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GDL-Streik 2024
geschrieben von VvJ-Ente 
Zitat
VvJ-Ente
Die S-Bahn sollte Buch - Pankow im 10-Minutentakt fahren und dafür die S3 und S5 einstellen. Da gibt es keine Busse, die überfüllt sein können.

Doch, doch. Die S3 läßt sich auf ihrem östlichsten Abschnitt eigentlich ganz gut mit den Linien 161 und 61 umfahren - da ist von Erkner bis Köpenick schonmal jede Station abgedeckt. Mit der 60 erreicht man, wenn auch mit Fußwegen, zurzeit alle übrigen Bahnhöfe zwischen Friedrichshagen und Warschauer Straße. Entlang der S5 fahren zwar auch Busse, aber da benötigt man zur Umfahrung sehr viel mehr Zeit.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
Joe
Zitat
VvJ-Ente
Nur ist der Herr W. kein Alleinherrscher, sondern er erreicht bei Wahlen und Urabstimmungen regelmäßig Ergebniss(...)

Aber er führt sich so auf! Ich lese und höre von dem hautsachlich "ich" als "wir". Der glaubt wirklich, er ist Gott!

Immerhin hat Herr Böhmermann ihm vor einiger Zeit bereits ein Lied gewidmet.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Re: GDL-Streik 2024
27.01.2024 12:04
Die S9 zwischen Alex und BER fuhr sehr zuverlässig und pünktlich, die Züge waren für Berliner Verhältnisse nicht übermässig gefüllt. Wahrscheinlich auch die fehlende Netzwirkung. Unangenehm nur wieder die Adlershofer Studis, uninformiert und nicht vorbereitet, aber immer Handy vor der Nase (eine S46 fährt jetzt nicht über Ostkreuz, da blickt doch keiner durch).
Re: GDL-Streik 2024
27.01.2024 14:37
Zitat
BusUndBahnAusBerlin
Die Bild berichtet über Gespräche zwischen GDL und DB, beide Parteien wollen dazu heute Nachmittag eine Erklärung abgeben. Eventuell ist wohl ein früheres Streikende morgen Nachmittag möglich.

Quelle Bild

Um 15 Uhr soll es dazu ein Update auf Tagesschau 24 geben. Wieder S-Bahnen statt des sicher gutgemeinten, aber zum Teil äußerst verspätungsanfälligen Busnotverkehrs zwischen Südkreuz und Blankenfelde - das wäre eine gute Nachricht,

Marienfelde.
Der Streik endet tatsächlich früher und zwar in der Nacht zum Montag um 2Uhr, im Güterverkehr bereits morgen um 18Uhr. Außerdem gilt eine Friedenspflicht bis 03. März. Ab 05. Februar wollen Bahn und GDL unter Ausschluss der Öffentlichkeit weiter verhandeln.
Re: GDL-Streik 2024
27.01.2024 21:34
Zitat
eiterfugel
Zitat
Wutzkman
Warum ist es dann so ein Riesendrama, dass die Lokführer streiken?

Du hast doch absichtlich den entscheidenden Absatz nicht mitzitiert

Was heißt absichtlich nicht mit zitiert? Es besteht gar kein Grund, die Ausführungen zu zitieren. Zum Einen machen sie keinen Sinn, wie ich dargelegt habe. Zum Anderen widersprechen sie GG Art 9, einem der Artikel, welche - zurecht - der Ewigkeitsklausel unterliegen.

Stell dir vor, die Arbeitnehmer wären gezwungen, sich von einer Gewerkschaft vertreten lassen zu müssen und diese eine Gewerkschaft wäre ausgesprochen arbeitgeberfreundlich. Dann könnte man es ja auch gleich bleiben lassen. Es hat schon seinen guten Grund, dass man hier frei und ungebunden ist. Nur so ist gesichert, dass eine starke Gesellschaft für die Rechte ihrer Mitglieder kämpft.
Re: GDL-Streik 2024
27.01.2024 21:36
Zitat
Joe
Zitat
VvJ-Ente
Nur ist der Herr W. kein Alleinherrscher, sondern er erreicht bei Wahlen und Urabstimmungen regelmäßig Ergebniss(...)

Aber er führt sich so auf! Ich lese und höre von dem hautsachlich "ich" als "wir". Der glaubt wirklich, er ist Gott!

Lies weniger Springer. Das hilft!
Re: GDL-Streik 2024
28.01.2024 10:45
Zitat
PassusDuriusculus
Zitat
FlO530
(S46 wirklich bis Schöneberg?...

Ich glaub Schöneweide wäre halt erst die nächste Alternative.
Würde die S46 Hermannstr. enden könnte man nix zusätzliches anbieten, sondern die Züge würden halt 18 Minuten in der Kehre stehen.
Fahrplantheoretisch ginge noch Köllnische Heide, aber ob es sinnvoll ist dort zu enden und ob es überhaupt möglich ist dort zu wenden und übers Gegengleis bis Baumschulenweg zu fahren, würde ich mal bezweifeln.

Wieso 18min Kehre? Der Zug kommt 16 aus KW und fährt 19 nach KW. Vermutlich fehlt da auf dem Papier 1min für die Bahnsteigwende.

Ich finde den Notfahrplan schlecht gemacht. S9 bis Ostkreuz (oder schafft man Landsberger Allee?) würde dann den zweiten Umlauf bringen. Und schon hätte man zwei Züge um zum Beispiel Oranienburg Wittenau alle 30min zu fahren

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.01.2024 10:46 von Logital.
Re: GDL-Streik 2024
28.01.2024 17:44
Zitat
Logital

Wieso 18min Kehre? Der Zug kommt 16 aus KW und fährt 19 nach KW. Vermutlich fehlt da auf dem Papier 1min für die Bahnsteigwende.

Ich finde den Notfahrplan schlecht gemacht. S9 bis Ostkreuz (oder schafft man Landsberger Allee?) würde dann den zweiten Umlauf bringen. Und schon hätte man zwei Züge um zum Beispiel Oranienburg Wittenau alle 30min zu fahren

Ganz so einfach würde das mit Oranienburg-Wittenau nicht funktionieren, wie du dir das vorstellst.
Betrieblich ist nur Oranienburg-Schönholz oder Oranienburg-Waidmannslust mit zusätzlichem Pendel zw. Waidmannslust-Wittenau möglich. Also schon mal ein Zug mehr.
Re: GDL-Streik 2024
29.01.2024 12:34
Ah, wichtiger Punkt, danke.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Diesen Konflikt als "Kindergarten" zu bezeichnen, würde diese hervorragende und wichtige Institution, die offenbar keiner der Beteiligten jemals besucht hat, herabwürdigen.

[www.tagesschau.de]

Und ich halte die Forderungen - vor allem im Vergleich mit denen der BVG-Beschäftigten - nach wie vor für überzogen. Es geht ausschließlich um einen Machtkampf (inklusive Machtmissbrauch seitens der Gewerkschafter, aber auch ihrer Mitglieder) und einen gewaltigen Tritt nach unten. Auch wenn wohl gar nicht vorgesehen war, dass jetzt schon darüber gesprochen wird - hier muss sich nun die Politik einmischen. Und wenn es das auf den Weg Bringen gesetzlich festgelegter Notfahrpläne, die von einem Teil Gewerkschaftsmitglieder gestellt werden müssen, ist wenn man die Kampfhähne schon nicht besänftigen kann.

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Sie befinden sich HIER.
Re: GDL-Streik 2024
29.02.2024 19:53
Zitat
Philipp Borchert
Und wenn es das auf den Weg Bringen gesetzlich festgelegter Notfahrpläne, die von einem Teil Gewerkschaftsmitglieder gestellt werden müssen, ist wenn man die Kampfhähne schon nicht besänftigen kann.

Einen solchen Eingriff in die Tarifautonomie wird es wohl kaum geben, zumal die Lösung ja greifbar wäre: zu diesem Zweck müsste man mindestens einen Teil der Bahnbeschäftigten wieder verbeamten und schon kann man ihnen das Streiken verbieten.

Die Politik könnte auch endlich mal einsehen, dass das Tarifeinheitsgesetz in erster Linie bedeutet, Öl ins Feuer dieser Tarifkonflikte zu gießen. Es ist doch logisch, dass eine Gewerkschaft wie die GDL neben dem eigentlichen Tarifkonflikt auch noch einen Existenzkampf führen muss und damit im Tarifkonflikt deutlich weniger kompromissbereit ist.
Re: GDL-Streik 2024
29.02.2024 20:25
Zitat
Lopi2000
Einen solchen Eingriff in die Tarifautonomie wird es wohl kaum geben, zumal die Lösung ja greifbar wäre: zu diesem Zweck müsste man mindestens einen Teil der Bahnbeschäftigten wieder verbeamten und schon kann man ihnen das Streiken verbieten.

Natürlich gibt es auch andere Möglichkeiten, als eine Verbeamtung von Beschäftigten.
Und ebenso kann die Abwägung zwischen den Rechtsgütern "Streikrecht" und "Recht auf Mobilität" anders ausfallen, als dies gegenwärtig hierzulande Usus ist. Dazu empfehle ich den folgenden Blick nach Italien (Evtl. Bezahlschranke - über Stichworte in Google konnte ich den Artikel frei erreichen":
[www.berliner-zeitung.de]

Ingolf
Re: GDL-Streik 2024
29.02.2024 21:08
Zitat
Ingolf
Natürlich gibt es auch andere Möglichkeiten, als eine Verbeamtung von Beschäftigten.
Und ebenso kann die Abwägung zwischen den Rechtsgütern "Streikrecht" und "Recht auf Mobilität" anders ausfallen, als dies gegenwärtig hierzulande Usus ist. Dazu empfehle ich den folgenden Blick nach Italien (Evtl. Bezahlschranke - über Stichworte in Google konnte ich den Artikel frei erreichen":
[www.berliner-zeitung.de]

Danke für den Link - mit dem Tipp konnte ich den Text auch lesen.

Das eingeschränkte Streikrecht scheint aber auch gleich deutliche Auswirkungen auf die Gehälter zu haben. In Deutschland liegen die Gehälter von Lokführern ungefähr beim bundesweiten Durchschnittseinkommen, in Italien dagegen um 16 % unter dem Landesdurchschnitt.
Re: GDL-Streik 2024
29.02.2024 21:28
Zitat
Lopi2000
Das eingeschränkte Streikrecht scheint aber auch gleich deutliche Auswirkungen auf die Gehälter zu haben. In Deutschland liegen die Gehälter von Lokführern ungefähr beim bundesweiten Durchschnittseinkommen, in Italien dagegen um 16 % unter dem Landesdurchschnitt.

Dieser Zusammenhang ist aber so nicht ohne weiteres herstellbar, ohne weitere Rahmenbedingungen, die Vergleichsbasis und die Historie der Gehaltsentwicklung in Korrelation zur besagten Gesetzesregelung zu kennen. Oder gar im Vergleich mit anderen Bereichen, wo Notdienste auch bei Streiks üblich sind (z.B. Krankenhäuser etc.).

Zudem steht der Nachweis aus, dass Streiks, die besonders stark zu Lasten Unbeteiligter Dritter wirken (in diesem Fälle also Fahrgäste), tatsächlich langfristig zu besseren Ergebnissen aus Sicht der Gewerkschaften führen, als Arbeitskämpfe, deren negative Wirkung weniger "Dritte" trifft.

Notfahrpläne per Gesetz gibt es übrigens auch in anderen Ländern, zum Beispiel in Frankreich.

Die Chancen für vergleichbare Regelungen in Deutschland sehe ich aber als äußerst gering, wird doch von einem großen Teil der Politik das "Recht auf Mobilität" nahezu ausschließlich mit der jederzeitigen Verfügbarkeit eines PKW und dessen uneingeschränkter Nutzbarkeit an jedem beliebigen Ort gleichgesetzt. Alle, die dies nicht haben oder haben wollen, haben halt Pech gehabt. Ebenso alle, die von den negativen Folgen des starken Kfz-Verkehrs betroffen sind.

Ingolf
Jay
Re: GDL-Streik 2024
29.02.2024 21:34
Zitat
Philipp Borchert
[...]
Und ich halte die Forderungen - vor allem im Vergleich mit denen der BVG-Beschäftigten - nach wie vor für überzogen. [...]

Diese Einschätzung kann ich in keiner Weise nachvollziehen. Verdi bestreikt die BVG gerade wegen der 10 Minuten Mindestwendezeit, die weder personell noch technisch umsetzbar ist. Die Konsequenz, wenn Verdi sich hier durchsetzt, wären Taktausdünnungen.

Die Reduktion der Wochenarbeitszeit auf 35h zu 2028 (bei vollem Lohnausgleich) dürfte hingegen in erster Linie ein (weiteres) Plus an Überstunden bedeuten.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Gerade Frankreich ist ja aber nun auch nicht gerade 'ne Eisenbahnnation, um es mal vorsichtig zu formulieren...

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Re: GDL-Streik 2024
29.02.2024 22:28
Zitat
Jay
Diese Einschätzung kann ich in keiner Weise nachvollziehen. Verdi bestreikt die BVG gerade wegen der 10 Minuten Mindestwendezeit, die weder personell noch technisch umsetzbar ist. Die Konsequenz, wenn Verdi sich hier durchsetzt, wären Taktausdünnungen.
Inzwischen erleben wir es ja bereits so, wie aktuell bei der M4 und U8 sichtbar.
Vielleicht ist das ja auch so beabsichtigt - verbunden mit der Hoffnung, dass sich dann die Arbeitsbelastung für die Fahrpersonale insgesamt reduziert.

Allerdings dürfte dieser Ansatz kaum aufgehen, da reduzierte Leistung (1) zu Fahrgastverlusten und damit weniger Einnahmen und (2) weniger Ausgleichszahlungen vom Land Berlin führen wird. Und so müssten dann weitere Leistungen reduziert werden - die Abwärtsspiale würde sich immer weiter drehen und dann auch zu Personalabbau führen. Wäre nicht das erste Mal in der Geschichte der BVG...

Ingolf
Ich habe nicht gesagt, dass ver.di die einfacher umzusetzenden Forderungen gestellt hat. Der Unterschied zwischen dem Anspruch "wir möchten und brauchen an den Endhaltestellen ein bisschen mehr Zeit um wenigstens mal kurz durch zu atmen" und "wir möchten künftig drei Stunden weniger je Woche (!) arbeiten und das aber für mindestens das Geld das wir heute bekommen" erscheint mir eklatant.

Dass das jeweils nicht die einzigen Forderungen sind ist mir bewusst, aber das sind bekanntlich die Kernforderungen, bei denen es in beiden Konflikten hakt.

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def
Re: GDL-Streik 2024
29.02.2024 23:00
Zitat
Philipp Borchert
Ich habe nicht gesagt, dass ver.di die einfacher umzusetzenden Forderungen gestellt hat. Der Unterschied zwischen dem Anspruch "wir möchten und brauchen an den Endhaltestellen ein bisschen mehr Zeit um wenigstens mal kurz durch zu atmen" und "wir möchten künftig drei Stunden weniger je Woche (!) arbeiten und das aber für mindestens das Geld das wir heute bekommen" erscheint mir eklatant.

Sind denn eigentlich die zehn Minuten eine pauschale Forderung? Bei einer stressigen Metrobuslinie verstehe ich das ja noch irgendwo, aber wenn man einmal durch den Wald von Schmöckwitz nach Rauchfangswerder und zurück fährt (Fahrzeit insgesamt 20 min), soll man dabei solchem Stress ausgesetzt sein, dass 10 min Pause braucht? Oder zählt Rauchfangswerder auch als Wenden, so dass künftig immer 10 min gefahren und 10 min gewendet wird, und der 168er dann nur noch alle 40 min verkehrt? So oder so erscheint mir das völlig absurd.
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