Ich war in den letzten Tagen öfter auf der U6 und U9 unterwegs. Dabei ist mit aufgefallen, das auf der U6 vermehrt F74E und F76E unterwegs waren. Gleichzeitig habe ich auf der U9 mehrere F8x und F9x gesehen. Findet da gerade ein Zugtausch statt und wenn ja warum?

Schau mal in den Thread Kurzmeldungen. Es hing mit dem Kabeldiebstahl zusammen.

Zitat
der weiße bim
Der Einsatz von Schaltwerkzügen auf der U6 war eine reine Vorsichtsmaßnahme. Diese Züge sind unempfindlicher gegenüber Unter- und Überspannung im Bahnstromnetz. Wennschon nur ein Zehnminutentakt im nördlichen Teil vertretbar ist, möchte man nicht noch Fahrzeugstörungen aufgrund sensibel ansprechender Sensoren riskieren.

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Tscheynsch hier vor Ju-Tu wis Sörvis tu Exebischn-Raunds änd Olümpick-Staydium

Zitat
LariFari
Schau mal in den Thread Kurzmeldungen. Es hing mit dem Kabeldiebstahl zusammen.

Zitat
der weiße bim
Der Einsatz von Schaltwerkzügen auf der U6 war eine reine Vorsichtsmaßnahme. Diese Züge sind unempfindlicher gegenüber Unter- und Überspannung im Bahnstromnetz. Wennschon nur ein Zehnminutentakt im nördlichen Teil vertretbar ist, möchte man nicht noch Fahrzeugstörungen aufgrund sensibel ansprechender Sensoren riskieren.

Als Ergänzung: Bei DSO wurde eine andere Theorie geäußert. Der Fahrzeugtausch soll dem Schutz des Unterwerks dienen. Da der Beitrag wegen Trollereien nicht mehr verfügbar ist, aus dem Gedächtnis:

1.) Es wurden Speiseleiter gestohlen. Der Fahrstrom muss nun auf die wenigen intakten Speiseleitungen verteilt werden, was zur Überspannung führt. Daher die Takthalbierung auf 10min.

2.) Es wurden Rückleiter gestohlen. Der Strom zurück zum Unterwerk sucht sich den Weg nun irgendwo, was schlecht ist. Gleichzeitig haben H- und jüngere F-Züge die Eigenschaft, ihre Bremsenergie zurückzuspeisen. Daher hat man in einer Nacht- und Nebenaktion zahlreiche Schaltwerker von anderen Linien abgezogen und zur U6 überführt. Diese haben keine Rückspeisung und sollen so das Unterwerk vor Überlastung schonen.

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Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.

Das ist doch keine weitere These, genau das hat Mario m.W. gemeint. Es wurde lediglich etwas weiter ausgeführt.

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Sie befinden sich HIER.

Er sprach vom Schutz vor einer Fahrzeugstörung. Ich vom Schutz vor einer Uw-Störung. Das ist ein Unterschied.

Möglicherweise ist auch beides zutreffend.

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Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.

Zitat
Florian Schulz
Er sprach vom Schutz vor einer Fahrzeugstörung. Ich vom Schutz vor einer Uw-Störung. Das ist ein Unterschied.

Möglicherweise ist auch beides zutreffend.

Den Unterwerken geht es bestens.
Da die Diebe zwar dreist, aber nicht dumm sind, stehlen sie (bisher) nur Rückleiterkabel. Speiseleitungen sind vorschriftsgemäß besonders überwacht, weil Fehler daran schwere Auswirkungen hätten. Solches gab es zuletzt im Juli 2020, als eine Fremdfirma nach einer Reihe von Missverständnissen statt freigeschalteter Altkabel eins erwischte, dass unter Spannung stand. Das Kabel hätte man schnell ersetzen können, es kam aber zu erheblichen Folgeschäden, weshalb die U7 dort viele Tage lang nur alle 10 Minuten fahren durfte. Siehe: [archiv.berliner-verkehr.de]

Aber auch fehlende oder unterbrochene Rückleiter sind ein oft unterschätztes Betriebsrisiko für Gleichstrombahnen, wie hier dummerweise sehr gut sichtbar im Oktober 2014 in der Schönhauser Allee: [www.bz-berlin.de]

Vielleicht bewerben sich hier mitlesende Kabel-Demonteure bei der BVG - wechselt die Seite! Fleißige Handwerker mit Bereitschaft zur Nacht- und Schmutzarbeit werden jederzeit gern eingestellt, zur Not auch bei den Fachfirmen, die oft für die BVG und die Deutsche Bahn arbeiten.

so long

Mario

Zitat
Florian Schulz
Daher hat man in einer Nacht- und Nebelaktion zahlreiche Schaltwerker von anderen Linien abgezogen und zur U6 überführt.

Mit ähnlich viel Nacht und Nebel wurde offensichtlich zurückgetauscht. Zumindest sind die Schaltwerker wieder weg. Und wenn ich mir die U8 Süd anschaue, sind sie sogar wirklich weg, denn da sind sie nie aufgetaucht und es regieren die H-Züge... Warum nicht immer so homogen? :D

Heute waren auf der U9 noch einige Drehstromer unterwegs, war im 2891, Nummern der anderen konnte ich nicht erkennen, mir sind bestimmt zwischen Steglitz und Osloer Str drei bis vier entgegen gekommen.

Zitat
der weiße bim
Da die Diebe zwar dreist, aber nicht dumm sind, stehlen sie (bisher) nur Rückleiterkabel. Speiseleitungen sind vorschriftsgemäß besonders überwacht, weil Fehler daran schwere Auswirkungen hätten.
Vielleicht bewerben sich hier mitlesende Kabel-Demonteure bei der BVG - wechselt die Seite! Fleißige Handwerker mit Bereitschaft zur Nacht- und Schmutzarbeit werden jederzeit gern eingestellt, zur Not auch bei den Fachfirmen, die oft für die BVG und die Deutsche Bahn arbeiten.

Also mir klingt das sehr nach bereits vorhandenem Insider-Wissen der Kabel-Demonteure. Vielleicht ist also eine Bewegung bei der BVG gar nicht erforderlich und der Dieb ist schon auf dem Lohnzettel im Trias oder bei einem Dienstleister der BVG. Die U6 war ja nicht der erste Fall, auch bei der U3-Störung hatte es die Rückleiter erwischt.

Zitat
M48er
Also mir klingt das sehr nach bereits vorhandenem Insider-Wissen der Kabel-Demonteure. Vielleicht ist also eine Bewegung bei der BVG gar nicht erforderlich und der Dieb ist schon auf dem Lohnzettel im Trias oder bei einem Dienstleister der BVG. Die U6 war ja nicht der erste Fall, auch bei der U3-Störung hatte es die Rückleiter erwischt.

Auch bei den Anschlägen auf Leitungen im DB-Bereich der vergangenen Jahre gab es ja bereits scheinbar gutes Fachwissen, wo man mit möglichst geringem Aufwand möglichst viel erreichen kann. Allerdings hier wie da auch nicht unbedingt aktuelles Fachwissen, so dass dieses auch vor etlichen Jahren bereits erworben und ggf. auch nur weitergegeben und nicht aktiv in Taten umgesetzt sein kann.

Zitat
M48er
Also mir klingt das sehr nach bereits vorhandenem Insider-Wissen der Kabel-Demonteure. Vielleicht ist also eine Bewegung bei der BVG gar nicht erforderlich und der Dieb ist schon auf dem Lohnzettel im Trias oder bei einem Dienstleister der BVG. Die U6 war ja nicht der erste Fall, auch bei der U3-Störung hatte es die Rückleiter erwischt.

Die U7 hatte es auch im nördlichen Inselbetrieb erwischt, inclusive der dort dann eingesetzten Schaltwerker Die Täter sollen bei der letzten Aktion aber erwischt worden sein.

Zitat
M48er
Also mir klingt das sehr nach bereits vorhandenem Insider-Wissen der Kabel-Demonteure. Vielleicht ist also eine Bewegung bei der BVG gar nicht erforderlich und der Dieb ist schon auf dem Lohnzettel im Trias oder bei einem Dienstleister der BVG. Die U6 war ja nicht der erste Fall, auch bei der U3-Störung hatte es die Rückleiter erwischt.

Diese Diebstähle in Tateinheit mit gefährlichem Eingriff in den Schienenverkehr gehen sowohl bei der S-Bahn als auch etwas später bei der U-Bahn schon sehr Jahre mit leider zunehmender Tendenz. Nur während des Corona-Lockdowns hörten diese Straftaten mit den Grenzschließungen abrupt auf, um danach umso schneller wieder anzusteigen.

Bisher ging das bei der U-Bahn jedoch ohne größere Einschränkungen beim Fahrplan ab. Durch den Abbau eigener qualifizierter Handwerker, zunehmende Fremdvergabe, Verringerung von Lagerbeständen, Ausschreibungszwängen und die schwindende Bereitschaft, für zeitweilig verringerte Betriebssicherheit Verantwortung zu übernehmen kommt die Problematik mehr ans Licht der Öffentlichkeit.
Vor allem die Kabelindustrie verdient daran. Leistungskabel halten sonst Jahrzehnte. Sie wurden bisher nur ausgetauscht, wenn die einst verwendeten Isoliermaterialien ins Gerede kamen. Ich bin sicher, davon künftig öfter als bisher zu hören.

so long

Mario