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IGEB: Jens Wieseke auf "Abschiedstour" und Zukunft des IGEB
geschrieben von Stichbahn 
Die Berliner Abendschau war mit Jens Wieseke vom IGEB auf "Abschiedstour" (Sendung vom 29.12.2024): [www.rbb-online.de] (Link vermutlich nur max. 7 Tage gültig)

Dazu zweierlei:

1) Ich verstehe bis heute nicht, warum Herr Wieseke weiterhin innerhalb des Umweltverbunds umsichtritt. Ebenso ist mir unverständlich, warum Herr Wieseke gegen das Mobilitätsgesetz schimpft. Der Elefant im Raum ist doch bekannt.

2) Wie geht es weiter mit dem IGEB? Wer folgt auf Wieseke? Ich meine, der IGEB sollte sich öffenen und pluraler werden. Eine Fahrgastvertretung, die in der Außendarstellung eine One-Man-Show ist, wirkte häufig krude. Vor allem, wenn man als Fahrgast - bei allem Verdienst des IGEB in den vergangenen Jahrzehnten und von Herrn Wieseke - sich nicht vom IGEB vertreten fühlte.
Hinsichtlich der One-Man-Show und auch des nicht nachvollziehbaren Austeilens innerhalb des Umweltverbunds muss(te) ich die ganze Zeit auch den Fuss e.V. denken.


Unabhängig davon finde ich es beachtenswert, wie lange und wie umfangreich Jens Wieseke sich für die Verbesserung des ÖPNV in Berlin eingesetzt hat. Bei aller Kritik, zweifelsohne eine große Leistung.


PS: Auch in einem weiteren Beitrag der heutigen Abendschau (Titel "Best of kurioses Berlin 2024") wurde wiederum der Umweltverbund angegangen, ohne die Faktenlage zu checken oder die Diskussion journalistisch einzuordnen. Boulevardaske Berichterstattung. Schade. Es herrscht hier offenbar journalistisches Desinteresse, denn eine (substantielle) Recherche fand offenbar nicht statt:

a) Parkscheinautomaten auf bisherigen Parkplätzen (und nicht auf dem Gehsteig). Natürlich wirkt das abstrus. Aber, soweit ich weiß, sollen u.a. noch Fahrradbügel aufgestellt werden, die in der Gegend bislang rar sind. Die Bügel kommen noch wegen Lieferschwierigkeiten. Und warum soll, was impliziert wird, eigentlich immer der Gehsteig mit allerlei zugestellt werden?
b) Kantstraße: die Anleiterfrage für die Feuerwehr... Wenn die Feuerwehr hier ernsthaft eine Gefährdung sieht (was ich nicht gänzlich ausschließen will), dann sollte sie doch zugleich für die allermeisten schmalen, engbeparkten Straßen in der Stadt ein halbseitiges oder komplettes Parkverbot fordern/durchsetzen. Tagtäglich ist entlang vieler Straßenkilometer kein zweiter Fluchtweg mittels Leiter aufgrund von engbeparkten Straßen möglich. Das ebenso rücksichtslose, wie konsequenzlose Eckenparken gar nicht erst hinzugezählt. Nur geht es da nicht gegen den Umweltverbund/Radfahrer, sondern gegen Kfz-Parkplätze. Warum wird hier geschwiegen (und alle 10 Jahre eine Eckenparkaktion mit Du-Du-Du durchgeführt)?


Tante Edit hat den Namen eines IGEB-Mitglieds angepasst.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.01.2025 20:55 von Stichbahn.
Vielen Dank für die Verlinkungen und den Thread!

Ich finde es aber überhaupt nicht abstrus, dass Parkscheinautomaten auf frühere Parkplätzen gestellt werden. Es ist doch viel abstruser, dass der MIV - obwohl ihm doch schon überdurchschnittlich viele Fläche zur Verfügung gestellt wird - sich selbstverständlich an Geh- und Radwegen bedient, wenn es gerade passt; sei es bei Mobiliar wie eben Parkscheinautomaten, Schildern oder Straßenlaternen (die dann oft genug vor allem die Fahrbahn beleuchten), sei es beim Falschparken (natürlich "nur mal kurz!").

Es muss endlich mal ihm allgemeinen Bewusstsein und bei Politik & Verwaltung ankommen, dass Geh- und Radwege keine großzügig gewährten Flächen für Freizeitsportler:innen sind, sondern genauso Verkehrsinfrastruktur wie die A100 oder die U7.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.12.2024 06:47 von def.
Einige Themen werden leider liegen gelassen. So sitzen beide in einer Straßenbahn, und während Wiesecke das Verkehrsmittel lobt, befinden sich beide in einem komplett zugeklebten Segment. Dann scheinen sie an der unsäglichen Interimsendstelle Hauptbahnhof umzusteigen, kein Wort zur Umsteigesituation, die vor allem beim Aussteigen aus den Buslinien endlos lange Wege zum Hauptbahnhof bedeuten. Dass das Thema der Doppelstockbusse nicht erwähnt wird, obschon im Hintergrund beim Interview einer zu sehen ist, mag dem Format geschuldet sein.

Das Märchen vom Blick in die Innenstadt und den ach so abgehängten Bezirken ist m.E. genau das - ein Märchen. In Frohnau wird alle zehn Minuten mit der S-Bahn gefahren, der 125 juckelt im ebenso angenehmen 10-Minuten-Takt durch Einfamilienhaussiedlungen und das Falkenhagener Feld ist im Fünfminutentakt mit einer der meistfrequentierten Stationen der Stadt verbunden.

Ich würde mir wirklich wünschen, wenn gerade nach außen repräsentierende Leute von Interessensverbänden auch Sympathieträger wären. Denn in dem Punkt nehmen sich Wiesecke und Stimpel nichts, man bekommt selbst als eigentlich "Betroffener" den Eindruck, es ginge gegen die Politik ebenso wie gegen (auch "eigene") Interessengruppen.

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Dieser Beitrag wurde mit außerordentlicher Sorgfalt erstellt.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.12.2024 07:52 von Philipp Borchert.
Zitat
Stichbahn
a) Parkscheinautomaten auf bisherigen Parkplätzen (und nicht auf dem Gehsteig). Natürlich wirkt das abstrus.

Dazu ein paar Punkte:
- Gehwegmindestbreiten müssen eingehalten werden
- Mindestabstände zu Baumwurzeln und Leitungen müssen eingehalten werden
- die Solarpaneele der Automaten benötigen genügend Licht
- es gibt Vorgaben, wie groß die Abstände zwischen den Automaten max. sein dürfen

Das ist natürlich furchtbar langweilig (Autohasser!!) und die meisten Automaten stehen weiter zwischen Motorrädern, Fahrrädern, Schaltkästen und Sperrmüll auf den Gehwegen
Zitat
Stichbahn
Die Berliner Abendschau war mit Jens Wiesecke vom IGEB auf "Abschiedstour" (Sendung vom 29.12.2024): [www.rbb-online.de] (Link vermutlich nur max. 7 Tage gültig)

Irgendwie auch nichts Neues in dem Beitrag.

Die Aussage zu den Radwegen wird wieder abgespult, die meiner Meinung nach komplett aus der Luft gegriffen ist.
Das Radwege auch sozialpolitisch absolut relevant sind, scheint er leider nicht zu erkennen.

Warum er langfristig angesichts der Personalsituation keine Vollautomatische U-Bahn fordert verstehe ich nicht.

Kein Wort zu den Busspuren?!

Kein Wort zu den abgesagten Tramprojekten?!
Zitat
Philipp Borchert
Das Märchen vom Blick in die Innenstadt und den ach so abgehängten Bezirken ist m.E. genau das - ein Märchen. In Frohnau wird alle zehn Minuten mit der S-Bahn gefahren, der 125 juckelt im ebenso angenehmen 10-Minuten-Takt durch Einfamilienhaussiedlungen und das Falkenhagener Feld ist im Fünfminutentakt mit einer der meistfrequentierten Stationen der Stadt verbunden.
Dazu kommt auch noch die S85 Richtung Grünau.
Das einzige Problem, was Frohnau hat, ist die Unzuverlässigkeit: man weiß nie, ob der Zug auch fährt. Das betrifft aber doch nicht nur Frohnau. Würden die Bahnen und Busse zuverlässig fahren, gäbe es nichts zu meckern.

Anders sieht es nördlich von Frohnau und um das „Zentum“ Frohnaus herum aus: zu viele Leute kommen mit dem Auto zum Bahnhof. Der 10 Minutentakt über Frohnau hinaus fehlt und es fehlt eine Station am Stadtrand im südlichen Hohen Neuendorf, welche die Invalidensiedlung, Stolpe und die südlichen Anwohner Hohen Neuendorfs mit Frohnau besser verbinden würde.
Aber zumindest der 10 Minutentakt ist doch in Planung.

Zitat
marc-j
Warum er langfristig angesichts der Personalsituation keine Vollautomatische U-Bahn fordert verstehe ich nicht.

Das verstehe ich auch nicht. Anstatt neue Strecken zu fordern, die weiteres, nicht vorhandenenes, Personal brauchen, sollte die BVG das Geld lieber in den vollautomatischen Betrieb investieren. Wenn dieser Kraftakt geschafft ist, kann man die Strecken auch personalneutral verlängern.
(Dann hätte man auch wieder genug S-Bahn Fahrer für Frohnau ;-))



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.12.2024 08:35 von DerMichael.
Zitat
DerMichael

(Dann hätte man auch wieder genug S-Bahn Fahrer für Frohnau ;-))


Bei der S-Bahn scheitert es aber an Fahrgästen (Polizeieinsatz etc.) und DB InfraGo und weniger am Fahrermangel.
Zitat
PassusDuriusculus
Zitat
DerMichael

(Dann hätte man auch wieder genug S-Bahn Fahrer für Frohnau ;-))


Bei der S-Bahn scheitert es aber an Fahrgästen (Polizeieinsatz etc.) und DB InfraGo und weniger am Fahrermangel.

Als ob die U-Bahn bessere Fahrgäste hätte...
Edit: ok, die hat aber kein InfraGo.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.12.2024 10:17 von Nemo.
Zitat
marc-j
Kein Wort zu den abgesagten Tramprojekten?!

Natürlich nicht! Wichtiger ist ja U-Bahn, U-Bahn und äh nochmal meckern, wie schlimm alles ist. Kein einziges gutes Wort und da findet sich bestimmt was.
Es war das übliche Bild, was der IGEB dadurch leider abgibt - und viele aus meinem Bekanntenkreis auch immer wieder abschreckt. Ein Vertreter, der lieber SUV fährt, sollte ruhig abtreten.

Die Berliner Linienchronik (+Stationierungen S-Bahn/BVG) 1858-2024
Zitat
Stichbahn
Die Berliner Abendschau war mit Jens Wiesecke vom IGEB auf "Abschiedstour" (Sendung vom 29.12.2024): [www.rbb-online.de] (Link vermutlich nur max. 7 Tage gültig)

Dazu zweierlei:

1) Ich verstehe bis heute nicht, warum Herr Wiesecke weiterhin innerhalb des Umweltverbunds umsichtritt. Ebenso ist mir unverständlich, warum Herr Wiesecke gegen das Mobilitätsgesetz schimpft. Der Elefant im Raum ist doch bekannt.

2) Wie geht es weiter mit dem IGEB? Wer folgt auf Wiesecke? Ich meine, der IGEB sollte sich öffenen und pluraler werden. Eine Fahrgastvertretung, die in der Außendarstellung eine One-Man-Show ist, wirkte häufig krude. Vor allem, wenn man als Fahrgast - bei allem Verdienst des IGEB in den vergangenen Jahrzehnten und von Herrn Wiesecke - sich nicht vom IGEB vertreten fühlte.
Hinsichtlich der One-Man-Show und auch des nicht nachvollziehbaren Austeilens innerhalb des Umweltverbunds muss(te) ich die ganze Zeit auch den Fuss e.V. denken.


Unabhängig davon finde ich es beachtenswert, wie lange und wie umfangreich Jens Wiesecke sich für die Verbesserung des ÖPNV in Berlin eingesetzt hat. Bei aller Kritik, zweifelsohne eine große Leistung.

Paar Anmerkungen mehr am Rande als in der Sache: die (ja, "die", nicht "der": Interessengemeinschaft) IGEB mag in der Außendarstellung manchmal wie eine One-Man-Show 'rüberkommen: inhaltlich ist sie es nun ganz bestimmt nicht (beim FUSS mag das vielleicht anders sein). Die Sacharbeit wird nun von einer Reihe von Leuten gemacht. Jens Wieseke (ohne c) ist als Pressesprecher nun genau für einen Großteil der Außendarstellung zuständig.

Neben vielem Guten das J.W. erreicht hat, sind die Kritikpunkte aus letzter Zeit bekannt. Sein Schießen gegen Verbesserungen im Radverkehr und damit Quasi-Aufkündigung des Umweltverbunds (garniert mit der Gleichsetzung der Person Heinrich Strößenreuther mit "der Radfahrlobby" (von der große Teile Strößenreuther ebenfalls kritisch sehen, ich liebe doppelte Klammern)) ist das eine. Für mich ein No-Go war die Erzählung, man müsse von Heinrich-Heine-Straße nach Südkreuz mit dem Auto fahren, weil die U8 so furchtbar sei. Bei aller Kritik an der U8: es gibt noch diverse andere ÖPNV-Wege in diesem Bereich ohne diese Linie.

Zur IGEB selbst: ich fand, dass in letzter Zeit gefühlt sehr oft Kritik an Maßnahmen zugunsten des Radverkehrs geübt wurde, die den ÖPNV benachteiligen würde. Das leidige Thema Busstau Kantstraße wurde dabei auch vor allem der Radspur und kaum den im Stau stehenden Autos und den Parkplätzen zugeordnet. Heftiges Stirnrunzeln löste bei mir Kritik an Fahrradspuren und -straßen aus, die nichts schlimmeres tun, als ein Wochen im Jahr fahrende SEV-Busse zu behindern (Tucholskystraße, Adlergestell am Betriebsbahnhof Johannisthal). Das empfinde ich nicht nur als Radfahrer als bizarr, sondern auch als Fahrgast. Von der Zeit, die ich im ÖPNV mehr vertrödele als sein müsste, kann ich so gut wie nichts auf den Radverkehr zurückführen.

Generell wäre ein Mitgliederzuwachs und -verjüngung sehr schön (beim ADFC läuft das ja). Ich denke nicht, dass man den bekommt, wenn man sich vor allem an die wendet, die neben ÖPNV- und Autonutzung allenfalls noch gelegentlich mal ein paar Meter zu Fuß gehen. Andererseits scheint mir das Problem aber auch objektiv schwierig zu sein. Es ist leider nötig, aber überhaupt nicht spannend, immer wieder dieselben Mängel in Politik und bei den Verkehrsunternehmen anzusprechen.

Zurüvk zu Jens Wieseke: ich fand es schon lustig, dass das Interview ausgerechnet von Ulli Zelle geführt wurde. Urgesteiniger gehts es gar nicht ;-)



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.01.2025 21:56 von Global Fisch.
Danke, Global Fisch, für die Ergänzungen und Richtigstellungen zur ;) IGEB usw.
In diesem Beitrag der Berliner Zeitung zu den bevorstehenden Tarifverhandlungen wird Christian Linow als Sprecher der IGEB bezeichnet. Möglicherweise ist Frage Nummer 2) von ganz oben damit teilweise beantwortet.

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Dieser Beitrag wurde mit außerordentlicher Sorgfalt erstellt.
Auch wenn ich von Herrn Wieseke nichts halte und gehalten habe, den Namen sollte man schon richtig schreiben.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
Global Fisch

(...)

Generell wäre ein Mitgliederzuwachs und -verjüngung sehr schön (beim ADFC läuft das ja). Ich denke nicht, dass man den bekommt, wenn man sich vor allem an die wendet, die neben ÖPNV- und Autonutzung allenfalls noch gelegentlich mal ein paar Meter zu Fuß gehen. Andererseits scheint mir das Problem aber auch objektiv schwierig zu sein. Es ist leider nötig, aber überhaupt nicht spannend, immer wieder dieselben Mängel in Politik und bei den Verkehrsunternehmen anzusprechen.

Nun ja, ich warte eigentlich noch immer auf die Bearbeitung meines im November 2017 persönlich in der IGEB-Geschäftsstelle im Bahnhof Lichtenberg abgegebenen Beitrittsantrags. Meine Vermutung dabei ist leider, dass Herr Wieseke diesen Prozess persönlich unterbunden haben könnte, nachdem es zwischen ihm und mir u. a. auf Facebook zu Diskussionen hinsichtlich des - jedenfalls aus meiner Sicht - mangelhaften Engagements der IGEB einerseits und einer zu wenig kompromissbereiten/ergebnisorientierten Haltung des Fahrgastverbands in Fragen des Umweltverbundes gekommen war... :-(

Ich finde es schon schwierig, als Vereinsvertreter andere Ansichten und Probleme als die jeweils Eigenen zu missachten oder zu versuchen, diese wenigstens zu marginalisieren.

Viele Grüße
Arnd
Ist ja 'ne wilde Vermutung, hast Du mal wen anders aus der Truppe diesbezüglich angeschrieben?

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Dieser Beitrag wurde mit außerordentlicher Sorgfalt erstellt.
Zitat
Philipp Borchert
Ist ja 'ne wilde Vermutung, hast Du mal wen anders aus der Truppe diesbezüglich angeschrieben?

Ja, habe ich, aber nie eine Antwort bekommen...

Viele Grüße
Arnd
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