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Meinung: kommt irgendwann der große Kahlschlag?
geschrieben von Fahrsteiger 
bei allen Einsparungen und Entbehrungen, die man im Zuge der derzeitigen wirtschaftlichen Schwierigkeiten so erlebt, ist der Nahverkehr in Berlin ja im großen und ganzen noch ein relativ angenehmes Plätzchen. Abgesehen von vereinzelten Einsparungen ist das Angebot ja bei aller Kritik wirklich erfreulich. Busse und Bahnen fahren oft und selbst in der Nacht kommt man gut voran.

Doch bleibt das so? Bei der derzeitigen Sparpolitik fallen immer wieder Äußerungen wie "es wird keine Tabus geben!!". Und beim Nahverkehr in Berlin wäre noch einiges zu sparen. Ich sehe schon empörte Politiker vor mir, die dem vermeintlich verweichlichten Bürger mal wieder kräftig die Leviten lesen: "meine Damen und Herren, ein Fußweg von durchschnittlich einem Kilometer zur nächsten Bushaltestelle ist zumutbar, die Chauffeursmentalität der Deutschen ist nicht mehr finanzierbar und nicht mehr zeitgemäß.." oder auch: "Japan ist eine sehr wohlhabende und erfolgreiche Nation, der es nichts ausmacht, daß die Bürger von Ordnern in die U-Bahnen hineingeschoben werden. Warum sollen wir Deutsche das nicht auch können?"

Die Stimmung wird rauer, Dinge, die noch vor Jahren einer Regierung den Kopf gekostet hätten, können heute durchgeführt werden, weil die Bürger immer stärker auf den Sparkurs eingestimmt werden. So sinnvoll das in manchen Dingen sein mag, fürchte ich doch, das irgendwann die Keule auf Busse und Bahnen niedergeht und man sich aussuchen kann, ob man (bei hinreichenden Finanzen) auf noch volleren Straßen im Auto sitzt oder froh sein kann, wenn man sich noch in die U-Bahn zwängen konnte.
Das ist nur eine Frage der Zeit, bis irgendwem öffentlich der Kragen platzt. Der Geduldsfaden ist bereit sstark gedehnt. Was heute für 2,10 zu haben ist, gab's mal für 3,60DM/2

Abwarten. Schade für alle, die auf die Öffentlichen angewiesen sind.
Hallo,

die Einstimmung auf diesen fragwürdigen Sparkurs wird z.B. von der "Initiative soziale Marktwirtschaft" erarbeitet, der es ermöglicht wird in beliebten deutschen Fernsehserien entsprechende Dialoge und Meinungen zu plazieren (Monitor vom 13.10.2005).

'Bin also auch gespannt wieviele Kröten noch so in einem deutschen Magen platz finden...

;-)
In der Berliner Zeitung von heute ist ein Artikel zum neuen BVG-Chef. Er ist der Meinung, dass Berlin beim ÖPNV nicht gerade überversorgt ist und dass die Verwaltung zu groß ist - das ist doch schonmal eine Grundlage
Allerdings sieht er bei der Strab auch eine teilweise Überversorgung (also Schillerstraße & Köpenick), da will er sich die Fakten von den zuständigen Strableuten zeigen lassen.
Abends sollen in der U-Bahn künftig Sicherheitsleute im 1.Wagen mitfahren, damit will der die abendlichen Fahrgastzahlen steigern. Und ubahnfahren will er auch lernen ;)
Supertoll. Sicherheitsleute im ersten Wagen. Wenn die dann genauso pfiffig, wie die in der S-Bahn, den Leuten Samstag Spätabends noch Feuer anbieten (Achtung, Sarkasmus) können wir uns den Quark gleich schenken... Die Bahnhöfe müssen besetzt werden. Mir egal, wie er das anstellt.
Denyo schrieb:
-------------------------------------------------------
> Die Bahnhöfe müssen besetzt werden. Mir egal, wie er das anstellt.


Vielleicht die Zugabfertigerräume als Einraum-Dienstwohnungen vermieten? ;-)

Der neue BVG-Vorstandsvorsitzende hatte gestern seinen ersten Arbeitstag. Sein erster Termin war bei einem gewissen Herrn Sarrazin. Der wird ihn schon aufgegleist haben, was alles nicht bezahlbar ist.

Für die Wiederbesetzung aller 170 U-Bahnhöfe brauchst du über 500 Personale zuzüglich Vertretung für Urlaub, Kranke, Dienstliche Abwesenheit bei Schulungen und so, Ablöser für die jetzt unbezahlten Pausen ...
Also soviel Leute, wie die S-Bahn gerade abbaut. Auch dort nicht die Spur einer Chance, das zu verhindern.


so long

Mario
Gestern war der neue (glaube ich) in der Abendschau zu einem Interview, und er klang nach meinem Eindruck nicht nach ganz krassem Kahlschlag. Er machte auf mich eigenartigerweise einen recht optimistischen Eindruck, was diverse Zukunftsprojekte der BVG angeht; -Trotz der ja zuvor immer hochgehaltenen katatrophalen Haushaltslage aller Beteiligter. 'Kann man also gespannt sein, was wirklich passieren wird...

Ich finde also auch, dass das Sicherheitsempfinden der Fahrgäste auf jeden Fall mit ins Kalkül gezogen werden sollte. Ich kenne z.B. ne ganze Reihe Leute, die also grade Abends ne ganze Menge Hebel in Bewegung setzen um irgendwie einem ÖPNV-Transport aus dem Wege zu gehen; -Natürlich, weil man irgendwelche Belästigungen vermeiden will.
Früher fuhren "viele" Abends lieber Bus, da man den Schaffner als Sicherheitsgarant wahrnahm. -Aber seit diese ja nun auch öfters direkt angegriffen werden...

Ob dieses Begleitpersonal im Umgang mit Menschen geschult ist? Ich bin mir selber nicht im Klaren ob hier ein John Wayne oder eher ein Robin Williams hingehören würde...? "Normales" Betriebspersonal ist hier aber u.U. überfordert.
Wer glaubt, das der abwärtstrend mit den neuen gebremst wird, wird sein glauben bald verlieren.

Immer noch wird der Senat bestimmen, wie es bei der BVG lang geht.Punkt.

Tramy1

GLG.................Tramy1
Rainy-Science schrieb:
...........................
> Ich bin mir selber nicht im Klaren
> ob hier ein John Wayne oder eher ein Robin
> Williams hingehören würde...?

Lieber Rainy-Science

John Wayne könnte ich mir als Kutscher auf einer Pferdebahn ja vorstellen, in der Linken die Zügel und die Rechte lässig am Colt. Allerdings fuhr die letzte Pferdebahn 1912(?) und John Wayne verstarb 1979. Geht also nicht mehr.
Robin Williams taugt, mit erlaub, aber lediglich als Nikolaus im Weihnachtszug.

Oder meinst du Robbie Williams?
Ja, das wär ein Schaffner meiner Wahl.
Der würd nicht nur mich, sondern sicher auch weibliche Fahrgäste in die Busse und Bahnen ziehen. Jedoch würd bei den von Robbie Williams angezogenen Fahrgästen weniger das Verlangen nach Sicherheit und Geborgenheit, sondern vielmehr die Bereitschaft alles zu wagen, hinzugeben und zu verlieren im Vordergrund stehen.
Aber Weihnachten ist leider öfter.

Gruß
Eckehard
Hallo Eckehard,

;-)) Gut gekontert.

Naja, John Wayne konnte sich in seinen Filmrollen auch immer ganz gut ohne Colt durchsetzen; -Allerdings nicht immer mit Gewaltverzicht als vorletztes Mittel...

Nee ,nee, ich meinte schon den Schauspieler Robin Williams. Nun ja, falls es einem Nikolaus gelingen würde, die Destruktivität einiger Fahrgäste positiv zu beeinflussen - warum nicht?

Ich habe natürlich bewusst konträre Rollen genannt um einen Erwartungshorizont an die Fahrbegleiter auszuloten; -Denn welche Eigenschaften und Kompetenzen sollten denn diese haben? Denn "Denyo" (weiter oben) war ja sehr unzufrieden mit einem Fahrbegleiter in der S-Bahn.

Also Robbie Williams (der Sänger) als S-Bahn-Animateur wäre wirklich ein Gag! Obwohl nun genau dieser Mann vielleicht doch etwas zu viel Unruhe verbreiten würde, was andere Fahrgäste auch wieder als belästigend empfinden könnten :-)

Aber genau diese Gedankenspiele zeigen, dass in der Rolle des Fahrbegleiters möglicherweise ne Menge Potenzial steckt Menschen zu begeistern und natürlich auch z.B. zum S-Bahn fahren animieren könnten. Also etwas extrapoliert: S-Bahn fahren zum Erlebnis machen, selbst im Alltag.
Um diesem Anspruch gerecht zu werden, drängt es sich gradezu auf, den etwas langweiligen Wagenpark der S-Bahn etwas zu erweitern: So sollten wenigstens die Langstreckenzüge über ein kleines Bistro verfügen, wo man sich stärken kann und ein Schwätzchen z.B. mit dem Fahrbegleiter halten kann, womit sich die emotionale Bindung an "unsere" S-Bahn ausbilden kann und bei "Fortgeschrittenen" Fahrgästen noch weiter vertieft.
Mit dem Erwerb eines jetzt schon sau-teuren Einzelfahrscheines, darf dann jeder Fahrgast erstmal nen Käffchen dort schlürfen, während der Zug langsam ins rollen kommt...
Ne kleine Wagentoilette sollte eigentlich auch nicht fehlen!

...Und wenn dann alle S-Bahn fahren, kommt vielleicht keiner auf die Idee alles kahl zu schlagen...

Ich habe Ideen, was?

Gruß
thomas
Ecke schrieb:
-------------------------------------------------------
> Allerdings fuhr die
> letzte Pferdebahn 1912(?) und John Wayne verstarb
> 1979.

1902, zumindest bei der GBS.

Wann die letzte bei den anderen Gesellschaften fuhr, keine Ahnung.
In Buchholz jedenfalls bis 1907.

Unioner
Lieber Unioner

Dank für deinen Hinweis.
Also 1902, ich meinte die GBS natürlich.

Gruß
Eckehard
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