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Autist stirbt nachts in Brandenburg - und es gibt viele Fragen
geschrieben von M69 
Zitat
md95129
Seine Persönlichkeitsrechte sind jetzt also gewahrt, dafür ist er tot...

Ja, in Nordkorea würde er wahrscheinlich noch leben.

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Ich hab nen Bus und meine Busfahrerin heißt Layla, sie fährt schöner, schneller, weiter.
Zitat
md95129
Seine Persönlichkeitsrechte sind jetzt also gewahrt, dafür ist er tot...

Nein, verschiedene Menschen und Institutionen können ja in der Abwägung der Rechtsgüter zu unterschiedlichen Einschätzungen kommen, ob das Risiko, die körperliche Unversehrtheit mit einer gewissen (hier leider eingetretenen) Wahrscheinlichkeit zu gefährden oder das Recht, seinen Standort nicht verfolgen zu lassen, höher gewichtet wird. Nichtsdestotrotz muss eine solche Bewertung jeweils vorgenommen und ggf. hinterfragt und überprüft werden.
Zitat
LariFari
Was für eine unfassbar traurige Geschichte. Mein tiefstes Mitgefühl gilt der Familie und allen, die diesen jungen Mann kannten.

Den betroffenen Lokführer hast du noch vergessen.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
Zitat
LariFari
Was für eine unfassbar traurige Geschichte. Mein tiefstes Mitgefühl gilt der Familie und allen, die diesen jungen Mann kannten.

Den betroffenen Lokführer hast du noch vergessen.

Und wenn es eine Lokführerin war?

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Ich hab nen Bus und meine Busfahrerin heißt Layla, sie fährt schöner, schneller, weiter.
Zitat
Bäderbahn
Zitat
M69
Merkzeichen B und H

H = Hilflos
B = Begleitperson

Wenn so jemand wirklich kontrolliert wurde, den Ausweis vorgezeigt hat (mit Beiblatt), aber keine Begleitperson da war, dann ist da etwas sehr schief gelaufen.

Welcher Zugbegleiter kontrolliert denn die Merkzeichen? Wenn eine Begleitperson dabei ist, achtet er vielleicht auf das B, das mittig auf der Vorderseite prangt, die anderen Merkzeichen auf der Rückseite gehen ihn aber nichts an.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
B-V 3313
Zitat
M69
Wie kann es möglich sein das er trotz Personenfahndung und den Merkzeichen in seinem Fahrausweis die seine Einschränkung klar offenlegten in den vielen Stunden zigmal kontrolliert wird und dabei nicht entdeckt wurde?

Weder Zugpersonale noch andere Mitarbeiter von Verkehrsunternehmen kriegen in Echtzeit 1:1 Bilder von Personenfahndungen. Dafür sind sie auch nicht zuständig. Übrigens auch nicht wenn es um Kriminelle geht, falls diese Frage kommt.

Hmm, dann sollte die ab Ende April vsl. amtierende Bundesregierung (für BPol und EdB/Bahnbus) bzw. der Senat (für Landespolizei und BVG) doch evtl. einmal in Überlegungen eintreten, dies zumindest hinsichtlich explizit als "hilf- und orientierungslos" gemeldeter Menschen zeitnah zu ändern. Bezüglich Krimineller stellte sich demgegenüber natürlich das Problem der fehlenden Eigensicherung der Mitarbeitenden - aber rechtlich könnten sie schon auch da im Sinne des "Jedermannsrechts" {Recht der vorläufigen Festnahme bis zum Eintreffen der Polizei) schon jetzt sehr wohl tätig werden oder zumindest entsprechende Meldungen an die Polizeien abgeben.

Zu Zeiten der Bundesbahn galt die Ausrede "nicht zuständig" übrigens auch nicht - da waren Betriebseisenbahner (m/w/d) nämlich als "nebenamtliche Bahnpolizeibeamte" explizit zu entsprechendem Tätigwerden verpflichtet. Möglicherweise hätte mensch halt doch nicht jede Regelung der alten Behördenbahn gedankenlos über Bord werfen sollen...

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Arnd Hellinger
Zitat
B-V 3313
Zitat
M69
Wie kann es möglich sein das er trotz Personenfahndung und den Merkzeichen in seinem Fahrausweis die seine Einschränkung klar offenlegten in den vielen Stunden zigmal kontrolliert wird und dabei nicht entdeckt wurde?

Weder Zugpersonale noch andere Mitarbeiter von Verkehrsunternehmen kriegen in Echtzeit 1:1 Bilder von Personenfahndungen. Dafür sind sie auch nicht zuständig. Übrigens auch nicht wenn es um Kriminelle geht, falls diese Frage kommt.

Hmm, dann sollte die ab Ende April vsl. amtierende Bundesregierung (für BPol und EdB/Bahnbus) bzw. der Senat (für Landespolizei und BVG) doch evtl. einmal in Überlegungen eintreten, dies zumindest hinsichtlich explizit als "hilf- und orientierungslos" gemeldeter Menschen zeitnah zu ändern. Bezüglich Krimineller stellte sich demgegenüber natürlich das Problem der fehlenden Eigensicherung der Mitarbeitenden - aber rechtlich könnten sie schon auch da im Sinne des "Jedermannsrechts" {Recht der vorläufigen Festnahme bis zum Eintreffen der Polizei) schon jetzt sehr wohl tätig werden oder zumindest entsprechende Meldungen an die Polizeien abgeben.

Zu Zeiten der Bundesbahn galt die Ausrede "nicht zuständig" übrigens auch nicht - da waren Betriebseisenbahner (m/w/d) nämlich als "nebenamtliche Bahnpolizeibeamte" explizit zu entsprechendem Tätigwerden verpflichtet. Möglicherweise hätte mensch halt doch nicht jede Regelung der alten Behördenbahn gedankenlos über Bord werfen sollen...

Gibt es denn für die ab Ende April vsl. amtierende Bundesregierung andere Kriminelle außer Omas gegen Rechts und Klimakleber?
Das ist ein richtig trauriger Fall, aber wenn man vom Personal erwartet, sich um vermeintlich oder tatsächlich hilflose Personen zu kümmern, dann fährt abends keine Ringbahn mehr und auch auf Bahnlinien mit doppelter Wende am Bahnsteig sieht es schlecht aus. Da liegt nämlich zuweilen in jedem zweiten Zug jemand, der nicht gut riecht und auf Ansprache nicht reagiert.
Zitat
Lopi2000
Zitat
md95129
Ein Apple Airtag für ca. 30Euro hätte das mit Sicherheit verhindert.

Ja, aber selbst wenn es hier möglicherweise lebensrettend gewesen wäre, wäre der Einsatz solcher Hilfsmittel, um Menschen zu verfolgen, auch ein ziemlich massiver Eingriff in deren Persönlichkeitsrechte.

Ich glaube eine sorgfältige Abwägung hätte hier klar für das Airtag gesprochen.
Ist ja nicht so, daß die ganze Welt sieht wo er ist.
Zitat
Arnd Hellinger
Hmm, dann sollte die ab Ende April vsl. amtierende Bundesregierung (für BPol und EdB/Bahnbus) bzw. der Senat (für Landespolizei und BVG) doch evtl. einmal in Überlegungen eintreten, dies zumindest hinsichtlich explizit als "hilf- und orientierungslos" gemeldeter Menschen zeitnah zu ändern.

Die Polizei kann nur um Mithilfe bitten. Ich glaube auch kaum, dass ein normaler Fahrbediensteter eine solche Person erkennen kann. Dafür hat man keine Zeit.

Zitat
Arnd Hellinger
Zu Zeiten der Bundesbahn galt die Ausrede "nicht zuständig" übrigens auch nicht - da waren Betriebseisenbahner (m/w/d) nämlich als "nebenamtliche Bahnpolizeibeamte" explizit zu entsprechendem Tätigwerden verpflichtet.

Früher war mehr Lametta.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
Lopi2000
Zitat
md95129
Ein Apple Airtag für ca. 30Euro hätte das mit Sicherheit verhindert.

Ja, aber selbst wenn es hier möglicherweise lebensrettend gewesen wäre, wäre der Einsatz solcher Hilfsmittel, um Menschen zu verfolgen, auch ein ziemlich massiver Eingriff in deren Persönlichkeitsrechte.

JA klar...tolle Inschrift auf dem Grabstein:
"...sein Persönlichkeitsrecht blieb zeitlebens gewahrt!"
oder:
"Lieber tot als getrackt"

Kopfschüttel
Gibt es denn neue Erkenntnisse zu dem Thema?

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Zitat
B-V 3313
Gibt es denn neue Erkenntnisse zu dem Thema?

Was willst Du wissen? Das er bei seiner Tour keine Papiere dabei hatte oder er auf dem Enticklungsniveau eines Dreijährigen war und nicht sprechen konnte?
Es kann ja sein, dass z.B. M69 da mittlerweile mehr Infos hat. Im Netz ist nichts zu finden.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Das Autistennetzwerk hat doch schon vor einem Monat einen ausführlichen Bericht über den tragischen Vorfall veröffentlicht.
Es ist so unfassbar traurig das die Unachtsamkeit gedankenloser Menschen in der neurotypischen Welt in der wir Autisten uns bewegen immer wieder dazu führt das besonders verletzliche unserer Brüder und Schwestern verloren gehen und ihnen die Sehnsucht nach Freiheit und Selbstständigkeit zum Verhängnis wird.

Hier der Link zum Nachruf:
[youtu.be]

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Eisern Union!
Zitat
M69
Das Autistennetzwerk hat doch schon vor einem Monat einen ausführlichen Bericht über den tragischen Vorfall veröffentlicht.
Es ist so unfassbar traurig das die Unachtsamkeit gedankenloser Menschen in der neurotypischen Welt in der wir Autisten uns bewegen immer wieder dazu führt das besonders verletzliche unserer Brüder und Schwestern verloren gehen und ihnen die Sehnsucht nach Freiheit und Selbstständigkeit zum Verhängnis wird.

Hier der Link zum Nachruf:
[youtu.be]

Ja, der Vorfall ist wirklich tragisch und macht betroffen. Gleichzeitig wirft er eine schwierige Frage auf: Wie viel Verantwortung kann und darf man von außenstehenden Menschen erwarten – besonders dann, wenn eine Person für Außenstehende völlig selbstständig und unauffällig wirkt?
Die meisten Menschen handeln nicht aus Gedankenlosigkeit oder Gleichgültigkeit, sondern weil sie schlicht keine Anzeichen sehen, die auf eine besondere Hilfsbedürftigkeit hindeuten.
Ich denke, das zeigt, wie wichtig es ist, strukturell besser zu unterstützen – durch erkennbare Hilfssysteme, mehr Aufklärung und vielleicht auch durch technische Hilfen –, ohne die Verantwortung pauschal auf die Schultern Einzelner zu legen.
Wenn man seinen Steckbrief betrachtet dürfte er sehr auffällig und deutlich eingeschränkt erkennbar gewesen sein.

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Allerdings trifft das tatsächlich nicht auf alle Autisten zu, ich z.B. bin "nur" durch auffällige Bekleidung und stereotypes Verhalten "erkennbar" und das sind halt Nuancen die nur Menschen die viel mit neurodiversen Personen umgehen sofort als Erkennungsmerkmal erkennen.

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Eisern Union!
Der junge Mann auf den Bildern sieht doch nicht auffällig aus.

Dem youtube-Video konnte ich nur fünf Minuten folgen, mir scheint es da eher um die Presseartikel und deren Inhalte als um neue Erkenntnisse zu gehen. Es erscheint mir ohne eine genaue Sachkenntnis nicht richtig, von gedankenlosen Menschen zu sprechen. Wir dürfen nicht vergessen, Verkehrsbedienstete sind keine Pflegekräfte, Sozialarbeiter, Polizisten.

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