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20 Jahre Provisorium Holzbrücke am S-Bf. Yorckstraße
geschrieben von Jens Fleischmann 
Hier mal eine Pressemitteilung des IGEB zu einem Jubiläum der anderen Art mit einer für Berliner wohl bekannten Erkenntnis.

Ein Provisorium wird 20 Jahre alt

Am S- und U-Bahnhof Yorckstraße wurde 1985 eine Holzbrücke gebaut.
Bei anderen S-Bahnhöfen werden den Fahrgästen wichtige Zugänge verwehrt.

Heute vor 20 Jahren wurde am S- und U-Bahnhof Yorckstraße die Holzbrücke über die Yorckstraße fertig gestellt. Seither können hier die Fahrgäste zwischen der S-Bahn-Linie 2 (später kam noch die S 25 hinzu) und der U-Bahn-Linie 7 gefahrlos umsteigen, ohne die stark befahrene Yorckstraße überqueren zu müssen.

Dass es zu diesem Brückenbau kam, war keineswegs selbstverständlich, weil aufgrund der relativ beengten Verhältnisse ein Tunnel unter der Yorckstraße geplant wurde. Doch weil dessen Bau damals nicht vor 1987 erwartet wurde, wurde die Holzbrücke gebaut – als Provisorium bis zum Bau des Tunnels. Inzwischen ist das Jahr 1987 weit überschritten, aber ein Tunnel ist noch immer nicht in Sicht. Wieder einmal gilt: Provisorien halten am längsten.

Umso ärgerlicher ist es, dass an anderen wichtigen S-Bahnhöfen die Fahrgäste breite stark befahrene Straßen überqueren müssen, weil für die perfekte Lösung das Geld und für ein Provisorium der Wille fehlten.

Besonders negative Beispiele sind die S-Bahnhöfe Messe Nord (Witzleben) und Hohenzollerndamm am S-Bahn-Südring, der im Dezember 1993 wieder in Betrieb genommen wurde. Hier müssen die Neue Kantstraße und der Hohenzollerndamm überquert werden, obwohl bei der Wiederherstellung der beiden S-Bahnhöfe schon erhebliche Vorleistungen für die zusätzlichen Ausgänge erbracht wurden. Ein provisorischer Zugang zum S-Bahnhof Messe Nord von der Südseite der Neuen Kantstraße hätte es zum Beispiel den vielen Besuchern des ICC seit 12 Jahren erheblich leichter gemacht, diesen bedeutenden Veranstaltungsort von der S-Bahn aus gefahrlos und bequem ohne Überquerung der breiten Fahrbahn zu erreichen. Der hässliche Fußgängertunnel unter der Kreuzung ist kein akzeptabler Ersatz. Deshalb müssen auch bei Messe Nord und Hohenzollerndamm endlich die geplanten Zugänge realisiert werden – provisorisch für die nächsten Jahrzehnte.

Christfried Tschepe - Vorsitzender IGEB
Florian Müller - Abt. S-Bahn und Regionalverkehr


Jens



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.12.2005 19:15 von Jens Fleischmann.
Zugegeben, die Holzbrücke am Bahnhof Yorckstraße ist sehr praktisch. ich habe sie selbst mehrere Jahre fast täglich genutzt. Aber insbesondere der Treppenabgang mit den hölzernen Stufen sieht dermaßen vergammelt und verrottet aus wie man es im Berliner S-Bahn Netz kaum ein zweites Mal finden wird.
Die Brücke kam auf Initiative des damaligen Verkehrssenators Edmund Wronski zustande und wird daher auch "Edmund-Wronski-Gedächtnisbrücke" genannt. Übrigens: der S-Bf. Großgörschenstr. ist auch nur ein Provisorium, das bereits seit 1936 besteht!

Beste Grüße
Harald Tschirner
Harald Tschirner schrieb:
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> Übrigens: der S-Bf. Großgörschenstr. ist auch nur ein Provisorium, das bereits seit 1936
> besteht!

Wie auch die Tunnelmünder der Wannsee- und Dresdener/Amhalter Bahn und der Bahnhof Yorckstraße selbst (der deswegen so schmal ist). Also ist die Holzbrücke ein am Provisorium angebautes Provisorium.
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