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Schienenersatzverkehr ( Qualität und Verbesserung?
geschrieben von marc224 
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Lopi2000
Zitat
Jordinar
Laut Fahrplan gibt es stündlich 1 Bus zwischen BER und Bestensee und dies soll den RE2 RE7 und RB22 ersetzen.

In den meisten Ersatzverkehrsfahrplänen gibt es keine Information darüber, wie viele Busse für welche Tour eingesetzt werden. Es ist nur z.B. in Berlin üblich bei S-Bahn-Ersatzverkehren einen Fahrplan mit einem dichteren Takt zu veröffentlichen als der Takt der ausfallenden Bahnen wäre. Wo eine Fahrt in der Fahrplantabelle steht, können durch aus auch mehrere Busse unterwegs sein. In den letzten Monaten war es in meiner Erfahrung sogar so, dass die Zahl der Busse eher überdimensioniert war.

In den an den Haltestellen ausgehangen SEV Fahrplänen von DB Regio Nordost ist die Anzahl eingesetzter Busse angegeben. Für den RE2 beispielsweise meist 2x 1,5 (für zwei Gelenkbusse).

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Alter Köpenicker
Ich empfehle einmal den Genuß des Schienenersatzverkehrs, wie er derzeit zwischen Zeuthen und Königs Wusterhausen erlebbar ist.

Auf dem Gefühlt 5 km langen Fußweg durch halb Zeuthen vom Bahnhof zur Bushaltestelle kommt einem natürlich schon der Bus gen Königs Wusterhausen, besetzt mit zwei Leuten, entgegen. 18 Minuten Wartezeit werden dann bei Ankunft an der Haltestelle bis zur Abfahrt des nächsten Busses prognostiziert. Dennoch kam nach einem Moment noch ein weiterer Wagen, mit dem man dann den ganzen Weg bis fast zum Bahnhof zurückfahren kann. Warum die Bushaltestelle soweit weg sein muß, scheint in der Natur der Sache zu liegen - in KW ist es auch nicht anders. Denn nachdem der Bahnhof Wildau angefahren worden ist (diese Haltestelle lag ausnahmsweise mal direkt vor dem Bahnhof), stoppt der Bus plötzlich irgendwo im nirgendwo und der Fahrer verkündet, das Fahrtziel erreicht zu haben. Und so geht es weiter auf Schusters Rappen, während sich der Bus leer auf den Weg Richtung Innenstadt machte.


In Zeuthen sowie auch in König Wusterhausen würde ich auch vor zwei Wochen eingesetzt.
Das Problem mit dem weiten Fuß weg zum Bahnsteig bzw zum Bussteig habe ich auch bemerkt.
So ich kann ja mal einen kleinen Bericht zu meinem bisherigen Arbeitsalltag bzw worauf ich so Einfluss habe.

Bis jetzt bin ich beim SEV S 46 am Standort König Wusterhausen und Zeuthen eingesetzt worden und beim SEV S2 in Lichtenrade eingesetzt worden, erst für den Abschnitt Lichtenrade Blankenfelde und jetzt aktuell für den Abschnitt der S2B Lichtenrade - Lankwitz.

Grundsätzlich habe ich auch Entscheidungsfreiheit, aber natürlich nicht unbegrenzt.
Meine Hauptaufgaben sind die Überprüfung oder die Busse ordentlich beschichtet sind.
Es muss an der Seite ein Schild mit dem Fahrtverlauf hängen, die Umlaufnummer, vorne muss entweder eine funktionierende Matrix mit der Zielbeschilderung sein , die Bahn erlaubt aber auch, dass in der Matrix nur Schienenersatzverkehr steht und dann ein Frontschild mit dem Ziel.
Ich weiß die Fahrer auch im immer mal wieder darauf hin, dass die Durchsagen zu tätigen sind.
Die DB hat da aber glaube ich auch eigene Leute,die das verdeckt, kontrollieren
Ich greife auch bei Ausfällen ein und spreche mit der DB ab, dass ein Ersatzbus benötigt wird.
Dies war bis jetzt zweimal nötig.
Besonders morgens habe ich bis jetzt ein paar Mal eingreifen müssen,da ein Umlauf gefehlt hat.
Bis aber der Ersatzbus dann einsetzt, ist meist schon der nächste planmäßige Bus abgefahren, besonders bei einem 10-Minuten-Takt.
Eigentlich ist es so, dass man eine Runde abwartet und wenn dann der fehlende Bus nicht da ist, aktiviert man eine Reserve damit der Umlauf dann besetzt ist.

An der Haltestelle Lichtenrade S-Bahn Bahn/ Wünstorfer Straße wo der S2B nach Lankwitz abfährt, besteht das Problem, dass wenn ein Bus an der Haltestelle steht, dass der hintere Bus nicht vorbeikommt.
Da einige Fahrten die in Lichtenrade ankommen, planmäßig sofort wieder zurück nach Lankwitz fahren und besonders Samstag und Sonntag 2- 3 Minuten in Lichtenrade ankommen habe ich entschieden und mit der Leitstelle abgesprochen, dass die Busse mit bis zu 2 Minuten Verfügung abfahren dürfen, eigentlich , bei einem 10-Minuten-Takt kein Problem und es gibt ja auch keine Umsteiger von S-Bahn auf SEV , weil zurzeit keine S-Bahn in Lichtenrade fährt.
Bei einem 20-Minuten-Takt hätte ich so eine Regelung auch nicht getroffen.
Trotzdem erwies sich die Entscheidung nicht als ganz optimal,da immer wieder Fahrgäste auf die letzte Minute noch kamen und ich den Bus schon abgeschickt habe.
Die Fahrgäste waren ja somit eigentlich pünktlich,da der Bus aber 2 Minuten zu früh abgefahren ist, mussten sie somit 12 Minuten auf dem nächsten warten.

In der Woche ergibt sich das Problem eigentlich nicht, da eigentlich alle Busse mit ein paar Minuten Verspätung fahren.

Außerdem habe ich bei der Bahn weitergeleitet ,dass an der Haltestelle König Wusterhausen ein falscher Aushangfahrplan hängt, der S46X Fahrplan der in KW hängt musste eigentlich in Grünau hängen.
Weiß aber nicht ob dies jetzt berichtigt wurde, war nicht mehr da.
Auch am Schichauweg hing/ hängt ein falscher Fahrplan, was ich auch immer weiter leite.
Leider habe ich keine Möglichkeit den Fahrplan selber auszuwechseln.
In Lankwitz in der Wendeschleife Bahnhof habe ich auch schon ein Falschparker abschleppen lassen.

Ansonsten stehe ich oft an der Haltestelle und gebe den Fahrgästen Informationen zu Verbindung usw und ich suche mir ca 10 Minuten vor Abfahrt des Busses wo ich weiß, dass der gleich ausfällt und gehe zum Bussteig und informiere die Fahrgäste, dass der folgende Bus ausfällt, nächster Bus um...
Ich mache zum Teil mehr wie ich muß, denn Kundenservice gehört nur am Rande dazu.
Ich weiß nämlich, dass einige Kollegen sich eher von der Haltestelle fernhalten und sie sagen,sie würden nicht zu den Fahrgästen gehen und sagen der nächste Bus fällt aus,da bei dem einen oder anderen so eine Information zu Aggressionen führen kann.
Bei Großstörungen muss man natürlich die Fahrgäste informieren, wobei dafür eigentlich das Servicepersonal (Rotkäppchen) von der DB da sind.
Ich mache die Aufgaben aber auch mit, in Lichtenrade ist eh nicht so viel zu tun

Da war so kurz geschildert meine bisherigen Erfahrungen
Man merkt aber, dass ich nicht direkt bei der DB arbeite sonst hätte ich wahrscheinlich mehr Einfluss Möglichkeit, den zum Beispiel Haltestellen verlegen lassen usw kann ich nicht..
>Bis aber der Ersatzbus dann einsetzt, ist meist schon der nächste planmäßige Bus abgefahren,

Gibt es keine Möglichkeit einen Ersatzbus immer in Reserve warten zu lassen, dort wo er eingesetzt werden muss? Denn wenn man ihn erst anfordern muss und der muss ja auch verfügbar sein, also kann keine anderen Aufgaben übernehmen. Das gleiche gilt vermutlich für den Fahrer.

Du machst aber eine wichtige arbeit und ich wusste gar nicht, dass es so einen Job gibt.
Zitat
Heidekraut
>Bis aber der Ersatzbus dann einsetzt, ist meist schon der nächste planmäßige Bus abgefahren,

Gibt es keine Möglichkeit einen Ersatzbus immer in Reserve warten zu lassen, dort wo er eingesetzt werden muss? Denn wenn man ihn erst anfordern muss und der muss ja auch verfügbar sein, also kann keine anderen Aufgaben übernehmen. Das gleiche gilt vermutlich für den Fahrer.

Du machst aber eine wichtige arbeit und ich wusste gar nicht, dass es so einen Job gibt.


Doch eigentlich gibt es so etwas immer, der Reservebus ist eigentlich immer an der Strecke stationiert.
Deswegen ist der Reservebus eigentlich immer schnell verfügbar

Bei dem SEV S2 B ist aber aktuell kein Reservebus eingeplant, da nur wenig Fahrgäste die SEV- Busse nutzen.
Am Donnerstag viel aber ein Umlauf in den Morgenstunden ein paar Mal aus, sodass die DB doch ein Reservebus geschickt hatte,der war aber am Priesterweg stationiert.
Ich weiß auch noch nicht so lange,dass es so einen Beruf gibt.
Reiselenker habe ich hingegen schon öfter überall gesehen
Mal eine Anekdote vom "erweiterten SEV" (also von Blankenfelde über Priesterweg bis Südkreuz) auf der Linie S 2A vom Sonnabend: In Mariendorf landete der Fahrer versehentlich in der Konradinstraße, nachdem er zuvor am Attilaplatz falsch abgebogen war.

Nachdem er den Gelenkbus aus dieser schönen kleinen Nebenstraße wieder (rückwärts) "herausrangiert" hatte, konnten "wir" (drei Fahrgäste) ihn dann über Manteuffelstraße und Schöneberger Straße zum Südkreuz lotsen.

Den von mir und einem weiteren Fahrgast begehrten Anschluß nach Dresden (etwa drei Minuten nach Ankunft des Ersatzbusses) haben wir noch knapp, aber sicher geschafft - der EC nach Budapest war natürlich pünktlich, ist ja klar.
Zitat
Logital
In den an den Haltestellen ausgehangen SEV Fahrplänen von DB Regio Nordost ist die Anzahl eingesetzter Busse angegeben. Für den RE2 beispielsweise meist 2x 1,5 (für zwei Gelenkbusse).

Am letzten Samstag, den 17.08.2024 war das definitiv nicht der Fall, dass 2 Busse gefahren sind. Im Endeffekt fahren nach KW stündlich 3 Linien: RE2, RE7 und RB22

BER nach Bestensee Abfahrt immer um :34 und um 09:34 ist nur 1 Gelenkbus gefahren und das war zu wenig. Alle, die nicht mehr mitkommen konnten, mussten Fahrzeitverlängerungen von 60 Minuten in Kauf nehmen.

Ein Problem sehe ich auch in der Reisendenlenkung über den DB Navigator zusätzlich zu schlechten Beschilderungen vor Ort:

DB Navigator zeigt(e) für Samstag, 17.08. stündlich nur einen Bus von BER -> Bestensee an, nämlich den RE2 Direktbus um :34. Der RE7 Bus BER -> Bestensee via KW fuhr auch, immer um :15, aber wurde nicht beauskunftet. Außerdem ist dieser Bus am BER beschriftet mit "RE7 Halbe / Senftenberg". Besser hätte dort draufstehen sollen "RE7 via Königs Wusterhausen und Bestensee nach Halbe mit Zuganschluss nach Senftenberg" oder etwas kürzer nur "RE7 Halbe via KW und Bestensee".

Zusätzlich gab es ab Bestensee auch stündlich einen Bus "RB24 nach Schönefeld (alt)" - der ist fast komplett leer gefahren, stand auch in keiner Auskunft drin.

Insgesamt sitzt man den unzureichend organisierten Ersatzverkehr einfach aus, da in ein paar Tagen die Züge ja wieder fahren
Zitat
Jordinar
Der RE7 Bus BER -> Bestensee via KW fuhr auch, immer um :15, aber wurde nicht beauskunftet. Außerdem ist dieser Bus am BER beschriftet mit "RE7 Halbe / Senftenberg". Besser hätte dort draufstehen sollen "RE7 via Königs Wusterhausen und Bestensee nach Halbe mit Zuganschluss nach Senftenberg" oder etwas kürzer nur "RE7 Halbe via KW und Bestensee".

Der RE7 Bus wird nicht beauskunftet, weil er vom RE2 Expressbus überholt wird. Für Fahrgäste vom BER nach Bestensee gibt es an sich keine Anreiz den zu nehmen, denn man fährt früher vom BER ab und kommt später in Bestensee an.

Zitat
Jordinar

Zusätzlich gab es ab Bestensee auch stündlich einen Bus "RB24 nach Schönefeld (alt)" - der ist fast komplett leer gefahren, stand auch in keiner Auskunft drin.

[...]

Wann und wo hast du denn den gesehen?

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Logital
Wann und wo hast du denn den gesehen?

In Bestensee am Sa, den 17.08.2024 zwischen 10 und 11 Uhr. Sinn hat der da sicher nicht gemacht oder die Beschriftung war einfach Unsinn.
Dann war es möglicherweise ein aushelfender Bus. Es gibt ja ein paar Kilometer weiter westlich echten RB24 SEV zwischen Wünsdorf-Waldstadt und Schönefeld.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Das mit den langen Wegen in Zeuten und Königs Wusterhausen liegt daran:

In Zeuthen baut und sperrt die Bahn, schon mehrere Jahre verlängert, die Personenunterführung (nördlich des Bahnsteigs), weshalb der Weg vom/zum Bahnsteig über den südlichen beschrankten barrierefreien (Rampe) Abgang durchgeführt werden muss. Somit verlängert sich der Weg zu den Bushaltestellen, die sich recht nahe am nordöstlichen Ausgang der Personenunterführung befinden.

In Königs Wusterhausen baut die Bahn an einer Gleisüberführung (Strassentunnel) neben dem Bahnhof. Deshalb besteht vor dem Bahnhof eine Einbahnstrassenregelung, so dass manche Busse in etwas (200/300m?) Entfernung zum Bahnhof halten müssen.
Verbesserungsmöglichkeiten, diesmal SEV Löwenberg und Bestensee:

[www.berliner-zeitung.de]
Zitat
stef487
Das mit den langen Wegen in Zeuthen und Königs Wusterhausen liegt daran:

[…]

Wobei sich mir als Fahrgast da Fragen stellen:

Warum werden in Zeuthen nicht wenigstens SEV-Haltestellen am Südausgang des Bahnsteigs eingerichtet?

Und könnte man nicht in Königs Wusterhausen eine Ampelregelung aufbauen, die es den Bussen ermöglicht, verkehrtrum durch die Einbahnstraße zu fahren.
Als in Oranienburg das Fahrradparkhaus gebaut wurde, gab es sowas. Die Stralsunder Straße, die parallel zum Bahndamm verläuft, war Einbahnstraße Richtung Süden. In Höhe des Zugangs zum S-Bahnsteig gab es eine Ampel (Rot/Gelb/Grün), die eigentlich immer Grün zeigte – außer wenn ein Bus nach Norden fahren wollte. Der Bus musste in Höhe Krebststraße an der dortigen Ampel (ich glaube, die hatte Balkensignale, bin mir aber nicht sicher) anhalten und mit einer Fernbedienung seine Fahrtrichtung freischalten.

300m Fußweg in KW kommt laut Openstreetmap ganz gut hin, wenn der SEV dort hält, wo der Stadtbus Richtung Rosa-Luxemburg-Straße abfährt.
Zitat
Jumbo
Zitat
stef487
Das mit den langen Wegen in Zeuthen und Königs Wusterhausen liegt daran:

[…]

Wobei sich mir als Fahrgast da Fragen stellen:

Warum werden in Zeuthen nicht wenigstens SEV-Haltestellen am Südausgang des Bahnsteigs eingerichtet?

Und könnte man nicht in Königs Wusterhausen eine Ampelregelung aufbauen, die es den Bussen ermöglicht, verkehrtrum durch die Einbahnstraße zu fahren.
Als in Oranienburg das Fahrradparkhaus gebaut wurde, gab es sowas. Die Stralsunder Straße, die parallel zum Bahndamm verläuft, war Einbahnstraße Richtung Süden. In Höhe des Zugangs zum S-Bahnsteig gab es eine Ampel (Rot/Gelb/Grün), die eigentlich immer Grün zeigte – außer wenn ein Bus nach Norden fahren wollte. Der Bus musste in Höhe Krebststraße an der dortigen Ampel (ich glaube, die hatte Balkensignale, bin mir aber nicht sicher) anhalten und mit einer Fernbedienung seine Fahrtrichtung freischalten.

300m Fußweg in KW kommt laut Openstreetmap ganz gut hin, wenn der SEV dort hält, wo der Stadtbus Richtung Rosa-Luxemburg-Straße abfährt.

Ja diese Argumente habe ich auch schon häufiger gehört,als ich selbst in Zeuthen eingesetzt war
Als Einsatzleitung hat man da aber eher weniger Einfluss, bzw man kann es nur weiter geben
Ich habe ja jetzt schon einige Tagen/ Wochen hier nicht mehr zu meiner Tätigkeit als Einsatzleitung her eingeschrieben, was daran liegt, dass es wahrscheinlich nur ein kurzer Ausflug für mich nach Berlin war, leider.
Ich war ja zum 01.08.2024 eingestellt worden und zum 15.09.2024 gekündigt, wenn sie noch was spontan ändert.
Ich möchte/ darf nicht zu viel sagen, aber es liegt dran, dass meine Firma keine Folge Aufträge bekommen hat und die meisten Mitarbeiter in der Einsatzleitung jetzt entlassen werden.
Ich finde das ziemlich Schade, besonders weil ich jetzt von Düren ( NRW) extra nach Berlin gekommen bin und auch meine alte Arbeitsstelle gekündigt habe und das nur um einen Monat in Berlin zu arbeiten.
Hier habt ihr mal eine kleinen Einblick,was die DB so für Strafen für nicht eingehalten Qualitätsstandards hat


Zitat
marc224
Hier habt ihr mal eine kleinen Einblick, was die DB so für Strafen für nicht eingehalten Qualitätsstandards hat

Die Pönalen sind so marktüblich. Die BVG hat ja kürzlich ebenfalls Fahrleistungen auf ihren eigenen Omnibussen in 6 Losen ausgeschrieben, die Linien- und Ersatzverkehr umfassen. In den Unterlagen sind auch die zu vereinbarenden Vertragsstrafen festgelegt: [vergabekooperation.berlin]

Zitat
Vertragsbedingungen für die losweise Erbringung von Fahrleistungen im Linienverkehr mit vom Auftraggeber gestellten Omnibussen
§ 10 Vertragsstrafen, Bußgelder

(1) Wird eine abgerufene Fahrleistung vom AN nicht erbracht, ist dieser Ausfall einer Fahrleistung vertragsstrafenbewährt. Der AN verpflichtet sich in diesem Fall zur Zahlung einer Vertragsstrafe in Höhe von 100,00 EUR ab der 46. Minute eines ununterbrochenen Ausfalls. Die Vertragsstrafe erhöht sich um jeweils 100,00 Euro für jeweils weitere 45 Minuten Ausfall (Beispiele: bei 60 Minuten Ausfall beträgt die Vertragsstrafe 100,00 Euro, bei 95 und bei 120 Minuten Ausfall 200,00 Euro; bei 136 Minuten 300,00 Euro). Ein Ausfall der Fahrleistung ist nicht vertragsstrafenbewährt, wenn der AN nachweist, dass er den Ausfall der Fahrleistung nicht zu vertreten hat.

(2) Verstößt der AN schuldhaft während eines Betriebstages gegen eine der nachfolgend genannten Vertragspflichten, wird für jeden Einzelfall der Vertragsverletzung eine Vertragsstrafe je nach Schwere und Ausmaß des Verstoßes gestaffelt wie folgt fällig:
- Kategorie a) EURO 50,00 netto (pro Tag)
- Kategorie b) EURO 250,00 netto (pro Tag)
- Kategorie c) EURO 500,00 netto (pro Tag) und zwar,
zu Kategorie a) wenn
bei Ausfall der automatischen Haltestellenansage keine manuelle Haltestellenansage vorgenommen wird,
das Fahrpersonal keine Fahrausweiskontrolle vorgenommen hat,
es trotz Ermahnung zu wiederholten Fahrgastbeschwerden wegen unhöflichen Verhaltens des Fahrpersonals kommt,
die Zustiegshilfen für Behinderte, insbesondere Rollstuhlfahrer/Innen nicht angeboten werden,
zu Kategorie b) wenn
die vorgeschriebene Linienführung nicht eingehalten wurde,
der vorgeschriebene Fahrplan nicht eingehalten wurde,
Fahrten verfrüht erfolgen, eine Verfrühung wird wie folgt definiert:
Fahrplanabweichung (sek) Echtzeit	Fahrplanabweichung (min) RBL-Anzeige	Definition
-150 und mehr				-3 und mehr	       			verspätet
-149 bis +89	          		-2 bis +1	               		pünktlich
+ 90 und mehr	         		+2 und mehr	       			verfrüht
ein nicht gemeldeter bzw. ein bereits abgelehnter Fahrer bzw. eine entsprechende Fahrerin eingesetzt wird,
zu Kategorie c) wenn
es zu Ausfall einer fahrplanmäßigen Leistung kommt, ohne dass die Betriebsleitstelle Omnibus (BLO) benachrichtigt wird,
Fahrpersonal eingesetzt wurde, das nicht die gesetzlichen Anforderungen erfüllt oder
die Lenk- und Ruhezeiten gemäß den gesetzlichen Vorschriften (Fahrpersonalgesetz, Fahrpersonalverordnung, etc.) nicht beachtet wurden.

(3) Der AG kann die Vertragsstrafe mit dem zu zahlenden Entgelt aufrechnen.

(4) Weitergehende Schadensersatzansprüche bleiben hiervon unberührt. Insbesondere bei Bußgeldern, die aufgrund von Vertragsverstößen des AN gegen den AG verhängt werden, hat der AN alle damit verbundenen Kosten zu tragen. Sollte der AG einen weiteren Schadensersatzanspruch gegen den AN geltend machen, so wird die seitens des AN geschuldete Vertragsstrafe auf diesen Schadensersatzanspruch angerechnet.

(5) Sollten aufgrund von Vertragsverstößen des AN Bußgelder gegen den AG verhängt werden, werden diese an den AN weitergeleitet und durch den AG auf Kosten des AN beglichen, wenn nicht der AN unverzüglich unter Angabe der Gründe mitteilt, dass Einspruch eingelegt werden soll. Wird seitens des AG Einspruch eingelegt, hat der AN die dadurch entstehenden Kosten zu tragen. Dem AG in Rechnung gestellte Kosten werden dem AN weiterberechnet. Der AG wird in diesen Fällen nicht die Rechtmäßigkeit der Bußgelder prüfen.

(6) Die Summe aller Vertragsstrafen sowie der Vertragsstrafen nach den Vertragsbedingungen BerlAVG (Anlage 1) ist begrenzt auf 5% der jährlichen Gesamtauftragssumme (netto) des AN pro Vertragsjahr.

so long

Mario
Interessant finde ich die Falschschreibung "vertragsstrafenbewährt", die ja "vertragsstrafenbewehrt" korrekt wäre.

Die BVG wäre ja pleite, wenn sie diese Pönalen selber zahlen müsste.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.09.2024 15:08 von nicolaas.
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