hat das Wettbewerbsverfahren Netz Nord-Süd im Auftrag der Länder Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt durchgeführt. Im zukünftigen Netz Nord-Süd wird das Angebot für die Fahrgäste auf der Schiene durch mehr Fahrten im Pendler- und Ausflugsverkehr, durch neue und modernisierte Fahrzeuge und mehr Sitzplätze deutlich erhöht. Die Betriebsaufnahme ist für Dezember 2026 vorgesehen.

Mehr Angebote und ein attraktiver Halbstundentakt

Auf dem Weg zur Verkehrswende bereiten die Aufgabenträger mit der Vergabe des Netz Nord-Süd die Stärkung der Schiene offensiv vor.
Dabei sind etliche Erweiterungen des bestehenden Angebotes nun gesichert. Die Vergabe Netz Nord-Süd umfasst die Linien RE3, RE4 und RE5. Die Leistungen enthalten insgesamt ca. 11,6 Mio. Zugkilometer pro Jahr. Insgesamt wird das Angebot auf vielen Abschnitten ausgeweitet. Dies betrifft insbesondere die sog. Anhalter Bahn zwischen Berlin und Jüterbog sowie nach Lutherstadt Wittenberg und Falkenberg (Elster), die Lehrter Bahn nach Rathenow und Stendal sowie die Strecken von Berlin nach Rostock und Stralsund.

[...]

Das Netz Nord-Süd und sein verbessertes Angebot im Detail:

Auf der sogenannten Anhalter Bahn (Berlin – Ludwigsfelde – Luckenwalde – Jüterbog – Lutherstadt Wittenberg/ Falkenberg (Elster)) fahren weiterhin gemeinsam die Linien RE3, RE4 und künftig auch die Linie RE5.
Die Linie RE3 fährt dann ab Dezember 2026 von Berlin kommend Montag bis Freitag stündlich und mit allen Zügen, am Wochenende weiterhin zweistündlich, nach Lutherstadt Wittenberg. In den Nächten Freitag/Samstag und Samstag/Sonntag wird es weiterhin eine Direktverbindung von/nach Halle (Saale) geben. Die Linie RE4 wird künftig neu täglich stündlich nach Falkenberg (Elster) fahren. Zwischen Jüterbog und Berlin ergänzen sich beide Linien ganztags an sieben Tagen in der Woche auf zwei Züge pro Stunde und Richtung.

Da auf der Strecke zukünftig noch mehr Fernzüge unterwegs sein sollen, muss das Halte- und Linienkonzept im Netz Nord-Süd anders strukturiert werden. Der RE3 wird dann stündlich an allen Bahnhöfen zwischen Lutherstadt Wittenberg, Jüterbog und Berlin halten. Im Gegenzug wird der RE4 ab Jüterbog beschleunigt und hält nur in Luckenwalde, Ludwigsfelde, Berlin Lichterfelde Ost und Berlin Südkreuz.

[...]

Lehrter Bahn (Berlin – Rathenow – Stendal)

Zu Beginn des neuen Netzes Nord-Süd wird die Linie RE4 von Berlin kommend zunächst alle zwei Stunden über Rathenow hinaus bis nach Stendal fahren. Sie ergänzt damit die ebenfalls zweistündlich fahrende Linie RB34 zu einem insgesamt stündlichen Angebot ab Ende Dezember 2026. Nach Abschluss der durchgehenden Elektrifizierung der Stammstrecke im Abschnitt Rathenow – Stendal fahren dann stündlich die Züge des RE4 von Berlin kommend über Rathenow hinaus nach Stendal und übernehmen damit die Leistungen der bisherigen RB34.

Zwischen Berlin und Rathenow wird das Angebot ebenfalls ausgeweitet. Hierzu sind in den Spitzenzeiten zusätzliche Züge zwischen Berlin und der Havelstadt unterwegs. Insgesamt gibt es dann täglich in den besonders nachgefragten Zeiten ein Angebot von zwei Zügen pro Stunde auf diesem Linienabschnitt – konkret von morgens ca. 5 Uhr bis 8 Uhr und nachmittags von 15 Uhr bis 20 Uhr.

Berlin – Eberswalde – Stralsund bzw. Schwedt und
Berlin – Neustrelitz – Rostock bzw. Stralsund

Auch auf den Linienästen in Richtung Norden wird das Angebot ausgebaut. In den touristischen Spitzenzeiten im Sommer wird es eine Verdichtung des Angebotes zwischen Rostock und Neustrelitz geben, um die Tourismusregionen Seenplatte und Ostseeküste öfter zu verbinden. Zusätzliche Ausflugszüge – wie sie aktuell an den Saisonwochenenden zwischen Berlin und Stralsund zum Einsatz kommen – sind auch weiterhin geplant. Auch die Saisonzüge Richtung Neustrelitz und Prenzlau können weiterhin flexibel über Optionen im Verkehrsvertrag umgesetzt werden.

Im Berufsverkehr unter der Woche sind zusätzliche Entlastungszüge zwischen Neubrandenburg und Berlin sowie zusätzliche Früh- und Spätverbindungen zwischen Neustrelitz und Rostock vorgesehen. Auf der Achse Stralsund – Neubrandenburg – Neustrelitz – Berlin wird das Angebot im Abend- und Spätverkehr verbessert. Zwischen Neustrelitz und Stralsund wird der Stundentakt zudem auch auf die Wochenendtage durchgängig ausgeweitet.

Fahrzeuge

Im Netz Nord-Süd werden grundsätzlich Doppelstockzüge mit höheren Kapazitäten eingesetzt. Der künftige Fahrzeugbedarf umfasst insgesamt ca. 40 Zugverbände, die dabei in der Regel nun ganzjährig mindestens 500 Sitzplätze anbieten. Damit werden außerhalb der Sommersaison bis zu 20% mehr Sitzplätze im Vergleich zu den aktuell eingesetzten Zügen verfügbar sein. Mit Blick auf die starke Nachfrage im Abschnitt Berlin – Eberswalde – Angermünde und im Ausflugsverkehr werden die Sitzplatzkapazitäten auf der Linie RE3 deutlich darüber hinaus erhöht. Bereits ab Dezember 2026 fahren die Züge mit einem starkerweiterten Angebot von knapp 580 Sitzplätzen, statt heute, je nach Jahreszeit, 420 bzw. 500.
Perspektivisch sollen hier in den Spitzenzeiten, nach einem entsprechenden Infrastrukturausbau, Züge mit bis zu 780 Sitzplätzen zum Einsatz kommen. Aufgrund der Bedeutung aller Linien für den Ausflugsverkehr werden pro Doppelstockzug mindestens 72 Fahrradstellplätze bereitgestellt, auf der Linie RE3 werde pro Zug 84 Plätze angeboten. Davon sind wenigstens 24 nicht durch Klappsitze eingeschränkt, die demensprechend auch klar sichtbar markiert werden.

Im neuen Netz Nord-Süd werden Neufahrzeugen für die Linie RE3 und den Binnenverkehr in Mecklenburg-Vorpommern zwischen Neustrelitz und Stralsund sowie gebrauchte Doppelstockfahrzeuge für die übrigen Leistungen des RE5 und für die Linie RE4 eingesetzt. Die Gebrauchtfahrzeuge werden einem umfangreiches Redesign unterzogen und erhalten ein neuwertiges, modernes äußeres und inneres Erscheinungsbild. Für die Linie RE3 werden insgesamt 12 fünfteilige doppelstöckige Neufahrzeuge vom Typ Stadler KISS, für die RE5 im Binnenverkehr in Mecklenburg-Vorpommern dreieinstöckige vierteilige Neufahrzeuge vom Typ Stadler FLIRT XL eingesetzt.

Die redesignten Doppelstockzüge führen ganzjährig fünf Wagen mit 503 Sitzplätzen und 72 Fahrradstellplätzen auf den Linien RE4 und RE5. Die Neufahrzeuge haben eine Kapazität von 579 (RE3) bzw. 275 (RE5 im Binnenverkehr in Mecklenburg-Vorpommern) Sitzplätzen.
Langfristig kann die Anzahl der Sitze in den Zügen im Abschnitt Prenzlau bzw. Schwedt(Oder) – Berlin auf bis zu 780 gesteigert werden. Dazu werden während der Vertragslaufzeit optional weitere, dreiteilige einstöckige FLIRT XL beschafft und mit den KISS-Zügen gekuppelt fahren. Die Machbarkeit der für die Umsetzung erforderlichen Bahnsteigverlängerungen wird gemeinsam u.a. mit der DB Station&Service AG geprüft.

Qualität

Die hohen gesetzten Qualitätsstandards der Aufgabenträger kommen nun auch im neuen Netz Nord-Süd zum Tragen. Es werden durchweg „smarte Fahrzeuge“ eingesetzt. Diese modernen Züge können durch eine permanente Fahrzeugdiagnose schnell Schäden am bzw. im Fahrzeug (Türen, WC, Klima, Steckdosen etc.) diagnostiziert und melden. Die Fahrzeuge im Netz Nord-Süd sind besonders im Fahrgastraum qualitativ stark verbessert. Es wird kostenloses WLAN zuzüglich eines für mobile Endgeräte nutzbaren dynamisches Informationsportal mit Auslastungsanzeige per App verfügbar sein. Moderne Schmetterlingstische sind auch in der 2. Klasse verfügbar. In den Neufahrzeugen wird das Laden über zusätzliche USB-C-Buchsen möglich sein sowie über induktive Ladung an den Tischen. Nicht zuletzt werden die technisch zeitgemäßen Toilettenanlagen mit einem ansprechenden Innenraum und mit einem hochwertigen, neuen Vandalismusschutz ausgestattet.

Die Berliner Linienchronik (+Stationierungen S-Bahn/BVG) 1858-2024
Die benötigten Fahrzeuge werden dann auch direkt neben der Einsatzstrecke gebaut...

Viele Grüße
Arnd
Warum ist der RE4 Teil der Ausschreibung? Der wurde doch mit dem Netz-Elbe-Spree bereits neu ausgeschrieben und wird zum Dezember von DB Regio übernommen. Wäre irgendwie seltsam, wenn ab 2026 da schon wieder ein anderes Unternehmen fahren würde.

https://www.vbb.de/fahrinformation/zug-um-zug-mehr-schiene/re4/
Zitat
X-Town Traffic
Warum ist der RE4 Teil der Ausschreibung? Der wurde doch mit dem Netz-Elbe-Spree bereits neu ausgeschrieben und wird zum Dezember von DB Regio übernommen. Wäre irgendwie seltsam, wenn ab 2026 da schon wieder ein anderes Unternehmen fahren würde.

https://www.vbb.de/fahrinformation/zug-um-zug-mehr-schiene/re4/

Nein, der RE4 wurde nicht mit NES ausgeschrieben, sondern als Ausgleich für den Wegfall des RE5-Süd an Regio übergeben. Das war also lediglich eine Anpassung des bisherigen Nord-Süd-Vertrages.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Hätte man mal den RE5 bis 2026 gelassen wie er ist. Dann hätte man zumindest den doppelten RE8 in Berlin-Hbf vermeiden und sich den Leistungstausch sparen können.

Edit: Nagut man wusste vorher ja natürlich nicht, wer welche Ausschreibung gewinnt...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.09.2022 15:19 von PassusDuriusculus.
Zitat
PassusDuriusculus
Hätte man mal den RE5 bis 2026 gelassen wie er ist. Dann hätte man zumindest den doppelten RE8 in Berlin-Hbf vermeiden und sich den Leistungstausch sparen können.

Edit: Nagut man wusste vorher ja natürlich nicht, wer welche Ausschreibung gewinnt...

Das ist ja nun komplett falschrum gedacht. Den doppelten RE8 gibt es, weil der VBB es so will. Er hätte den südlichen Teil auch für die Übergangszeit RE80 nennen können.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Wo liegt im Streckenverlauf jetzt der Unterschied zwischen RB10 und RB14, außer das der eine etwas weiter fährt? Ist das jetzt wieder so ein S85-Ding?
Es ist so ein S85 Ding.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Vor allem fahren ja beide gleichweit.
Zitat
Flexist
Wo liegt im Streckenverlauf jetzt der Unterschied zwischen RB10 und RB14, außer das der eine etwas weiter fährt? Ist das jetzt wieder so ein S85-Ding?

Mit Eröffnung der Dresdener Bahn tauschen RE8 und RB14 quasi und die RB10 wird verlängert.

Die Berliner Linienchronik (+Stationierungen S-Bahn/BVG) 1858-2024
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