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Görlitzer Bahn: zweigleisiger Ausbau zwischen Lübbenau und Cottbus
geschrieben von Jumbo 
Ich dachte, wir hätten schon einen Thread zur Görlitzer Bahn, kann ihn aber nicht finden. Daher mache ich mal einen neuen auf:

Im gesamten Monat November 2022 liegen in den Städtverwaltungen von Lübbenau, Vetschau und Calau Unterlagen zum „Zweigleisigen Ausbau der Strecke 6142 (Berlin - Görlitz) im Abschnitt Lübbenau - Cottbus, PFA 1, Bahn-km 85,325 - 99,665“ aus. Die offzielle Auslegungsfrist beginnt zwar bereits am 31.10.2022, aber ich glaube nicht, dass am Feiertag jemand die Rathäuser aufschließt.

Ist aber auch nicht so schlimm, weil das Eisenbahnbundesamt die Unterlagen im Umfang von 1,08 GB bereits ins Internet gelegt hat: [www.eba.bund.de]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.10.2022 16:42 von Jumbo.
Zitat
Jumbo

Threadtitel: Götlitzer Bahn:

Wo liegt denn tlitz? ;-/

Bitte mal ändern, da verkrampfen sich meine Augen sonst immer. ;-p
Danke für den Hinweis, ist geändert.
Jetzt würde mich aber mal etwas interessieren:
In den Planunterlagen ist von der Strecke 6142 Berlin Görlitzer Bf - Görlitz, Bahn-km 85,325 - 99,665 die Rede.
Ist der Abschnitt Berlin Görlitzer Bf - Ringbahn und damit der Görlitzer Park tatsächlich noch als Eisenbahnstrecke gewidmet?
Nein, die Strecke ist entwidmet.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
Nein, die Strecke ist entwidmet.

Und wer (Westberlin, Reichsbahn, Bund...) hat sie dann wann genau auf welcher Rechtsgrundlage entwidmet? Das westdeutsche AEG hätte dafür nämlich auch schon vor 1994 ein öffentliches Verfahren verlangt...

Viele Grüße
Arnd
OT: Ist die Strecke durch den Cheruskerpark (Südring Spitzkehre) entwidmet?
Zusatzfrage wenn ja: Ist die Planung dort eine Strecke neu zu errichten dann realistisch?
Zusatzfrage wenn nein: Wie konnte der Senat/Bezirk dann nach dem Krieg dort auf Reichsbahngelände einen Park errichten. Wurde das Gelände von der Reichsbahn gepachtet?

Bäderbahn
Da die Reichsbahn in Berlin (West) keinerlei Eigentum hatte, konnte sie auch nichts verpachten.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
Da die Reichsbahn in Berlin (West) keinerlei Eigentum hatte, konnte sie auch nichts verpachten.
Die Reichsbahn hat auf ihre Betriebsrechte verzichtet, da keiner sonst Interesse an einem Weiterbetrieb hatte, haben die Alliierten den Bahnbetrieb nicht an irgendwen sonst übergeben, somit ging die Verfügungsgewalt auf die Verwaltungsgesellschaft des ehemaligen Reichseisenbahnvermögens über. Diese hat das Gelände dann wohl an den Senat übergeben und verkauft, der Senat hat dann die Flächennutzung des Geländes geändert und somit wurde das Gelände nach heutigen Recht entwidmet.

Welche rechtlichen Grundlagen es waren?

Eine Mischung aus altem Vorkriegsrecht, das wegen nicht möglicher Erneuerung weiter gegolten hat, alliiertes Besatzungsrecht und West-Berliner Planungsrecht, das weitestgehend an Bundesrecht angepasst war, also typisch West-Berliner Recht eben.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.10.2022 00:43 von Nemo.
Die Strecke zum Görli ist laut einschlägiger Berichte von der Westseite bis in die 80er Jahre noch befahren worden, teilweise im Grenzgebiet. War eine Stillegung damals gleich eine praktische Entwidmung? Hätte man für den Gleisteil im Osten noch ein extra Verfahren einleiten müssen ggf. nach der Wende? Oder hat man hier wegen Bedeutungslosigkeit oder Nichtanspruch auf Betrieb auf alles verzichtet?
Zitat
Nordender
Die Strecke zum Görli ist laut einschlägiger Berichte von der Westseite bis in die 80er Jahre noch befahren worden, teilweise im Grenzgebiet. War eine Stillegung damals gleich eine praktische Entwidmung? Hätte man für den Gleisteil im Osten noch ein extra Verfahren einleiten müssen ggf. nach der Wende? Oder hat man hier wegen Bedeutungslosigkeit oder Nichtanspruch auf Betrieb auf alles verzichtet?

Natürlich war eine Stilllegung nicht gleich mit einer Entwidmung. Ansonsten wäre ja das S-Bahnnetz, und die Fernbahnstrecke der Anhalter Bahn auch weg gewesen. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass es ein entsprechendes Stilllegungsverfahren für den Görlitzer Bahnhof gab, das wurde damals halt nur nicht an die große Glocke gehängt. Das Volk wollte ja an der Stelle auch einen Park. Bei dem Teil auf Ost-Berliner Gebiet galt natürlich DDR-Recht. Warum hätte man da irgendein Verfahren nach Bundesrecht nachschieben sollen? Hat man ja bei anderen Dingen auch nicht gemacht.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Der Teil der Strecke zwischen Landwehrkanal und Ringbahn wurde doch erst 2012 entwidmet. Der Göli selbst dürfte ja schon in den 80ern entwidmet worden sein.
Hallo!
Die Reichsbahn hat seinerzeit z. B. an mir persönlich bekannte Firmen der Abfall- und Recyclingwirtschaft durchaus Flächen und Gebäudeteile in Westberlin, für die sie noch die Bertriebsrechte hatte verpachtet.
Bei denen hat sich aber dann anschließend die Verwaltung des ehem. Reichsbahnvermögens gemeldet und ebenfalls kassiert.(Das ging aber nur, soweit diese Betriebe ihren Sitz im Westen hatten.)
Per Saldo kamen aber dann Summen heraus mit denen die Firmen leben konnten.
Inwieweit da zwischen beiden Institutionen sogar pragmatische Zusammenarbeit herrschte, kann ich nicht beurteilen.
Grüße



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.10.2022 11:38 von Bauart Bernau.
Innerhalb der nächsten 3 Monate soll das Baurecht für das zweite Gleis kommen, Baubeginn soll 2026 sein, Eröffnung 2027:
[www.rbb24.de]
[www.vbb.de]
Kosten soll es 265 Millionen Euro.

Außerdem läuft in Lübbenau der Bau einer Unterführung, um einen Bahnübergang zu ersetzen:
[www.rbb24.de]
Bin gespannt, ob wie geplant bis Ende des Monats das Baurecht für das zweite Gleis kommt.
[www.i2030.de] Hier steht momentan: "Bestandkräftiges Planrecht wird zu 2024 angestrebt"

[bauprojekte.deutschebahn.com] (bei "Zeitplan")
"Abhängig vom Verlauf des Verfahrens kann voraussichtlich 2025 mit den Bauarbeiten begonnen werden. Dabei stehen zunächst bauvorbereitende Arbeiten an. Für die schnelle Umsetzung des Projekts ist auch eine einjährige Bauphase, die sogenannten Bauhauptleistungen, unter Totalsperrung der Strecke geplant (Ende 2026 bis Ende 2027). In diesem Zeitraum wird ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.
Es ist geplant, dass zum Fahrplanwechsel im Dezember 2027 die ersten Züge auf dem zweiten Gleis rollen."
Zitat
Nordender
Die Strecke zum Görli ist laut einschlägiger Berichte von der Westseite bis in die 80er Jahre noch befahren worden, teilweise im Grenzgebiet. War eine Stillegung damals gleich eine praktische Entwidmung? Hätte man für den Gleisteil im Osten noch ein extra Verfahren einleiten müssen ggf. nach der Wende? Oder hat man hier wegen Bedeutungslosigkeit oder Nichtanspruch auf Betrieb auf alles verzichtet?

Soweit ich weiß und nach meiner Erinnerung bestand das Betriebsrecht auf dem noch vorhandenen Gleis u. a. im Grenzbereich bei Abbau der Grenzanlagen noch. Also nicht nur bis in die 80er Jahre. Also frühestens 89 oder 90. Es standen auch noch Güterwagen, oder sogar eine Lokomotive auf dem Gleis? Wer weiß es präzise?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.12.2024 10:23 von Heidekraut.
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