Hallo

Noch immer gibt es zahlreiche Spuren stillgelegter Straßenbahnstrecken auch im Westen Berlins. Es werden aber von Jahr zu Jahr weniger. An drei Stellen verschwanden sie 2005.
So gab es Anfang des Jahres noch Spuren, die in der Uhlandstraße die Lage früherer Haltestellen erkennen ließen.



Der Mittelstreifen, der einst als Trasse der Straßenbahnlinie 51 diente, verbreiterte sich an den Standorten der früheren Bahnsteige. Heute ist der Mittelstreifen verschwunden, dafür werden die Bürgersteige breiter.



Auch an einigen Kreuzungen in der Uhlandstraße wurde die Lage der Straßenbahntrasse an Hand der Pflasterung deutlich.

In Lichterfelde gab es sogar noch einen etwa 2,3 km langen Abschnitt auf dem der Trassenverlauf der Linien 77 und 78 erkennbar war.



Hier, am Thuner Platz, kann man auch heute noch deutlich den Trassenverlauf erkennen, der sich von hier entlang des Ostewegs, der Carstennstraße und der Ringstraße bis zur Drakestraße verfolgen ließ. Die Ringstraße wurde inzwischen neu gepflastert, wodurch sich diese Spur um über einen Kilometer verkürzte. Jemand erzählte mir übrigens, die Straßen in Lichterfelde mit ihrem Kopfsteinpflaster stünden unter Denmkmalschutz, weshalb in der Ringstr. kein Asphalt in Frage kam. Weiß jemand, ob das stimmt? In diesem Falle, finde ich, hätte man doch auch die beiden Steinreihen, die den Straßenbahnverlauf deutlich machten, wieder rekonstruieren können.
Nächstes Jahr soll wohl auch die Carstennstraße neu gepflastert werden.

Genau solche Spuren im Straßenpflaster gingen schließlich auch noch in der Neuköllner Elsenstraße verloren.

Viele Grüße

Ulrich

Auch am Walther-Schreiber-Platz wurde die alte Haltestelle der Straßenbahn 2005 zurückgebaut.

Grüße
jö

das die Haltestelle am Walther-Schreiber-Platz von der Straßenbahn stammt ist ein Irrtum. Die kürzlich beseitigte Busendstelle in der Straßenmitte entstand erst zum Anfang der 70er Jahre. Zuvor wurden die Bundesallee und die Schloßstraße im Zuge des U-Bahnbau völlig "umgewühlt".
Richtig ist allerdings das die Lage der früheren Straßenbahnhaltestelle nahezu identisch ist.

Wer gezielt danach sucht findet noch an zahlreichen Stellen Spuren in Form von Pflasterauffüllungen oder zweckentfremdeten eigenen Bahnkörpern im Straßenland.
Beispiele: Mariendorf, Rixdorfer Straße; Charlottenburg, Königin-Elisabeth-Straße; Neukölln, Braunschweiger Straße.
Auch zwei bemerkenswerte Reste von Straßenbahnbrücken über den früheren Güteraußenring sind noch zu finden:
1) Lichtenrader Damm zwischen Goethe- und Grimmstraße (Linie 99 - stillgelegt 1961).
2) Waltersdorfer Chaussee zwischen Stadtgrenze und Bf. Schönefeld (Linie 147 - stillgelegt 1950).

Des weiteren erinnere ich an die noch existierenden, inzwischen aber anderweitig genutzten Wagenhallen der Betriebshöfe Moabit, Wiebestraße; Charlottenburg, Königin-Elisabeth-Straße; Reinickendorf, Pankower Allee; Steglitz, Hindenburgdamm; Alt-Heiligensee

Bernd Freimann

Schaut mal nach Rixdorf, ich denke, es müsste sich um die Richardstraße handeln:

Dort erkennt man die Schienen auch wunderbar am Pflaster, da die Steine genau dem Verlauf der (einzelnen) Schienen folgen.

Korrigiert mich, wenn ich mich in der Straße geirrt habe.

Im Ostteil liegen die Schienen z.B. noch auf dem Platz Ecke Schnellerstraße / Michael-Brückner-Straße, obwohl die Strecke nach Oberspree doch schon recht lange tot ist.
Ein weiteres bekanntes Beispiel sind die Schienen vom Ostkreuz zur Stralauer Allee in auf dem Markgrafendamm. Obwohl die Straße stark befahren ist, liegt dort größtenteils noch Pflaster inklusive der Schienen.

Das im Ostkreuzbereich hat was mit der Bauverzögerung am Ostkreuz zutun, da die Straßenarbeiten parallel zu den Umbauarbeiten ausgeführt werden sollen. Die Schleife am Ostkreuz wurde auch "erst" in den 90er Jahren stillgelegt und abgetrennt. Ich hab sie als Kind noch in Betrieb gesehen.

Novaearion schrieb:
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> Im Ostteil liegen die Schienen z.B. noch auf dem Platz Ecke Schnellerstraße /
> Michael-Brückner-Straße, obwohl die Strecke nach Oberspree doch schon recht lange tot ist.

Dieses Gleis diente später noch der Anbindung des Raw Schöneweide (jetzige S-Bahn-Hauptwerkstatt).

In diesem Zusammenhang möchte ich auf meine Webseite verweisen, die sich mit den ungenutzten Verkehrsbauwerken Berlins beschäftigt und u.a. auch mit der Tram:

http://www.bliverbau.de

Zur Zeit habe ich ca. sechszig "straßenbahngeschichtsträchtige" Orte in und um Berlin fotografisch dokumentiert.


Ulrich Conrad schrieb:
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> Genau solche Spuren im Straßenpflaster gingen
> schließlich auch noch in der Neuköllner
> Elsenstraße verloren.

Dort gibt es nur noch die Rosetten, nachdem auch der ehem. Betriebshof in der Elsenstraße einem Einkaufszentrum Platz machen musste :-(

Weitere befinden sich auch vor folgenden ehem. Depots:
Wiebestraße, Kaiserin-Augusta-Straße, Hindenburgdamm, Uferstraße

Uferstraße



Novaearion schrieb:
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> Im Ostteil liegen die Schienen z.B. noch auf dem
> Platz Ecke Schnellerstraße /
> Michael-Brückner-Straße, obwohl die Strecke nach
> Oberspree doch schon recht lange tot ist.

Diese Gleise sind allerdings Reste des Verbindungsgleises zum RAW Schöneweide. In der Rudower Straße sieht man noch schön die Pflasterspur.

Rudower Straße


Schnellerstraße


Bernd Freimann schrieb:
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> Des weiteren erinnere ich an die noch
> existierenden, inzwischen aber anderweitig
> genutzten Wagenhallen der Betriebshöfe Moabit,
> Wiebestraße; Charlottenburg,
> Königin-Elisabeth-Straße; Reinickendorf, Pankower
> Allee; Steglitz, Hindenburgdamm; Alt-Heiligensee

Bilder:

Wiebestraße (heute Oldtimer-Depot)


Königin-Elisabeth-Straße (heute Einkaufszentrum)


Pankower Allee (heue Spedition)


Hindenburgdamm (heute Autohandel)


Alt-Heiligensee (gerade als Bilderrätsel gelaufen)


weitere:

Belziger Straße (heute Polizeilager)


Schönhauser Allee (heute Kino)


Degner Straße (bis vor kurzem noch Kino)


Müllerstraße (heute Bushof)


Soweit von mir.

Viele Grüße und guten Rutsch
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.12.2005 22:23 von Florian Schulz.

Am S Köpenick im Stellingdamm ist ja das 2. Gleis auch verschwunden.

Aber wann war das? Bin mir fast sicher, das 2000 die noch drin lagen.

Weil ja die Umfahrung über Hirtestr. ja ganz früher noch nicht vorhanden war.

Tramy1

GLG.................Tramy1

Tramy1 schrieb:
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> Am S Köpenick im Stellingdamm ist ja das 2. Gleis
> auch verschwunden.
>
> Aber wann war das? Bin mir fast sicher, das 2000
> die noch drin lagen.
>
> Weil ja die Umfahrung über Hirtestr. ja ganz
> früher noch nicht vorhanden war.

Und wo führten die Gleise ursprünglich hin?

Florian





--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.

Tramy1 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Am S Köpenick im Stellingdamm ist ja das 2. Gleis auch verschwunden.
>
> Aber wann war das? Bin mir fast sicher, das 2000 die noch drin lagen.

Im März 1997 gab es nur ein Gleis im Stellingdamm. Man erkennt aber, dass mal ein zweites dort gewesen sein muss.

In Spandau erkennt man noch an der Endhaltestelle Johannesstift wo mal die Verbindungskurve von der Strab zur OHE war.
Das sind m.W. die allerletzen Rest, die anderen Strassen wo mal Gleise lagen sind restlos erneuert worden.

Spandauer

Florian Schulz schrieb:
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> Tramy1 schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Am S Köpenick im Stellingdamm ist ja das 2.
> Gleis
> > auch verschwunden.
> >
> > Aber wann war das? Bin mir fast sicher, das
> 2000
> > die noch drin lagen.
> >
> > Weil ja die Umfahrung über Hirtestr. ja ganz
> > früher noch nicht vorhanden war.
>
> Und wo führten die Gleise ursprünglich hin?
>
> Florian
>
>
>
>
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> ----------------
> Berlins blinde Verkehrsbauten

Bis zur Ecke Hirtestr. und dort warv eine Weiche drin.

Tramy1




GLG.................Tramy1

Jumbo schrieb:
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> Tramy1 schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Am S Köpenick im Stellingdamm ist ja das 2.
> Gleis auch verschwunden.
> >
> > Aber wann war das? Bin mir fast sicher, das
> 2000 die noch drin lagen.
>
> Im März 1997 gab es nur ein Gleis im Stellingdamm.
> Man erkennt aber, dass mal ein zweites dort
> gewesen sein muss.

Doch schon so früh rausgenommen? Wie die Zeit vergeht und was man verwechseln kann.

Danke für den Hinweis.

Tramy1




GLG.................Tramy1

Liebe Straßenbahngleisrestforscher

Vor ein paar Jahren und evtl. noch heute (war schon lange nicht mehr dort) gab es am Kottbusser Tor in der Dresdner Straße nahe den Sozialpalästen noch Reste beider Gleise.
Dort fuhr 1939 die 27, 47, 148 und 98. Nach dem BVG-Plan von 1950 gab es zu der Zeit schon keinen Verkehr mehr.

Gruß
Eckehard

Ein weiterer Schienenstrang liegt noch in der Fennstraße zwischen Schnellerstraße und Grünauerstraße. Das Gleisstück in der Schnellerstraße war ein Abzweig von der Brückenstraße. Vom ehemaligen Güterbahnhof Schöneweide kam auch ein Gleis das die Betriebe versorgt hatte Von der Schnellerstraße bis zur 1, Straße links liefen die Straßenbahnschienen und die Eisenbahnschienen auf einen Untergrund. Das waren etwa 50-70m.
Ein weiteres Stück kann man auch erkennen auf dem Großberliner Damm. Als die Feuerwehr sein Domiziel da noch nicht hatte war da die Einmündung zur Engelhardsztraße. Vom Sterndamm kommend verliefen die Gleise eingleisig durch den kleinen Park zwischen der heutigen Kaufhalle Kaiser und der Bücherei auf den Großberliner Damm. Bei der ehemaligen Einmündung zur Engelhardstraße lag das Gleis. An der Stelle ist betoniert worden. Die Gleise gingewn zu den ehemaligen Lowa-Werken. (Straßenbahn Reperaturstützpunkt.) Dieser Abzweig existierte allerdings höchsten 1 1/2 bis 2 Jahre und wurde dann wieder zurückgebaut.