Hallo - da will gleich mal mit ein paar Erinnerungen an den "33er" beitragen:
Die BVG-Buslinie 33 war jahrelang meine „Haus- und Hoflinie“. Ich wuchs in der Eisenacher Straße in Mariendorf auf und seit Mai 1966 befuhr der 33er – zu dem Zeitpunkt wirklich noch A33 – die Eisenacher Straße. Vorher endete er von Steglitz kommend in einer Schleifenfahrt über die Kaiserstraße – Cantorsteig – Königstraße – Mariendorfer Damm und Kaiserstraße.
Dunkel erinnere ich mich auch noch an den Obus, der bis September 1961 die Linie befuhr.
Meine erste Erinnerung an den 33er nach der Verlängerung zum Dirschelweg, war am ersten Betriebstag, den 2. Mai 1966: Ich kam von der Schule und musste dazu die Rixdorfer Straße überqueren. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Rixdorfer Straße noch von der Straßenbahnlinie 15 befahren. Gerade an diesem Tag hatte ein LKW die Fahrleitung auf der Kreuzung mit der Eisenacher Straße zerrissen. Die gesamte Kreuzung war somit vollständig gesperrt und ein paar Fahrten des „neuen“ 33ers mussten eine Umleitung fahren.
Seit Frühjahr 1968 besuchte ich dann die Realschule in der Ringstraße und benutzte dafür den 33er von der Haltestelle Steinhellenweg bis zur Ringstraße Ecke Kurfürstenstraße. Damit bekam ich auch meine erste Monatskarte. Seinerzeit war es nur möglich Schülerzeitkarten für die Linie zu bekommen, die wirklich nur von der Wohnung zur Schule benutzt werden musste. Daher beschränkte sich mein „Aktionsradius“ lediglich auf die Buslinie 33, die am anderen Ende noch in der Berlinickestraße am S-Bf. Steglitz endete. Der Bus befuhr da als Schleife von der Albrechtstraße kommend die Schützenstraße, die Mittelstraße und die Berlinickestraße. Dort war der Aufstellplatz und auch die Abfahrhaltestelle.
Zu dieser Zeit waren nahezu ausschließlich Wagen des Typs BüE2U eingesetzt (400er/ 500er Wagennummern). Gestellt wurde die Wagen vom Hof Lichterfelde am Hindenburgdamm. Ob zu der Zeit auch Britzer Wagen fuhren weiß ich nicht mehr.
An einem Abend, kann ich mich erinnern ein völlig fremdes Motorengeräusch gehört zu haben. Ich sprang sofort ans Fenster und sah zu meiner Überraschung einen „Präsidenten“ fahren. Den Bustyp, den ich sonst nur vom 17er und 32er kannte, da allerdings in der Ausführung mit Schaffnersitz. Erst ab etwa 1970 fuhren „Präsidenten“ ständig auf dem 33er. Damit gab es zumindest eine kleine Entlastung im Schülerverkehr, wo die Busse ständig restlos überfüllt waren. Besonders auf dem Weg nach Hause fuhr manchmal der Bus ohne Halt an der Haltestelle Ringstraße durch, weil er schon restlos überfüllt war.
Besser wurde die Situation als ab 1. Mai 1972 der 33er auf Doppeldecker umgestellt wurde. Zu dem Zeitpunkt war die Endstelle nicht mehr am S-Bf. Steglitz, sondern am Breitenbachplatz. Die Fahrt ging jetzt von der Albrechtstraße über Neue Filandastraße zu dem neuen Brückenbauwerk dass die Westtangente, die Wannseebahn und die Schlossstrasse überspannt weiter über die Schildhornstraße zum Breitenbachplatz. Der Name Joachim-Tiburtsius-Brücke für die Autobahnähnliche Brücke tauchte erst später auf.
Als 1974 die U-Bahn zum Rathaus Steglitz verlängert wurde entstand hier eine recht bequeme Umsteigemöglichkeit und bei passendem Anschluss dauerte eine Fahrt von der Eisenacher Straße zum Bf. Zoo zwischen 30 und 40 Minuten.
Nun herrschte fast ausschließlich der Typ DE auf dem 33er.Erst relativ spät (ab Anfang 1979) erschien hier auch der Typ SD.
1984 bin ich dann aus der Eisenacher Straße weggezogen und damit ging der 33er ein wenig aus meinen Blickwinkel verloren.
Chronik des 33er
2.1.51: S-Bf. Steglitz – Mariendorf, Kaiserstraße (als Obus, vorher Linie 97)
16.10.61: Umstellung auf Autobusbetrieb
2.5.66: S-Bf. Steglitz – Mariendorf, Dirschelweg
1.5.72: Breitenbachplatz – Mariendorf, Dirschelweg
1.10.87: Breitenbachplatz – Mariendorf, Dardanellenweg
2.6.91: umbenannt in 383
Bernd Freimann