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Nochmals: Oderbrücke
geschrieben von der weiße bim 
Nun ist die Situation des grenzüberschreitenden Eisenbahnverkehrs nicht nur zu einer ausgeuferten Diskussion in diesem Forum, sondern auch Gegenstand einer "Kleinen Anfrage" im Berliner Abgeordnetenhaus geworden.
Die Antwort hat der Landespressedienst [www.parlament-berlin.de] veröffentlicht.

Besonders interessant finde ich, dass die Abfertigung der Güterzüge in den Grenzbahnhöfen Frankfurt/Oder - Kunowice noch immer auf gesetzlicher Grundlage eines Abkommens zwischen der DDR und der Volksrepublik Polen aus dem Jahre 1971 erfolgen soll, weil es bislang nicht gelungen sei, ein neues zwischenstaatliches Abkommen zwischen der BRD und Polen abzuschließen.

so long

Mario
Und ich dachte immer, die alten Verträge usw., das alles hätte sich mit der EU-Erweiterung, also dem Eintritt Polens in die Europäische Gemeinschaft, erledigt.
Stichbahn schrieb:
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> Und ich dachte immer, die alten Verträge usw., das
> alles hätte sich mit der EU-Erweiterung, also dem
> Eintritt Polens in die Europäische Gemeinschaft,
> erledigt.

Glaub das gilt erst, wenn Schengen für Polen gilt. Da aber die polnische Ostgrenze noch einen Tick unsicherer ist als die Oder-Neiße-Linie wird daraus erstmal nix.
Danach kann man wieder drüber reden.

Unioner
Tja, stattdessen will man halt lieber eine Straßenbahnlinie über die Stadtbrücke bauen. Für so ein Prestigeprojekt ist scheinbar Geld und Wille vorhanden, obwohl ein halbes Jahr vorher die Diskussion im Raum stand, ob sich FFO überhaupt noch ein Straßenbahnnetz leisten kann.
Nun denn, am dritten Januarwochenende gibt's dazu eine offizielle Bürgerbefragung (die für die Entscheidung aber sicher sowieso keine Rolle spielt - könnte ich wetten).
jottlieb schrieb:
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> Tja, stattdessen will man halt lieber eine
> Straßenbahnlinie über die Stadtbrücke bauen.

Und was hat das jetzt mit dem Güterverkehr zu tun?

> Für so ein Prestigeprojekt ist scheinbar Geld und
> Wille vorhanden,...

Wenn man die Presse und andere Internetseiten dazu verfolgt, ist dem nicht unbedingt so. Vor allem bei den Frankfurter Bewohnern scheint das Projekt eher auf Ablehnung zu stoßen.

> obwohl ein halbes Jahr vorher die
> Diskussion im Raum stand, ob sich FFO überhaupt
> noch ein Straßenbahnnetz leisten kann.

Die Schleifenfahrt durch Slubice soll die Betriebskosten gar nicht mal erhöhen, sondern im Gegenteil verringern, da das Netz mit dieser neuen Strecke besser strukturiert und die Umläufe optimiert werden können. So haben es einige Gutachten ermittelt, wie z.B die Wirtschaftlichkeitsuntersuchung eines Dresdener Verkehrsplanungsinstitut entnehman kann, die sich auf den Seiten der SVF finden.
Die Datei direkt verlinkt: PDF ( 8,23MB!)

> Nun denn, am dritten Januarwochenende gibt's dazu
> eine offizielle Bürgerbefragung (die für die
> Entscheidung aber sicher sowieso keine Rolle
> spielt - könnte ich wetten).

Wenn sie negativ ausfällt, schon.

Jens



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.12.2005 00:40 von Jens Fleischmann.
Hallo,

Jens' Einwand, was die Straßenbahn über die Oderbrücke mit Güterverkehr zu tun hat, kann ich nur teilen. Im Übrigen würde die Straßenbahn auch erst nach Beitritt Polens zum Schengener Abkommen in Betrieb genommen werden.

Jens schrieb:
"Vor allem bei den Frankfurter Bewohnern scheint das Projekt eher auf Ablehnung zu stoßen."

Und vermutlich vor allem bei den Slubicern Taxifahrern, an denen schon einmal eine temporäre grenzüberschreitende Buslinie zur Weihnachtszeit gescheitert ist.
Auch wenn das hart klingen mag und vielleicht an meiner Einstellung zur Demokratie zweifeln lässt: Was haben eigentlich die Einwohner Frankfurts damit zu tun, der wesentliche Teil der Strecke entsteht doch in Slubice?! Ohne jetzt allen Frankfurtern rechte Ansichten unterstellen zu wollen, zumindest bei einigen spielt vielleicht die Lage der Strecke in Polen und die einfachere Überquerung der Grenze für Polen eine nicht unwesentliche Rolle.

Ich sehe schon voraus, dass ich damit wieder eine Diskussion entfache. Nichtsdestotrotz: Mit freundlichen Grüßen,

Smiley
smiley schrieb:
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> Jens schrieb:
> "Vor allem bei den Frankfurter Bewohnern scheint
> das Projekt eher auf Ablehnung zu stoßen."
>
> Und vermutlich vor allem bei den Slubicern
> Taxifahrern, an denen schon einmal eine temporäre
> grenzüberschreitende Buslinie zur Weihnachtszeit
> gescheitert ist.

Stimmt, die hatte ich doch glatt vergessen.

> Auch wenn das hart klingen mag und vielleicht an
> meiner Einstellung zur Demokratie zweifeln lässt:
> Was haben eigentlich die Einwohner Frankfurts
> damit zu tun, der wesentliche Teil der Strecke
> entsteht doch in Slubice?! Ohne jetzt allen
> Frankfurtern rechte Ansichten unterstellen zu
> wollen, zumindest bei einigen spielt vielleicht
> die Lage der Strecke in Polen und die einfachere
> Überquerung der Grenze für Polen eine nicht
> unwesentliche Rolle.

Sie werden wohl der Ansicht sein, dass sie alleine mit ihren Steuergeldern die Erweiterung der Straßenbahn nach Slubice zahlen müssen. Aber genaues weiß man natürlich nicht.

Gruß,

Jens
Also, um hier mal ein wenig Klarheit zu schaffen:

1) Die Straßenbahn nach Slubice wird fast komplett von der polnischen Seite aus finanziert. Dies betrifft sowohl den Bau, als auch den Unterhalt/Betrieb. Lediglich die neuzuverlegenden Gleise von der Karl-Marx-Str. auf die Brücke (also etwa bis zur heutigen Grenzkontrollstelle) müssen aus deutscher Hand finanziert werden (also rund 150 m Gleis und die entsprechenden Weichenanlagen, sowie der Fahrdraht). Auch die Neuanschaffung der womöglich zusätzlich benötigten Straßenbahnen (wenn man nicht auf die vielen KT4Ds zurückgreifen will...) würde von der polnischen Seite entsprechend finanziert werden.

2) Protest gegen die Straßenbahn nach Slubice gibt es von allen Seiten:

Die polnische Seite:
Auf der polnischen Seite sind es wohl hauptsächlich die obengenannten Taxifahrer, die sich dagegen stellen. Der Großteil der polnischen Bevölkerung wird jedoch davon profitieren und weiß eine Straßenbahn sicher zu schätzen, denn: Heutzutage gibt es kein ÖPNV-Netz in Slubice. Nebenbei: Ob sich ein internes, d.h. nur auf Slubice beschränktes, ÖPNV-Netz lohnen würde, lasse ich hier mal offen. Außerdem kommen nicht nur Deutsche zum Einkaufen in die "Zigarettenstraße" nach Polen, sondern auch Polen gehen nach Deutschland, weil sie hier ein ganz anderes Angebot vorfinden als in Polen (übrigens sind teilweise die Preise bei Discountern wie Aldi niedriger als in Polen, weil viele deutsche Einkaufstouristen denken es sei günstiger in Polen als in Deutschland; dies wissen jedoch die polnischen Geschäftsleute und haben die Preise entsprechend angehoben. ;-) )

Die deutsche Seite:
Die deutsche Bevölkerung hat auch ihre Gründe gegen die Straßenbahn zu votieren und diese liegen nicht unbedingt in ihrer rechtsorientierten Weltanschauung (übrigens hat in Frankfurt die PDS eine ihrer größten Hochburgen, womit ich den durchaus vorhandenen Rechtsradikalismus nicht kleinreden will!). Zurück zu den Gründen: Zum einen wird überlegt, die Strecke die bisher nach Norden bedient wird (Linie 1 nach Lebuser Vorstadt) dann straßenbahntechnisch stillzulegen oder nur noch in der HVZ verkehren zu lassen. Stattdessen sollen hier nur noch Busse fahren. Außerdem haben viele Frankfurter IMO Angst, dass sie von Polen "überschwemmt" werden (auch wenn ich diese Argumentation nun wirklich nicht teile). Für eine Straßenbahn spricht natürlich auch die o.g. Umlaufneuordnung, die die Frankfurter Tram effizienter machen würde.

Übrigens würden auch Studenten beider Seiten des Flusses von einer Straßenbahn profitieren. Lehrveranstaltungen finden sowohl auf der Frankfurter Seite als auch im Collegium Polonicum in Slubice statt.

Und um sozusagen auf ganz großer politischer Bühne zu sprechen: Vielleicht bietet die Straßenbahn nach Slubice auch die Möglichkeit, die bilateralen Beziehungen zwischen Deutschen und Polen zu verbessern. [Aber ob das wirklich klappt, wage ich zu bezweifeln!]

Sicherlich gibts noch viele andere Argumente, aber soweit erstmal von mir...

Einen guten Rutsch und Grüße von der
stichbahn
Ich habe das mit der StraBa nur eingeworfen um zu Zeigen, dass hier anscheinend mit zweierlei Maß gemessen wird.
Die viel wichtigere Güterverbindung wird vernachlässigt, es gibt kaum Fortschritte und Streit um's Geld, aber die Straßenbahn würde man am liebsten Morgen anfangen zu bauen. Und geregelt scheint auch schon alles zu sein.
Wiegesagt, ich sehe darin hauptsächlich ein Prestigeprojekt mit wenig realem Nutzen. Und dafür sind die Millionen die die Stadt nicht hat, zu wertvoll.
jottlieb schrieb:
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> Ich habe das mit der StraBa nur eingeworfen um zu
> Zeigen, dass hier anscheinend mit zweierlei Maß
> gemessen wird.
Die Frage ist, washier zweierlei Maß ist.
Es ist nubn einmal nicht so, dass man mit dem Verzicht auf das eine Projekt das Geld dann in das andere fließen würde (Straßenbahn vs. schnellere Güterverkehrsabfertigung).
Die Finaanzierungsquellen sind völlig unterschiedlich, ebenso die rechtlichen Zuständigkeiten.
Eins Stadt, wie Frankfurt/Oder wird kaum einen neuen zwischenstaatlichen Vertrag oder gar neues EU-Recht einführen können - und die EU wird sich kaum direkt drum kümmern, ob den Frankfurt/Oder und Slubice die STraßenbahn haben wollen oder nicht.


> Die viel wichtigere Güterverbindung wird
> vernachlässigt, es gibt kaum Fortschritte und
> Streit um's Geld, aber die Straßenbahn würde man
> am liebsten Morgen anfangen zu bauen. Und geregelt
> scheint auch schon alles zu sein.
Geregelt ist da fast gar nichts. Es gibt weder vertragliche Regelungen, noch gültige Planverfahren.
Was es gibt, sind Untersuchunen bezüglich der Wirtscghaftlichkeit und ein politisches Bekenntnis pro Tram aus Slubice. Mehr nicht.


> Wiegesagt, ich sehe darin hauptsächlich ein
> Prestigeprojekt mit wenig realem Nutzen. Und dafür
> sind die Millionen die die Stadt nicht hat, zu
> wertvoll.
Was ist die Alternative?
Der Streckenast nach Slubice würde sich im Frankfurter ÖPNV zu einem der stärksten (was die Fahrgastzahl angeht) entwickeln. Und es macht Sinn, die nachfragestärksten Äste eines Stadtverkehrssystems auch mit dem leistungsfähigeren und qualitativ besserem Verkehrssystem zu bedienen - also mit der Straßenbahn.
Verzichtet man darauf, dann verschlechtert sich die Wirtschaftlichkeit des gesamten vorhandenen Straßenbahnnetzes. Die Straßenbahn sollte nun einmal dorthin fahren, wo am meisten für sie zu holen ist (an Fahrgästen) - und die Relation nach Slubice zählt nun einmal dazu. Darauf zu verzichten bedeutet einen Einnahmeverlust für den Verkehrsbetrieb oder bei der Einrichtung lediglich von einer Buslinie nicht das optimale Angebot. Warum soll auf schwächeren Relationen eine Straßenbahn fahren - auf einer der stärksten dann aber der unbeliebtere Bus ?

Es sei denn, Du möchtes die Strßenbahn imn FrankfurtOder ganz stilllegen. Allerdings stellt sich die Frage, ob man damit wirklich Geld spart - folgendes sollte dann betrachtet werden:
1. In Spitzenzeiten (z.B. Univerkehr, Schülerverkehre) wirst Du mehr Busse benötigen, als heute Straßenbahnen. In eine Straßenbahn passen nun einmal wesentlich mehr Fahrgäste rein, als in einen Bus. Also wirst Du dafür zusätzliche Busse und vor allem zusätzliches Fahrpersonal (macht ca. 60-70% der Betriebskosten aus) vorhalten. Der laufende Betrieb könnte also ganz schnell teurer werden, als heute mit der Straßenbahn. Und weg ist jeder Spareffekt.
2. Straßenbahnen werden nun einmal von den Fahrgästen viel besser nachgefragt, als Busse. Erfahrungen aus anderen Städten haben gezeigt, dass man mit der Umstellung von "Schiene" auf "Bus" schnell 50% der Fahrgäste verliert. Folglich wird das Verkehrsunternehmen weniger Einnahmen haben - bei jedoch nur kaum sinkenden Betriebskosten (siehe Punkt 1).
3. Umstellungskosten selbst. Ein großer Batzen, der dann anfällt: Man muss eine ganze Menge neuer Busse auf einmal kaufen, die Werkstattkapazitäten für die Busse erweitern, neue Haltestellen einrichten etc. Und gelichzeitig die ganzen Gelse rausreißen, das Tramdepot schließen, Personal umschulen oder entlassen. Da kommen schnell etliche Millionen zusammen.
4. Verschlechterung der Verkehrsbeziehungen. Nur ien Beipsiel: So fährt die Straßenbahn aus Neberesinchen praktisch völlig unanbhängig vom Autoverkehr in die Innenstadt - die Busse wird man künftig auf normalen Straßen genauso, wie die Autos in den Stau schicken. Warum soll dann überhaupt noch jemand freiwllig ÖPNV fahren?
5. Mehr Autoverkehr. Da ja schließlich bei der Umstellung auf Bus immer viele Leute aufs Auto umsteigen (siehe Punkt 2) , bedeutet das natürlich mehr Autoverkehr in der Stadt. Also mehr Straßenbau, mehr Parkplätze, mehr Abgase, mehr Stau etc...

Viele Grüße
Ingolf



Hallo,

neben Ingolfs Argumenten (denen ich zustimme) noch folgendes: Gerade in kleineren Städten bedeutet die Abschaffung der Straßenbahn einen Verlust von Urbanität. Straßenbahn sind im Regelfall nunmal eher ein städtisches Verkehrsmittel und werden daher mit auch mit Städten assoziiert (genauso wie U-Bahnen mit Großstädten).
Und ein Straßenbahnsystem erfordert nunmal die Anpassung an geänderte Stadtstrukturen und Verkehrsbedürfnisse (das ist übrigens ein weiterer Vorteil gegenüber der U-Bahn, die nicht mal eben eine solche Veränderungen angepasst werden kann). Das genaue Gegenteil wird in u.a. Cottbus praktiziert: Hier fährt die Straßenbahn in die von starkem Einwohnerschwund geplagten Plattenbaugebiete, während neue Siedlungen und vor allem die Einkaufszentren auf der grünen Wiese abseits der Straßenbahnstrecken entstehen und auch nicht an diese angeschlossen werden. In Frankfurt/ Oder versucht man wenigstens ansatzweise, solche Fehler zu vermeiden.
Wie sehr Stadtleben andererseits den Straßenbahnbetrieb stören kann, zeigt die 27, die jetzt schon seit über eine Woche wegen eines PKWs im Gleis zwischen Rhinstraße/ Gärtnerstraße und Meeraner Straße unterbrochen ist (zumindest laut der BVG-Homepage). ;-) (Warum ist die M17 davon eigentlich nicht betroffen, die befährt diese Strecke doch auch?)

Mit freundlichen Grüßen,

Smiley
Immer mit der Ruhe, ich will die Straßenbahn in FFO doch garnicht abschaffen.

Wiegesagt, ich sehe die scheinbaren Vorteile nicht, auch nicht die, mit der "optimierten Betriebsführung" (oder so ähnlich).

Achja, ihr habt doch sicher von den Schäden an der Warschauer Brücke (Bln) gehört, die durch die Straßenbahn verursacht werden. Irgendwie habe ich das Gefühl: Genau das könnte auch passieren, dass die Straßenbahn viel höhere laufende Kosten verursacht als man denkt.

Zumal die Zeitersparnis zumindestens auf Frankfurter Seite für die Studenten eh nicht besteht. Zur Haltestelle gehen, auf die Bahn warten, welche an zwei "komplizierten" Ampelkreuzungen eh ein bis zwei Minuten verliert, sowie an den anderen Haltestellen...da ist man ohne Witz schneller gelaufen. Von den Unigebäuden in der City ist der Grenzübergang gerade mal ~500m entfernt.

Und auf polnischer Seite frage ich mich: Wer der Einwohner will oder kann das bezahlen? In Frankfurt fährt man im Vergleich zu anderen Städten noch recht günstig, aber ob man das "drüben" auch so sieht? Oder möchte man einen "Polentarif" einführen, der eh nicht zu kontrollieren ist?
jottlieb schrieb:
-------------------------------------------------------
> Immer mit der Ruhe, ich will die Straßenbahn in
> FFO doch garnicht abschaffen.

Der Verzicht auf die Neubaustrecke jedoch schmälert den Gesamtnutzen des Straßenbahnnetzes in Frankfurt - die Verkehrsströme entwikckeln sich nun eben inzwischen auch grenzüberscheitend - während andere an Bedeutung verlieren. Ein ÖPNV-Netz muss (wie es ja mit dem Straßennetz selbstverständlich auch gemacht wird) immer den wichtigsten Verkehrsströmen angepasst werden - ansonsten fährt kaum jemand mit.
Belässt man das Straßenbahnnstz in Frankfurt, so wie es heuts eist, wird es imme r mehr Fahrgäste verlieren - was irgendwann zwangsläufig dazu führt, dass man sie immer mehr in Frage stellt.

>
> Wiegesagt, ich sehe die scheinbaren Vorteile
> nicht, auch nicht die, mit der "optimierten
> Betriebsführung" (oder so ähnlich).
Dann benenne mal bitte konkret Dein Bedenken.


>
> Achja, ihr habt doch sicher von den Schäden an der
> Warschauer Brücke (Bln) gehört, die durch die
> Straßenbahn verursacht werden. Irgendwie habe ich
> das Gefühl: Genau das könnte auch passieren, dass
> die Straßenbahn viel höhere laufende Kosten
> verursacht als man denkt.
Das ist jetzt etwas polemisch.
Baupfusch gibtes überall. Leider. Das könnte z.B, bei einer neuen/sanierten Straßenbrücke auch passieren (und passiert ja auch imemr wieder)



>
> Zumal die Zeitersparnis zumindestens auf
> Frankfurter Seite für die Studenten eh nicht
> besteht. Zur Haltestelle gehen, auf die Bahn
> warten, welche an zwei "komplizierten"
> Ampelkreuzungen eh ein bis zwei Minuten verliert,
> sowie an den anderen Haltestellen...da ist man
> ohne Witz schneller gelaufen. Von den Unigebäuden
> in der City ist der Grenzübergang gerade mal ~500m
> entfernt.
Mit einer solchen Argumentation kannst Du auf in Städten wie Frankfurt/Oder eigentlich auf jeden ÖPNV verzichten - denn ein Großteil der Wege lässt sich zu Fuß erledigen. Interessanterweise hört man solche Argumentationen nie beim Autoverkehr - da ist es selbstverständlich, dass man auch wenige hundert Meter man mit dem Auto fährt. Die meisten Menschen sind nun einmal bequem - und wenn sie ien bequemes ÖPNV-Angebotz vorfinden, dann nutzen sie es auch mehr. Ntürlich auch Leute, die zuvor evtl. zu Fuß gegangen sind, aber erfahrungsgeäß auch Autofahrer.
Übrigens gibt es so etwas, wie Ampelvorrangschaltungen, wo die Straßenbahn Vorfahrt bekommt.
>
> Und auf polnischer Seite frage ich mich: Wer der
> Einwohner will oder kann das bezahlen? In
> Frankfurt fährt man im Vergleich zu anderen
> Städten noch recht günstig, aber ob man das
> "drüben" auch so sieht? Oder möchte man einen
> "Polentarif" einführen, der eh nicht zu
> kontrollieren ist?
Was ist das Problem?
So etwas gibt es woanders selbstverständlich. Man muss eben einen polnischen Ausweis oder Pass vorweisen können - und nur dann gibts ein ermäßigtes Ticket.
Oder der Tarif auf polnsichen Gebiet ist ganz einfach geringer (z.B. eine Art Kurzstreckentarif). Wenn die Kosten dafür getragen werden, ist das alles kein Problem.
Übrigens gab es sogar mal innerhalb von Berlin nach 1990 unterschiedliche ÖPNV -Tarife für Bürger aus Ost und West. Und es hat auch funktioniert. Und ermäßigte Tarife für bestimmte Bevölkerungsgruppen sind auch heute ganz normal - z.B. Schüler etc.

Viele Grüße
Ingolf


Re: Nochmals: Oderbrücke
03.01.2006 07:29
Märkische Oderzeitung am Mittwoch, 21. Dezember 2005

Verschiebung der Straßenbahnbefragung möglich

Die Bürgerbefragung zur geplanten Straßenbahnlinie nach Slubice ist weiter umstritten. Der Linkspartei-Stadtverordnete Sven Hornauf hat im Hauptausschuss sogar die Frage aufgeworfen, ob man die Befragung nicht verschieben solle. Hornauf führt dafür rechtliche Gründe an. Er schließt aus der jüngsten Rechtssprechung des Europäischen Gerichtshofes, dass die Stadt Slubice die Betreibung der Straßenbahnlinie nicht einfach an die Frankfurter Stadtverkehrsgesellschaft übertragen darf. Man werde um eine europaweite Ausschreibung nicht herumkommen. Dies, so Hornauf, sollte man aber vor der Bürgerbefragung genau klären.

In der Stadtverwaltung sieht man ebenfalls die Gefahr, dass es nicht ohne Ausschreibung geht. Das bestätigte Wirtschaftsdezernent Peter Edelmann. Aber selbst für diesen Fall sei die Stadtverkehrsgesellschaft optimistisch, das beste Angebot vorlegen zu können, so Edelmann.

Das überzeugte allerdings nicht alle Mitglieder des Ausschusses. Sie segneten zwar letztlich den von der Verwaltung verfassten Infobrief zum Projekt, den in nächster Zeit alle Frankfurter Haushalte erreichen sollen, ab, doch gedruckt wird der noch nicht. Kämmerer Markus Derling versicherte, dass die Verwaltung einen entsprechenden Auftrag erst nach der heutigen Sondersitzung des Stadtparlaments auslösen werde. Damit haben alle Fraktionen noch die Chance, über eine Aussetzung der Bürgerbefragung nachzudenken.

Linkspartei-Fraktionschef Axel Henschke will einen solchen Antrag aber nicht einbringen. Allerdings kann auch er nicht ausschließen, dass einzelne Abgeordnete diese Frage heute ansprechen.

Auch den nunmehr dritten Briefentwurf der Verwaltung haben die Hauptausschuss-Mitglieder noch einmal kräftig verändert. Vor allem forderten sie klare Aussagen zur Finanzierung. Klar ist allerdings, dass das Projekt nur verwirklicht wird, wenn es dafür europäische Fördermittel gibt.

Edelmann und Derling verwiesen mehrfach darauf, dass die meisten Investitionen ohnehin auf polnischer Seite erfolgen müssen. Die Polen seien daher auch gefragt, wenn es um den Gleisbau und die Förderanträge gehe.

Bedenken haben die Abgeordneten, ob die Frankfurter überhaupt an der Bürgerbefragung teilnehmen werden. Skepsis herrscht vor allem deshalb, weil das Ergebnis, unabhängig von der prozentualen Beteiligung, keinen verbindlichen Charkater hat. Ein Bürgerbegehren kann das Parlament nicht selbst initiieren.
Also, um nochmal zu der Finanzierung und zur weiteren Planung des Straßenbahnkonzepts in Frankfurt (Oder) zurückzukommen:

Die Stadt Frankfurt hat hier zu einen ganz guten Text im Netz, da die Abstimmung der Bürger am 22. Januar stattfinden soll. Unten findet sich dann eine pdf-Datei, die die Finanzierungsdaten usw. ziemlich detailiert enthält.

Hier der Link:

[www.frankfurt-oder.de]

übrigens findet sich dort der Hinweis, dass die Stadt Frankfurt lediglich 800.000 Euro zu tragen hat. Da bei Nichtbau der Straßenbahn nach Slubice die unrentable Straßenbahnstrecke Richtung Lebuser Vorstadt verkürzt werden würde (wie auf der Website zu sehen ist) und dies rund 1,1 Mio. Euro kosten würde, spart die Stadt sogar 300.000 Euro! Wenn das nicht mal ein pro Argument für die Bahn nach Slubice ist.

Ach so, noch was zur Bürgerbefragung: Da die Wahlbenachrichtungen schon verschickt worden sind, wird man wohl kaum von der Abstimmung jetzt noch Abstand nehmen.

Grüße
stichbahn

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