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Barrierefreier Ausbau von U- und S-Bahn
geschrieben von Nukebro 
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GraphXBerlin
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Cornelius
Das wollte ich kaum glauben, hab die Störungsmeldungen auf bvg.de nachgezählt, und bin auf 79 (!) Aufzüge gekommen, bei denen eine Aufzugsstörung "bis auf weiteres" eingetragen (13 weitere Aufzüge sind mit einem voraussichtlichen Datum der Wiederinbetriebnahme eingetragen). Das ist doch schon krass, oder?

Bei der S-Bahn (Link) kommen mindestens 34+ Aufzüge hinzu, die außer Betrieb sind, und Baumaßnahmen nicht als Grund angeführt werden.
Hm. Ich weiß jetzt gerade nicht wie Du auf 79 kommst. Mir wurden eben 19 angezeigt (?)

Könnte es vielleicht daran liegen, dass zu den Maidemonstrationen prophylaktisch/präventiv aufgrund von zu erwartendem Vandalismus in traditionell rechtsfreien Räumen die Technik vorübergehend abgeschaltet wurde und am Brückentag niemand der hochqualifizierten schreibberechtigten Informatiker im Dienst war, um die Störungsmeldungen nach Wiedereinschaltung zurückzusetzen?

so long

Mario
Liegt es tatsächlich daran oder ist das eine Vermutung? Ich nehme doch stark zweiteres an und diese kann ich nicht teilen. Es wäre eine ziemlich blöde Idee, lieber von vornherein selbst für Ausfälle zu sorgen als die paar Anlagen, die wirklich "zerstört" werden, anschließend zu reparieren.

Bei Fahrscheinautomaten in der Neujahrsnacht im brandenburgischen ist das ja durchaus gängige Praxis. Dann weist der Verkehrsbetrieb allerdings auch darauf hin, sodass man sich rechtzeitig um den Fahrscheinkauf kümmern kann, zudem gibt es Alternativen. Muva mag sinnvoll sein, aber eine Alternative für fast achtzig gestörte Aufzüge - das wird knapp.

Es würde aber natürlich zu gewissen Strategien passen. Vor vielen Jahren hatte die S-Bahn großflächig ihre Fenster mit Hinweisen beklebt, dass Vandalismus Mist sei. Durch diese Fenster konnte man dann dank der S-Bahn nicht raus schauen. Um lästige "Muster" auf U-Bahn-Fenstern zu vermeiden, hat die BVG sie selbst mit einem lästigen Muster versehen. Und das zieht sich ja durch, zuletzt hatten wir die lästigen Ansagen im Bus, dass man doch bitte nicht laut telefonieren möge ...

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Für mehr Ümläüte!
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Philipp Borchert
Liegt es tatsächlich daran oder ist das eine Vermutung? Ich nehme doch stark zweiteres an ...

Natürlich. So wie immer, wenn der blaue bim sich die komplizierte Welt einfach nicht anders erklären kann.
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Wutzkman
Natürlich. So wie immer, wenn der blaue bim sich die komplizierte Welt einfach nicht anders erklären kann.

Und jeder, der eine andere Meinung hat, ist natürlich Anhänger der Blauen?

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Nö. Hab ich auch nicht behauptet.
Das scheint das wirklich mit dem Ersten-Mai-Wochenende zu tun zu haben – sorry! Danke fürs Nachhaken.
Mal umgekehrt gefragt: Damals Potsdam Stadt, der S-Bahn Bahnsteig war 100% Barrierefrei - Heute nur wenige Meter entfernt Potsdam Hbf S-Bahnsteig, wenn der Aufzug mal wieder nicht mehr will, muss ein Rolli-Fahrer die Feuerwehr rufen um nach oben zu kommen? Schließlich hat ja die S-Bahn Poller an den Aufgängen der Rolltreppen einbauen lassen um solche Nutzer in die Aufzüge zu drängen – oder wie kommen die dann hoch? Wie läuft das in Blankenfelde? Da war ja auch mal Barrierefrei … Gibt noch andere Beispiele für verschlimmbessserung?
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Gleisdreiecke
Mal umgekehrt gefragt: Damals Potsdam Stadt, der S-Bahn Bahnsteig war 100% Barrierefrei - Heute nur wenige Meter entfernt Potsdam Hbf S-Bahnsteig, wenn der Aufzug mal wieder nicht mehr will, muss ein Rolli-Fahrer die Feuerwehr rufen um nach oben zu kommen? Schließlich hat ja die S-Bahn Poller an den Aufgängen der Rolltreppen einbauen lassen um solche Nutzer in die Aufzüge zu drängen – oder wie kommen die dann hoch? Wie läuft das in Blankenfelde? Da war ja auch mal Barrierefrei … Gibt noch andere Beispiele für verschlimmbessserung?

Da fällt mir Lehnitz ein: anfangs ebenerdig gelegen – wobei ich mich nicht mehr erinnern kann, ob der Bahnsteig damals schon eine Rampe (wie z.B. Borgsdorf heute) hatte oder nur weniger Stufen hatte als das näher gelegende Oranienburg. Aber ich weiß, dass ich wegen der einfacheren Zugänglichkeit öfter mal nach Lehnitz gefahren wurde (im Kinderwagen).

In den 1970ern wurde der Bahnübergang beseitigt und die Gleise auf einen Damm verlegt. Der Bahnsteig erhielt eine Rampe und im Zuge der Verlegung des zweiten Gleises eine Anrufschranke.

Nachdem der Betonbelag der Rampe verschlissen war, wurde dieser nicht saniert, sondern ein Aufzug eingebaut. In der Zeitung war dazu zu lesen, dass die vorhandene Rampe sowieso nicht behindertengerecht gewesen sei.
Zitat
Gleisdreiecke
Gibt noch andere Beispiele für verschlimmbessserung?

In Fredersdorf ging es früher auch ohne Aufzüge. Allerdings hatte damals der Bahnhof nur einen Zugang nach Fredersdorf-Nord und ein Zaun mit Tor befand sich zwischen Gleis 16 und dem Bahnhofsvorplatz. Wer auf dem Weg zwischen Bahnsteig und Vorplatz die Holzbrücke nicht überwinden konnte, wurde von der Aufsicht über das Gleis 16 und durch das Tor geführt. Heute befindet sich eine neue Brücke mit drei Aufzügen dort, die den Zugang des Bahnhofes auch von Fredersdorf-Süd aus ermöglicht, was an sich ein großer Vorteil ist. Man braucht keinen Umweg mehr zum Bahnhof machen und niemanden bemühen, wenn man die Gleise nicht überwinden kann. Allerdings haben die Aufzüge Öffnungszeiten, sind sie außer Betrieb sitzt man fest, so man nicht auf einen der beiden Nachbarbahnhöfe ausweichen kann, da ja auch kein Personal mehr vorhanden ist. Ich muß direkt mal schauen, ob es das Tor noch gibt. Inwiefern das nun eine Verschlimmbesserung ist, darf jeder für sich entscheiden.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Moin,

heute wurde im Newsletter des Berliner Abgeordnetenhauses folgende parlamentarische Anfrage nebst Antworten zum Diskussionsthema veröffentlicht:

Zitat

Anfrage des Abgeordneten Kristian Ronneburg (Die Linke) vom 10.4.2025 und Antwort vom 25.4.2025: Barrierefreier Ausbau des U-Bahnhofs Elsterwerdaer Platz

Vorbemerkung der Verwaltung: Die Schriftliche Anfrage betrifft (zum Teil) Sachverhalte, die der Senat nicht aus eigener Zuständigkeit und Kenntnis beantworten kann. Er ist gleichwohl um eine sachgerechte Antwort bemüht und hat daher die Berliner Verkehrsbetriebe AöR (BVG) um Stellungnahme gebeten, die bei der nachfolgenden Beantwortung berücksichtigt ist.

Frage 1: Welche Planungen gibt es zum barrierefreien Ausbau des U-Bahnhofs Elsterwerdaer Platz? Wann werden die entsprechenden Baumaßnahmen beginnen?

Frage 3: Welche Maßnahmen zur Herstellung von Barrierefreiheit sind am U-Bahnhof Elsterwerdaer Platz konkret geplant? Wird ein Aufzug installiert? Wenn nein, warum nicht?

Antwort zu 1. und 3.: Die Fragen 1 und 3 werden wegen ihres Sachzusammenhangs gemeinsam beantwortet.

Der U-Bahnhof Elsterwerdaer Platz ist derzeit mit einer Rampe stufenlos erreichbar. Die Neigung dieser Rampe von 10% ist baulich bedingt und entsprach zum Zeitpunkt der Errichtung den Vorgaben der Barrierefreiheit.

Um den U-Bahnhof Elsterwerdaer Platz an den aktuellen Standard der Barrierefreiheit anzupassen, ist der Einbau eines Aufzuges sowie die Anpassung des Blindenleitsystems vorgesehen.

Die BVG teilt mit, dass sich die Planungen zum Einbau eines Aufzugs in der Vorplanung befinden. Außerdem sind aufgrund von Denkmalschutzauflagen und der komplizierten baulichen Situation vor Ort (Dammlage, Untergrund, Brücke) vorbereitende Baumaßnahmen notwendig, um das Streckenbauwerk abzusichern und einen sicheren Betrieb während der Baumaßnahme zu gewährleisten.

Der Standort wurde bereits mit der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (SenMVKU), dem Landesdenkmalamt sowie der Unteren Denkmalbehörde Marzahn-Hellersdorf abgestimmt. Eine Inbetriebnahme ist nach 2030 vorgesehen.

Frage 2: Welche Verfahrensschritte sind mit welcher Zeitschiene bis zum Abschluss des barrierefreien Ausbaus des U-Bahnhofs Elsterwerdaer Platz noch durchzuführen?

Antwort zu 2.: Die BVG teilt hierzu mit: "Es sind sämtliche Planungsschritte der HOAI durchzuführen. Diese beinhalten die notwendigen Genehmigungen wie zum Beispiel den Planfeststellungsbeschluss sowie die Zustimmung der Technischen Aufsichtsbehörde und die denkmalrechtliche Genehmigung. Darüber hinaus muss eine Vorplanungsunterlage sowie eine Bauplanungsunterlage zur Sicherstellung der Finanzierung dieser Maßnahme bei SenMVKU eingereicht werden."

Frage 4: Welche Belange des Denkmalschutzes sind im Zusammenhang mit den geplanten Maßnahmen zu beachten?

Antwort zu 4.: Die BVG teilt hierzu mit: "Vor der Unterschutzstellung des Bahnhofs Elsterwerdaer Platz wurden Abstimmungen mit dem Landesdenkmalamt bezüglich des Einbaus der Aufzüge getroffen. Ziel ist, das Denkmal weitestgehend zu erhalten und den Eingriff auf ein Minimum zu reduzieren. Der Standort wurde dementsprechend speziell im Hinblick auf den Denkmalschutz überprüft. Durch regelmäßige Treffen zwischen der BVG und dem Landesdenkmalamt ist sichergestellt, dass sowohl den Anforderungen der Barrierefreiheit als auch dem Denkmalschutz Rechnung getragen wird.

Da die BVG in den letzten Jahren eine Vielzahl denkmalgeschützter Bahnhöfe durch den Einbau von Aufzügen barrierefrei ausgebaut hat, konnten gemeinsam mit dem Landesdenkmalamt Standards entwickelt werden, die den Anforderungen des Denkmalschutzes genügen."

Im Übrigen wird auf die Antwort zu den Fragen 1 und 3 verwiesen.

Frage 5: Welche Kosten verursacht der barrierefreie Ausbau des U-Bahnhofs Elsterwerdaer Platz?

Antwort zu 5.: Die BVG teilt mit, dass sie aus vergabe- und wettbewerbsrechtlichen Gründen bei laufenden Projekten keine Aussagen zu Kosten machen kann.
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Viele Grüße, Thomas

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Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Zitat
Jumbo
Zitat
Gleisdreiecke
Mal umgekehrt gefragt: Damals Potsdam Stadt, der S-Bahn Bahnsteig war 100% Barrierefrei - Heute nur wenige Meter entfernt Potsdam Hbf S-Bahnsteig, wenn der Aufzug mal wieder nicht mehr will, muss ein Rolli-Fahrer die Feuerwehr rufen um nach oben zu kommen? Schließlich hat ja die S-Bahn Poller an den Aufgängen der Rolltreppen einbauen lassen um solche Nutzer in die Aufzüge zu drängen – oder wie kommen die dann hoch? Wie läuft das in Blankenfelde? Da war ja auch mal Barrierefrei … Gibt noch andere Beispiele für verschlimmbessserung?

Da fällt mir Lehnitz ein: anfangs ebenerdig gelegen – (...). Nachdem der Betonbelag der Rampe verschlissen war, wurde dieser nicht saniert, sondern ein Aufzug eingebaut. In der Zeitung war dazu zu lesen, dass die vorhandene Rampe sowieso nicht behindertengerecht gewesen sei.

Der Grund dafür war aber weniger "verschlissener Beton" der Zugangsrampe als vielmehr die Migration vom örtlich besetzten Gleisbildstellwerk Oranienburg zum von der BZ S-Bahn Berlin in Halensee ferngesteuerten ESTW Birkenwerder. Damit gab es niemanden mehr, der das Freisein dieses BÜ quasi im Nebenjob per Fernsehtechnik hätte prüfen können. Ansonsten wäre es sicher möglich gewesen, die Neigung der Rampe bei Neuaufbau deren Belags von zehn auf die heute geforderten sechs Prozent zu bringen sowie Handläufe und ein Blindenleitsystem zu installieren.

In Blankenfelde wäre - nach offensichtlicher "Beerdigung" der S2-Verlängerung nach Rangsdorf seitens Potsdamer Kompetenzen - indes schon der Bau einer zusätzlichen Rampe am Südende des neuen Kombibahnsteigs zu prüfen. Die könnte dann durch einen neuen, südwestlich um das Parkhaus herumzuführenden Weg an das öffentliche Straßennetz angebunden werden. Ähnlich könnte man in Potsdam Hbf das westliche Ende des S-Bahnsteigs mittels in Stahlbau zu realisierender Rampe mit dem existenten Bürgersteig auf der Straßenbrücke verbinden - so DB InfraGO und VBB denn jemanden mit den notwendigen Valuta fänden...

Aktuell wurden/werden übrigens auch noch in Buckower Chaussee und Lichtenrade vormalige Rampenzugänge durch Aufzüge und Treppenhäuser ersetzt, weil die dortigen Straßen-BÜ im Tausch gegen Über- bzw. Unterführungen entfallen. Dort sehe ich das Ganze aber weniger problematisch als z. B. in Blankenfelde, weil pro Bahnsteig jeweils zwei Aufzüge entstanden/entstehen.

Die aus meiner Sicht ideale Lösung findet sich am U-Bahnhof Kienberg/Gärten der Welt, wo sowohl Aufzug, Rampe als auch Festtreppe existieren. Bedingt gilt das auch für den S-Bahnsteig in Lichtenberg.

Viele Grüße
Arnd
Danke für die Antworten. Hoffen hilft ja manchmal …
In Nürnberg sind von den 49 Bahnhöfen der U-Bahn einer von Bauarbeiten betroffen und dadurch nur tagsüber unter der Woche barrierefrei erreichbar und zwei von Aufzugstörungen betroffen [www.vag.de] die Nürnberger "S-Bahn" ist nicht wirklich eine und hat quasi mehr Bahnsteige mit nicht höhengleichen Einstieg als solche wo das funktioniert, deswegen erwähne ich das hier nicht weiter...

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Selbstverständlich sollten wir mehr Schienen bauen!
Und nun?

Das mag ein schöner Vergleich sein, hilft den Berliner Fahrgästen aber auch nicht weiter.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.05.2025 15:18 von B-V 3313.
Zitat
Nukebro
In Nürnberg sind von den 49 Bahnhöfen der U-Bahn einer von Bauarbeiten betroffen und dadurch nur tagsüber unter der Woche barrierefrei erreichbar und zwei von Aufzugstörungen betroffen [www.vag.de]- (...).

Kunststück. In Nürnberg wurde erst 70 Jahre nach Eröffnung hiesigen Systems die erste U-Bahn-Probestrecke in Betrieb genommen und seitdem bei allen U-Bahnhöfen direkt mit Aufzügen geplant. In - oder bei :-) - Berlin ging das erst mit dem in 1984 fertiggestellten Bahnhof "Rathaus Spandau" los...

Also bitte nicht immer diese Fallobst-Vergleiche.

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Arnd Hellinger
Zitat
Nukebro
In Nürnberg sind von den 49 Bahnhöfen der U-Bahn einer von Bauarbeiten betroffen und dadurch nur tagsüber unter der Woche barrierefrei erreichbar und zwei von Aufzugstörungen betroffen [www.vag.de]- (...).

Kunststück. In Nürnberg wurde erst 70 Jahre nach Eröffnung hiesigen Systems die erste U-Bahn-Probestrecke in Betrieb genommen und seitdem bei allen U-Bahnhöfen direkt mit Aufzügen geplant. In - oder bei :-) - Berlin ging das erst mit dem in 1984 fertiggestellten Bahnhof "Rathaus Spandau" los...

Also bitte nicht immer diese Fallobst-Vergleiche.

Das ist nicht ganz zutreffend. Es gab einige Bahnhöfe im Nürnberger Netz, deren Aufzüge spätere Nachrüstungen sind. Das ist teilweise den U-Bahn-Heften indirekt zu entnehmen. [www.nuernberg.de]

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Selbstverständlich sollten wir mehr Schienen bauen!
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